Jaguar XJ und XF mit Allrad
Jaaaa, Jaguar
Jaguar. Die britische Marke schien unter Ford schon auf dem ewigen Schrottplatz der Geschichte zu parken. Doch seit Tata das Sagen hat, blüht die Marke auf.
Von MOTOR-TALK-Reporter Michael Specht
Toronto, Kanada - Diese Fahrszene besitzt Symbolkraft: An einem steilen Hang steht eine XJ-Limousine. Schnee und Eis machen die Steigung so glatt, dass man zu Fuß kaum hochkommt. Das Topmodell von Jaguar erklimmt den Hügel souverän. Ganz so, als gäbe es weder Glätte noch Schwerkraft.
Ein anderer Hersteller hat aus einer solchen Szene einmal einen Werbespot gedreht. Das war Audi im Jahr 1986. Und so wie Audi damals bietet Jaguar heute Allrad in seinen Autos. Entwickelt wurde die Technik zusammen mit den Besten der Besten im Allrad-Kosmos. Den Experten der Konzernschwester Land Rover. Ab Februar kann das AWD-System (All Wheel Drive System) geordert werden. Für den XJ und für den XF.
Angriff auf BMW, Audi und Mercedes
Jaguar hatte es nicht leicht in den vergangenen Jahren. Besonders unter der Strategie von Ford litten die Briten. Doch jetzt, in der Krise, geht es mit Jaguar bergauf. Sehr zur Freude des indischen Tata-Konzerns, dem Jaguar und Land Rover seit 2008 gehören. Jaguar wächst, weil die Autos besser wurden. Und weil die Marke endlich neue Segmente und Märkte angeht. Schon der XF galt als Angriff auf BMW, Audi und Mercedes.
Die coupé-ähnliche Limousine ist der Bestseller im Programm. Schon vor deren Debüt gab es damals massenweise Blindbestellungen. Ein Novum bei Jaguar. Im Rückblick zeigt sich, dass die Abkehr vom klassischen Design der richtige und längst überfällige Schritt war. Jaguar hat so zwar einige Nostalgiker verloren, aber mehr neue Kunden gewonnen. Vor allem auf Boom-Märkten wie China und Indien.
Spezielle Modelle für spezielle Märkte
Seit wenigen Tagen steht die Kombiversion des XF, der Sportbrake, beim Händler. Er steht exemplarisch für eine neue Strategie. Jaguar entwickelt Modelle gezielt für den Markt, der diese am meisten verlangt. So gibt es den Sportbrake nur in Europa. Amis und Asiaten mögen keine „Station Wagons“, sitzen lieber in SUVs.
Einen Sportbrake dort anzubieten würde wegen des homöopathischen Absatzes mehr Kosten als Nutzen bringen. Jaguar ist sogar noch radikaler in diesem Vorgehen und bietet den Kombi nur als Diesel an. Ausschließlich.
Allrad mit Diesel? Fehlanzeige
Ähnlich gezielt bringt Jaguar jetzt Allrad in seine Autos. Der 4x4-Antrieb zielt vor allem auf Kunden in Nordamerika. Hier sinkt zum einen die Nachfrage nach großvolumigen Motoren – weshalb Jaguar den Fünfliter-Achtzylinder-Sauger auslaufen lässt –, zum anderen wächst in den sogenannten Snow States of America der Wunsch nach einem sicheren Four-by-Four-Antrieb.
„Der Allradanteil liegt im Oberklasse-Limousinen-Segment bei über 80 Prozent, selbst in den restlichen US-Staaten beträgt er 20 Prozent“, sagt James Towle vom Produkt-Marketing. XF und XJ mit 4x4 sind damit perfekt auf die USA und Kanada zugeschnitten.
Ein Vierzylinder im XJ? Nur in China
Das Nachsehen haben die deutschen Kunden. Warum? Den Allrad gibt es nur in Verbindung mit dem neuen Dreiliter-V6-Kompressor. Dessen 340 PS garantieren zwar Fahrspaß, doch hierzulande wollen die Kunden lieber einen Diesel. Kleiner Trost: In seiner Heimat England bietet Jaguar den Allrad gar nicht an.Ähnliche Restriktionen betreibt die britische Marke mit ihrem Vierzylinder-XJ. Ja, richtig gelesen. Vier. Der fährt ausschließlich auf chinesischen Straßen als XJ 2.0. Der Grund dafür sind die Steuergesetze. Bei Importautos mit großem Hubraum verlangt der Staat bis zu 60 Prozent Steuer auf den Neupreis. Das 240-PS-Aggregat stammt aus dem Evoque und wird ab sofort auch im Freelander eingesetzt.
Der Kracher 2013 heißt F-Type
Wir wechseln von der Standspur (Gegenwart) auf die Überholspur (Zukunft). Dort sehen wir den offenen F-Type, Jaguars erster zweisitziger Roadster seit dem E-Type.
Geschickt positionieren die Briten ihr Aluminium-Cabrio zwischen Porsche Boxster und Carrera, auf Augenhöhe zu BMW Z4 und Mercedes SLK. Die Preise beginnen bei 73 400 Euro, das Topmodell glänzt mit 495 PS starkem Fünfliter-Kompressor-Achtzylinder. Das dazu gehörige Coupé schickt Jaguar 2014 ins Rennen.Und Jaguar wäre nicht Jaguar, wenn die Ingenieure nicht von einem Supersportwagen träumen würden. Ein Traum, der 2015 real werden könnte. Dann steht der Produktionsbeginn der 2010 gezeigten Hybridstudie CX-75 auf dem Zettel. Die Hightech-Flunder ist auf 250 Einheiten limitiert und soll eine Million Euro kosten. Ein Gruß Richtung Porsche 918.
Dass man im Entwicklungszentrum in Coventry an einem Crossover auf Basis des Evoque arbeitet, will Jaguar noch nicht bestätigen. Müssen die Jaguaraner auch nicht, denn die Spatzen pfeifen es bereits von den Dächern. Man sei „mitten im Entscheidungsprozess“, lässt Global Brand Manager Adrian Hallmark durchblicken. Der Markenchef weiß: Ein Crossover könnte Jaguar zum Durchbruch in Russland verhelfen. Als gesetzt gilt dagegen eine kleine Limousine im C-Segment unterhalb des XF, ebenfalls mit Standard- und Allradantrieb. Sie soll ab 2015 vor allem im Revier des Dreier-BMW jagen.
Jaguar kann mehr
Jaguar strotzt vor Selbstbewusstsein und überrascht mit Hightech und Design. Selbst wenn die Briten nie die Stückzahlen der etablierten deutschen Premium-Marken erreichen, ihre Modelle bereichern das Straßenbild. Gerade im Luxussegment wissen Käufer längst: Ein bisschen Exklusivität schadet nie.
Quelle: MOTOR-TALK
Mit dem klitzekleinen Unterschied, dass Audi damals die Kiste mit einem Stahlseil die Steigung hochziehen musste. "Vorsprung durch Technik" - Bildbearbeitungstechnik 😆
Was Jaguar in den letzten Jahren anstellt gefällt.
Das vielzitierte Seil war ein Sicherungsseil und sollte lediglich verhindern, dass der Wagen bei Problemen rückwärts von der Schanze rollt.
Ich hoffe Jaguar überlebt 🙁
Klasse Autos, optisch gefiel mir der alte XJ zwar wesentlich besser, aber der XF schaut wirklich sehr elegant, wenn auch etwas beliebiger aus.
Für den Innenraum kann ich nur sagen: Bitte weniger Alu und mehr Holz 😉
Was hat man bei Ford in den letzten Jahren eigentlich nicht versemmelt? Jaguar, Volvo, Formel 1 - überall gehts bergauf, nachdem sich die hochbezahlten US-Manager veabschiedet haben!
Eventuell sollte sich Ford auch noch von Ford trennen.
Stimmt, damit er die Schanze erklimmt hatte er Spikes 😆
Ist die Katze gesund, freut sich der Mensch 😆
Bitte nicht, ist perfekt, so wie er ist. Kein Hersteller aus D-Land hat solch ein Cockpit aufzuweisen.
Mein Fall ist es nicht, die Materialien sind zwar besser als beim S-Type vorher, aber die reine Optik fand ich beim S-Type oder alten XJ wesentlich ansprechender.
Dieser Drehwählhebel ist leider auch nicht mein Ding. Würde mir wohl eher einen von den allerletzten XJ angeln 😉
Du triffst es mal wieder 😆 Bei mir steht immer ein XJD der letzten Genration vorm Büro, den würde ich auch sofort nehmen. Klasse optik, super Motor.
😆
Ja einfach tolle Fahrzeuge, bis jetzt läuft mein privater S60 noch zu gut und bringt noch zu viel Spaß, aber wenn sich die Gelegenheit ergibt, würde so ein XJ (einer der Letzten vom alten "Schlag") mir schon gefallen, gerne auch als Diesel.
Also ich muss auch sagen, dass ich es toll finde, wie Jaguar den Weg zurück findet.
Die neuen Autos sprechen mich an und wenn jetzt noch der Allradantreib mit dem 340PS-Motor kommt, ist doch alles super. 😊
Würde den auch fahren wollen....so im Alltag. 😊
Aber der British-Chic ist halt einfach auch cool. Schön, dass Jaguar auf der Schiene weiter machen. Hatte schon Angst, dass es durch die Üebrnahme von Tata zum Allerweltsauto verkommt.
Jaguar spricht mich an wie nie zuvor, wie wäre es vielleicht in Zukunft mit einem Kompakten? 😉
Aber bitte nicht viel am Cockpit verändern, das ist einfach genial gelungen und vor allem das schöne Alu nicht durch Holz ersetzen, geht in meinen Augen gar nicht!
Jaaa, Jaguar sage ich schon lange. Es gibt meiner Meinung nach kaum ein schöneres Fahrzeug als einen Jaguar (XJ, XKR). Gut der alte XJ war ein wenig schicker, aber hey, der neue sieht einfach Hammer aus. Würde mir mehr Jaguar in dem heutigen Automobileinheitsbrei wünschen... 😆