Pirelli: Chinesischer Chemiekonzern steigt bei Reifenhersteller ein
Italiens Traditionsmarke in chinesischer Hand
Der staatliche chinesische Chemie-Gigant ChemChina will den Reifenhersteller Pirelli kaufen. Die italienische Traditionsmarke soll sieben Milliarden Euro wert sein.
Peking - Der staatliche chinesische Chemiekonzern ChemChina greift nach dem italienischen Reifenhersteller Pirelli. In einem ersten Schritt hat sich die China National Chemical Corporation (ChemChina) 26,2 Prozent der Anteile für knapp 1,9 Milliarden Euro gesichert. Das Paket sei dem Mehrheitseigner Camfin abgekauft worden.
Sollte ChemChina mit dem Gebot erfolgreich sein, würde Pirelli, immerhin der fünftgrößte Reifenhersteller der Welt, bei der Transaktion insgesamt mit 7,1 Milliarden Euro bewertet. Es könnte einer der größten Einstiege eines staatlichen chinesischen Unternehmens im Ausland werden.
Pirelli und ChemChina: Ein Deal, zwei Gewinner?
Die Italiener erhoffen sich von dem neuen Großaktionär einen besseren Zugang zum asiatischen Markt. So soll das Geschäft mit Lastwagenreifen mit Teilen von ChemChina zusammengelegt und so das Volumen in dem Bereich von 6 Millionen auf 12 Millionen Reifen verdoppelt werden.
Die Pirelli-Anteile hatten sich wegen der Spekulation über die Offerte in den vergangenen Wochen deutlich verteuert. Sie erreichten den höchsten Stand seit Anfang 2002. Am Freitag beendete die Pirelli-Aktie den Handel bei 15,23 Euro und damit leicht über dem Angebotspreis der Chinesen.
ChemChina ist ein großer chinesischer Industriekonzern und exportiert in 140 Länder. Über Pirelli könnte ChemChina einen besseren Zugang zum europäischen Markt erreichen. Ziel der Chinesen ist laut Geschäftsführer Ren Jianxin, weltweiter Marktführer in der Reifenindustrie zu werden.
Auch Michelin und Continental suchen nach Partnern in Asien
Pirelli erwirtschaftet in 160 Ländern einen Umsatz von mehr als 6 Milliarden Euro. "Die Einigung mit ChemChina ist eine große Chance für Pirelli", sagte Marco Tronchetti Provera. Er will Chef des Unternehmens bleiben. "Der Geschäftsansatz und die strategische Vision garantieren die Entwicklung und die Stabilität von Pirelli."
Zentrales Element der Einigung sei die weiterbestehende Autonomie der aktuellen Managementstruktur der Pirelli-Gruppe, teilte Mehrheitseigner Camfin mit. Sitz und Know-how von Pirelli blieben in Italien. Der Deal soll bis zum Sommer abgeschlossen sein. Experten verwiesen darauf, dass auch die beiden Pirelli-Konkurrenten Continental und Michelin ihr Geschäft in Asien ausbauen wollen und dafür Übernahmen anstreben.
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Quelle: dpa
Wenn die Chinesen hier die Pirelli-Fabrik dichtmachen ist diese Marke kein Thema mehr für mich.
Schade das man aufgrund kurzfristiger Gewinne eine solche Traditionsfirma versenkt
PIRELLI wird nicht versenkt und die PIRELLI_Fabrik sicher nicht dicht gemacht.
Für die Chinesen ist es ein Kauf mit einer riesigen Strahlkraft ... technologisch & vom Markenwert her. Das ist schon eine riesige Chance, die hier ergriffen & fürstlich bezahlt wurde. Es ist eine Investition mit einem Weitblick ... sehr fern in die Zukunft.
ChemChina kauft einen Megapremiumnamen plus Reifentechnologien ein und erweitert seine Produktbasis um ein ausbaufähiges Stück Zukunft.
Wie kommt man auf die Idee, daß dies eine Option des Erwerbers sein könnte? 😕
Weil das nach solchen Übernahmen oftmals der Fall ist ;-)
Das du das nicht erkennst, macht nix. Wir kennen dich ja 😆
Sobald man sich das Wissen einverleibt hat ist das ein ganz normaler Vorgang, nicht nur bei Chinesen, aber da besonders.
Oder meinst du es ist reine Neugier wenn eine ausländische Firma alle technischen Unterlagen vorlegen muß, sobald sie in China ein Werk bauen wollen?
Wird nicht sofort passieren, aber die Gefahr ist groß
Totaler Quatsch. Bisher haben das chinesische Firmen in keiner Weise gemacht - im Gegenteil. Die ganzen großen Investistionen, z.B. bei Putzmeister in Deutschland laufen ganz anders, kannst Du gern mal hier z.B. nachlesen.
Warte es ab
Am Anfang wird was getan um mit einer bekannten Marke zu profitieren, die Technologie wird kopiert und dann wird alles anders.
Letztlich geht es darum jede Firma eines anderen Landes entweder unter Kontrolle zu haben oder sie vom Markt zu drängen.
Was meinst du weshalb Solarpanels aus China unter Herstellungspreis verkauft werden können? Staatliches Sponsoring, mit Kampfpreisen die Konkurrenz ausschalten bis man eine Quasi-Monopolstellung hat.
Damit kann man Preise und Markt kontrollieren
Du weißt doch das sog. Investoren i.d.R. nur schnelle Gewinne wollen? Wenn das Maximale rausgeholt wurde wird alles zerschlagen.
Das ist das Ergebnis der (unsozialen) Marktwirtschaft die überall stattfindet
Mir gefällt der Deal nicht. Mir gefällt auch die Idee nicht, Geld nach China zu transferieren, solange es Alternativen gibt.
PILELLI P Zelo Nelo?