Fiat News
It’s tiny: Chrysler bringt den Fiat 500 nach Amerika
Denkt man an die Automärkte in den USA, in Mexiko und in Kanada, dann fallen einem nicht zuallererst modische Kleinwagen und europäische Spritspar-Sensibilitäten ein. Vielmehr denkt man an endlose Highways, durstige, viereckige Schlachtschiffe, an Cabrios und Pick-ups. Chrysler will nun mit der US-Version des Fiat 500 die Amerikaner für den schmucken Kompaktwagen begeistern.
Der Fiat 500 ist in den vergangenen Jahren mit seinem Design und seinem Konzept ein wichtiger Türöffner und Imageträger für Fiat gewesen. Nun soll das knuffige Erfolgsmodell dem italienischen Fiat Konzern auch den Weg auf die Nord- und mittelamerikanischen Märkte ebnen. Dort gelten andere Gesetze: Entfernungen werden in „miles“ gemessen, Sprit wird in „gallons“ verkauft – und alles, was weniger als sechs Zylinder hat und kürzer als 4 Meter ist, wird nicht so richtig ernst genommen. Das möchte Fiat ändern, und vertraut dabei erneut auf den Charme des Image-Katalysators Fiat 500.
Fiat made in Mexico
Die amerikanische Version des Fiat 500 wird in Toluca (Mexiko) produziert und von Chrysler in ganz Nordamerika und ausgewählten südamerikanischen Märkten vertrieben. Zunächst soll bis Jahresende eine italienisch rote „Sport“-Edition und eine streng limitierte „Prima Edizione“ Ausführung auf den Markt kommen. Fast 30 Jahre war die Marke Fiat vom amerikanischen Markt verschwunden – zurückkommen will sie nun zunächst über die Botschaften Individualität, Exklusivität, italienisches Design und Umwelteffizienz.
Premiere auf der L.A. Motor Show
Für den amerikanischen Markt ist bisher nur die stärkste in Europa angebotene Motorisierung, der 1,4 Liter-Vierzylinder mit 100 PS, vorgesehen. Das Triebwerk wird in Nordamerika als „MultiAir System“ beworben, das 10 Prozent mehr Leistung bei gleichzeitig 10 Prozent weniger Verbrauch erreichen soll. Konkret benannt hat Chrysler die technischen Daten allerdings noch nicht. Die Markteinführung beginnt mit der Präsentation auf der Los Angeles Motor Show. Die reguläre Produktion in Mexiko wird im Dezember 2010 beginnen, ebenso der Verkauf. Im Laufe des kommenden Jahres werden dann zunächst eine Cabrio -Version und eine Abarth -Version nachgeschoben.
Fiat strebt Lifestyle-Image an
Zu Beginn will Fiat in Kanada und den USA auf sich aufmerksam machen, indem man sich rar macht. Das Einführungsmodell „Prima Edizione“ ist auf 500 Stück pro Markt limitiert. Nach Aussage von Chrysler haben sich bereits über 1.000 Kunden auf eine Warteliste eintragen lassen. Das Sondermodell wurde zunächst den Mitgliedern der Fiat-Fanclubs angeboten, die sich bevorzugt einen „Cinquecento“ reservieren konnten. In Kanada wurde ein Fiat 500 „Prima Edizione“, mit einer "Numero Uno" als erstes Exemplar der limitierten Auflage gekennzeichnet, für 85.000 $ auf einer Charity-Gala versteigert.
Für Fiat ist es wichtig, sich mit den ersten Wagen zuerst an die Mitglieder der Fiat-Fanclubs zu richten. Es sei das Ziel von Fiat/Chrysler, so die US-Markenchefin Laura Soave, ein solides Verhältnis zu künftigen Stammkunden zu entwickeln, die sich so „als Teil der Marke“ fühlen sollen. Dabei sieht man die beinharten Fans, die der Marke auch in der langen Zeit der amerikanischen Marktabstinenz die Treue gehalten haben, als ideale Multiplikatoren an.
Wie auch in Europa, wird der Fiat 500 auch in Amerika keinesfalls das billigste Gefährt seiner Klasse sein. Viel stärker noch als hierzulande fokussiert sich die Botschaft der Werbestrategen auf Werte wie Intelligenz, die Eleganz italienischen Designs und die Lifestyle-Qualitäten des Modells. Als „Liebling der Stars“ wird der Fiat 500 u.a. bezeichnet, ein klares Signal hinsichtlich der künftigen Zielgruppen und des Images, das sich Fiat in Amerika aufbauen will. Man kann – für die beiden Sondermodelle „Sport“ und „Prima Edizione“ - wohl mit einem Einführungspreis um die 20.000 $ rechnen. Einzelheiten nannte Chrysler dazu aber noch nicht.
Von Bert Schulzki
Quelle: MOTOR-TALK
Ob die sich wohl trauen den kleinen 0,9 l MultiAir 2-Zylinder nach Amerika zu verkaufen?
Der ist ja nur so groß wie eine durchschnittliche SUV/Pick-Up-Lichtmaschine in den USA 😉
Sascha
Erst wurde Mercedes ausgequetscht jetzt ist Fiat dran. Chrysler soll endlich mal was eigenes entwickeln. Und was nütt einem das beste Auto wenn man den schlechtesten Ruf aller US- Autobauer hat?
Nennt mir einen vernünftigen Gund warum das funktionieren sollte?
weil es ein dummes vorurteil ist, das alle amis suv und pickup fahren.
außerdem kann man damit auch prima den mittel- und südamerikanischen markt bedienen.
....vw routan sag ich da nur
Trotzdem lässt sich nicht leugnen das GM und vor allem Ford besser dastehn!
und genau deswegen hat Daimler derzeit nach der Krise Probleme den Smart weiter gut zu verkaufen und die Absatzzahlen sind um fast 50% geschrumpft, ähnliche Probleme bekommt sogar BMW beim Mini, der ja eig noch eine Nummer größer ist.
Nenn mir einen Kleinwagen, der einigermaßen mit akzeptablen Gewinn dort verkauft werden kann?
ein kleinwagen der auch vor ort gefertigt wird.
smart und mini müssen erst über den teich, dazu kommen zölle die fiat hiermit umgehen kann.
Okay, dass ist definitiv ein Argument.
Gibts nur noch ein Problem...Fiat hat sich noch kein Image in den USA aufgebaut. Ich meine BMW und Daimler haben ein gutes Image (war selber 2 Jahre dort, also auch Erfahrungswerte), aber Fiat kennt dort noch niemand und dann gleich mit dem kleinsten Modell?
Wodran wird denn gespart, ansonsten wird der ja auch nicht gerade günstig auf dem amerikanischen Markt (Stichwort Materialien).
Ganz ehrlich, glaub noch nicht das sie dafür bereit sind..
Lese gerade, dass er bei 20000 anfängt, dass liegt auf dem Niveau vom Mini Cooper in den USA, d.h. einen Preisvorteil gibt es auch nicht, vor allem nicht gegen den Smart, der startet bei 12000...okay jetzt leg ich mich fest, dass klappt nicht 😆 sorry, aber für sie zählt show and shine, da is der 500 zu klein und zu schwach für und dann noch zu dem Preis? Das wird verdammt schwierig
Naja, der Käfer hat sich ja auch jahrelang verkauft und wurde besonders gern als "alternatives" Statement genutzt... wobei ich aber auch nicht denke, dass sich das mit einem "normalen" Fahrzeugkonzept in der Preisklasse wiederholen lässt.
Der Käfer kostete aber keine 20 000 Dollar und verbrauchte wesentlich weniger als die Konkurrenz.
Habe mir mal einige der Kommentare überdacht:
"Fiat hat kein Image" das stimmt so nicht. Fiat hat selbst 30 Jahre später das Image unzuverlässigen Schrott anzubieten (sofern sich jemand an Fiat erinnert)
Der 500 ist ( wie Ente, Käfer und Mini) ein Kultauto in Europa, hier ist er unbekannt aber man versucht die "Retro Welle" mit dem Auto zu reiten.
Mini bei BMW das ist Sport, Premium, Lifestyle. 500 bei Chrysler ist allerhöchstens Verwirrung.
Smart kann man vergessen, eine Hässliche Missgeburt die sich ein Jahr lang verkauft hat als Benzin über 4 Dollar die Gallone (und nicht Galleone wie im Artikel oben) gestiegen war.
Der Mini ist immer noch beliebt aber bei 2.80 die Gallone verkaufen sich die Kleinstwagen und Hybride kaum noch. Komischerweise sieht man hier vom Polo nix aber VW bringt eine auf Passat basierende Mittelklasse Limo raus. Exact in der Klasse in der die meisten Zulassungen sind und Geld verdient wird.
Fazit: Ein Nachfolger zum K-Car der Chrysler in den 80ern rettete wird der Mini nicht...
Gruss, Pete
Mein Angebot: keinen Pfennig mehr als 14 000...
Und in Mittel- und Südamerika ist Fiat nicht unbekannt.
Nach der Krise muss man sich nicht mehr einschränken 😉
SUV sind nach wie vor Trumpf in den USA.
Sascha
Wenn man einräumt das der 500 eigentlich für Südamerika gedacht ist und man ihn in den USA nur so nebenbei verkauft ist es ja ok.
Aber dann ist der Fokus dieses Artikels falsch und als Rettung für Chrysler sollte man beim 500 auch nicht denken. Es mag alles für Schlagzeilen in der Presse sorgen aber wo ist das Geld?
Was Chrysler braucht ist etwas in der Grösse des Ford Focus, mit niedrigen Produktionskosten. Welches Fiat Modell wäre das?