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Indycar 2012 wird nach Wheldon benannt

verfasst am Wed Oct 19 10:01:20 CEST 2011

Der neue Indycar-Renner, der ab der Saison 2012 eingesetzt wird, soll nach dem tödlich verunglückten Dan Wheldon benannt werden. Das erklärte der Chassisbauer Dallara. Unterdessen ist eine heiße Debatte um die Sicherheit in der US-Rennserie entbrannt.

Der tödliche Indycar-Unfall von Dan Wheldon hat die Motorsport-Welt erschüttert. Der sympathische Brite war am Sonntag (16. Oktober) bei einem Massencrash auf dem Las Vegas Motor Speedway ums Leben gekommen. Um den zweifachen Indy 500-Sieger und Indycar-Champion von 2005 posthum zu ehren, soll das neue Indycar-Rennauto für 2012 nach ihm benannt werden.

Dallara will Chassis nach Wheldon benennen

Chassisbauer Dallara hat offiziell erklärt, dass man auf diese Weise an den 33-jährigen Unglückspiloten erinnern will. Wheldon hatte noch im Sommer eng mit der italienischen Rennschmiede zusammengearbeitet. Als offizieller Testfahrer hatte der Engländer dabei geholfen,  letzte Kinderkrankheiten am neuen Auto auszumerzen.

"Alle bei Dallara hatten viel Freude ihn in Italien und den USA zu treffen", erklärte Firmenchef Gianpaolo Dallara. "Wir wollen die Erinnerungen an ihn in den nächsten Jahren aufrechterhalten und das neue Dallara IndyCar 2012 auf seinen Namen widmen." Wie das Auto genau heißen soll, ist noch nicht bekannt. Indycar-Pilot James Hinchcliffe hatte schon kurz nach dem tödlichen Unfall den Vorschlag geäußert, den neuen Renner "DW001" zu taufen.

Coulthard übt Kritik an Indycar-Serie

Unterdessen wird immer mehr Kritik an der Sicherheit laut. Die alten Autos seien zu unsicher gewesen, der Kurs in Las Vegas zu eng und zu schnell, so der Tenor. Ex-Formel 1-Pilot David Coulthard äußerte generelle Kritik an der US-Rennserie. "Ich hätte selbst dort fahren können. Aber das Risiko war im Verhältnis zum Verdienst zu hoch für mich", erklärte der Schotte in seiner Kolumne im "Daily Telegraph".

Nach Meinung von Coulthard ist die Indycar-Serie im Vergleich zur Formel 1 beim Thema Sicherheit 20 Jahre hinter der Zeit. "Der Hauptgrund dafür sind die Geschwindigkeiten. Es gibt meiner Meinung nach keinen Grund, warum man mit 360 km/h, Rad am Rad hauptsächlich auf Ovalkursen fahren muss. Das braucht es nicht, um die Zuschauer zu unterhalten."

Fans trauern in Indianapolis

Mit dem neuen Auto für 2012 hat die Indycar-Serie immerhin einen Schritt in Richtung Sicherheit gemacht. Das neue Chassis soll deutlich mehr Crash-Reserven besitzen als der Vorgänger. Für Wheldon kommt es allerdings zu spät. In Indianapolis, am Schauplatz von Wheldons größten Triumphen, haben sich die Fans in den letzten Tagen getroffen, um Abschied zu nehmen. Am Eingang wurde ein großes Plakat mit dem Porträt des verstorbenen Piloten aufgehängt. Am Zaun stehen Kerzen.

 

 

Quelle: Auto Motor und Sport