Stau ist ein Wohlstandsindikator
Je mehr Staus, desto besser geht es der Wirtschaft
Der Stau auf dem Weg zur Arbeit ist ein gutes Zeichen für die wirtschaftliche Situation eine Landes.
Hamburg - Wie National Geographic Deutschland berichtet, ist der Stau auf dem Weg zur Arbeit ein gutes Zeichen. Der Analyst Jim Bak von der weltweit operierenden Mobilitätsagentur Inrix hat herausgefunden, dass die Fahrzeit von Berufspendlern auch von der aktuellen wirtschaftlichen Lage eines Landes abhängt: je mehr Staus, desto besser geht es der Wirtschaft. "Während der globalen Wirtschaftskrise im Jahr 2008 wurden hingegen in den USA 30 Prozent weniger Staus gezählt", sagt er.
2011 in Italien, Frankreich und Spanien oft freie Fahrt
Vier Jahre später, im Jahr 2011, auf dem Höhepunkt der Schuldenkrise in Europa, gab in Italien, Frankreich und Spanien ebenfalls oft freie Fahrt - für jene, die noch Arbeit hatten. Weil viele andere ohne Job waren und zu Hause blieben. Eine Ausnahme war Brüssel: Hier trafen sich ganze Heere europäischer Politiker mit ihren Stäben, um die Krise zu managen - mit der unmittelbaren Folge, dass Verkehr und Fahrtzeit zunahmen. In deutschen Städten variierte die durchschnittliche Fahrzeit pro Jahr deutlich: Während Berufspendler in Berlin nur knapp über 20 Stunden unterwegs waren, brauchten Münchner gut 40 Stunden für den Weg zur Arbeit. Besonders lange saßen die Menschen in Stuttgart im Auto: Über 60 Stunden waren sie unterwegs ins Büro.
Eigentlich logisch. Hier wurde nun diese Logik empirisch bestätigt. 😉
Müsste die Überschrift nicht heißen:
Je mehr Staus, desto
besser geht es der Wirtschaft, dämlicher ist die Verkehrspolitik der jeweils VerantwortlichenBULLSHIT.
4 "Experten" (oder "Analysten") und 7 Meinungen....hier...:
Staus nehmen weltweit ab 2011
In Indien, China, Pakistan und anderen Entwicklungs-oder Schwellenländern sind Staus alltäglich. Was kann man dann daraus bezüglich der gesamtwirtschaftlichen Lage dieser Länder ableiten? Das es "denen" dort sauwohl geht? Oder das "die" ihre Infrastrukturprobleme nicht in den Griff bekommen?
Vielleicht ist Stau ja auch ein Ergebnis aus "Zufall" (Unfälle etc.) und Straßenzustand...wenn der Straßenbau und die Instandhaltung vernachlässigt wird, kommt es alle paar Jahr zum "Reparatur-und Instandhaltungsstau" und dann gibt es eben wieder mehr Stau als sonst, "Krise" hin oder her...ist ähnlich wie der aus den Wirtschaftswissenschaften bekannte "Schweinezyklus".
Aber gut, Hauptsache wieder mal mit Bullshit eine Schlagzeile generiert....
Viele Grüße,vectoura
Soll das Satire sein...?.....;-)))
Quatsch. Bessere Infrastruktur bedingt automatisch mehr Verkehr, mehr Verkehr bedingt mehr Staus. Es gibt dazu ganze Bücherregale von wissenschaftlicher Literatur, und das ist auch nicht nur im Autoverkehr so, sondern auch in anderen Gebieten. Als das Internet noch saulangsam war, hat man halt nur Text runtergeladen, und die Ladezeit war ähnlich der heutigen. Heute haben wir 150 Mbit/s und laden halt Videos in HD runter - mit Ladezeiten wie in den 90er Jahren mit Auflegmodem oder den alten Billboards.
Entscheidend für den Autoverkehr ist vor allem die Zeit und das Geld, die man von A nach B braucht. Und dann der wirtschaftliche Nutzen (der sich auch durch Zeit und Geld relativiert).
Anders: Der durchschnittliche Deutsche nimmt sich knapp 1 Stunde Fahrzeit zum Shoppen in der Großstadt, fürs Kino oder das Halli-Galli-Schwimmbad. Mit Autobahn und Infrastruktur ist er bereit, 100km zu fahren, mit Holperwegen halt nur 10km.
PJ
... erstmal nicht per se ein Widerspruch.
Wachstum?
Welche Auswirkung ein Zufall hat, das hängt aber auch von der Auslastung des Systems ab.
Ausserdem wäre deine These nur stimmig, wenn in einem Ballungsraum jeweils alle Strassen zugleich repariert werden müssten und repariert werden würden.
Im übrigen beweist der Alltag, dass man keiner RushHour dieser Welt alleine durch Optimierung der Strassen oder des Strassenzustands beikommt.
Aha, jetzt dürfen wir uns freuen, wenn wir im Stau stehen:
Hurra, unserer Wirtschaft geht es gut!
Je länger der Stau, desto besser geht es uns. Nicht darüber ärgern, sondern lächeln.
Was für ein Bullshit! So möchte man uns einlullen und verdummen.
In der Theorie mag der Stau ein Wirtschaftsindikator sein - aber bei praktischer Betrachtung entstehen die meisten Staus in unserem Land durch eine über Jahrzehnte vernachlässigte Verkehrs-Infrastruktur. Und das ist eher schlecht für die Wirtschaft und zeigt eine bedrohliche Finanzlage von Bund und Ländern an...
oder umgekehrt wird der Schuh draus:
Wir kaufen uns Autos, um ums damit in Staus zu stellen, weil wir es uns leisten können.
Wie gesagt: zumindest die typische Rush Hour hast du bei jeder -wie auch immer gearteten- "Verkehrs-Infrastruktur", das ist kein Beweis für "Vernachlässigung".
So logisch finde ich das nicht. Wenn's der Wirtschaft im Sinne von vielen Aufträgen mit guten Gewinnen richtig gut gehen würde, würden viel mehr Leute in noch kleinerem Umkreis um ihren aktuellen Wohnort einen guten(!) Job finden, sprich die Leute würden im Schnitt noch weniger km zur Arbeit zurücklegen -> Weniger Staus insb. auf der AB.
notting
Die Leute (besonders Familien mit Kindern) ziehen aber raus aufs Land, weil sie ein Eigenheim mit Garten anstreben (was sich wiederum auf die Immobilienpreise auswirkt, so daß sich nicht jeder im nächsten Einzugsgebiet niederlassen kann).
Akuell ist es aber in nicht wenigen Fällen so, dass die Jobs der beiden Partner mal eben 50km oder mehr auseinander sind. Ob sie dann ein günstiges Eigenheim 20km von seiner Stelle weg oder 10km von ihrer Stelle weg nehmen, ist von den gefahrenen km her unterm Strich egal (sofern es nicht zuweit von der direkten imaginären Verbindungslinie zwischen den Jobs entfernt ist).
Wenn aber beide Partner in der gleichen Stadt einen Job finden, sind diese meist deutlich weniger als 50km voneinander entfernt, es werden also weniger km gefahren -> tendenziell weniger Staus bzw. wenn es auch in kleineren Städten mehr gute Jobs gibt, werden sich die Leute auch stärker auf die vielen Städte in D bzw. deren Umland verteilen (von Hipsters, wo's unbedingt eine (womöglich noch bestimmte) Großstadt sein muss, mal abgesehen).
notting
eben. In aller Regel werden immer noch beide pendeln (erst Recht, wenn noch Schule/Kindergarten hinzukommt).
Das ist nicht gesagt, sondern heisst erstmal nur, daß beide immer noch pendeln. Die Fahrerei würde sich so wirklich deutlich nur reduzieren, wenn beide eine Fahrgemeinschaft bilden... alles in Allem wirds hier ziemlich konstruiert.
Ich stimme aber insoweit zu, daß eine Menge Einflüsse zusammenkommen können und die Eingangsthese "Je mehr Staus, desto besser geht es der Wirtschaft" ziemlich gewagt ist.
Wieso? 40 gefahrene km sind 40km egal ob beide 10km zum Job fahren oder er 5km und sie 15km (und natürlich jew. auch wieder zurück). Natürlich lässt sich das weiter "optimieren", also wenn sie wie du sagst eine Fahrgemeinschaft bilden (aber ob die dann auch praktisch gleiche Arbeitszeiten haben? Bin da bei uns recht flexibel und manchmal dauert es auch deutlich länger, wäre schon mit Kollegen aus der gleichen Abteilung schwierig genug bis unmöglich, das tägl. zu machen) oder wenn mind. einer dann kein Auto mehr braucht, weil der Job in akzeptierter Fahrrad- oder ÖPNV-Entfernung ist (bei uns halten die Busse in jedem(!) Dorf und machen deswegen auch noch große Umwege, d.h. auf längeren Strecken geht mehr Zeit im Vergleich zum Auto verloren und dazu kommt, dass mehrere Buslinien (zwecks Verringerung der Taktzeiten aus Sicht des Nutzers) meist nur auf recht kurzen Stücken parallel verlaufen, die man oft wiederrum gleich mit dem Fahrrad fahren kann).
notting
Eben. Genau deshalb verstehe ich deine Rechung nicht.
Wenn beide immer noch pendeln, dann könnte sich die insgesamt gefahrene Strecke ändern oder auch nicht - ob die Jobs der beiden durch die Wirtschaftslage dichter zusammenkommen (deine These) ist doch erstmal egal.
Ob jemand in Elternzeit geht oder auf die Öffentlichen/aufs Fahrrad umsteigt oder beide zusammen fahren, das kann sein/kann auch nicht sein... ist jedenfalls nochmal was anderes... da wirds -wie gesagt- ziemlich konstruiert.