Slowakei: Jaguar Land Rover eröffnet Autofabrik
Jaguar produziert künftig auf dem Kontinent
Angesichts des anstehenden Brexits wird für Jaguar Land Rover die Produktion in Kontinentaleuropa wichtiger. In der Slowakei eröffneten die Briten nun ihr erstes Werk.
Nitra - Der größte britische Autobauer Jaguar Land Rover hat offiziell seine Autofabrik in der Slowakei eröffnet. Vor dem geplanten Brexit nahm die Firma damit am Donnerstag ihr erstes Werk auf europäischem Festland in Betrieb. Das Unternehmen investierte in den Bau der Fabrik nach eigenen Angaben 1,4 Milliarden Euro. Laut der slowakischen Nachrichtenagentur TASR steuerte die slowakische Regierung weitere 129 Millionen Euro als Staatshilfe bei.
Das Werk in der südwestslowakischen Regionalhauptstadt Nitra beschäftigt von Beginn an 1.500 Mitarbeiter. Im Laufe des kommenden Jahres soll diese Zahl auf 2.800 steigen. Die Produktionskapazität soll 150.000 Autos pro Jahr erreichen.
Die nur 5,4 Millionen Einwohner zählende Slowakei weist schon jetzt mit 192 Autos pro tausend Einwohner die größte Pro-Kopf-Produktion der Welt auf. Die Deutsch-Slowakische Industrie- und Handelskammer beklagt schon länger den Mangel an qualifizierten Facharbeitern im Land, der wegen des Booms der Autoindustrie immer drückender werde.
Quelle: dpa
Ist vielleicht nicht 100 % ontopic, aber unsere Bananenregierung sollte man genau in Richtung Slowakei schauen und sich ein paar Scheiben davon abschneiden wie man erfolgreiche Wirtschaftspolitik macht.
Quasi jedes namhafte Unternehmen der Welt hat in der Slowakei seine Regional- oder gar Kontinentalzentren. Auch Irland wird langsam aber sicher als "Europa-Anker" vorrangig amerikanischer Unternehmen abgehängt. Zudem werden, wie jetzt in diesem Fall hier, überall im Land Produktionen aufgebaut oder Kapazitäten erhöht.
Bei uns? Tja, alle ergreifen die Flucht oder machen gleich einen großen Bogen um uns.
Die Folgen sind sichtbar: Bratislava ist seit einigen Jahren fast König in Sachen BIP/Kopf in Europa und selbst der natürlich weniger strukturstarke Rest des Landes steht deutlich besser da, als man sich das so klassischerweise vorstellen würde.
Sicherlich hat die Slowakei wirtschaftlich nicht gerade die beste Vergangenheit, aber es geht mit brauchbarem Tempo vorwärts und mit der Zeit fließen Positiveffekte aus (räumlich) Ballungszentren oder (unternehmensbezogen) Einzelprojekten eben auch in die Fläche.
Im Übrigen machen auch die hier gerne mal belächelten Polen und Tschechen ihre Arbeit ganz passabel.
Bei uns? Tja, unsere Kinder werden sich morgen und übermorgen bei Ex-Ostblocklern zum Jeansnähen im Akkord bewerben müssen.
Und wieder konkreter zur News:
Nachvollziehbarer Schritt von Jaguar. Man muss damit rechnen, dass das unbeliebte quengelnde Kleinkind EU britische Exporte so weit wie irgendmöglich verhindern oder erschweren wollen wird.
Und das alles dank der Finanzierung durch die EU, hast du vergessen dabei zu schreiben..;-)
Dabei darf man aber nicht übersehen, daß die Briten selbst den Grundstein für diese Entwicklung gesetzt haben.
Alles? Ganz sicher 😊
Zum Thema :
Als wenn es Jaguar LR mit Brexit geahnt hätte, die Entscheidung für die Slowakei ist schon 2015 gefallen.
Mit Sicherheit eine gute Entscheidung, aus der Slowakei kommen qualitativ hochwertige Autos.
Das wollte ich auch gerade schreiben ...so wie der Rest der autokratischen Staaaten im Osten. Schön kassieren, nix tun. Sorry OT.
Also hier hat die EU nix finanziert. Der slowakische Staat hat zu der Investition von 1,4 Mrd. € mit einem direkten Investitionanreiz in der Höhe von 125 mil. € beigesteuert 😉
Es gibt nichts was die EU nicht finanziert.... erst recht im Osten von Europa..;-)
Kennt jemand die Löhne für das "arbeitende Volk"? 😉
Ist schon wahr, aber nicht alles ist von den EU Geld finanziert in der Slowakei. Die slowakische Staatskasse ist nicht so leer, wie manche von euch in Deutschland irrtümlich denkt 😉
Es gibt ein breites Band von cca 1000-1750 EUR Brutto bei den Fliessbänder.
Danke für die Info.
Ich würde jedenfalls nicht von einem Fachkräftemangel sprechen. Denn dann würden die Löhne "durch die Decke" gehen 😉 Angebot und Nachfrage............Ihr wisst schon 😆
Ich lebe in der Slowakei und glaube mir bei uns in der westlichen Teil der Slowakei ist sehr wohl ein Fachkräftemangel (Arbeitslosenquote um 2-4%). Die Firmen lösen es so: anstatt einen höheren Gehalt an einen Slowaken zu zahlen, nehmen die vermehrt billige Arbeitskräfte aus dem Ausland (überwiegend Serbien). Das passiert überwiegend in der Produktion oder Dienstleistungen mit wenig Mehrwert, wo sowieso niedrige Gehälter üblich sind. In dem östlichen Teil der SK ist eine viel höhere Arbeitslosigkeit (Arbeitslosenquote liegt in manchen Regionen um die 20%), aber dort ist einfach die Infrastruktur viel schlechter. Das ist aber eine andere und viel längere Debatte.
Und das ganze funktioniert nur weil es genug dumme gibt die für viel Geld einen Wagen aus der Ex Sowjetunion kaufen während dort wo das Geld verdient wird die Leute entlassen werden und Werke geschlossen werden. Mittels unserer Steuern finanzieren wir unseren Arbeitsplatz Verlust auch noch mit..
Slowakei war nie ein Teil der Sowjetunion.