Ernst Piëch: Ferdinand sieht sein Lebenswerk bei VW in Gefahr
In Wolfsburg wurde nicht nach Piëchs Vorstellungen regiert
Der ehemalige VW-Patriarch Ferdinand Piëch soll schon länger mit dem Kurs der Konzernspitze gehadert haben. Ein Ausstieg sei daher nötig gewesen, sagt sein Bruder Ernst.
Wolfsburg/Salzburg - Der ältere Bruder des zurückgetretenen VW-Aufsichtsratschefs Ferdinand Piëch, Ernst Piëch, hat sich in einem Interview über Hintergründe des Machtkampfes bei Volkswagen geäußert. Der VW-Patriarch habe bereits über längere Zeit "sein erfolgreiches Handeln aus der Vergangenheit und damit erreichte Ziele in Gefahr" gesehen, sagte Ernst Piëch (86) in der Zeitschrift "Bunte" über die Motive seines 78-jährigen Bruders. "Es wurde in den letzten fünf Jahren nicht nach seinen Vorstellungen in Wolfsburg regiert." Daher sei "dringend" ein Wechsel an der Konzernspitze nötig.
Bei Volkswagen hatte im Frühling mehrere Wochen lang ein Machtkampf zwischen Piëch und dem Konzernvorstandschef Martin Winterkorn getobt. Am Ende trat Piëch als Chefkontrolleur zurück. In der Folge begann der Autobauer, Führung und Organisation grundlegend umzubauen. Die Reform soll diesen Spätsommer beginnen zu greifen.
Ernst Piëch entstammt dem Porsche-Piëch-Clan, dem größten Aktionär bei Volkswagen. Ferdinand Piëch hatte das Unternehmen lange Jahre zunächst als Audi-Chef, dann als Konzernchef und schließlich als Chef des Aufsichtsrates geprägt. Sein Bruder Ernst hatte seine VW-Anteile in den 1980er Jahren verkauft. Er sagte der "Bunten" über die Branche und zu den Herausforderungen von Volkswagen: "Das Auto ist heute zu einem Objekt geworden, das kaufe ich wie einen Anzug. Ich denke, wir müssen uns ernsthaft überlegen, wo die Zukunft hingehen soll: Mit 500 PS unter der Haube fahren wir Tempo 80. Außerdem stehen die Autos meist nur in der Garage. Das ist alles nicht mehr sinnvoll."
Der 86-jährige Ernst Piëch äußerte sich auch zu seinen Nichten, die als Nachfolger für Ferdinand Piëch (78) und dessen Ehefrau Ursula (59) in den Aufsichtsrat eingezogen waren. "Ich beneide sie nicht um diese Aufgabe und hoffe, es ging nicht nur darum, die Frauenquote zu erfüllen." Beide hätten "gewaltige Verantwortung auf sich geladen".
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Finde ich auch gut so.. Die Autos sind jetzt viel besser wie früher. und in den letzten 5 Jahren hat sich bei VW für den Endkunden einiges zum Positiven geändert.
Winterkorn macht das auf jeden fall besser.
Ein LOb an IHM und seine Tollen Autos... :-)
Hat man ein Schleicher vor einem ist zu 99% ein VW...
Die Kisten sind so teuer in der Anschaffung und Unterhalt das die Leute wahrscheinlich kein Geld mehr für Sprit haben.
"Der VW-Patriarch habe bereits über längere Zeit "sein erfolgreiches Handeln aus der Vergangenheit und damit erreichte Ziele in Gefahr" gesehen, sagte Ernst Piëch (86) in der Zeitschrift "Bunte" über die Motive seines 78-jährigen Bruders. "Es wurde in den letzten fünf Jahren nicht nach seinen Vorstellungen in Wolfsburg regiert." Daher sei "dringend" ein Wechsel an der Konzernspitze nötig.""
Was im Einzelnen hinter der Gefahr der erreichten Ziele steht, wird leider nicht vermittelt. VW ist heute ein sehr großes komplexes Vielmarkenunternehmen mit hohen Beschäftigungszahlen und vielen Fabriken. Erfolg heißt auch "Langsamkeit", weil Erfolgreiches ungern geändert wird. Es ist Fluch und Segen zugleich.
VW macht vieles richtig. Es fehlen lediglich "Kleinserien", die kaufbar auch andere Visionen vermitteln. Ein wirklicher Markttest k ö n n t e hier stattfinden. Nur ein wildes Zeigen von Studien und Einzelstücken - hilft nicht wirklich.
"Er sagte der "Bunten" über die Branche und zu den Herausforderungen von Volkswagen: "Das Auto ist heute zu einem Objekt geworden, das kaufe ich wie einen Anzug. Ich denke, wir müssen uns ernsthaft überlegen, wo die Zukunft hingehen soll: Mit 500 PS unter der Haube fahren wir Tempo 80. Außerdem stehen die Autos meist nur in der Garage. Das ist alles nicht mehr sinnvoll.""
Der heutige Durchschnittskäufer wird immer älter ... und auch vermögender. In vielen Märkten steckt das Auto zudem in einer Infrastruktur der vollen Straßen und Regulierungen fest. Das Auto wird heute nach Geschäftsmodellen und Einkommensmöglichkeiten verkauft. Manchmal ist es so auch schwierig und komisch (von außen betrachtet), aber es ist auch Leidenschaft bei leider verminderter körperlicher Leistungsfähigkeit ein immer älteren Gesellschaft. Es kann passieren, dass alte Menschen neue Autos kaufen, die dann fast nur in der Garage rumstehen. Irgendwann gelangen aber auch diese Autos in den Markt zurück. Es ist halt so.
Wenn VW nur Autos anbieten würde, die Tempo 80 halten können ... wäre VW pleite, da niemand diese Autos kaufen würde. Es muss ein Mehr der Möglichkeiten angeboten, um den Käufer zum Kaufen zu bewegen. Es stellt sich aber die Frage, warum nicht mehr "einfache", aber extrem qualitativ hochwertige Fahrzeuge nicht mit angeboten werden ? Warum müssen es immer PS-gewaltigere Boliden sein, die über 200 km/h fahren können und noch schwere Lasten ziehen können ? Auch hier kommt wieder die Frage hoch, warum es nicht mehr Kleinserien gibt, die auch andere Bedürfnisse abdecken ... es können limitierte Kleinserien sein und wenn weg, sind sie halt weg ... aber es läßt so auch anderes zu. Bislang werden Kleinserien nur in sehr schnellen Sportautos gelebt, die sehr hohe Renditen abwerfen. Auch das ist richtig. Es ist aber zu wenig, um wirkliche Antworten für das sich entwickelnde 21te Jahrhundert zu finden.
Arbeitest du in der VW-Presseabteilung?
Was, bitteschön, hat sich denn bei VW zum Besseren gewendet?
Die Unfähigkeit, ein so simples Bauteil wie eine Steuerkette so zu produzieren, dass diese auch hält?
VW hat ja offiziell vor dieser nicht zu bewältigenden Mammutaufgabe kapituliert und wieder auf einen Zahnriemen umgestellt. Bei der Gelegenheit wurde auch gleich amtlich die Lebensdauer der neuen VW-Motoren auf 210.000 Kilometer limitiert.
Oder die Unfähigkeit, ein neues Motorenkonzept (Kompressor plus Turbolader) so hinzubekommen, dass anschließend diese Technik auch in der Praxis hält? Ein Bekannter von mir hatte bei KM-Stand 36.000 bereits den dritten Motor drin, wobei der zweite Motor nichtmal die Werkstattprobefahrt nach Einbau überstand!
Auch hier haben die unfähigen VW-Ingenieure entnervt aufgegeben, diese Motorenbaureihe gibt es nicht mehr, VW kann sowas nicht.
Oder das Unvermögen, eine Doppelkupplungsautomatik mit trocken laufenden Kupplungen so zu konstruieren, dass sie in der Praxis ohne Ruckeln und Hüpfen funktioniert UND länger hält als 100.000 Kilometer?
Oder rechnest du dem Winterkorn die erschreckend niedrige Rendite pro Auto als Plus an?
Oder das Absatzfiasko der Marke VW in den USA, wo man früher mal Importeur Nr. 1 war, inzwischen unter "ferner liefen" rangiert?
Mit VW steht es nicht zum Besten, die aktuellen Verkaufszahlen belegen das, so langsam schlagen sich die Ärgernisse mit den VWs auf die Verkaufszahlen durch, auch hier in Deutschland.
Der Herr Winterkorn ist ein Verwalter, ein Bürokrat ohne Visionen, wie sie noch der Herr Piech hatte, zwar mag der Herr Winterkorn ein netter Mensch sein, der Herr Piech mag vielleicht eher ein (******zensiert) sein, menschlich jetzt nicht gar so umgänglich, dafür hatte der Herr P. jedoch den VW-Konzern, insbesondere die Marke Audi ganz an die Spitze gebracht, der Herr Winterkorn verwaltet alles nur, macht weiter, schafft aber nix Neues. Unter dem wird der VW-Konzern noch pleite gehen oder von Fiat geschluckt werden.
Grüße
Udo
Siehst Du, so unterschiedlich sind die Alltagserfahrungen.
Mir geht es so wie Dir, nur sitzen bei mir die Schleicher meist in japanischen Fahrzeugen von Toyota oder Daihatsu.
Könnte an der Gegend liegen. Einfach mal die Landstraßen im Großraum Wolfsburg befahren, da kommst Du final zu vermutlich anderen Schlüssen (auf´s Prüfgelände in Ehra-Lessien darfst Du ja leider nicht... 😊).
Zum Rest:
Produziert, offeriert und verkauft wird, was der Kunde bzw. der Markt nachfragt und nicht das, was aus vielerlei Gründen sinnvoll ist bzw. wäre.
Sieht man schon an der beständig wachsenden Motorleistung:
http://www.welt.de/.../Nie-hatten-Neuwagen-so-viele-PS-wie-heute.html
Der Option, dass dermaleinst VW von FCA/Fiat geschluckt werden wird, sehe ich derzeit sehr gelassen entgegen. FCA hat bei Präsentation der neuen Giulia ja gleich fabelhafte, angepeilte Verkaufs- & Produktionszahlen fabuliert, die müssen sich aber auch erstmal realisieren.
Alfa Romeo lebt vor allem vom Markennimbus, den zunehmend weniger Käufer noch kennen und der zunehmend weniger Kunden noch wichtig ist, schon deshalb, weil gerade bei jungen Leuten das eigene Auto nicht mehr an erster Stelle der Wunschliste steht.
p.s.: Aus welcher Quelle stammt eigentlich die vermeintlich amtliche/ offizielle Verkündung der Motorlebensdauer der neuen ZR-Ölbadläufer mit 210tkm? Ggf. aus der Aussage, dass der ZR "autolebenslang" nicht mehr gewechselt werden muss?
Wenn ja, dann: höhö! 😆
Schon mal die Restwertkalkulationen von BMW gesehen, in Hinblick auf Laufleistung? 😱
http://www.spiegel.de/.../...stung-von-150-000-km-voraus-a-855355.html
Merke: 210tkm > 150tkm 😆
SCNR
Ich auch ........... noch.
VW wandert jedoch wegen seiner minimalen Rendite auf einem sehr schmalen Grad: Bei noch weiter einbrechenden Verkaufszahlen kann aus einer Minimalrendite sehr schnell ein gar nichts werden, aus einem Nichts sehr schnell ein kleines Minus ...........
Mit Winterkorn sehe ich da schwarz, der oberste Chef sollte solche Situationen voraussehen und zeitig entgegensteuern, der fängt jedoch erst jetzt an, darüber nachzudenken, wie er die Ertragssituation bei VW verbessern könnte.
Von VW selber stammt die Info, es gibt eine Wartungsvorschrift, nach der beim KM-Stand von 210.000 dann doch mal der "lebenslang haltende" Zahnriemen kontrolliert werden muss.
Tja, so kann man sich eben selbst ein Bein stellen .......
Höhö ..........
Da bei den in Deutschland üblichen geringen Jahresfahrleistungen von ca. 10- bis 15.000 Kilometern das Auto dann schon deutlich in die Jahre gekommen sein wird, lohnt sich eine Teilzerlegung des Motors, um mal nach dem Zahnriemen zu schauen, nicht mehr wirklich, wobei man dann auch gleich einen neuen einbauen könnte, wenn man schon mal dabei ist. In Verbindung mit sonstigen Wartungsarbeiten könnte dieser Termin Kosten verursachen, die höher sind als der dann gegenwärtige Wert des Autos, also wird man es lassen und die Kiste so lange fahren, bis es denn finalen Schlag gibt.
Es sei denn, man ist Vielfahrer, dann erreicht man diesen Stand schon noch dann, wenn das Auto noch jünger ist, dann macht das Sinn.
Aber Vielfahrer greifen auf Diesel zurück, also stimmt meine obige Aussage, dass diese Überprüfung des Zahnriemens bei 210.000 KM gleichzeitig auch das Lebensende des Autos bedeuten wird. Und schon lange vor diesem Termin dürfte so ein VW kaum noch verkäuflich sein. Ich prognostiziere, dass es dann sehr viele "gut erhaltene, wenig gefahrene" VWs mit heruntergedrehtem KM-Stand geben wird, wo der Besitzer leider das Wartungsheft verbummelt hat.
Grüße
Udo
Im Nachhinein sind wir alle schlauer.
Offenbar hat er das Unheil zu diesem Zeitpunkt schon kommen sehen.