1970er Plymouth Satellite als Polizeiauto
Im Oldtimer auf Verbrecherjagd
Den 1970er Plymouth Satellite kennen wir nur aus Nebenrollen in amerikanischen Filmen. In Seattle spielt ein restauriertes Exemplar die neue Hauptrolle bei der Polizei.
Seattle – Aufmerksame Cineasten könnten einen Plymouth Satellite schon einmal erspäht haben: In der Roman-Verfilmung „Fear and Loathing in Las Vegas“ fährt ein kalifornischer Highway-Polizist ein 1974er-Modell. Und im dritten Fast-and-Furious-Teil wartet Vin Diesel in einem getunten 70er-Satellite an der Startlinie auf seinen Gegner.
Viel mehr Aufmerksamkeit gönnte Hollywood dem einstigen Spitzenmodell der Belvedere-Baureihe nicht – nur die Sport-Version Roadrunner und das Nachfolgemodell Fury schafften es auf die Coole-Kisten-Liste.
Plymouth Satellite: To protect and serve
Damit verschenken die Filmemacher allerdings viel Potenzial. Das beweist der Einsatz des US-Amerikaners Jim Ritter: Neben seinem Job als Polizist in Seattle (Washington) arbeitet er ehrenamtlich im selbst gegründeten Seattle Metropolitan Police Museum. Dort restauriert er gemeinsam mit anderen Freiwilligen klassische Polizeiautos. 14 Fahrzeuge hat er bereits gesammelt, von denen sein Team bisher sechs in den Neuzustand zurück versetzt hat.
Unter den Restaurationsobjekten ist einer von insgesamt 54 1970er Plymouth Satellite in Polizei-Ausführung. Der sammelt nicht Staub im Museum, sondern Verbrecher in Seattle: Ritter fährt den Satellite als „daily cruiser“ im täglichen Polizeieinsatz. Ohne Klimaanlage, ohne Computer, ohne Rücksicht auf klassisches Blech – der 43 Jahre alte Dienstwagen leistet das gleiche wie seine modernen Kollegen.
Aufsehen erregen und festnehmen
Dank einem 6,3-Liter-V8 mit 330 PS kann der Plymouth mit den Ford Crown Victoria der Polizeiflotte von Seattle locker mithalten. Ritter treibt die Nostalgie sogar auf die Spitze: Wenn er mit seinem Klassiker unterwegs ist, trägt er eine zeitgenössische Polizei-Uniform.
Damit erregt Ritter eine Menge Aufmerksamkeit. Die Nähe zu den Bürgern ergibt sich von alleine und ohne Aufwand: Ständig fotografieren Passanten das ungewöhnliche Duo und suchen den Dialog. Einige können sich noch an die Blütezeit des Satellite erinnern und wollen über die Technik fachsimpeln. Sogar Gang-Mitglieder vergessen ihre Coolness und plaudern locker über Achtzylinder und Blattfedern.
Zu cool für die Straße
Mangelnder Komfort und fehlende Elektronik stören Ritter wenig. Einige Verkehrsteilnehmer vergessen beim Anblick des Satellite allerdings alles, was sie jemals gelernt haben: „Die Leute lassen ihre Autos mitten auf der Straße stehen und rennen über drei Spuren, nur um ein Foto zu machen“, erzählt Ritter. Insgesamt habe sein Plymouth schon drei Auffahrunfälle verursacht. Ritter nimmt’s gelassen: „Das nehme ich gerne in Kauf, wenn sich dafür die Leute trauen, offen mit der Polizei zu kommunizieren.“
Schöne, positive Werbung für die Polizei! Sollte man in Deutschland auch mal machen, über Autos kann man toll ins Gespräch kommen.
Schön das es sowas noch gibt!
Ich stelle mir gerade vor an der Ampel steht statt eines Passats plötzlich ein Käfer in vollem Polizeiornat 😆
Allein dass so etwas zugelassen wird, sagt viel über die US-Bürger aus:
Saugute Aktion, mehr davon!
Die 70er Jahre Amischlitten sind einfach genial. Einfache Technik, gefälliges (zumindest mir 😜) Design. Schade das die deutsche Polizei über nichts verfügt was auch nur annähernd so cool ist, und dann käme ja noch die hochgelobte Bürokratie..... 🙄
Das ist doch eine nette Aktion. Gut aussehen tut der Wagen sowieso, mir persönlich wäre er etwas zu Schade für den rauen Streifendienst, aber er belebt das Straßenbild 😉
Echt schönes Auto. Die alten Straßenkreuzer haben einfach einen enormen Coolness-Faktor.
Ein polizeigrüner Käfer wäre bei uns ja auch sehr sympathisch...
In Rheinland-Pfalz kann ich mich in den 70ern noch sehr gut an Ascona B und Rekord D erinnern. Damals war Opel noch quasi "the main car" bei der Polizei in meiner Heimat.
Wieso Käfer? Wie wäre es denn in München mit der alten BMW Isetta? Der Festgenommene wird dann auf dem Gepäckträger transportiert. *g*
https://www.google.de/search?...
Man könnte natürlich auch noch die alte Zündap Januns nehmen. Die Ganoven werden dann rückwärts sitzend transportiert.
http://www.zuendapp-handel.de/images/janus.jpg
sowas "ähnliches" gibts in deutschland auch. die polizei fragt regelmässig bei clubs an die sich auf alte polizeiautos spezialisiert haben an. leider nur zu veranstaltungen.
ansich find ich die aktion aus den staaten wirklich nett. ob allerdings der polizist wirklich 100% seinen dienst am bürger tut oder ob nur für pr zwecke sei mal dahingestellt. auf alle fälle eine tolle sache (wie unser ministerpräsi zu sagen pflegt 😉 )!
Bei den ersten Zeilen musste ich zuerst an ein anderes Auto-Modell, das ergänzend ebenfalls auf den Namen "Satellite" getauft wurde, denken...😆
Aber das ist wirklich mal eine klasse Idee! Wäre schön, wenn es nicht nur bei diesem einen Wagen bliebe! 😉
Finde ich klasse! Sowas ist echt immer toll und es zeigt, dass die USA sich als "Autonation" bezeichnen müssen! In Deutschland sieht man - wenn es ein Oldtimer sein sollte - diese nur zu besonderen Zeiten fahren.
In der heutigen Welt, bzw. im heutigen Deutschland, muss alles neu sein. Taxis sind in der Regel die neusten Modelle. LKW die neusten Ausführungen. Busse die neusten Ausführungen. Selbst Feuerwehrfahrzeuge (einige Ausnahmen) müssen das Neuste vom Neuen sein.
In vielen anderen Ländern, gibt es eben den Hang zur Tradition. In London fahren die Doppeldecker (in einer neuen Retroneuauflage) umher. Die alten Routemaster verkehren aber auch nachwievor auf einigen Linien. Die schwarzen Taxis fahren noch herum (und auch eine Retroversion). Die Polizei fährt nach wie vor noch auf einigen Revieren noch mit Fahrzeuge aus den 70ern und 80ern wegen ihrer Zuverläßigkeit und Bekanntheit (so fahren noch einige Autobahnpolizeistellen mit den alten Rover SD1 Police Package umher). In Japan fahren seit den 80ern die gleichen Toyota Taxis durch die Stadt, wie sie sonst in den Jahren davor. In Indien fahren ja auch noch immer "Morris Oxford" or Hindustan irgendwas.
In den USA waren ja da die Checker Cabs lange Zeit das Bild von New York. Die Feuerwehr fährt noch oft mit alten Dodge Trucks herum (oftmals auf Alt getrimmt). Usw. usf.
In Deutschland fehlt mir das Bewusstsein der alten Fortbewegungsmittel bei öffentlichen Dienststellen. Eine Flotte W123 Taxis, einige Mercedes O-Busse (nicht Oberleitung) aus den 80ern, Passat B4 Polizeiwagen, usw. usf.! 😉
Alle LKWs und Busse sind neu weil sie die neuen Abgasnormen einhalten müssen.
Mit einem LKW mit gar keiner/roter/gelber Plakette darf man nicht mehr in alle Gebiete ausliefern, deshalb werden die alten LKWs ins Ausland verkauft, denn sowas kann sich kein Spediteur erlauben.
Dasselbe mit Bussen, diese dürfen ohne grüne Plaketten nicht mehr in die Innenstädte.
Feuerwehrfahrzeuge sollten immer auf dem neusten Stand der Technik sein, denn einen Ausfall kann sich die Feuerwehr nicht erlauben. Neue Feuerwehr-Fahrzeuge erleichtern außerdem die Arbeit, bzw. bieten mehr Vorteile.
This is america! 😎 Sehr coole Sache. Wann fahren bei uns die Polizisten in Opel Manta und VW Scirocco herum? 😆
Da irrst Du aber gewaltig:
http://www.7-forum.com/.../bmw_501_isar12_p0003895-b_jpg.html
Da will man doch gerne als Verbrecher Platz nehmen 😊 Warum kann man solche Schlitten auch nicht mal mit einem vielleicht etwas sparsameren (Kompromiss-armen) Motor, weniger Gewicht und gesetzliche Normen wiederbeleben?
Ich würde sowas nicht nur gerne häufiger auf der Straße sehen, sondern auch mal gerne fahren wollen...