Singapur verhängt ab 2018 Zulassungsstopp
In Singapur darf der Fahrzeugbestand nicht mehr wachsen
Der Stadt- und Inselstaat Singapur versucht dem wachsenden Verkehrsaufkommen auf seinen Straßen Herr zu werden. Dafür geht man nun drastische Wege.
Köln - Von Februar 2018 an dürfen im Inselstaat Singapur keine Pkw und Motorräder mehr neu zugelassen werden. Seit 1990 war in dem Ministaat die Wachstumsquote für den Fahrzeugbestand auf 0,25 Prozent pro Jahr festgelegt. Diese Quote wird vorläufig auf null gesetzt, wie "The Straitstimes" in ihrer Online-Ausgabe berichtet. Lediglich der Bestand der Nutzfahrzeuge darf weiterhin um 0,25 Prozent jährlich bis 2021 wachsen.
Statt zusätzliche Verkehrswege zu bauen, um eine wachsende Zahl von Autos aufzunehmen, soll der Pkw-Bestand vorläufig bei etwas über 600.000 Fahrzeugen verharren. Alte Fahrzeuge dürfen aber durch neue ersetzt werden. Wirklich viele Autos sind das nicht, angesichts der gut 5,6 Millionen Einwohner. Zum Vergleich: In Deutschland kommen gut 46 Millionen Pkw auf 82 Millionen Einwohner.
Mit einer Fläche von nur 719 Quadratkilometern ist die Ressource Land in Singapur ein sehr rares Gut. Mit fast 8.000 Einwohnern pro Quadratkilometer weist der Inselstaat die weltweit zweithöchste Bevölkerungsdichte auf. 12 Prozent der Landfläche wird bereits von Straßen bedeckt. Da man in Singapur allerdings weiterhin mit einem starken Bevölkerungswachstum rechnet, muss auch Platz für Wohnraum bleiben. Um die Mobilität der Bevölkerung zu gewährleisten, will das Verkehrsministerium LTA vor allem in den Ausbau öffentlicher Verkehrsmittel investieren.
Quelle: dpa
Also schnell noch so viele Autos wie möglich kaufen und zulassen. Werden ein begehrtes Handelsgut.
Bei den Zulassungssteuern, die Singapur bisher erhebt, ist das eine teure Angelegenheit, auf Vorrat zu kaufen.
Die Zulassung kann je nach Modell durchaus mehrere hunderttausend Dollar kosten. Und die Autos selbst sind in Singapur auch viel teurer.
Wenn die 0.25 erreicht sind ende Oktober z.B. ist nix mehr mit schnell noch Autos zulassen
Bei solchen extrem kleinen Territorien wartet man sicher sehnlichst auf die Einführung von Schwebefahrzeugen.
Ganz im Ernst: Anders geht es ja wohl nicht 😆
Die Probleme sind ja ziemlich verzwickt: Straßen reichen nicht aus, aber es gibt kein Platz, um weitere Straßen zu bauen, da dort ja noch Leute leben müssen. Und es gibt immer mehr Menschen, die mehr Platz und mehr Straßen brauchen.
Sehe schon schrottreife Hondas und Toyotas für 90.000€ den Besitzer wechseln, nur für die Zulassung 😆
... irgendwie denke ich aus diesem Anlass an das regelmässige „wie schlimm ist Deutschland“, „wie schlecht behandelt Deutschland die Autofahrer“ 😉 😜
Um die Mobilität der Bevölkerung zu gewährleisten, will das Verkehrsministerium LTA vor allem in den Ausbau öffentlicher Verkehrsmittel investieren.
Hi,
der richtige Ansatz. Jetzt bleibt abzuwarten, was wirklich passiert. Ich drücke die Daumen für ein vielleicht zukunftstweisendes Konzept. So konnte und kann es schließlich auch global gesehen nicht weiter gehen.
Warum begrenzt man nicht auch den Zuzug von Menschen?
Wo kein Wohnraum, kann auch keiner hinziehen?
Es wäre auch ein Gedanke wert, den Verbrauch an Energie für alle Fahrzeuge eines Landes zu limitieren. Ginge aber wohl nur bei einer Insel umzusetzen.
Das Problem beim Bevölkerungswachstum in Singapur ist nicht der Zuzug, sondern die Geburtenrate.
Tatsächlich würde das sehr viele Probleme lösen...
Platz für zusätzlichen Wohnraum gibt es ja noch. Nur eben nicht für zusätzliche Straßen.
Ich vermute mal, die steigende Menge von Kraftfahrzeugen geht nicht nur auf eine wachsende Bevölkerung zurück und die wachsende Bevölkerung nicht auf „Zuzug“.
Ich würde unsere Autos freiwillig abgeben, wenn ich dafür einen preislich attraktiven, sicheren und vor allen brauchbaren ÖPNV bekomme.
Für die paar mal Urlaub miete ich mir dann halt ein Fahrzeug.
Aber das dürfte in Deutschland eher 3018 als 2018 funktionieren.