Skyfall: Die James Bond Autos
James, hol bitte (nicht) den Wagen
50 Jahre 007 bedeuten: 50 Jahre Wodka-Martini, 50 Jahre wundervolle Weiber, 50 Jahre Gut gegen Böse. Und immer, wenn James Bond das Auto nimmt, kracht es gewaltig.
Am Dienstag, den 30. Oktober, kommt James Bond nach Berlin. Zur Premiere des 23. Teils der Agentensaga: „Skyfall“ steht in den Startlöchern. Der Film hat Bumms, besonders wenn es ums Blech geht. Schon in den ersten Minuten zerstört 007 (Daniel Craig) mit seinem Defender den Audi A5 seines Widersachers Patrice (Ola Rapace). Danach wird Istanbul noch auf dem Motorrad verwüstet, aber das kennt man ja von Bond. Und auch, dass er die schönsten Autos in schönster Regelmäßigkeit zerlegt.
Das Schönste an Skyfall ist das Wiedersehen mit einem alten Recken.
Statt des neuen Aston Martin Vanquish fährt Bond wieder mal DB5. Der Wagen trägt das gleiche Kennzeichen wie bei seinem Debüt 1964 in Goldfinger: BMT 216A.
Skyfall kommt, wir werfen einen Blick zurück auf die tollsten Bond-Schlitten der Geschichte.Dr. No und 986 Pfund
Bonds Autoliebe startete 1962 bescheiden. In „James Bond jagt Dr. No“ fährt der junge Connery einen Alpine Series II der englischen Marke Sunbeam. Basispreis damals: 986 Pfund. Das Auto dient ausschließlich der Fortbewegung. 1963 benutzt der Agent in „Liebesgrüße aus Moskau“ immerhin schon einen Bentley. Die Marke, die Bond-Erfinder Ian Fleming für seinen Spion gewählt hatte.
Gold und Feuer
Wir schreiben das Jahr 1964, „Goldfinger“, und fragen uns: Kann ein Auto cooler (und gefährlicher) sein, als der Aston Martin DB5. Von Superhirn „Q“ ausgestattet mit Maschinengewehren, Panzerschott an der Heckscheibe, Ölsprühvorrichtung, Wechselkennzeichen. 1965 darf 007 in „Feuerball“ den DB5 weiter fahren. Das berühmteste Bond-Auto taucht später wieder in "GoldenEye", „Der Morgen stirbt nie“, „Casino Royale“, „Ein Quantum Trost“ und im neuen „Skyfall“ auf.
Nichts ist unmöglich
Im 1967er Bond „Man lebt nur zweimal“ fährt der Geheimagent im Auftrag Ihrer Majestät Toyota. Natürlich nicht irgendeinen. Nur für den Film wurden zwei Exemplare des GT 2000 Roadster gebaut. Das Modell ging nie in Serie, selbst Fotos des Autos sind rar. Neben dem Toyota diente der Ein-Mann-Hubschrauber „Little Nellie“ als Fortbewegungsmittel. Zerlegt konnte er in vier Koffern transportiert werden.
Bond - verheiratet?
„Im Geheimdienst ihrer Majestät“ steuert die unterschätzte 007-Einfilmfliege George Lazenby einen Aston Martin DBS. Spezialwaffen gibt es keine, der Wagen rollt nur vier Mal über die Leinwand. In der letzten Szene wird Bonds Ehefrau darin erschossen. Bond verheiratet? Das konnte ja nicht gutgehen. Nicht für seine Frau, die einen Cougar fuhr, und nicht für George Lazenby.
1971 –„Diamantenfieber“: Nach Lazenbys Gastspiel muss Sean Connery wieder ran: Bond fährt zum ersten Mal Ford, balanciert den Mustang Mach 1 auf zwei Rädern. Außerdem fährt Sean Connery Mondbuggy, sein Gegenspieler Blofeld taucht im Mini-U-Boot ab.
Viel Schnick Schnack
In „Leben und sterben lassen“ (1973) setzt Bond, nun gespielt von Roger Moore, auf fliegende Boote und einen Doppeldeckerbus. Auch in „Der Mann mit dem goldenen Colt“ von 1974 fehlen die Luxuskarossen. James Bond und Gegenspieler Scaramanga fahren amerikanische Kleinwagen. 007 vollbringt im AMC Hornet einen seiner berühmtesten Stunts: Der Hornet springt mit Schraube über einen Fluss. Scaramanga fliegt im AMC Matador Coupè davon.
Zu Land, zu Wasser...
Erst in „Der Spion der mich liebte“ (1977) fährt der Agent wieder Edles. Bonds Lotus Esprit S1 wird als Auto-U-Boot zur Legende. Zwei Jahre später geht es in „Moonraker” (1979) hoch hinaus.
„In tödlicher Mission“ (1981) kehrt 007 zum Lotus Esprit zurück: Ein Turbo-Modell der zweiten Generation taucht in Weiß und Rot auf. Außerdem fährt Bond frankophil Citroën 2CV. Der war allerdings mit einem Vierzylinder-Boxer aus dem Citroën GS ausgestattet.
Hauptsache es fährt
In „Octopussy“ (1983) folgt James Bond dem Motto: Hauptsache, es geht vorwärts. Im geklauten Alfa Romeo GTV flüchtet er vor der deutschen Polizei im BMW 518i. Im Mercedes 250 SE rollt er nach Reifenverlust auf Eisenbahnschienen. „Im Angesicht des Todes“ (1985) steigt James Bond sogar auf Renault um. Und zwar auf einen halben 11 TXE.
Winterreifen von Q
Timothy Dalton: Als Bond-Darsteller umstritten, aber mit erstklassigen Autos ausgestattet. In „Der Hauch des Todes“ (1987) beginnt der Agent in einem Aston Martin V8 Volante Cabrio. Q baut das Auto „winterfest“ um, verpasst ihm ein Dach und ein paar Bond-Gadgets. Endlich wieder Raketen und Spikes. Tatsächlich wurde nach Qs Umbau ein älteres Aston Martin V8 Saloon-Modell gezeigt. In „Lizenz zum Töten“ muss Bond ohne Dienstfahrzeug auskommen. Stattdessen nutzt er Flugzeuge und einen Tanklaster von Kenworth (W900 B).
Aus Freude am Schrotten
In den 90ern fährt James Bond alias Pierce Brosnan BMW. Der Z3 aus „GoldenEye“ ist mit Stinger-Raketen und anderen Specials bestückt. Zu sehen bekommt man davon wenig. Der Roadster mit 1,9-Liter-Vierzylinder und 140 PS fährt nur zwei Minuten mit Bond. Im Aston Martin DB5 liefert sich Bond ein Rennen mit Gegenspielerin Xenia Onatopp im Ferrari F355.
V12 oder V8?
Der BMW 750iL aus der „Der Morgen stirbt nie“ war schon im echten Leben ein Technikwunder mit V12 und 326 PS. Für Bond wird der Dicke zusätzlich mit Raketen, selbstaufpumpenden Reifen und einer Fernsteuerung ausgerüstet.
Naja, fast: Der ferngesteuerte BMW wurde während der Dreharbeiten vom Rücksitz aus gesteuert und war eigentlich nur ein 740iL. Nebenbei fährt Bond auch eine BMW R1200 C. In „Die Welt ist nicht genug“ setzt 007 wieder auf Roadster von BMW – diesmal zwei halbe Z8.
Halle Berry auf Eis
Mit „Stirb an einem anderen Tag“ endet der Werbevertrag mit BMW. Bond fährt einen neuen Aston Martin, und zwar den V12 Vanquish. Der ist nicht nur mit Raketen- und Granatwerfer ausgestattet, sondern kann auch unsichtbar werden. Bösewicht Zao hält im Jaguar XKR Convertible mit Gatling-Gun und Maschinengewehren dagegen. Halle Berry rollt in einer exklusiven Ford Thunderbird-Studie vor.
Zurück zu Aston
An Daniel Craig als Bond-Darsteller scheiden sich 2006 in „Casino Royale“ die Geister. Am Aston Martin DB5 nicht: Bond gewinnt den Schlitten beim Pokerspiel. Neben dem DB5 taucht der neue Aston Martin DBS zum ersten Mal auf. Bond behandelt sich darin selbst mit einem eingebauten Defibrillator. Gespielt wird der DBS übrigens von einem umgebauten DB9, denn der DBS war noch nicht auf dem Markt. Der Ford Mondeo, den 007 am Anfang des Films fährt, übrigens auch nicht; Bond hatte sie alle, und zwar zuerst.
Im Nachfolger „Ein Quantum Trost“ fährt Bond erneut einen DBS und diesmal einen richtigen. Ford dagegen knausert: Bondgirl Olga Kurylenko begnügt sich mit einem Ford Ka.
Im 24. Teil der 007-Reihe "Spectre" wird James Bond einen eigens für ihn entworfenen Aston Martin DB10 fahren. Filmstart ist der 6. November 2015.
Alle Fotos der schönsten Bond-Fortbewegungsmittel findet Ihr in unserer Galerie!
Und wer wissen will, ob der neue James Bond Film "Skyfall" sehnswert ist oder eher nicht, findet hier die Review unserer Kollegen von Filmjunkies.de zum aktuellen Streifen von 007.
Quelle: MOTOR-TALK
Wieso eigentlich Studie?
Bei dem Auto handelt es sich um einen Ford Thunderbird der 11. Generation, in der 2002 nicht wählbaren Farbe „Coral Red“ (Ford Farbcode M7103). Nachdem „Die another day“ Ende 2002 in die Kinos kam, lancierte Ford für das Modelljahr 2003 ein limitiertes Thunderbird „007“ Sondermodell in der nur für dieses Modell vorgesehenen Farbe „Coral“ mit weißer Leder-Ausstattung und Chromfelgen – von diesem „007-T-Bird“, der von Sid Ramnarace designed wurde, wurden 694 Fahrzeuge verkauft.
Grüsse
Norske
"Stirb an einem anderen Tag" kam 2002 in die Kinos, wurde demnach 2001 gedreht. Das Auto, das im Film zu sehen ist, kann also noch kein Serienauto gewesen sein. Es handelt sich um ein(es der) Concept Car(s) (Studie) das (die) damals nach der Messepremiere von verschiedenen Medien (Car and Driver, AMS, etc.) gefahren worden sind.
Da der echte Thunderbird erst 2002 in Serie ging, konnte das Serienauto für den Film noch nicht verwendet werden.
Hallo Timo,
meinen Informationen zufolge wurde „Die another day" vom 14. Januar bis zum 23. Juli 2002 in den Pinewood Studios gedreht, die Preproduction begann allerdings schon im Oktober 2001, Weltpremiere hatte der Film dann am 18. November 2002.
Das Modelljahr der FoMoCo läuft meines Wissens von Oktober bis Oktober, so dass die ersten Retro-Birds des Modelljahres 2002 bereits im Oktober 2001 hätten ausgeliefert werden können.
Ein Serienfahrzeug würde zeitlich also durchaus passen. Ich schaue aber gerne morgen noch einmal nach, ob ich in Brian Longs „The Book of the Ford Thunderbird from 1954“ genauere Auslieferungsdaten für die ersten Retrobirds finde – wenn Du magst, halte ich Dich auf dem Laufenden.
Grüsse
Norske
Das ist doch ein Wort. Wir fragen auch gern bei Ford nach. Meiner Einschätzung nach arbeitet aber wahrscheinlich niemand mehr in der Kommunikation (und wenn, dann nur in den USA), der das sicher beantworten könnte.
Ich erinnere mich aber lebhaft, dass es damals schon Diskussionen um Studie und Serienauto gab und ich bin mir sicher, dass im Film noch die Studie eingesetzt wurde. Die Nachfrage nach dem Thunderbird war enorm, gerade nach den allerersten Modellen und wenn bei Bond für ein paar Minuten so ein Auto zum Einsatz kam, dann allenfalls ein Vorserienmodell.
Ich bin selbst schon einige Male in den Pinewood Studios gewesen und habe Filmauto dort gesehen und sogar einmal bewegt.
Es ist doch recht überraschend, manchmal auch ernüchternd, was unter dem Blech eines solchen Autos steckt. Insofern: Wir können gern weiter diskutieren. Aber in diesem Fall würde ich tatsächlich nur dem Mann glauben, dass es sich um einen Serienauto des Thunderbird handelte, der persönlich am Set war. Oder Halle Berry. Oder Pierce Brosnan.
Habe diesbezüglich auch mal recherchiert und hier folgendes gefunden:
Also kann es sich sehr wohl um einen Serienwagen mit einer besonderen Farbe handeln.
Hier noch eine nahezu vollständige Auflistung aller von Bond genutzten Fortbewegungsmittel, teilweise auch seiner Rivalen.
Ich kann mich immer noch nicht so recht, mit Daniel Craig als Bond, anfreunden.
Sicher ist für viele Sean Connery der "wahre" Bond, einige mochten auch den Humor von Roger Moore, andere trauern vielleicht G. Lazenby oder T. Dalton nach. Für mich ist aber Pierce Brosnan, Bonddarsteller Nummer 1. Seine Erscheinung, seine Eleganz und sein Charme sind von den anderen umerreicht. Klar gab es in den letzten Filmen mehr Ballereien als Wortwitz, aber die Darstellung des Bond, durch Brosnan, verlieh den Filmen doch einen gewissen Glanz.
Apropos... wer kennt noch das Nintendo64-Spiel "007-Golden Eye"? Ich habe das geliebt und Nächte durchgespielt, obwohl die Grafik im Vergleich zu heute, grottig war.
Moin,
Aston Martin und Bond gehören irgendwie zusammen, wenn ich auch nichts gegen die anderen Filmwagen habe.
Scion, ich mochte Brosnan auch aber Daniel Craig find ich sogar noch besser,weil er der Rolle in meinen Augen eine neue Facette verliehen hat und er kommt "cool" rüber - Brosnan war der Gentleman, Craig ist mehr der Killertyp.
Bin jedenfalls gespannt auf den neuen 007😊
Die Farbe ist definitiv speziell. Für das Modelljahr 2002 gab es nur „Torch Red“ (M7042), „Inspiration Yellow“ (M7041), „Thunderbird Blue“ (M7016), „Whisper White“ (M7018), „Satin Silver“ (M7049) und „Evening Black“ (M1724).
Das „Torch Red“ ist roter als das „Coral“, dass mehr ins Orange geht.
@ Scion und Andi:
Craig geht für mich als Bond überhaupt nicht. Ganz davon abgesehen das Ian Fleming einen großen dunkelhaarigen Bond mit braunen Augen beschrieb und Craig blond und blauäugig ist, fehlt dem Mann alles was einen Bond ausmacht. Die Craig Filme sind mir auch für Bonds zu hart und mir fehlt die feine Selbstironie, die alle alten Bonds auszeichnete. Seit „Casino Royale“ habe ich mir keinen neuen Bond mehr angeschaut und bei „Skyfall“ wird sich das nicht ändern.
Der für mich beste Bösewicht ist und bleibt aber Gerd Fröbe in „Goldfinger“…
Grüsse
Norske
Ist auch bekannt, welches Fahrzeug im heutigen Tatort zu sehen sein wird? 😊
Beste Bond-Szene für mich, wo Pierce Brosnan in diesem Hightechspeedboot über die Themse jagt und sich unter Wasser noch die Krawatte richtet... das nenne ich Stil 😆
@norske zu Gert Fröbe stimme ich dir zu, die Bösewichter der Neuzeit waren teils Witzfiguren... bester Bösewicht-Handlanger war für mich "Der Beisser" Richard Kiel
Kann mich mit Daniel Craig auch nicht anfreunden.
Hab auch noch keinen seiner Filme gesehen.
Die alten Filme gefallen mir deutlich besser!
Mit den neuen wird zu sehr die Actiongier bedient, es muss nicht ständig etwas explodieren.
Über den besten Bösewicht kann man sich streiten - Gerd Fröbe wär bei mir da aber auch ganz vorn dabei, indes der Schlechteste war für mich Grace Jones "Im Angesicht des Todes" - obwohl, ja eher Bösewichtin😉, ausserdem für mich das schlechteste Bond-Girl
Ging mir genauso. Meistens zusammen bzw. gegen meinen Cousin.😆
Warum schreiben hier so viele, dass Daniel Craig eines Bonds unwürdig wäre, wenn sie die Filme gar nicht gesehen haben? Ich kenne bisher alle Bondfilme und muss sagen, das Daniel gänzlich anders ist, aber nicht wirklich fehlbesetzt.
Mein Favorit bleibt Pierce Brosnan gefolgt von Sean Connery.