Wie lange dauert die Gelbphase an einer Ampel?
Je schneller die Strecke, desto länger die Gelbphase
Grün, Gelb, Rot: Die Ampelsignale sind jedem Autofahrer bekannt. Doch wie lange dauert eigentlich eine Gelbphase? Die Antwort: Es kommt auf die Geschwindigkeit an.
Essen - Viele Autofahrer haben den Eindruck, dass die Dauer der Ampel-Gelbphase je nach Standort unterschiedlich lang ausfällt. Das Gefühl trügt nicht, da sich die Gelbphase nach der jeweils in dem Straßenabschnitt zulässigen Höchstgeschwindigkeit richtet. Darauf weist der Tüv Nord Mobilität hin.
Fest definiert ist die Dauer der Gelbphase einer Ampel in der Allgemeinen Verwaltungsvorschrift zur Straßenverkehrs-Ordnung (VwV-StVO zu § 37, Randnummer 17, Punkt IX). Danach beträgt sie in der Regel drei Sekunden bei einer zulässigen Höchstgeschwindigkeit von maximal 50 km/h, vier Sekunden bei maximal 60 km/h und fünf Sekunden, wenn die Fahrzeuge höchstens 70 km/h schnell unterwegs sein dürfen.
Das heißt: Je schneller ein Fahrzeug auf die Ampel zufahren darf, desto länger ist auch die vom Gesetzgeber vorgeschriebene Gelbphase. Damit soll sichergestellt werden, dass der Fahrer ausreichend Zeit hat, auf die Lichtzeichen der Ampel zu reagieren.
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Mag sein, dass das der TÜV Nord so sieht, aber es gibt in der Praxis weit weniger spannende Gründe für abweichende Phasen. Im Kölner Stadtanzeiger war vor einigen Wochen zu lesen, dass insbesondere das total veraltete Schaltsystem der Kölner Ampelanlagen dafür sorgt, dass nicht nur wahrgenommenermaßen hier die Gelbphasen besonders lange dauern. In dem Artikel würde im Übrigen darauf hingewiesen, dass es lediglich Verwaltungsvorschriften zur Dauer der Gelbphase gibt, und diese seien schließlich nicht bindende Leitlinien. (Link)
Ein großes Lob an Österreich, für mich das beste System Weltweit. Am Ende der grünphase beginnt grün zu blinken und nach insgesamt 5 mal wechselt dann die Ampel auf gelb, erst danach auf Rot. So hat man genug Zeit um abzuschätzen was zu tun ist.
Tja, in der DDR gab es
Grün
Grün/Gelb
Gelb
Rot
War ebenfalls ein weicherer Übergang und man musste nicht ganz so starr auf die Ampel schauen, wenn man noch nen Stück weg war und sie schon eine Weile auf Grün stand.
Irgendwie beschleicht mich aber das Gefühl, das in manchen Ecken die Gelbphasen auf 70er Strecken kürzer sind als anderswo bei erlaubten 50.
Hessebub, könnte es sein , dass du deine eigene Meinung kundtust ?
Noch steht in der VwV-STVO zu § 37 Wechsellichtzeichen , Dauerlichtzeichen ...
unter Nr. 17
..... Die Übergangszeit Gelb richtet sich bei bei Kraftfahrzeugströmen nach der zulässigen Höchstgeschwindigkeit in der Zufahrt.
I.d.R.beträgt die Gelbzeit 3s bei zul. V 50 km/h , 4s bei zul. V 60km/h und 5s bei zul.V 70 km/h .
Mit einer Zugabe nach oben , aber nicht weniger , da würde es zu rechtlichen Bedenken kommen , wenn es da mal knallt .
Also , so ganz einfach ist die Sache nicht und schon garnicht kann es einfach abgeta werden .
Der TÜV Nord hat also schon recht .
Da es hier immer darum geht Interessierte darüber zu informieren ist es n.m.M. immer besser die
denkbar richtige Lösung zu benennen , nicht die subjektive Form.
Giovanni.
In der Vorschrift heißt es "in der Regel". Die Zeiten sind nicht bindend, können von der Verkehrsbehörde jetzt aber nicht ohne weiteres beliebig verändert werden. Wenn die Gelbphase in Köln tatsächlich mindestens vier Sekunden lang sein sollte, dann ist das ja nicht zum Nachteil des Autofahrers und sicher unproblematisch. Eine Unterschreitung der drei Sekunden Gelbphase ist wohl nur in geringem Maße zulässig. Ob es nun 3 oder 2,9 Sekunden sind, dürfte keine Rolle spielen. Aber bei 2 Sekunden würde dem Fahrer das rechtzeitige Anhalten vor "Rot" sehr erschwert. Würde ich an einer solchen Ampel wegen Rotlichtverstoß geblitzt und wehrte mich gegen das Bußgeld hätte ich sicher gute Chancen.
Grüße vom Ostelch
Ostelch , da bin ich aber richtig froh , dass du auch etwas dazu sagst , was schon gesagt wurde .
Giovanni.
Was blieb mir anderes übrig, du warst mit deinen Ausführungen über das bloße Zitieren der Vorschrift nicht hinausgegangen. Da hilft man doch gerne. 😉
Grüße vom Ostelch
Warum baucht man das? Was will man "abschätzen"? In § 37 StVO steht unmissverständlich: "Gelb ordnet an: „Vor der Kreuzung auf das nächste Zeichen warten“. Das heißt: Sofort anhalten. Das heißt nicht: Gasgeben und hoffen, noch vor "Rot" über die Kreuzung gekommen zu sein. Die Gelbphase ist ausreichend lang, um rechtzeitig anhalten zu können. Ob das nun vorher noch grün blinkt, oder wie nach der DDR-StVO vor gelb noch "grün-gelb" kommt, ändert daran nichts. Aber beide Zwischenschritte verleiten zum Beschleunigen und nicht zum Bremsen. Das aber ist vor "Rot" wohl das einzig Richtige.
Grüße vom Ostelch
Mit ner Vollbremsung an der Ampel anhalten (zu müssen) ist aber auch nicht das Wahre.
Stimmt. Damit man keine Vollbremsung machen muss, gibt es die geschwindigkeitsabhängige Dauer der Gelbphase. Da bleibt genügend Zeit, ohne Vollbremsung anzuhalten.
Grüße vom Ostelch
Eine Vollbremsung an einer Ampel habe ich in der Realität noch nicht erlebt.
Das Problem besteht eher darin, daß etliche Zeitgenossen nicht in der Lage sind, eine wirkliche Vollbremsung hinzulegen und daher überhaupt nicht wissen, wie kurz der Bremsweg ihres Fahrzeuges sein kann.
Eine derartige Gefahrenbremsung sollte an einer Ampel auch nicht alleine wegen der Lichtzeichen nötig sein, meist springen Fußgänger oder Radfahrer auf die Straße um soetwas auszulösen. Oft rechnet aber kaum jemand mit einer stärkeren Bremsung vor der Ampel. Wer da doch mal wegen dem Licht anfängt zu bremsen bekommt schnell ein Problem, ich habe das mal gewagt und der hinter mir hat sowas von geschlafen.
Hab ich aber schon mehrmals erlebt, das der vor mir, schon so nah dran, das er bequem rüberfahren kann, bei Gelb ürplötzlich auf die Bremse tritt. Einmal war es ein Mopedfahrer, der schon ne ganze Weile vor mir hergefahren ist. Ich hörte nur ein Reifenquietschen und just in diesem Moment stand ich neben ihn in der Linksabbiegespur (wo ich gar nicht hinwollte). Der war vielleicht zehn bis fünfzehn Meter von der Ampel weg, als sie auf Gelb schaltete.
Also ich nehme da lieber noch Rot im äußersten Augenwinkel in Kauf, bevor ich wen hinter mir eine solche Überraschung präsentiere. Manchmal ist es auch besser so, wenn der hinter mir mämlich auch noch rüberfährt. Da wäre wohl plötzliches Anhalten die schlechteste Wahl, im Sinne von Unfallfrei, gewesen.
Ich habe sogar die Quelle meiner Informationen benannt - also objektiver kann ich es auch für Dich nicht mehr machen. Im Übrigen wird gemunkelt, dass Meinungsaustausch in Diskussionen generell als erwünschter Zustand hingenommen wird. Also, locker machen. Zur Sache ist außerdem ebenfalls alles gesagt.