US-Absatz: VW-Verkäufe brechen erneut ein
In den USA geht es bei VW wieder bergab
Daimler und BMW haben nach einem kleinen Absatzknick ihren US-Absatz erneut gesteigert. VW kann den Wachstumkurs hingegen nicht beibehalten und verliert an Boden.
Herndon - Der kurze Aufwärtstrend von Volkswagen in den USA ist schon wieder zu Ende. Nach drei Monaten in Folge mit steigendem Absatz musste der Konzern am Dienstag für den Monat August ein sattes Minus vermelden. Bei der Konkurrenz von BMW und Daimler zogen die Verkäufe dagegen wieder an. Auch bei den großen US-Rivalen lief es besser als erwartet.
Verkaufseinbruch beim Jetta
Niedrige Benzinpreise, sinkende Arbeitslosigkeit und günstige Finanzierungsangebote für Neuwagen hielten die Auto-Nachfrage in den USA weiter hoch. Insgesamt gingen die Verkäufe nach Berechnungen des US-Fachportals "Automotive News" zwar leicht zurück, das dürfte aber vor allem am Zuschnitt des Monats August gelegen haben: Die Autohäuser hatten wegen Feiertagen einen Tag weniger geöffnet als ein Jahr zuvor.
Der Kalendereffekt war allerdings nicht der einzige Grund für den erneuten Absatzschwund bei VW. Die Zahl der verkauften Autos schrumpfte im Jahresvergleich um 8,1 Prozent auf rund 32.300. Beim Jetta Sedan, dem wichtigsten VW-Modell in den USA, brachen die Verkäufe um knapp 18 Prozent auf gut 11.000 Autos ein. Im Gesamtjahr liegt VW mit rund 238.000 verkauften Fahrzeugen in den USA 2,8 Prozent unter dem Vorjahreswert.
Bei der VW-Tochter Audi lief es dagegen besser: Die Verkäufe stiegen insgesamt um knapp 10 Prozent. Vor allem die SUV-Modelle schoben den Absatz an.
C-Klasse und 3er bringen den Erfolg zurück
BMW und Daimler konnten nach einem kleinen Absatzknick im Juli wieder auf die Erfolgsspur zurückkehren. Bei BMW schob der 3er die Verkäufe an: Der Konzernabsatz stieg in den USA um zwei Prozent auf knapp 33.000 Autos. Beim Rivalen Daimler konnte die C-Klasse schrumpfende Absätze mit anderen Modellen wieder ausgleichen. Die Konzernverkäufe stiegen um 3,2 Prozent auf 31.250 Autos. Im Gesamtjahr liegt BMW damit weiter vor den Stuttgartern.
Die großen drei US-Hersteller - Fiat Chrysler, General Motors (GM) und Ford - schlugen sich besser als erwartet. Bei GM sank der Absatz zwar leicht, Analysten hatten aber ein größeres Minus befürchtet. Fiat Chrysler und Ford konnten ihren Absatz hingegen steigern. Die japanischen Autohersteller Toyota, Honda und Nissan legten ebenfalls zu.
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Wasser auf die Mühlen der VW-Hasser...
Oh Mann.🙄
Was für ein dummer Kommentar. Typisch für so einige User hier. Nur nicht mal mit dem Hintergrund beschäftigen oder hinterfragen.
Lieber wieder einen Streit entfachen.🙄
Zum Thema.
Bei meinen Verwandten in den USA muß ich mich schon seit Jahrzehnten rechtfertigen das ich bei Volkswagen arbeite. Die sehen das Unternehmen nicht da wo es wirklich steht.
In den USA ist der Ruf sehr sehr schlecht von Volkswagen. Da bringt es auch nicht viel für die Zukunft einen großen SUV anzubieten. Verfehlte Modellpolitik und viel Arroganz taten ihr übriges.
Ein schwerer Weg für Volkswagen steht bevor.🙁
Andere direkte Konkurrenten schlafen nicht.
Gruß aus Berlin
Ich hab den Satz mal korrigiert
Das ist halt der Nachteil wenn man jahrelang von der geballten deutschen Automobilpresse gebauchpinselt wird und sich selbst beweihräuchert, irgendwann glaubt man die gequirlte Sch... selber.
@folooo
Ich meinte meinen Beitrag durchaus auch Kritisch zu sehen. Volkswagen weht ein anderer Wind entgegen in den USA. Auch und direkt durch die Presse die nicht immer so Pro VW schreibt wie hier zu Lande. Autokäufer in den USA haben auch erheblich mehr und attraktivere Auswahl als wir hier in Europa.
Nur, warum sollte der US Amerikaner gerade einen Volkswagen kaufen? Zuverlässigkeit? Technik? Design? Können alle anderen Wettbewerber auch. Die Antwort bleibt Wolfsburg ja selbst schuldig.
Schauen wir mal.
Gruß aus Berlin
Ich habe immer das Gefühl, als wenn sich VW nicht richtig auf den US Markt einlässt.
Soweit ich das mitbekommen habe, hatte VW einen gewissen Kultstatus wegen des Käfers. Der war als kleine Süße Knutschkugel angesehen. So ähnlich wie der Fiat 500 hier.
Und der Bulli auch ein sehr bekanntes Fahrzeug, ich denke auch außerhalb der Luft und Liebegeneration.
Und wenn ich mir heute das USA Angebot von VW angucke, dann wirkt das wenig auf die USA zugeschnitten.
Der einzige Pick UP des Konzerns nicht mal im Programm.
Aber auch viele Versuche Fuß zu fassen schief gelaufen. Wie z.B. der Routan.
Ich bin gespannt wie es weiter geht.
Als ehemaliger VW-Fan des guten Typ17 und 32B sehe das recht einfach.
Politik vor über 30 Jahren für VW war, dass der Name Programm war. Insbesondere dadurch war der Käfer ein "viraler" Welterfolg. So wurde VW in den USA wahrgenommen und es bleibt dabei. In den deutschen Motoren stecken nunmal Gremlins 😉 ...würdet ihr einen "Shiguli" oder einen "Lada" sofort und bedenkenlos kaufen?
Warum sollte ich mir einen sparsamen aber recht teuren 4 Zylinder mit einer Höchstgeschwindigkeit von mehr als 230km/h kaufen, wenn der Liter Super 30 Eurocent kostet, ich sowieso nur maximal 90-110 km/h schnell fahren darf und das schlimmste einen Wagen fahre, der "für's einfache Volk" gebaut wurde.
Oftmals denken die Ami's etwas schlichter ... ein geiler, reißerischer, ausdrucksvoller Name mit viel Understatement reicht aus, obwohl die Qualität zu wünschen übrig lässt.
Allein aus diesen Gründen wird VW kein Fuß am Boden kriegen...aber dafür gibt es ja noch Audi und Lamborghini.
Da der Name schon lange nicht mehr Programm ist, möchte ich mir auch keinen VW mehr kaufen. Da gibt es auch bei uns andere Alternativen... leider
Amis und Understatement? Glaub ich nicht, die lieben doch auffällige Designs und bunte Farben 😉. Und die Qualität der Amischlitten ist auch nicht mehr wirklich schlechter 😜.
Man muß sich nur die Modellpalette auf www.VW.com ansehen.
Beatle
Golf
Jetta (Billig-Golf mit Limousinen-Heck, teilweise nur mit Handschaltung und max. 2.0L Hubraum, kein Xenon- oder LED-Licht, billiges Interieur)
Passat (Billig-Passat nur für die USA, kein Xenon- oder LED-Licht, billiges Interieur)
Passat CC
Tiguan (max. R4)
Touareg (max. V6)
Golf Kombi
Eos Cabrio
Die Modellpalette ist extrem viel geringer und bei den verfügbaren Ausstattungen derart reduziert und auf billig gemacht, daß man sich fragen muß, was VW damit bezweckt. Teure Autos mit Luxus-Ausstattung, wie beim 3er, der C-Klasse oder dem A4 hat man offenbar nicht vorgesehen.
VW ist in Europa eine Diesel-Marke. In den USA ist Dieselkraftstoff aber teurer und damit uninteressant. Und entsprechend begehrenswerte Benzinmotoren hat VW dort gar nicht im Programm. Kein V8 für den Tuareg, kein VR6 für den Tiguan oder den Passat. Ich fürchte, daß diese Strategie nicht aufgeht.
Also ich kenne das so, dass man bevor man ein Auto auf den Markt bringt man sich die Wettbewerber einmal anschaut. Und das Auto so konstruiert, dass es mit dem Wettbewerbern vergleichbar ist. IM besten Fall bei den Themen wofür man steht übertrifft.
(z.B. Mercedes, am bequemsten mit den besten Fond Sitzen)
Jetzt ist die Frage was ist die Zielkundschafft von VW in den USA? Wer die Wettbewerber und wieso soll ich mir einen VW kaufen?
Bei Buic Regal oder Lacrosse ist auch nicht der dicke V8 mit 7L Hubraum verbaut
(übrigens, beim wechsel vom Corsa zum Astra hab ich mir die gleiche Frage gestellt. Damals war allerdings ein Golf oder Bora in der Versicherung viel teurer als mein Astra und in der Anschaffung 500-1000€ teuerer bei gleicher Ausstattung. War also auf den letzten Metern eine Kostenfrage)
Nein, du hast den Satz eher umgedreht und damit verfälscht. Denn der stimmt schon so in seiner ursprünglichen Form. 😉
Das Hauptproblem sehe ich auch in einer nicht auf den US-Markt zugeschnittenen Modellpalette. Es müsste schon seit 10 Jahren einen großes SUV von VW geben, eher noch ein paar mehr...ebenso ein etwas sportlicheres Coupé mit größeren Motoren zu attraktiven Preisen. Warum das alles nicht passiert ist mir ein Rätsel, sollten hochbezahlte Manager eigentlich auch hinbekommen.
Wenn das so weitergeht überholt Audi in den USA noch VW, was die Zulassungszahlen betrifft.
Wenn wir mal objektiv sind, gibt es hier auch jede Menge sehr attraktive Alternativen.
Und ganz ehrlich: Wenn ich den aktuellen Golf mit dem Astra, Focus oder auch einem C'eed vergleiche, dann sehe ich nirgends, dass der Golf das wirklich bessere Auto ist. Ob der jetzt 5 Punkte im Vergleichstest mehr oder weniger hat, spürt der Kunde später ohnehin nicht.
Aus welchen Gründen auch immer werden die Alternativen aber kaum beachtet. Es steht ein Fahrzeugwechsel an, also geht es direkt zu VW. Und irgendein passendes Fahrzeug werden die schon haben. Das habe ich im Bekanntenkreis schon so oft erlebt..
Die Kunden in den USA sehen VW aber als das, was sie tatsächlich sind: Ein Hersteller von Fahrzeugen, die zu überzogenen Preisen angeboten werden.
Denn die direkten Konkurrenten kosten zwar nicht unbedingt weniger, bieten dafür aber mehr.
Und VW kann auch nicht auf ein gutes Image zurückgreifen, welches den höheren Preis rechtfertigen würde, wie z.B. Mercedes oder BMW.
Dazu kommen dann noch ein paar "Mängel" in der Modell- und Motorenpalette, und fertig ist die Absatzkrise. 😉
Der meistverkaufte PKW in den USA ist seit etlichen Jahren der Toyota Camry, ein Auto, dessen Design man nicht unbedingt als besonders auffällig bezeichnen kann und besonders bunte Farben bietet die Farbpalette auch nicht unbedingt.
Wenn ich nicht wüsste, dass es eh vergebene Liebesmüh wäre, dann würde ich ja mal fragen, wann denn die Qualität der Amischlitten schlechter war als die vergleichbarer asiatischer, europäischer und deutscher Autos und wie sich diese schlechte(re) Qualität bemerkbar gemacht hat.
Da mir aber klar ist, dass auch die ältesten Vorurteile immer weiter gepflegt werden müssen — Amerikaner haben / hatten eine unterirdische Qualität, Engländer kann man nur kaufen wenn man einen Kfz Elektriker in der Familie hat, Italiener rosten schon im Katalog — frage ich lieber doch nicht, ich will schließlich niemanden in Erklärungsnot bringen…
Ich mag ebenso keine Vorurteile! Man sollte sich immer ein eigenes Bild machen, um sich dann ein Urteil bilden zu können und auch zu dürfen. Da fallen mir bei dem einen oder anderen aktuellen amerikanischen Modellen insbesondere die Spaltmaße auf, die inzwischen erheblich besser geworden sind, aber mit einem pingeligen Blick immer noch Unterschiede aufweisen. Die Dichtigkeit der Getriebe ist auch deutlich besser geworden!
Btw: wusste noch gar nicht das die Engländer Elektrikprobleme haben oder hatten und ich dachte die Franzosen rosten :-P lol
Nichts für ungut. Dein Statement trifft es in gewisser Weise auf den Punkt, wie Europäer analog zu den Amerikanern über "Konkurrenz" denken.
Darüber hinaus positioniert sich VW bewusst auf den amerikanischen Markt. Die Gründe mögen manigfaltig sein; eine augenscheinliche und vielleicht auch oberflächliche Erklärung könnten immer noch die Schwestern, Töchter und Konsortien sein, die in den Segmenten sich woanders positioniert haben. Dadurch wäre eine breite Streuung auf dem gesamten Markt gewährleistet.
Dies erscheint für Mercedes und insb. Porsche ganzheitlich nicht so einfach möglich, trotz mitunter vielfältiger Modellpalette.
Interessant wäre der Marktanteil des gesamten VAG Vertriebs in den USA, so würde es einen transparenten Vergleich zu anderen (deutschen) "stand alone" Herstellern geben.
Ich glaube VW hat in den vergangen Jahren seine Kräfte zu sehr auf dem chinesischen Markt gebündelt. Um den US-Kunden hat sich bei VW niemand richtig gekümmert. Ein lieblos zusammengeschustertes Modellprogramm und aufwändige Werbespots sollten es richten. Statt in Werbung sollten sie lieber in Marktforschung und dann in entsprechende Modelle investieren. Werbung funktioniert nur, wenn auch das Produkt entsprechend daherkommt.