Kältemittel-Streit
In Deutschland fahren die Kleinen jetzt mit Recht
Die neuen Kompaktmodelle von Mercedes dürfen trotz des alten Kältemittels auf deutschen Straßen fahren. Ärger gibt es hingegen weiterhin in Frankreich.
Flensburg - Die Mercedes-Modelle der neuen Kompaktklassen-Generation fahren in Deutschland nicht mehr in einer rechtlichen Grauzone. Das Kraftfahrt-Bundesamt (KBA) verzichtet bei den zwischen Herbst 2012 und Juni 2013 verkauften Fahrzeugen derzeit nach eigenen Angaben auf Sanktionen für den Einsatz des verbotenen Kältemittels R134a. Die Behörde nutzt einen gesetzlich eingeräumten Ermessensspielraum, da in diesem Fall keine Gefahren für die Verkehrssicherheit vorliegen. Damit ist auch der im Extremfall mögliche Verlust der Zulassung vom Tisch.
Eigentlich ist der Einsatz von R134a in neuen Pkw-Typen nicht mehr gestattet. Stattdessen hätte Daimler – auch laut der ursprünglichen Typgenehmigung - das neue Kältemittel 1234yf verwenden müssen. Die Schwaben lehnen das jedoch ab, da sie den Stoff nach internen Tests für gefährlich halten. 1234yf ist brennbar und bildet dabei eine stark ätzende Säure.
KBA verzichtet auf Sanktionen
Daimler setzt daher, genau wie bei der neuen S-Klasse, bei den seit Herbst ausgelieferten Fahrzeugen der A-, B- und CLA-Klasse weiterhin auf das alte Kältemittel. Für diese Modelle lag zunächst streng genommen keine gültige Typgenehmigung vor.
Anfang des Monats hatte das KBA eine nachträglich erweiterte Typgenehmigung akzeptiert, die auf dem Antrag für die Vorgängergeneration basierte, mit der sich auch die neuen Fahrzeuge zahlreiche Komponenten teilen. Die Genehmigung gilt aber nur für Neuzulassungen. Da die älteren Fahrzeuge aber technisch mit den neuen identisch sind, verzichtet das KBA auf Sanktionen.
Kältemittel-Probleme hat Daimler aber immer noch – im Nachbarland Frankreich. Dort ist die neue Typgenehmigung noch nicht offiziell registriert. Kunden können die Kompaktmodelle zwar kaufen, aber nicht zulassen. Einen Grund für die Verzögerung kennt Daimler nach eigenen Angaben nicht – prinzipiell gelten alle Pkw-Typgenehmigungen automatisch europaweit. Der Hersteller hofft nun auf eine schnelle Klärung des Problems.
Eindeutig eine gute Entscheidung, jetzt hätte man nur früher CO2 Klimaanlagen entwickeln müssen, dann wäre sogar das Löschmittel an Board ;-)
Finde ich auch super das das alte Kältemittel weiter verwendet werden darf,
zu CO² Anlagen finde ich es sehr Gefährlich wegen den sehr hohen Drücken....
auch wenn nur der mercedesstern technisch identisch ist, ist es vernünftig dieses schlupfloch zu nutzen.
jeder volltrottel konnte sich ausrechnen was das neue kältemittel für gravierende nachteile hat.
Richtige Entscheidung hier in DE! 😉
Zu Frankreich: Ich wittere eine Verschwörung des französischen Geheimdienstes - ans Werk, bitte, Herr Snowden! 😆
Traurig, dass ein Amt im eigenen Land als Feind gesehen werden muss. Armes Deutschland.
Gute Entscheidung Mercedes, Hut ab für diese Pionierleistung.
pionierleistung?
die haben angst von unfallopfern verklagt zu werden.
Bei meinem nächsten Autokauf wird 1234yf sicher ein KO-Kriterium sein!
Wenn Ammoniak als Kältemittel zugelassen wird, kann man ja auf AdBlue für den SCR-Kat verzichten und gleich Ammoniak nehmen, das ist viel wirksamer und ergiebiger.
(zur Erklärung: AdBlue ist eine Harnstofflösung und wurde extra entwicklelt, um das böse Ammoniak zu vermeiden)
Irgendwie sanktioniert sich die EU noch zu Tode.
zum glück wurde das sicherheitsrisiko von dem 1234yf in den medien breitgetreten.
ansonsten wäre das zeug klammheimlich eingeführt worden.
Was soll an den hohen Drücken gefährlich sein? 😕
Anscheinend muss in Frankreich erst einer in seinem fhz nach einen Unfall mit dem neuen kältemittel verbrennen bevor man es aus dem Verkehr zieht.
Konkurrenz aus dem Ausland - zur Not auch mit dem Holzhammer - zu bekämpfen, ist regierungsseitig in Frankreich schon Kulturgut.
Hier muss man nur ein wenig geduldig sein, dann wird es schon.
Wer mag, kann ja einmal unter SCART-Anschluss nachschlagen, da kann man das Ganze von Grund auf lernen.
Tja, anscheinend hat es solche Fälle aber noch nicht gegeben, jedenfalls nicht in nennenwerter Stückzahl.
Von der Theorie her kann ich eure Kritik an dem neuen Kältemittel nachvollziehen, aber wenn es vorgeschrieben wurde und von anderen Autoherstellern verwendet wird, wo sind dann die verheerenden Brandunfälle in der Praxis?
Die kommen von ganz allein, darauf zu warten und hinterher zu handeln ist sicher nicht der richtige Weg.