Skoda Rapid Spaceback Facelift (2017): Erster Test, Fahrbericht
Jetzt stimmt die Basis
Optisch ändert sich wenig, technisch dagegen das Wichtigste: Der Skoda Rapid bekommt zum Facelift neue Motoren. Erste Fahrt im Basis-Kompakten mit drei Zylindern.
Königstein – In kaum einem anderen Auto ist der Basismotor so wichtig wie im Skoda Rapid. Der Hersteller spricht von 40 Prozent Einbaurate der schwächsten Motorisierung. Zum Vergleich: Der Einstiegsmotor im Opel Astra kommt auf knapp ein Prozent der Gesamtzulassungen.
Skoda konzentriert sich beim Facelift des Rapid deshalb auf die Basis. Ja, es gibt neue Kleinigkeiten hier und da. Zum Beispiel Bi-Xenon statt Xenon (optional), neue Schürzen und Lüftungsdüsen (Serie). Optisch fällt das kaum auf. Technisch passiert dafür umso mehr: Der 1,2-Liter-Turbobenziner fliegt aus dem Programm. An seiner Stelle sitzt nun ein Dreizylinder-Turbo mit einem Liter Hubraum.
Skoda Rapid: Die Basis wird kleiner und besser
Skoda will Sprit sparen. Auf dem Prüfstand macht der Motorwechsel 0,3 Liter pro 100 Kilometer aus. Viel wichtiger ist die Praxis. Dort macht der kleine Block fast alles besser als sein Vorgänger. Er zieht kräftiger, dreht freier und fährt angenehmer – obwohl er auf dem Papier kaum stärker ist als sein Vorgänger.160 Newtonmeter liegen beim Dreizylinder zwischen 1.500 und 3.500 Touren an. Genau wie beim Vorgänger mit vier Zylindern. Die Leistung steigt mit dem neuen Motor von 90 auf 95 PS. Wirklich schnell wird der Rapid dadurch nicht. Aber mit weniger als 1,2 Tonnen Leergewicht (inklusive Fahrer) zieht er sich flott genug auf Tempo. 11 Sekunden vergehen bis 100 km/h, maximal fährt er 184 km/h.
Insgesamt mag der Rapid es dennoch ruhiger. Lenkung und Fahrwerk wirken auf der Autobahn ab etwa 150 km/h nervös. In flotten Kurven wankt das Auto stark, auf der Geraden fehlt Stabilität. Dafür gibt es Sparsamkeit: Während unserer Testfahrt verbrauchte der Rapid 5,2 (Landstraße) bis knapp 7 Liter (Stadt). Insgesamt pendelte er sich bei vorausschauender und zügiger Fahrweise auf ungefähr sechs Liter pro 100 Kilometer ein.
Der kleine Motor passt gut zum Kompakten. Nur das manuelle Fünfgang-Getriebe könnte kürzer übersetzt sein. Alternativ baut Skoda zwei weitere Benziner (110 und 125 PS, beide mit sechs Gängen) sowie zwei Selbstzünder (90 und 115 PS) ein. Der Dreizylinder-Turbodiesel mit 90 PS (1.4 TDI) fühlt sich im Rapid allerdings unharmonisch an. Er dröhnt laut, wirkt angestrengt und braucht Drehzahl. Nimmt er aber nicht gerne. Besonders an Steigungen dreht er lahm und zäh. In niedrigen Gängen wird er durstig.
Größer und günstiger als ein Golf
Dass es den Rapid als Limousine gibt, ist in Deutschland beinahe egal. Nur drei Prozent aller Kunden kaufen den Kompakten mit langem Heck. Als Spaceback konkurriert er mit dem VW Golf: Mit 4,30 Metern baut er etwas länger, im Kofferraum bietet er 35 Liter mehr Platz. Die Limousine schafft es mit 550 Litern beinahe auf Octavia-Level (585 Liter). Der Rapid startet 1.660 Euro unterhalb des Octavia und 2.060 Euro günstiger als der Golf.Den Unterschied spürt man. Zunächst an banalen Dingen wie hartem Kunststoff an Türverkleidungen und Armaturenbrett. Nach ein paar Kilometern nerven die Sitze: Die Sitzfläche steht zu gerade, die Beinauflage ist zu kurz. Hier hätten wir uns zum Facelift ein Update gewünscht. Beide Konzernbrüder können das bequemer.
Neben neuen Motoren und Details an der Optik erweitert Skoda die Ausstattung des Rapid. Neu sind USB-Ladeplätze für die Passagiere auf der Rückbank und der Zugriff auf bestimmten Fahrzeugfunktionen per Smartphone-App. Das Infotainmentsystem ist auf dem aktuellen Stand und unterstützt Apple CarPlay sowie Android Auto. Internet gibt es ebenfalls im Rapid Facelift – allerdings nur über einen zusätzlichen USB-Stick mit Sim-Karte.
Zum Facelift werden die Benziner 200 Euro teurer und kosten mindestens 15.790 Euro. Selbstzünder legen um 300 Euro zu (ab 18.290 Euro). Zusätzlich steigen die Preise für die Ausstattungsvarianten „Ambition“ (100 Euro) und „Style“ (160 Euro). Der geliftete Rapid ist ab sofort bestellbar.
Skoda Rapid Spaceback: Technische Daten
- Motor: 1,0-Liter-Turbo-Benziner
- Getriebe: Fünfgang-Handschaltung
- Leistung: 95 PS (70 kW) bei 5.000 bis 5.500 U/Min
- Drehmoment: 160 Newtonmeter bei 1.500 bis 3.500 U/Min
- Verbrauch (NEFZ): 4,4 l/100 km
- CO2: 101 g/km
- Testverbrauch: 6,1 l/100 km
- 0 – 100 km/h: 11,0 s
- Höchstgeschwindigkeit: 184 km/h
- Länge: 4,30 m
- Breite: 1,71 m
- Höhe: 1,46 m
- Kofferraum: 415 bis 1.381 l
- Leergewicht inkl. Fahrer: 1.165 kg
- Grundpreis: 15.790
Da würde ich lieber zum Fiat Tipo Hatchback greifen.
Hat der jetzt die Glasklappe serienmäßig?
Wir haben 2017 (!) wenn man dem Auto endlich mal einen 6. Gang spendiert hätte, könnte man vielleicht sagen, dass die Basis stimmt.
Aber wenn die Sitze so schlecht sind, mag man damit vielleicht sowieso nicht aus der Stadt raus...
bild 4 beantwortet dir diese frage.
Wäre ja mal schön wenn man auch wirklich die Basis in den Bildern sehen würde oder ihr wirklich die Basis mal testet ... weil die Ausstattung auf den Bildern ist absolut nciht die Basis.
Moin Multitina,
moin Forenten,
ein sechster Gang wäre angesagt, aber dann schreibt die AutoBild oder ams wieder, das Auto sei durchzugsschwach. Man könnte natürlich auch runterschalten, aber das ist den Testredakteuren zu kompliziert. Also nicht das schalten an sich, sondern anschließend darüber zu schreiben.
Von daher denke ich, dass es so schnell nichts wird damit. Schade, finde ich auch.
Möge es nützen
Peter
Ich würde mir auch wünschen, dass in den Autozeitungen oder Filmbeiträgen die reinen Basis-Versionen getestet oder verglichen werden.
Hier ein ganz seltenes Beispiel:
Dacia
https://www.youtube.com/watch?v=I10sYfT7Mlc
Ab wann kann man ihn konfigurieren?
Ein Low-Budget-Kleinwagen für die junge arme Familie und dann bemängelt man das nervöse Verhalten ab 150km/h und das schwammige Verhalten bei der Kurvenhatz? Was kommt als nächstes? Ein Dacia Duster auf der Nordschleife? In der Schule würde man sagen "Thema verfehlt. 6, hinsetzen!" ;D
Den Dreizylinder zumindest kann man aktuell bereits konfigurieren. Ob es ansonsten schon das Facelift ist, kann ich im Konfigurator nicht erkennen, dafür hat sich zu wenig geändert.
Ich frage mich, ob der 1.0 TSI wirklich fast alles besser kann, wie beschrieben. Er hat in der Grundversion wie der Vorgänger 160 Nm, und die weiteren Leistungsdaten sind auch ähnlich. Dafür fehlt ein Zylinder, was häufig als verminderte Laufruhe wahrgenommen wird -> man müsste also beide mal im (direkten) Vergleich fahren
Nee, eben nicht. 😆
Bitte wer braucht so eine Möhre, nach Lektüre des Textes stellt sich viel mehr die Frage :
was stimmt an der Basis eigentlich ?
Von innen unansehnlich, das Fahrverhalten in Kurven kritisch, auf der Geraden instabil und bei höherem Tempo nervös. Die Sitze taugen nichts und sind unbequem.
Besonders sparsam ist der Skoda auch nicht, dafür ist der Benziner lahm und der Diesel rappelig.... und dafür sind dann mindestens 15.700,- € fällig.
Nein Danke.
Wenn das ein Opel, Ford oder Franzose wäre , gäbe es einen saftigen Verriss.
Gruß
Selten so einen unseriösen Beitrag gelesen.
Der Rapid bietet sogar mehr Platz im Innenraum als ein Standard Golf.
Das soll ein Kleinwagen sein?
Dann scheinst du ein großes Textverständnis zu haben. Der Rapid gehört nun mal in die Kleinwagenklasse. Ein Octavia bietet mehr Platz als ein 3er BMw , trotzdem gehört Octavia zu Kompakten und der 3er zur Mittelklasse. Wer sich einen Rapid kauft sucht eben einen wirklich günstigen Wagen für die Familie. Da steht Performance und linke Spurtieffliegen an absolut letzter Stelle. Deswegen sind solche Kritikpunkte für mein empfinden völlig irrelevant. Was soll jetzt so selten unseriös an meinem Beitrag sein?