Opel-Getriebefertigung in Bochum eingestellt
In Bochum beginnt das Ende
Heute gab es einen Vorgeschmack auf die geplante Schließung des Bochumer Opelwerkes Ende 2014: Die Bochumer Opelaner bauten das letzte Getriebe.
Bochum - Opel hat eineinhalb Jahre vor der geplanten Schließung seiner Bochumer Fabrik die Getriebefertigung am Standort eingestellt. Heute wurde das letzte Getriebe gefertigt.
Die 300 betroffenen Mitarbeiter müssen jetzt entscheiden, wie es weitergeht. Es gibt verschiedene Optionen. Gegen Zahlung einer Abfindung Opel ganz zu verlassen oder in eine Transfergesellschaft oder ein anderes Werk zu wechseln. Wer in Bochum bleiben will, der wird in der Fahrzeugfertigung beschäftigt. Sie läuft Ende 2014 aus.
"Das Corsa-Getriebe ist eines der Besten"
Die Schließung des Getriebewerkes sei ein Verlust, das im Corsa eingesetzte Bochumer Getriebe sei eines der besten in Europa, sagte der Bochumer Betriebsratchef Rainer Einenkel.
Am letzten Tag wurde nur noch eine Handvoll Getriebe gebaut. Im Mittelpunkt stand die Beratung der Mitarbeiter zur beruflichen Zukunft. Langjährige Beschäftigte könnten einschließlich einer Turboprämie für schnell Entschlossene auf eine Abfindung von bis zu 140.000 Euro kommen, die allerdings versteuert werden muss, berichtete die "Westdeutsche Allgemeine Zeitung" (WAZ). Betriebsrat und Firmensprecher wollten die Zahl nicht kommentieren. Die Transfergesellschaft für die Getriebebauer soll Anfang 2014 die Arbeit aufnehmen.
Verhandlung über das Werk dauern an
Noch im Oktober werden Gewerkschaften, Unternehmen und Betriebsrat die Verhandlungen über die Werksschließung fortsetzen. Die Konditionen für das Getriebewerk seien nicht auf den ganzen Standort übertragbar, sagte ein Opel-Sprecher.
Der Bochumer Betriebsrat lehnt die von der Opel-Spitze beschlossene Werksschließung weiter ab. Die Entscheidung sei "ein Blödsinn", sagte Betriebsratschef Rainer Einenkel. In Bochum wird der Zafira gebaut, dessen aktueller Produktzyklus Ende 2016 ausläuft.
Es lohne sich nicht, die Produktion für nur noch zwei Jahre nach Rüsselsheim zu verlagern, argumentierte Einenkel. "Darüber muss noch geredet werden." Aus Sicht der Firmenleitung steht die Entscheidung fest.
Quelle: dpa
Zwar war ich nie ein Freund von Opel, doch unter die Haut geht es einem schon.
Opel ist ein Stück Wirtschaftswunder in Deutschland gewesen.
Tja schon komisch, hätte der Betriebsrat und die Gewerkschaft nicht auf stur geschaltet wäre das nicht so passiert, vieleicht ist das mal eine Lehre..... Bei Schlecker war es nicht anders auch wenn uns die Gewerkschaften was anders einreden wollten als die Katze in den Brunnen gefallen ist.
Schade um die Arbeitnehmer die wegen Machtspielen ihren Job verlieren, aber so ist es nun mal wenn ein paar Betriebsräte und Gewerkschaftsfunktionäre ihren Narzissmus zu pflegen alles andere unterordnen......
Richtig bei Schlecker, sowie Karstadt, Quelle und vielen anderen Beispielen haben die Mitarbeiter auf Lohnerhöhung, Weihnachtsgeld, Urlaubsgeld freiwillig verzichtet. Das gesparte Geld haben dann die Banken und Eigentümer (Nicolas Berggruen) eingesteckt und dann sogar noch steuerfrei in irgendwelche Steuerparadiese verschoben. Das mit den Betriebsräten und Gewerkschaftsfunktionären bestätige ich gern den wer mit den Herrn gemeinsam am Tisch sitzt (Siehe Klaus Zwickel IGM) vergisst gerne mal für ein paar Millionen den Arbeitnehmer. Deswegen macht man ja gerne in Deutschland Produktionsstätten zu weil hier geht weder die Gewerkschaft noch, die SPD mal auf die Straße. In Paris würden die Straßen brennen aber in Deutschland ist man dann Terrorist oder Staatsfeind (Assad lässt grüßen).
Ich erinnere mich noch als ein hoher Verdi-Funktionär bei Stern-TV öffentlich propagiert hatte das man absofort nicht mehr bei Schlecker einkaufen sollte, genau dieser Funktionär der durch seine verbale Entgleisung im TV gefordert hatte nicht mehr bei Schlecker einkaufen zu gehen, forderte dann von der Politik Schlecker zu retten.... und griff die FDP dafür das schlecker nicht gerettet wurde. Nur um mal ein Beispiel auszuführen =)
Fang nicht mit den Franzosen an die führen ja immer mal eine Revolution durch, aber komisch ist das es den Franzosen mit ihren tollen Sozialisten wirtschaftlich wie gesellschaftlich super geht.... so gut das der Staat die Unternehmen unterstützt damit überhaupt der tolle Mindestlohn gezahlt werden kann. ^^
Verdammt schade, wenn man sehenden Auges und ohne den Willen etwas Gravierendes zu ändern (sprich zu investieren) in sein Verderben rennt. Opel der Zwerg. Gegen den Riesen in WOB nun völlig machtlos und der Kapitulation nahe. Mann, was waren das noch für Zeiten als man sagte: "Ja, ich fahr noch VW - aber bald vielleicht nen Opel....". Als VW mit seinem Käfer und den Derivaten gegen Kadett, Ascona, Manta, Rekord, Commodore, Kapitän, Admiral, Diplomat und GT antreten musste. Welch ein vollständiges Produktprogramm!!!
Und heute? Frontantrieb und Plastik-Tristesse. Keine Oberklasse, einen aus den Fugen geratenen Mittelklässler und übergewichtige "Kompakte". Und eine Mutter, die mit Chevrolet den Hauskonkurrenten im Markt platziert. Die Wolken über diesem Traditionsunternehmen werden immer dunkler.
Würde mich freuen, wenn in Detroit doch eines Tages die Vernunft überwiegen würde und man einem anderen Autobauer, die Chance gäbe, den Blitz zu neuen Ufern zu führen.
Eine Lehre wofür? Zurück zum Frühkapitalismus und Gewerkschaften und Betriebsräte abschneiden? VW zeigt, wie Arbeitsplätze in Deutschland erhalten und sogar ausgebaut werden - nach deiner kruten Argumentation sogar trotz Betriebsrat und Gewerkschaft. Die Amis ritzen am Seil des Damokles-Schwert über Opel, das hat nichts mit deren Arbeitnehmervertretern zu tun, die sich für ihre Kollegen und den Erhalt deren Arbeitsplätze stark machen.
http://www.spiegel.de/.../...er-lehnen-sanierungsplan-ab-a-890279.html
Der Untergang von Opel ist doch hausgemacht.
In den 90igern hatten scheinbar die meisten Hersteller die grandiose Idee, Kosten durch schlechte Qualität einzusparen.
Opel war da ganz vorne mit dabei und hat das einst so gute Image zerstört.
Dann wäre Bochum vermutlich schon vor vier Jahren geschlossen worden.
Die Lehre ist, daß man sich nicht darauf einlassen soll, die Firma des Unternehmers zu retten, und dafür Opfer zu bringen. Die IG Metall hat sich von allen deutschen Autoherstellern austricksen lassen, sich dem Spiel von "teile und herrsche" unterworfen, und letztenendes nirgendwo den Lebensstandard verteidigen können.
Nur alle gemeinsam, ohne Ansehen des jeweiligen Bosses, können etwas erreichen. Das Ziel besteht in mehr Kooperation, nicht in der mörderischen kapitalistischen Konkurrenz, die nur zerstören kann.
Wer sich nicht wehrt, lebt verkehrt.
Und Lohnverzicht lohnt sich nicht.
This is the end
Beautiful friend
This is the end
My only friend, the end
Of our elaborate plans, the end
Of everything that stands, the end
No safety or surprise, the end
.....................
Jo wehre das schön wenn nie jemand aufbegehrt hätte.
Dann würde man Menschen wie doch noch heute mit der Peitsche durch die Fabrikhalle oder den Acker jagen.
Wo laufen die Getriebe denn in Zukunft vom Band?
Szentgotthardt?
Hätte GM damals nicht diesen Rüstungsvertrag mit Polen gemacht hätten die da auch kein Werk gebaut und in Bochum gäbe es auch heute noch genug zu tun.
Die Entscheidungen seitens Detroit verstehe ich bis heute nicht... (Den Finanziellen Aspekt mal ausgenommen)
Schönen Abend
Finde es toll wieder in die extreme abzuwandern 😉 In keinen anderen Land werden die Rechte des Arbeitnehmers so geschützt wie in diesen also komm nicht mit solchen Argumenten geh mal in 3.Weltländer und schau dir da mal an was es heißt wirklich nicht von sein Lohn leben zu können und zu hungern, wir sind alle so dekadent geworden das ist unfassbar. Jedes Werkt hat zugestimmt und selbst die IGM hat gesagt das wäre ein Durchbruch bloß der Betriebsrat und die AN von Bochum haben das nicht so gesehen und jetzt müsse auch mal die AN und die Betriebsräte dafür haften. Immer sind es die schlimmen Unternehmer die den armen Arbeitnehemer ausbeuten, jeder hat das Recht selber das Risko einzugehen und ein Unternehmen zu gründen und dann selber mit der Peitsche durch die Arbeitshallen zu wandern. 😆
Ein tolles Zitat von Churchill passt da ziemlich gut
"Es gibt Leute, die halten Unternehmer für einen räudigen Wolf, den man totschlagen müsse, andere meinen, der Unternehmer sei eine Kuh, die man ununterbrochen melken kann. Nur ganz wenige sehen in ihm das Pferd, das den Karren zieht."