KBA: Zulassungszahlen von Elektro- und Hybridfahrzeugen
Jedes dreihunderste Auto ist ein Stromer
Deutschland braucht mehr E-Autos, darin sind sich Industrie und Bundesregierung einig. Ein Statusbericht zeigt: Bei den Zulassungen ist nach wie vor Luft nach oben.
Flensburg - In Deutschland sollen mehr E-Autos verkauft werden. Das wünscht sich unverändert die Bundesregierung. Das Ziel: eine Million zugelassene Stromer bis 2020. Aktuell ist das ehrgeizige Vorhaben aber weit entfernt, wie ein Blick auf die Zulassungsstatistik des Kraftfahrt-Bundesamtes (KBA) zeigt.
Zum Jahresbeginn zählte die Behörde 25.500 Autos mit reinem Elektroantrieb und insgesamt rund 130.400 Hybrid-Fahrzeuge. Davon dürften nur etwa 10 bis 15 Prozent mit einer an der Steckdose aufladbaren Batterie ausgestattet sein. Die genaue Zahl der Plug-in-Hybride weist die KBA-Statistik nicht aus. Von den 45,1 Millionen der in Deutschland angemeldeten Pkw hat somit nicht einmal jeder Dreihundertste einen Elektro- oder Hybridantrieb.
Smart und Zoe liegen vorn
Um das ehrgeizige Vorhaben dennoch zu erreichen, oder zumindest nicht deutlich zu verfehlen, wurde erst kürzlich eine Maßnahmenpaket zur E-Auto-Förderung vom Bundeskabinett bewilligt. Das enthält neben steuerlichen Anreizen und dem Ausbau der Ladeinfrastruktur auch Kaufprämien: 4.000 Euro für reine E-Fahrzeuge, 3.000 Euro bei Plug-in-Hybrid-Modellen.
Betrachtet man die Zulassungen der Teil- und Vollzeitstromer, zeigen sich deutliche Unterschiede bei der privaten und gewerblichen Nutzung. Während sich bei den Hybrid-Pkw rund 78 Prozent Wagen in privater Hand befand, lag der Anteil bei den reinen Elektro-Fahrzeugen bei etwa 39 Prozent. Sechs von zehn E-Autos sind auf einen gewerblichen Halter zugelassen, davon rund 15 Prozent auf Händler und Hersteller.
Auf Markenebene betrachtet, stellen Renault und Smart die meisten E-Autos in Deutschland. Von dem französischen Hersteller sind beim KBA 4.989 Elektroautos gemeldet, das entspricht einem Marktanteil von 19,6 Prozent. Das mit Abstand am häufigsten gekaufte Modell ist der Kleinwagen Zoe. Von der Daimler-Tochter sind 4.574 E-Smart registriert. Auf dem dritten Platz mit 3.493 Pkw folgt VW mit dem elektrischen Up sowie Golf.
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Quelle: Mit Material von SP-X
...na dann - dank dem super Zuschuss wird das ab jetzt mit mind. 243.625 Neuzulassungen von E-Autos pro Jahr sicher gelingen! 😆 😜
(Elektro-Hybride zähle ich mal nicht dazu... das ist nichts Halbes und nichts Ganzes)
Zum Vergleich mal aktuelle USA Zahlen von Hybriden / Plug-in-Hybriden / Elektrofahrzeugen und Brennstoffzellenfahrzeugen von April 2016:
April 2016 Dashboard
BMW macht sich mit dem i3 ganz gut, liegt jetzt hinter Tesla und vor Nissan.
Was VW und Audi betrifft - nichts dieselt mehr, und das ist auch gut so!
Außerdem noch Gesamtverkaufszahlen von regulären Fahrzeugen aus Japan fürs erste Quartal 2016:
2016 (Q1) Japan: Best-Selling Car Brands and Models
Toyota verkauft auch weiterhin monatlich über 50.000 Vollhybride, bei Honda sind es über 10.000 Vollhybride pro Monat.
Wir brauchen nicht mehr eAutos, sondern alltagstaugliche Technik in den eAutos. Voll aufladen über mehrere Stunden ist einfach nicht zeitgemäß.
Reicht aber in der Praxis oft aus - 8h Arbeit oder über Nacht.
Die Leute werden solche Komforteinschränkungen niemals akzeptieren.
Welcher Komfort ist eingeschränkt, wenn das Fahrzeug nachts oder während der Arbeitszeit an der Ladesäule hängt? 😕
Es geht wohl um die Ladedauer im generellen.
Also der Komfort zu allen Zeiten jede Strecke, auch kurzfristig, ohne große Planung, zurücklegen zu können oder zumindest der Gedanke im Hinterkopf, dass man könnte. Sinnlos? Vielleicht. Verständlich? Schon irgendwie, besonders, wenn man bedenkt, was sich Leute ein Auto kosten lassen, dann sollte es schon für alle Eventualitäten gewappnet sein.
Vor allem bei den günstigen E-Wagen besteht ja immer noch das Problem, dass vor allem im Winter die Reichweite, wenn bereits eine für das Rhein Main Gebiet nicht unübliche Pendelstrecke von 40-75km (einfach) zurückgelegt wurde, noch nicht mal für die den schnellen Trip ins Möbelhaus mal gucken oder so, reicht. Und ich kenne ziemlich viele Leute, die eben nach der Arbeit noch mal schnell hierhin und dahin wollen, da wird es halt knapp.
Sollte man mal ein anständiges Schnelladenetz haben, dann ist es vielleicht was anderes (dann bleibt nur noch die Urlaubsfahrt, die länger dauert). Bis dahin (oder bis alle soweit fahren, wie ein Tesla) ist es für die meisten, die an ihrer Arbeitsstelle noch nicht einmal eine Lademöglichkeit haben (öffentliche Parkplätze) einfach doch eine Komforteinschränkung.
Man hätte das Geld aus der bekloppten Förderung lieber in ein praktikables Schnelladenetz investieren sollen, dass es auch verträgt, wenn ein Verbrenner auf einem Parkplatz mit Ladesäule stehen muss oder ein E-Auto länger als eine halbe Stunde drauf steht, mann kann ja nicht ständig bzw. immer umparken (oder Arbeitgeber führen die Umparkpause für E-Autofahrer ein 😉).
Dieses Problem läßt sich doch mit einem Range-Extender lösen.
Sicher, aber wenn es um das Thema geht, "heulen" doch hier die ganzen E-Auto-Verpfechter (auch wenn es sich vielleicht böse anhört, es ist nicht so gemeint) wieder los, dann ist es ja kein richtiges E-Auto mehr, unnötiges Gewicht etc. Außerdem macht ein RangeExtender das ohnehin teuere E-Auto nochmals tuerer.
Ich finde es gut, dass bereits jetzt Leute bereit sind in ein E-Auto zu investieren*. Man muss aber klar sagen, dass die aktuelle E-Auto Generation noch nicht massentauglich ist. Ich behaupte, dass wird erst passieren, wenn man ein Auto (mit Mietakku) mit mindestens der Reichweite eines Tesla zum Preis eines Zoe bekommt oder mit gekauften Aukku als Jahreswagen um die 25000€.
Dann noch ein anständiges Schnelladenetz und selbst diejenigen ohne eigene Steckdose im Miethaus kommen über die Runden, der Kurzstreckenfahrer lädt einmal die Woche auf während er den Wochenendeinkauf macht, der Langstreckenpendler im öffentlichen Parkhaus/-platz in Arbeitsplatznähe.
* Diese early adopter sorgen schließlich dafür, dass ein Produkt auf lange Sicht technisch und preislich massentauglich wird.
Jetzt nochmal langsam hier. Es sind Plug-in-Hybride von richtigen Elektroautos zu unterscheiden.
Die Plug-in-Hybride sind der letzte Dreck: teuer, ineffektiv, wartungsaufwendig. Diese Fahrzeuge existieren nur zur Flottenverbrauchskosmetik. Reichweiten von 50km auf dem Papier könnt ihr vergessen, erst Recht im Winter. Die Dinger brauchen auch noch Stunden um zu laden.
Dann gibts richtige Elektroautos. Die starten günstiger als Plug-in-Hybride, haben mehr Reichweite und sind zur Schnellladung fähig. Nur sowas ist letztendlich sinnvoll. Es gibt derzeit auch nur ein einziges Elektroauto mit Range Extender - den BWM i3 REx, bei dem der Motor dediziert klein gehalten wurde.
Nun heulen noch einige Plug-in-Verfechter auf, welche aus ihrem Super-Sonder-Idealfall "Öhm... öhm... öhmm... Ich fahre jeden Tag nur 20km auf die Arbeit und dann aber an jedem Wochenende 500km am Stück" die Regel machen wollen. Sorry Leute, das ist einfach nur großer Bullshit!
Schaut Euch die Entwicklung an - nach dem Chevy Bolt und dem überarbeiteten Nissan Leaf, werden der überarbeitete BMW i3, sowie der überarbeitete e-Golf mit 300km E-Reichweite auf dem Papier angegeben. Da bleibt selbst im Winter genug übrig für eine weitere Fahrt. All diese Fahrzeuge haben dann 50kW Schnelllademöglichkeit und sind in 45 Minuten wieder auf 100% Reichweite gebracht. Damit lässt sich im Gegensatz zum Nutzlos-Plug-in-Hybrid auch für Straßenparker ohne eigenen Elektroanschluss ein Elektroauto nutzen, nach der Arbeit kurz am Einkaufszentrum laden und einkaufen. Fertig.
Auf gar keinen Fall alltagstauglich. 45 Minuten Warte-(Lade-)zeit sind zu lang, eine halbe Stunde ist wohl das maximal vertretbare.
Auch glaube ich, dass die Reichweitenangst erst in den Hintergrund tritt, sobald die Real(!)reichweite über 300km liegt. Das mache ich an der Beobachtung fest, dass viele Leute bei ihren Verbrennern bei 200km Restreichweite schon ans Tanken denken und das obwohl Benzin/Diesel-tanken aktuell noch wesentlich leichter zu kalkulieren ist. Psychologisch ist dieser gewisse Sicherheitspuffer, der bei den meisten E-Autos de facto nicht vorhanden ist, eben doch ein nicht zu vernachlässigender Faktor, der eben auch mit in die Kaufentscheidung hineinspielt. Das wird bei Ampera e, Leaf und Co. noch nicht ganz reichen.
Unabhängig davon ist das Problem, dass jetzt zwar langsam aber sicher die Autos kommen, aber von der Infrastruktur gibt es noch keine Spur. Allerdings muss zuerst die Infrastruktur her, sonst kaufe ich mir doch nicht auf gut Glück so ein Auto.
Vor allem für die, die doch weitere Strecken pendeln, muss es ein diverseres Netz an Lademöglichkeiten geben, weil -überspitzt gesagt- nicht jeder will alle 2 Tage für eine 3/4-Stunde während des LAdens bei Aldi rumgammeln.
Tesla zum Beispiel hat das Infrastrukturproblem geschickt gelöst mit einem auf die ursprüngliche Zielgruppe abgestimmten, eigenen Netzwerk, das aber durch den Erfolg des Tesla 3 und der damit angesprochenen neuen Zielgruppe auch sehr schnell an seine Grenzen stoßen könnte.
Das Sicherheitsempfinden ist sehr unterschiedlich vorhanden. In einem bekannten Umfeld, in welchem ein Pendler wöchentlich seine Fahrten abspult und weiß wo die Tanken sind, werden die 200km vermutlich nicht die Rolle spielen, wenn die einfache Fahrt z.B. 25km beträgt.
Dass alles mit der Infrastruktur steht und fällt ist richtig, hier wirken die jüngsten Entwicklungen der "Ladesäulenverordnung" kontraproduktiv. Wenn private Aufsteller von derartigen Ladesäulen zu einem bestimmten Standard gezwungen werden, und sich mit einem bürokratischen Monster herumschlagen müssen, ist die Motivation bald nichtmehr vorhanden. Bisher hätte jemand der eine "Elektrotankstelle" aufmacht vor allem in 22kW Typ2 sowie 50kW CHAdeMO Säulen investiert, da für diese Standards auch die meisten Elektroautos verkauft wurden und somit die größte Nachfrage vorhanden wäre. Jetzt wird derjenige gezwungen, grundsätzlich einen CCS Anschluss bereit zu stellen (obwohl dafür die wenigsten Fahrzeuge verkauft wurden) und kann erst danach zusätzlich noch Typ 2 oder CHAdeMO installieren.
Tesla hat ein hervorragendes Ladenetz mit den Superchargern geschaffen. Dazu muss man allerdings auf die Autobahn, im Innenstadtbereich findet man diese nicht. Durch oben genanntes Gesetz dürfte Tesla auch noch gezwungen werden, an neuen Superchargerstationen Zäune und Schranken zu verbauen, weil das Gelände sonst zum öffentlichen Grund gezählt und damit CCS-pflichtig wird.
sehr gute antwort, die meisten wissen gar nicht das es sowas gibt.
Hast du bei deiner Arbeit und bei dir am Haus Lademöglichkeiten? Ich nicht!