US-Automarkt: Experten prophezeien Ende des Booms
Ist der Höhenflug des US-Marktes beendet?
Ausfallende Kredite, hohe Rabatte: Der US-Automarkt steht nicht so gut da, wie es auf den ersten Blick aussieht. Einige Analysten erwarten einen deutlichen Einbruch.
New York - In den letzten sechs Jahren verkauften sich Autos auf dem US-Markt prächtig. Im Boom-Land der SUV und Pick-ups sorgten günstige Spritpreise und niedrige Zinsen für ein gutes Geschäft der Autohersteller. Doch die Anzeichen mehren sich, dass der Aufwärtstrend stockt. Nach dem Rekordjahr 2015 mit knapp 17,5 Millionen Neuwagen rechnen Experten mit einer Abkühlung.
Einen leichten Dämpfer könnte die florierende US-Autobranche sicher verkraften. Ein deutlicher Einbruch, vor dem Analysten warnen, könnte hingegen Folgen haben. "Die Warnleuchten für die Auto-Industrie blinken definitiv schon - und das betrifft das verarbeitende Gewerbe generell", sagt Branchenbeobachter Mark Muro von der Washingtoner Denkfabrik Brookings Foundation.
Der Absatz der drei größten Autokonzerne im US-Markt - General Motors, Ford und Toyota - ging bereits im Juli zurück. An diesem Donnerstag wollen die Hersteller ihre August-Zahlen vorlegen. Analysten gehen von einem deutlichen Absatzminus aus.
Kein neues Rekordergebnis
"Die jüngsten Daten signalisieren Gefahr für den Autosektor", sagt Experte Muro und rät der Branche, sich besser "anzuschnallen". Erst vor Kurzem erschreckte die Ford Motor Company ihre Anleger mit einer trüben Prognose für das zweite Halbjahr und 2017. Die Frage scheint nur noch, wie stark der Markt einbricht - nicht mehr, ob er es tut.
Gestiegene Rabatte und Kreditausfälle
Es gibt Hinweise darauf, dass beim Boom der letzten Jahre nicht alles Gold ist, was glänzt. So ist ein wesentlicher Teil des starken Absatzes mit laxer Kreditvergabe zu erklären. Die Ausfallraten im bonitätsschwachen "Subprime"-Segment wachsen. Zudem wird beim US-Autoverkauf gern mit üppigen Rabatten und Sonderangeboten nachgeholfen. Den Marktforschern von Kelley Blue Book zufolge erhöhten die Hersteller ihre Kaufanreize im Juli bereits um 12,5 Prozent auf 3.300 Dollar pro Wagen.
"Das Wachstum, das der US-Markt seit 2009 verzeichnet hat, ist zum Erliegen gekommen und scheint nun abzunehmen", sagt Jeff Schuster vom Analysehaus LMC Automotive. Das müsse jedoch nicht bedeuten, dass es zu einer Krise der Auto-Industrie komme.
Brookings-Experte Muro geht von einer deutlichen Abkühlung aus, die die US-Wirtschaft belasten könne. "Die mit der Auto-Herstellung verbundenen Industrien haben in den letzten zwei Jahren 70 Prozent zum Jobwachstum im fortgeschrittenen verarbeitenden Gewerbe beigesteuert."
In Anbetracht der lahmen Entwicklung in anderen Fertigungsbereichen sei der Sektor zum Zugpferd für Produktivität und neue Stellen geworden. Eine Abschwächung würde eine der letzten Quellen gut bezahlter Jobs ohne Hochschulabschluss gefährden und die gesamte Volkswirtschaft in Mitleidenschaft ziehen.
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Quelle: dpa
Die Zahlen sind teilweise schon draußen: http://www.goodcarbadcar.net/.../...-auto-brand-sales-results.html?...
DEN Trend gibt es wie immer nicht. Jeep geht es gut, Fiat nicht. Lincoln läuft gut, Ford nicht.
Die kleine Firma Subaru drückt Monat für Monat Fahrzeuge in den Markt der USA das ist beachtlich.
60k!!! Unglaublich. Alleine der Outback als Kombi in den USA. 17k verkauft. 😎
Sympathische Marke.
BMW hängt seit 01/2016 nur im Minus. Was ist da nur los?😕
Gruß aus Berlin
Wow, das sind wirklich sehr interessante Zahlen.
Jetzt ist mir aber auch klar, warum VW im 1.Halbjahr trotz Dieselgate größter Hersteller war.
Toyota hat bisher in diesem Jahr fast 50.000 Autos weniger verkauft als im Vorjahr, GM sogar satte 80.000 Autos weniger, VW hingegen nicht einmal 15.000 weniger. War nicht immer die Rede davon, dass der US-Markt boomt 😕
Die 15.000 wird VW in China locker wieder reinholen, aber 50.000 und mehr kann man kaum kompensieren. Eigentlich kann VW fast froh sein, dass sie in den USA so wenig Autos verkaufen, denn wenn der Markt nachmehr runter geht, werden GM und Toyota deutlich mehr darunter leiden.
Wenn man dann noch bedenkt, dass VW gar keine Diesel mehr verkauft, dann sind die 13% ja schon fast Peanuts.
So so, die lieben Analysiten mal wieder, ts ts....
Fehlt nur noch Raitingagenturen( zu was sind die überhaupt gut?),
und zum abschluß noch ein batzen Senf vom lieben Prof. Dudenhöfer!
Dann ist die Woche gerettet.
"Die Warnleuchten für die Auto-Industrie blinken definitiv schon"- bei meinem Firmen VW haben heute auch die Motorleuchte zum warnen angefangen, und was schließ ich daraus: werd morgen ne neue Glühkerze einbauen sonst bricht da auch alles weg, ist auf jedenfall akuter in USA blinkts ja erst😆
Schönen Abend noch
hallo
was für trottel wieder , ewiges wachstum kann es nicht geben
Mfg Kai
die USA befürchten, das der Neuwagenkauf einbricht aufgrund der Rekordzahlen bei Schulden für Studentendarlehen. Diese haben einen Wert von nicht weniger als 1,3 Billionen Dollar (die amerikanische Trillion bitte nicht mit der deutschen Trillion gleichsetzen).
http://www.autonews.com/.../1142
"Den Marktforschern von Kelley Blue Book zufolge erhöhten die Hersteller ihre Kaufanreize im Juli bereits um 12,5 Prozent auf 3.300 Dollar pro Wagen."
Das mag sein, aber was ist daran so schlimm?
Der amerikanische Markt hat eine völlig andere Preisstruktur als wir hier. Neuwagen ab 7 oder 9k gibt´s dort nicht. Los geht´s bei ca. 14k mit nur sehr wenig Auswahl, die gibt´s erst mit den C-Sedans um die 17k.
Die meisten Modelle sind zw. 20 und 50k zu finden.
Die erwähnten 3k3 bedeuten also Rabatte von irgendwas zwischen 10 und 15% (warum man das nicht gleich relativ angeben kann, ist ohnehin fraglich)
In Europa liegen die Rabatte aktuell deutlich drüber. Mit dem Wert der USA erntet ein Verkäufer hier noch nicht mal nen Lacher. Und 20% von nem 30k-Passat sind auch 6k Rabatt!
Und natürlich gerät der US-Markt ins stocken (YTD: +0.5%), immerhin legt er seit bereits 6 oder 7 Jahren permanent zu.
Eine Krise sehe ich allerdings nicht. Der Markt wird jetzt einfach ne Zeit lang stagnieren, und dann wohl weiter zulegen, wenn auch vermutlich langsamer, weil der Nachholbedarf gestillt ist.
BTW: Ja Fiat, Mini und Smart leiden als Anbieter von Kleinsten und Kleinen derzeit etwas, weil durch die niedrigen Spritpreise lieber größere und stärkere Modelle gekauft werden. Ist denen aber bekannt, und sollte auch nicht so sehr das Problem sein, da bei jedem der 3 quasi nur Mitläufer und durch die anderen Modelle kompensiert.
Ganz so ist es dann auch wieder nicht, da die Zahlen stets auch ihre Gründe haben und ohnehin nicht viel aussagen.
GM z.b. bremst seit Monaten (Ende15) ihre Absätze, so unglaublich das auch klingen mag. Der Grund sind die hohen Flotten-Verkäufe, die die Rendite versauen. Hier denkt man also ähnlich wie Toyota, die weit mehr Stückzahlen generieren könnten, so sie das wollten.
Bei FCA ist´s punktuell ähnlich. Die Flotten wurden schon länger reduziert, jetzt werden Modelle zurückgefahren bzw. gecancelt, die nur wenig einbringen. Die Rede ist vom Dart und vom eigentlich neuen 200er, die beide noch dieses Jahr auslaufen. Auch hier könnte man Stückzahlen pushen, wenn die Ziele andere wären. Die Fiat-Modelle sind Mitläufer und werden hierbei anders gewichtet.
Ganz gegensätzlich dazu VW. Die Rückgänge müssten bei einfacher Betrachtung eigentlich um 20% sinken, da die Diesel ja 20% Anteil hatten, aber das so stimmt nicht.
Denn seit dem Gate werden die Dinger extrem in den Markt gepresst.
Zuerst gab es Nachlässe bis $12.000,-! Wenn ich mich recht erinnere, waren es -8k beim Jetta, -10k beim Psssat und -12k beim Touareg.
Seit einigen Monaten gibt´s eine zusätzliche Variante. Die Kunden können dabei ein VW-Modell ihrer Wahl für Monatsgebühren in Höhe von Handykosten benutzen, OHNE es zu kaufen, und müssen sich erst nach 1 oder 2 Jahren entscheiden, ob sie´s nehmen oder ZURÜCKGEBEN.
Wird gekauft, werden die Zahlunegn angerechnet, wenn nicht, war´s das.
Die Sache ist jetzt die, dass diese "Verleihungen" trotzdem in die ZZ einfließen, da in den Staaten die Auslieferungen an die Händler gezählt werden. Und wenn der ein Fzg. auf diese Weise loswird, bestellt er natürlich auch eines nach.
Die Rückgaben werden aber nicht als Minusverkäufe registriert, sondern gar nicht. Der Händler hat einfach ein Fzg. WIEDER dort stehen.
An diesem eher ungewöhnlichen Angebot ist zwar weder was Krummes, noch was Verwerfliches, nur ist es eben auch nicht die Art von Fzg.-Verkäufen die man allgemein darunter versteht.
Und VW erdachte sich diese Variante vermutlich auch aus genau dem Grund, die zu erwartenden bzw. real existierenden Rückgänge damit abzufedern.
Vermutlich liegt VW, rein was ECHTE Verkäufe anbelangt, irgendwo in der Gegend von -20%, und wie die finanzielle Seite dabei aussieht, steht wieder auf einem ganz anderen Blatt.
Wenn man mit offenen Augen durchs Hinterland der Staaten fährt, fragt man sich sowieso wer dort alles die Millionen von Neuwagen jedes Jahr kauft u.v.a. wie die dann auch noch bezahlt werden. Der Trend zur Überschuldung des einfachen Bürgers ist dort sicher sehr viel ausgeprägter als Hierzulande.
Oft sieht man ein heruntergekommenes Mobilehome im Trailerpark am Stadtrand größerer Provinzstädte und es parkt ein relativ neuer PickUp davor. Das sich da eine Spirale aufheizt, wenn der Job flöten geht und die Raten für das Auto nicht mehr bedient werden können, ist nur logisch.
Das Problem in Deutschland besteht doch auch ,wieviele haben tolle teure Autos vor der Tür und können sich nicht mal Reifen und Wartung leisten ., Viele haben 20000€ Schulden bei der Autobank obwohl der Wagen gerade noch 10000€ wert ist und 180000km drauf .
Schade das Tesla da nicht aufgeführt ist.
Würde gerne sehen, wie sie liegen. 😆
der neue Wagen wird mit dem Restwert des alten Wagens angezahlt für den man gerade einmal die Hälfte der Raten bezahlt hat. Kein Wunder das die in Amerika so auf Kreditkarten stehen, theoretisch ist die Hälfte von denen pleite und hätte keinen müden Dollar in der Geldbörse.
Natürlich besteht das Problem hierzulande genauso, wird aber hier immer noch konsequent ausgeblendet, solange die betreffenden Haushalte noch nicht selbst hoffnungslos überschuldet sind.
Wie kommst Du auf diese Rabatte? Hast Du da irgendeine Quelle, oder hast Du da Prozentzahlen falsch interpretiert.
VW hat in den USA den Rabatt um ca 50-60% erhöht, aber nicht auf den Fahrzeugpreis, sondern auf das vorherige Rabattniveau 🙄
Der durchschnittliche Rabatt auf VWs lag bei 4100 $ was für US Verhältnisse schon viel ist - der Branchendurchschnitt liegt bei 3000 $. (Quelle Autodate Corp)
Und das mit "Auto 2 Jahre fahren und dann zurückgeben oder weiterfahren" gibt es in Deutschland auch, nennt sich "Ballonfinanzierung mit garantiertem Inzahlungsnahmebetrag" - und das mit "zum Preis eines Handvertrages" bezieht sich auf einen US-Vertrag mit Smartphone - wo gerne mal 99 $ und mehr gezahlt werden.
Auch in Deutschland bekommst Du einen Polo, Fiat 500 oder Peugeot 206 für 99 EUR im Monat - ohne Anzahlung. 99 $ für einen Jetta oder Beetle bei einer Laufleistung von 10.000 Meilen im Jahr empfinde ich nicht mal als Schnäppchen.