Offiziell: AMG übernimmt 25 Prozent an MV Agusta

Italienische Kraft trifft auf Power-Schwaben

verfasst am Fri Oct 31 17:30:41 CET 2014

Die Daimler-Tochter AMG übernimmt 25 Prozent am Motorradhersteller MV Agusta. Von der Partnerschaft sollen sowohl AMG als auch die Italiener profitieren.

Die Wachstumsrate von MV Agusta lag in den letzten 5 Jahren im zweistelligen Bereich (im Bild: MV Agusta Brutale 800 Dragster)
Quelle: MV Agusta

Stuttgart - Der Autobauer Daimler steigt beim italienischen Edel-Motorradbauer MV Agusta ein. Wie beide Unternehmen am Freitag mitteilten, übernehmen die Schwaben über ihre Tocher AMG 25 Prozent der Anteile an den Italienern.

Über den Kaufpreis wurde den Angaben zufolge Stillschweigen vereinbart. Beide Unternehmen wollen bei Marketing und Vertrieb zusammenarbeiten, AMG erhält auch einen Sitz im Verwaltungsrat der Italiener. Die zuständigen Behörden müssen dem Vollzug noch zustimmen.

Win-win-Situation für AMG und MV Agusta

Die Kooperation mit MV Agusta soll Daimler zufolge auch die Bedeutung von AMG als Sportwagenmarke betonen. Insider hatten bereits zuvor erklärt, Daimler sehe eine Schnittmenge zwischen Motorradliebhabern und potenziellen AMG-Interessenten. Durch die Zusammenarbeit erhoffen sich die Schwaben künftig also neue Kunden. "Uns bietet die Partnerschaft den Einstieg in die Welt von weiteren High-Performance-Enthusiasten", erklärte AMG-Chef Tobias Moers.

Umgekehrt soll die Partnerschaft dem Motorradbauer, der in den vergangenen fünf Jahren zweistellige Wachstumsraten verbuchte, zu noch mehr Aufwind verhelfen. Der Blick geht Medienberichten vor allem in Richtung USA und Asien. Ziel von MV Agusta ist es der "Süddeutsche Zeitung" zufolge, den Umsatz in den kommenden Jahren auf 200 Millionen Euro zu verdoppeln. 2014 sollen knapp 10.000 Motorräder verkauft werden.

Turbulente Vergangenheit

MV Agusta mit Sitz im norditalienischen Varese beschäftigt rund 260 Mitarbeiter. Das Unternehmen hat eine bewegte Geschichte hinter sich: 2008 war es an Harley-Davidson verkauft worden. Weil der US-Motorradriese aber in der Wirtschaftskrise ums Überleben kämpfen musste, kaufte die Familie Castiglioni die Firma wenig später wieder zurück und führte sie in Eigenregie weiter.

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