ADAC testet Heckaufprall mit Siebensitzer
In kleinen Autos sitzt man in der dritten Reihe gefährlich
Wer in einem Fiat 500L ganz hinten sitzt, für den wird es bei einem Auffahrunfall gefährlich. Was uns das Gefühl sagt, belegt der ADAC nun mit Fakten aus einem Test.
München – Wer Kinder hat, hat gern auch deren Freunde mit an Bord, wenn alle zum Kino fahren oder ins Freibad. Darum sind Siebensitzer bei Familien so beliebt. In der dritten Reihe, das sieht jedes Kind, wird der Abstand zur Heckstoßstange sehr kurz. Was also passiert bei einem Auffahrunfall mit den Kindern in Reihe drei? Der ADAC hat diese Frage beantwortet. Auch, weil fast jeder fünfte Unfall in Deutschland ein Auffahrunfall ist.
Getestet hat der Autoclub mit einem Fiat 500L Living und einer Geschwindigkeit von 60 km/h. Das Ergebnis: Die Sitze in der dritten Reihe sind nicht für den dauerhaften oder regelmäßigen Einsatz zu empfehlen. Wenn es zu einem Unfall kommt, dann prallt der Kopf des Dummys im Kindersitz aufgrund der erhöhten Sitzposition gegen den Fahrzeughimmel. Die Köpfe des Erwachsenen-Dummys kamen der Kollisionszone "gefährlich nahe", die Kopfstützen durchbrachen die Heckscheibe. Wäre ein größeres Auto wie ein SUV in den Fiat gerast, dann hätte all dies zu einer ernsthaften Gefährdung der Insassen geführt, sagt der ADAC. Positiv überrascht waren die Tester hingegen von der stabilen Rückenstütze.Generell gilt: Je größer das Auto bzw. der Abstand zwischen Insassen und Heckscheibe, desto sicherer das Fahrzeug für die Passagiere in der letzten Reihe. Eltern sollten zudem darauf achten, dass ihre Kindersitze für die dritte Sitzreihe des Autos zugelassen sind.
Dann sollte kinderreichen Familien die Differenz vom 500L zur VW Multivan von der Allgemeinheit bezahlt werden. Nicht, dass da jemand deswegen jetzt keine Kinder mehr bekommt.
Was hat das mit regelmäßigen Einsatz zu tun? Es reicht doch schon ein Auffahrunfall. Wenn man so einen Satz formuliert, dann eher so:
Es braucht nicht einmal einen Siebensitzer, um Insassen ernsthaft auf der letzten Bank bei einem Auffahrunfall zu gefährden.
Meine Frau und ich haben uns Stadtflitzer angeschaut, darunter den Opel Karl, den VW Up und ein paar asiatische Kollegen gleicher Bauform. Bei allen waren wir uns einig, dass unser Sohn von sechs Jahren einen starken Auffahrunfall in diesen kleinen Kisten nicht überleben würde. Es gibt bei diesen Autos de facto hinten keine erkennbare Knautschzone. Erst wenn es eine Nummer größer wird (Corsa, Polo etc.), stellte sich mir persönlich eine höhere Sicherheitsanmutung ein.
Im Übrigen hätte ich auch ein arges Problem, Passagiere auf der dritten Reihe in meinem S-Max zu transportieren, wenn dieser Wagen eine hätte.
Von 7-Sitzern (es sei denn es ist ein Fullsize Van/SUV vom Schlage Dodge Durango) und Kleinstwagen halte ich aus Sicht der Crashsicherheit überhaupt nichts, selbst den W169 meiner Frau halte ich beim Heckaufprall schon für arg grenzwertig.
Wollte gerade was ähnliches schreiben...
notting
Unser Toyota iQ hat als erster und meines Wissens nach bislang einziger Wagen immerhin einen Heckscheibenairbag, weil die hinteren Kopfstützen hier tatsächlich rekordverdächtig nah an der Heckscheibe sind.
Besonders sicher wird's da hinten trotzdem nicht sein - allerdings fährt auch sehr selten jemand mit (weniger als 10 Fahrten in den letzten 2 Jahren).
Also zum Mitschreiben: Es könnte möglicherweise gefährlich sein, in einem 4,35 Meter langen Fahrzeug (das ist kaum länger als ein aktueller Golf) bei Aufenthalt auf der dritten Sitzreihe (bei der es ein Wunder ist, dass die da überhaupt noch hin passt) in einen Heckaufprall verwickelt zu sein, nicht etwa weil der Unfallgegner durchbricht, der Sitz aus der Verankerung gerissen wird, der Kopf die Heckscheibe durchschlägt - sondern weil, ich zitiere:
, und die Kopfstütze des Kindersitzes nicht hoch genug war?
Und für's wohlige Gruseln:
Ne, den sich aufdrängenden LKW-Vergleich lasse ich doch mal weg. Könnte man aber beinahe als Enttäuschung interpretieren. "Ist nichts Schlimmes passiert, wir brauchen etwas Größeres"?.
Unter'm Strich - wo ist jetzt die konkrete Gefahr, vor der gewarnt werden soll? Der Fiat hat doch anscheinend genauso gut geschützt, wie man es von einem Fahrzeug dieser Größe erwarten sollte, selbst wenn diese keine dritte Sitzreihe haben. Mit anderem Kindersitzmodell wäre die Meldung "Bei Heckaufprall droht Gefahr", mithin Sommerlochverdächtig, wenn nicht schon Herbst wäre 😉.
Gruß
Derk
Eigentlich ist es einfach, es sollte so heissen:
Die [Verwendung von] kleinen Autos [ist] nicht zu empfehlen
Entweder will man sicher von A nach B kommen oder möglichst billig. Wählt es euch aus. Habe mich für die Sicherheit entschieden.
Das könnte man auch so schreiben:
KAUFT ALLE RIESIGE SUVs, damit die fühlt man sich wie der KING und die anderen sind immer "kleiner", bis sie sich ein NOCH GRÖßERES SUV kaufen. 😱🙄
Das war doch ein Prellbock ohne Knautschzone der mit 60kmh in den Fiat geknallt wurde. Ich war in Physik nicht immer der beste, aber um den gleichen Unfall zu reproduzieren, müsste das gegnerische Fahrzeug doch mit 120kmh in das stehende Fahrzeug knallen - wie oft kommt das vor? Korrigiert mich, wenn ich mich Irre 😊
Edit: Aber nur schon ein geschwindigkeitsunterschied von knapp 60kmh ist schon immens, was bestimmt schon so gut wie nie vorkommt. Nach meiner Meinung also nur unnötige Panikmache 😤.
Dann kaufe ich mir einen Panzer, mal sehen wie deine Chancen stehen... 😜
Hätte man sich eigentlich denken können, dass man bei einem Heckaufprall besonders gefährdet ist, wenn man im Kofferraum sitzt. Trotzdem wurde es vom KBA zugelassen, obwohl keine Sicherheitszelle wie beim Smart besteht. Davon mal abgesehen ist ein Heckaufprall immer eine unangenehme Sache und oftmals kommt es da schon bei geringen Aufprallgeschwindigkeiten zu Schleudertraumata, da man oftmals darauf nicht vorbereitet ist.
Hab ich auch vor, dann kann ich berechtigterweise auf 3 Parkplätzen gleichzeitig parken. 😉
Was ist an der Erfahrung jetzt neu ???
Kleinwagen und dritte Sitzreihe .... Findet jemand den Fehler ?
Das eine schließt das andere doch schon mal grundsätzlich aus!
Gruß,
In dem Artikel geht es nicht um einen Kleinwagen...
Ich kann den Test nicht gescheit einordnen.
Zum einen ist die Pauschalaussage bezüglich der Kofferraumlänge hinter den Sitzen genauso hilfreich wie die Länge der Motorhaube. Über die Crashsicherheit sagt das so gut wie gar nichts aus.
Die Unfallsimulation ist als solches sicher berechtigt - aber auch sehr hart. Hier wird der Heckaufprall aus 60km/h auf ein gebremstes Fahrzeug simuliert.
Zwar gehört der Heckaufprall zu den häufigsten Unfällen - aber meist ist es nur ein kleiner Auffahrunfall. Liege ich falsch damit, wenn ich mal annehme, dass eine so schneller Aufprall auf ein stehendes Fahrzeug selten ist? Kann mir nichts anderes als ein Stauende vorstellen.