Mercedes-AMG C 63: Erste Bilder und Daten

In diesem AMG steckt weniger als draufsteht

Philipp

verfasst am Wed Sep 24 09:01:41 CEST 2014

Gleicher Name, weniger Hubraum: Der neue C 63 kommt mit 4,0-Liter-V8 und 510 PS. Das Schönste daran (sagt Mercedes) wird der Verbrauch. AMG = Öko-Renner?

Mercedes zeigt erste Bilder des kommenden C 63: Unter der Haube steckt ein Stück AMG GT
Quelle: Daimler

Affalterbach – Die Öko-Bewegung im Automobilbau ist eine gute, eine wichtige Sache. Wir MOTOR-TALKer sind dafür, alle Deutschen sowieso, die Menschheit freut sich über jedes Gramm CO2, das weniger sinnlos aus dem Auspuffrohr gepustet wird. Aber musste es so weit kommen?

Obwohl der Hubraum deutlich abnimmt, hält Mercedes an der Modellbezeichnung C 63 fest
Quelle: Daimler
Der neue C63 AMG von Mercedes wird in den kommenden Wochen ausgestellt. Erst auf dem Pariser Salon, danach bei den Händlern. In der normalen Version leistet der neue 4,0-Liter-Motor aus dem ebenfalls jüngst vorgestellten Supersportwagen GT 476 PS und 650 Newtonmeter. Der Verbrauch soll sich nach allen Regeln der NEFZ-Kunst bei 8,2 Litern pro 100 Kilometer einpendeln. Der stärkere C 63 S mit 510 PS und 700 Newtonmeter säuft 8,4 Liter Super. Spitze.

Im Vergleich zum Vorgänger ist das rund ein Drittel weniger, sogar exakte 32 Prozent zum alten Black-Series-Modell mit 517 PS. Die Fahrleistungen sind dabei nahezu unverändert. Es ist eine 0,1-Rechnung. Hier einen Tick, da ein Bisschen ändern; Rausfahren kann das sowieso niemand. Also die Beschleunigung, den Verbrauch schon.

In 4,0 Sekunden fährt der C 63 S auf 100 km/h, in 4,1 Sekunden der C 63 (T-Modelle je 0,1 Sekunden langsamer). Der C 63 Black Series brauchte 4,2. Bei 250 km/h wird der Neue ab Werk zugeschnürt.

Aus M178 wird M177

Damit der überarbeitete Motor des AMG GT in die C-Klasse passt, musste der Vorderwagen um 5,4 Zentimeter verlängert werden
Quelle: Daimler
Grund dafür ist der Motor aus dem AMG GT. Eine auf die C-Klasse abgestimmte Version des 4,0-Liter-Biturbo ersetzt den alten 6,2-Liter-Sauger. Die Trockensumpfschmierung entfällt bei der C-Klasse, der Motorcode ändert sich von M178 (AMG GT) zu M177 (C 63). Damit der Motor in die neue C-Klasse passt, muss der Vorderwagen um 5,4 Zentimeter verlängert werden.

Begleitend zum Downsizing-V8 bringt Mercedes dem C 63 das Segeln bei. Im „Efficiency“-Modus kann die überarbeitete 7-Gang-Automatik den Motor vom Antriebsstrang abkoppeln, um Kraftstoff zu sparen.

Nur: Ergibt das alles überhaupt Sinn. Fährt der Scheich oder der Start-up-Millionär künftig das AMG-Modell der C-Klasse, weil es so wenig verbraucht? Wirkt sich das positiv auf das Markenimage aus? Frei nach dem Motto: Du, ich hab da so einen sauschnellen, tiefergelegten 500-PS-Benz, der säuft weniger als der Punto meiner Haushälterin?

Premiere auf dem Pariser Autosalon 2014

Nein. Weniger Verbrauch ist gut und wichtig, für alle Autos in allen Klassen. Aber AMG sollte AMG bleiben. Der Verbrauch zählte früher nicht, und er sollte auch jetzt nicht relevant werden. Technologische Errungenschaften sollten im Mittelpunkt der AMG-Welt stehen. Wie die Performance-Abgasanlage mit drei schaltbaren Klappen, eine Keramik-Bremsanlage und Semi-Slicks auf Wunsch.

Der C63 S erscheint im Februar 2015. Die T-Modelle folgen erst im April
Quelle: Daimler
Ab Werk gibt es dazu eine verbesserte, geschwindigkeitsabhängige Lenkung, das adaptive Fahrwerk und das Hinterachs-Sperrdifferenzial. Das S-Modell wird rennstreckentauglicher: Der„Race“-Fahrmodus passt Lenkung, ESP, Getriebe und Fahrwerk dem Einsatz auf der Rennstrecke an.

Im Februar 2015 kommt das S-Modell des C 63 auf den Markt; der normale C 63 folgt im April 2015. Preise nennt Mercedes nicht. Derzeit kostet der aktuelle C 63 AMG 73.839 Euro.

Lest hier den ersten Test des Mercedes-AMG C 63 S Coupé.

Obwohl der Hubraum deutlich abnimmt, hält Mercedes an der Modellbezeichnung C 63 fest
Quelle: Daimler
Die neue schnellste C-Klasse kommt in zwei Ausführungen: Mit 476 und 510 PS
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Der neue Mercedes-AMG C 63
Quelle: Daimler
Der neue Mercedes-AMG C 63
Quelle: Daimler
Der C63 S erscheint im Februar 2015. Die T-Modelle folgen erst im April
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Das T-Modell des C 63 wiegt 1.785 Kilogramm, in der schnelleren Version als C 63 S sogar 1.800 Kilogramm
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Der neue Mercedes-AMG C 63
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Der neue Mercedes-AMG C 63: T-Modell
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Der neue Mercedes-AMG C 63: Innenraum
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Das Cockpit des neuen C 63: Neben dem Touchpad befinden sich die Schalter für die Fahrmodi
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Auf Wunsch kommt der Mercedes-AMG C 63 mit einer Keramik-Bremsanlage
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Damit der überarbeitete Motor des AMG GT in die C-Klasse passt, musste der Vorderwagen um 5,4 Zentimeter verlängert werden
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Der neue Mercedes-AMG C 63
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Der neue Mercedes-AMG C 63 - Cockpit
Quelle: Daimler