Stau am Brenner
In Kürze: Chaos-Tage auf dem Brenner
Innsbruck – Weil rund 40 Kilometer der 145 Jahre alten Bahnstrecke über den Brennerpass in den nächsten fünf Wochen saniert werden, kommt der Schienenverkehr zum Erliegen. Güter müssen auf Lastwagen verfrachtet werden, die dann ausgerechnet zur Reisezeit auf die Brenner Autobahn ausweichen.
Verkehrsexperten rechnen deshalb mit Chaos auf und rund um den Brenner. Gestern, am ersten Tag der Sperrung der Brennerbahn, war das noch nicht der Fall. Die Situation könnte sich aber laut ADAC am Wochenende verschärfen.
Als Vorkehrung gegen den Verkehrskollaps werden Güterzüge auch über die Tauernbahn und die Schweiz geleitet. Außerdem ließ der Betreiber Asfinag fast alle Baustellen auf den Autobahnen 12 und 13 räumen.
Quelle: Süddeutsche Zeitung / Foto: MartinPutz
Hätte man nicht auch fünf Jahre lang jeweils eine Woche sanieren können anstatt in einem Jahr gleich fünf Wochen und dann auch noch in der Urlaubszeit...? 😱
wo bleibt denn da der spaß?
Das wären dann eher auf 5 Jahre jeweils 10 Tage,also insgesamt länger. Baustelleneinrichtung und -abbau sind sicher je 2 Tage. Ferienzeit klingt meist erst mal komisch, aber der Verkehr ist ganz einfach geringer, außer am Wochenende und vlt nicht so krass auf Transitstrecken. Deshalb auch die Sperrung der A40. Aber in einer Woche wirds lustig.
Da merkt man mal, was die Bahn so leistet. Fällt eine Bahnstrecke aus, sind die Autobahnen dicht.
So hart das für die Stausteher auch klingt: Besser es stehen zig-hundert Urlaubs-PKW im Stau, die außer ihrer Freizeit nix verlieren, als LKW oder Geschäftsreisende, die durch ihre Rumsteherei echte wirtschaftliche Verluste generieren. Volkswirtschaftlich betrachtet ist es so also besser...
Von vermutlich notwendig bzw. sinnvoll zusammenhängenden Arbeitsabläufen hast du noch nie was gehört, oder?
Arbeiten auf 40 km in 5 Wochen ... ist doch nicht schlecht.
In D hätte man da vermutlich 5 Monate für gebraucht 😉
Im Winter (der fängt aufm Brenner zeitig an und hört spät auf) sind die Arbeiten so wohl nicht möglich. 😉
Hallo!
Auch bei einem ganz großen Faß reicht letztlich ein Tropfen um es zum Überlaufen zu bringen. Vollen Autobahnen droht bei geringem zusätzlichen Verkehrsaufkommen der Stau!
Die 'Deutsche Bahn' leistet sich mit Schenker als 100prozentige Tochtergesellschaft, die vielleicht größte europäische LKW-Spedition mit über 90.000 Mitarbeitern und 15Mrd Umsatz . Das heißt die 'Bahn' verstopft die Strassen auch wenn nicht gebaut wird!
WEnn man merkt was die Bahn wirklich leistet muß man sich fragen ob wir uns diese Bahn noch länger leisten können!
www.zeit.de/2010/33/Bahn-Studie
Während die Schweiz mal eben die Alpen untertunnelt rätselt die Bahn ob sie vielleicht 2020 eine entsprechende Netzanbindung der Rheintallinie schafft.
Was sich diese Bahn leistet ist mit Worten nicht zu beschreiben.
;-))
Gruß Blaubeer
Ich meinte mit "die Bahn" nicht die DB AG, sondern einfach nur das Wesen, denn der Brennerpass hat ja nicht gerade viel mit Deutschland zu tun.
Hallo,
dann habe ich wohl was mißverstanden! ;-)
Verkehrsinfrastruktur muß heute mehr denn je grenzübergreifend betrachtet werden - Stau am Brenner und Stillstand auf Deutschen Autobahnen haben oft die gleichen Ursachen: zu viele Transporte auf der Straße, zu wenig auf der Schiene.
Gruß Blaubeer
Doch. Ich kenne aber auch die Ausbauplanung am Kölner Ring. Da wurschtelt man sein 30 (!) Jahren herum...😉
Deutsche Effizienz halt 😉
Sanierungsarbeiten an einer Bahnstrecke können nicht einfach mal so gestreckt werden. Es handelt sich oft um sicherheitsrelevante Arbeiten, für die bestimmte Fristen gelten.
Leider trifft der Artikel keine konkreten Aussagen darüber, was eigentlich gemacht wird. In der Regel werden Bahnstrecken aufgrund von Bauarbeiten nur dann gesperrt, wenn Technik oder Oberbau grundlegend erneuert werden, was selten (normalerweise im Abstand von Jahrzehnten) vorkommt. Solche Arbeiten können auch nicht sukzessive im Verlauf mehrerer Jahre erledigt werden, denn wenn zum Beispiel die Signaltechnik umgestellt wird, kann man keine halben Sachen machen.
Im Grunde versuchen die Bahnunternehmen auf zweispurigen Strecken wie der Brennerstrecke stets, den Betrieb auf einer Spur abzuwickeln. Wenn das nicht möglich ist, dann liegen schwerwiegende Gründe vor, denn kein Bahnunternehmen legt freiwillig sein Angebot für mehrere Wochen still. Schließlich entfallen dann auch Einnahmen.
Es ist noch zu bedenken, dass für solche Arbeiten teure Baufahrzeuge und Spezialmaschinen eingesetzt werden, die das ganze Jahr über möglichst gleichmäßig ausgelastet werden sollen.
Ich gehe davon aus, dass ein Großteil der internationalen Güterzugverbindungen großräumig über die Schweiz umgeleitet und mitnichten auf die Straße verlagert wird.
Nähere Informationen zum Threadthema:
"Die Österreichischen Bundesbahnen haben angekündigt die Brenner-Bahnlinie auf österreichischer Seite vom 6. August bis zum 10. September wegen dringender Instandhaltungsarbeiten eingleisig zu sperren. Außerdem wird es an sechs Wochenenden zwischen dem 16. Juni und dem 24. September zu einer Totalsperre der Bahnlinie kommen.
Die Güterzüge werden dann über die Schweiz bzw. über Villach-Tarvisio umgeleitet. Personenzüge sollen während der Bauarbeiten von einem Busdienst ersetzt werden. Dafür stellt die ÖBB eine Flotte von 40 Bussen zur Verfügung, die regelmäßig zwischen dem Brenner und Innsbruck verkehren werden. Der internationale Zugreiseverkehr von München nach Norditalien soll unter der Woche planmäßig verkehren.
Für die Bauarbeiten sind 55 Millionen Euro vorgesehen. Es werden insgesamt 26 Kilometer Bahnschienen generalüberholt."
In diesem Artikel findet man weitere Details und unter anderem den Hinweis, dass als Umleitungsroute für den Güterverkehr wohl vor allem die Tauernbahn dienen wird.
Moin,
es wird meines Wissens (Info von ÖBB Mitarbeitern) nicht nur der Gleiskörper der 2 vorhandenen Spuren komplett erneuert. Sondern es wird noch eine dritte Spur verlegt, um dem ständig wachsenden Frachtaufkommen Rechnung tragen zu können.
Ziel dieser Aktion ist es, noch mehr Transit Lkw von der Straße auf den Zug zu bekommen. Dadurch das die ÖBB in den letzten Jahren immer öfter (trotz halbierter Zahlen bei Transit Lkw!!!) an ihre Grenzen geraten ist, wurde diese Maßnahme nötig.
LG, Frank