Jaguar XKSS: Neuauflage ab 2017
Jaguar baut noch mehr neue Oldtimer
Jaguar hat ein Problem mit „unfinished business“. Nach sechs E-Type Lightweight, bauen die Briten jetzt neun XKSS nach den Spezifikationen von 1957.
Whitley – Wenn man genau hinschaut, gleicht Jaguars Firmenchronik einem sehr löchrigen Auspufftopf. 1963 wollte Jaguar 18 "Special GT E-TYPE" bauen. 1964 waren daraus nur zwölf Exemplare des „Lightweight“ geworden. Mehr wurden nicht gebaut. Ab 1957 sollten 25 umgebaute D-Type als XKSS in die USA verkauft werden, die letzten neun brannten ab.
Seit 2014 flickt Jaguar die Firmengeschichte mit neuem Blech. Nach den sechs vergessenen E-Type, kündigt die Marke jetzt zur New York Auto Show an, auch die fehlenden neun XKSS zu bauen. Als neue Oldtimer, nach den Spezifikationen von 1957. Gewählt wurde der Zeitpunkt dieser Ankündigung mit Bedacht: Vor genau sechs Jahrzehnten gab der XKSS sein Debüt in New York.
Der Jaguar XKSS fährt 230 km/h schnell
Für einen 1a-XKSS muss man heute mehrere Millionen Dollar bereithalten. Dabei sollte er ursprünglich nur die übrigen zwei Dutzend Karosserien des D-Types aufbrauchen. Der hatte 1957 sein letztes Rennen gefahren. Aus dem legendären Le-Mans-Siegerauto entstanden im Werk Browns Lane Straßen-Sportler ohne die markante Heckflosse, dafür mit Beifahrertür, Chromstoßstangen, einer höheren Windschutzscheibe und einem leichten Stoffdach. Am 12. Februar 1957 fielen neun noch nicht vollends umgebaute Fahrzeuge einem Brand zum Opfer.
Tim Hannig, Jaguars Klassik-Direktor, verspricht, dass „jedes der neun Fahrzeuge absolut identisch ist und die höchsten Fertigungsstandards erfüllt.“ Wie schon bei den neuen Lightweight E-Type, helfen historische Pläne und moderne 3-D-Scanner den Ingenieuren dabei, die rund 900 Kilogramm schweren Fahrzeuge originalgetreu wieder aufzubauen – inklusive des rund 240 PS starken 3,4-Liter-Reihensechszylinders. Der war damals schon für mehr als 230 km/h gut.
Ab 2017, ab einer Million Pfund
Wie beim E-Type Lightweight, dürften auch beim XKSS neue Motoren mit den ursprünglichen Spezifikationen zum Einsatz kommen. Anfang 2017 sollen die ersten XKSS ihren neuen Besitzern übergeben werden. Wenn Jaguar wie bei den Lightweight vorgeht, besteht eine kleine Chance, wenigstens bei historischen Motorsportveranstaltungen einen Blick auf die Wagen werfen zu können. Bei den E-Type wurden die Kunden ausgewählt – ein Kriterium war eine Leidenschaft für derartige Veranstaltungen.
Ein anderes bleibt der entsprechende Kontostand. Einer der neun neuen XKSS wird etwa eine Million Britische Pfund kosten, ca. 1,27 Millionen Euro. Ausgeliefert wird ab Anfang 2017 - fünf Exemplare sind schon vergeben.
Quelle: mit Material von Sp-X
Sehr geniales Auto. Eines der schönsten Fahrzeuge überhaupt.
Steve McQueen hatte auch einen XKSS. 😎
http://www.motor-talk.de/.../...hommage-an-steve-mcqueen-t5001941.html
.... die restlichen werden wohl auch weggehen, wie warme Semmeln.😉
Auf jeden Fall ist die Idee, Retros aufzugreifen und nachzubauen, genial.
Ist das nicht eine rechtliche Grauzone bzw. wie erhalten diese Fahrzeuge denn eine Strassenzulassung? Diese Fahrzeuge erfüllen doch nicht die Mindeststandards in Bezug auf Emissionen, Geräuschentwicklung und Sicherheit.
Merkwürdig, bei der E-Klasse hat man noch eine Märchengeschichte von "nicht fertiggebauten Fahrzeugen" erzählt, die man komplettiert hat.
Wenn nur der Preis nicht wäre. Mit Baujahr 1957 muss man sich auch keine Gedanke um Abgas- und Geräuschvorschriften machen.
Im Grunde genommen wurde dieser Fahrzeugtyp mit diesen Standards ja schon zugelassen. Ich hab noch nie gehört, dass diese Zulassung entzogen werden kann, bzw. nach einer bestimmten Zeit ausläuft.
Ging (geht?) Mercedes nicht auch einen ähnlichen Weg, um der Verpflichtung zu entgehen, das neue Klimamittel zu verwenden? Wenn ich das richtig verstanden habe, werden doch seit ein paar Jahren alle neuen Fahrzeuge nur als Weiterentwicklungen deklariert, damit keine Neuzulassung notwendig wird.
Baujahr ist ja 2016/2017. Damit fällt er m.E. unter die aktuellen Abgas- und Geräuschvorschriften.
Ich denke aber, dass ein moderner Motor das schaffen sollte, ungeachtet der wohl eher
schlechten CW-Werte.
In Bezug auf Sicherheit......gibt es da überhaupt Richtlinien ?
Dann würden die Hersteller ja alte Autos unendlich lange anbieten können, und es würde keine Notwendigkeit bestehen Dinge weiterzuentwickeln und an neue Vorschriften anzupassen. Etwa Fußgängerschutz, Insassenschutz, Abgasnormen, etc.
Sonst würde Land Rover auch weiter den Defender anbieten. Alle Neufahrzeuge müssen diese aktuellen Bestimmungen einhalten. Ausnahmen gibt es eigentlich nur für Kleinserienhersteller. In England ist man sowieso etwas liberaler.
genau das ist der Trick, wobei hier wohl tatsächlich die alten Autos exakt nachgebaut werden. Damit haben sie dann auch wirklich eine Typzulassung (Fahrgestellnummern von den abgebrannten benutzen...)
Für Kleinstserien gelten andere Vorschriften als für normale Serienfahrzeuge. Daher dürfte das kaum ein Problem sein.
Ich glaube auch eher, dass das Fahrgestell ein altes ist, und man dann darauf das (neue) Auto aufbaut, nach Plänen von vor 50 Jahren. Die Zulassung realisiert man dann über die alte Fahrgestellnummer. Viele Motorsport-Fahrzeuge wurden bei Jaguar nicht komplettiert zu der Zeit. Das sind die Autos, die jetzt gebaut werden.
Der sieht ja noch besser aus als ein E-Typ 😱.
Ich fände es auch nicht schlecht, wenn man schöne Oldies nach neuen Standards neu auflegt. Da darf dann auch ein neuer Motor drin sein oder so. Ein Citroen DS wäre auch so ein Fall. Da gab es mal die Möglichkeit, DS neu aufzubauen, aber die waren nicht ganz neu, glaube ich.
j.
Würde zumindest in Deutschland bei Serienfahrzeugen nicht funktionieren, da hier das Datum der ERSTzulassung und nicht der Erteilung der Typgenehmigung zählt. Ob das allerdings bei solchen Kleinserien anders gehandhabt wird, weiß ich nicht.
Oder man muss halt den Umweg gehen, und das Auto zuerst in England zulassen und es dann als "EU-Import" nach Deutschland holen.
In Deutschland wäre es schwer. Aber wenn die Autos in England eine Zulassung bekommen, warum nicht.
Da wird auch garantiert kein neuer Motor eingebaut. Der bekommt den Geruch gar nicht hin. Da kommen ordentliche Vergaser rein....