Neuer Allradantrieb von ZF
Jetzt wird sogar der Allradantrieb grün
Ein neues Allradsystem soll nicht mehr verbrauchen als ein klassisches Konzept mit einer angetriebenen Achse. Wir sagen, was sich hinter der Technik von ZF steckt.
Valencia - Allrad kann oft viel, aber kostet meist mehr Sprit. Modelle mit selbstständig zuschaltendem Hinterachsantrieb unterscheiden sich dabei kaum von denen mit permanentem Allrad. Selbst wenn die zweite Achse nur mitläuft, ist der Antriebsstrang aktiv. Das erhöht Verbrauch und Verschleiß.
Das will Zulieferer ZF mit dem System Econnect ändern. In der Fahrzeugkombination "quer eingebauter Motor, Frontantrieb und sich automatisch zuschaltender Allradmodus" soll es den Schleppverlust um 93 Prozent reduzieren.
Verlustreduzierung um 93 Prozent
Bisher kommt bei einem zuschaltbaren Allradantrieb meist eine Haldex-Kupplung zum Einsatz. Allerdings ist dieser Antriebsstrang auch dann aktiv, wenn er nicht benötigt wird. So entstehen Reibungs- und Schleppverluste. Eine individuell dosierte Verteilung des Drehmoments an die Hinterräder ist mit diesem System ohnehin nicht möglich.
Die neue ZF-Technik reduziert diese Verluste um bis zu 93 Prozent. „In einer Zeit, da die Reduzierung des Verbrauchs immer wichtiger wird, sind das sehr interessante Werte für die Hersteller“, erklärt Hans-Jörg Domian, Leiter Vorentwicklung bei ZF. Insgesamt verbraucht ein Fahrzeug mit Econnect bis zu 4,7 Prozent weniger als herkömmliche Allradler.
Bessere Fahrdynamik
Im Normalzustand, wenn nur die beiden vorderen Räder angetrieben werden, steht der gesamte Allrandantrieb still. Vorne wird der Antrieb direkt nach dem Hauptgetriebe, hinten über je eine Kupplung für das linke und rechte Rad abgekoppelt.
Gleichzeitig soll das neue Allradsystem, dank vollständiger Abkoppelung der Hinterachse, die Fahrdynamik verbessern. Die beiden hinteren Kupplungen erlauben, die Drehmomente der Räder individuell anzusprechen und zu regeln; das verbessert die bei wechselndem Untergrund oder in schnell gefahrenen Kurven.
System war bisher zu teuer
Angesichts des überschaubaren technischen Aufwands stellt sich die Frage, warum diese Lösung nicht schon längst verwendet wird? ZF sagt, das System war den Herstellern bisher zu teuer. Wenn die EU 2020 einen durchschnittlichen CO2-Ausstoß von 95 Gramm verlangt, werden die Hersteller sich eher für den ZF-Allradantrieb interessieren, hofft Domian.
Welche Unternehmen sind denn an der Technik interessiert? Darüber schweigt ZF. Allerdings ist es wohl kein Zufall, dass man als Versuchsträger einen Landrover Freelander gewählt hat.
Quelle: SpotPress
Na endlich - man hat die automatische Freilaufnabe neu erfunden... 😆
Viel Aufwand für bis zu 4,7% Ersparnis. Wie auch schon "damals" beim zuschaltbaren Allradantrieb mit Freilaufnaben wird sich die reale Verbrauchsersparnis so weit in den Nachkommastellen wiederfinden, dass sie für den Ottonormalfahrer in der allgemeinen Messungenauigkeit untergeht. Der Nutzen liegt dann wohl eher auf Herstellerseite zur Senkung des Flottenverbrauchs auf dem Papier.
Neu? Der Lancia Y10 4x4 hatte dieses System schon 1986. Die Zuschaltung wurde zwar der Intelligenz des Fahrers überlassen, ging aber auch schon elektrisch/pneumatisch per Knopfdruck.
Dann ist das Ganze also quasi eine Wiederentdeckung...😆
Man wollte bei Rover doch nur 40 Jahre warten, ob sich solche Systeme bei GM bewährt haben 😉
Ich finde die "Forschung" oder "Wiederentdeckung" in dieser Richtung genauso unnötig wie beispielsweise das Aktivdifferential.
Ich Frage mich weshalb man die Autos nicht generell mit Quermotor und Frontantrieb und 2 Elektromotoren an der Hinterachse ausstattet.
Die Hersteller könnten hier überall ihr Hybridschildchen drauf kleben, die Bremsenergierückgewinnung + Plug-in ermöglicht teilweise emissionsfreies Fahren, durch rein elektronische Regelung kann die Kraft auf die Hinterräder unabhängig voneinander verteilt werden (simuliertes Aktivdiff).
Die Kosten dafür können nicht sooo viel höher liegen als bei einem aufwendigen Allradsystem, das Gewicht für Elektromotoren und Batterien kommt hinzu, die Gewichte für Antriebsstrang nach hinten und hinteres Differential fallen weg.
Die Kraftstoffeinsparung sollte insgesamt viel größer sein.
Ah und noch eine Idee wobei ich nicht weiß ob das technisch ausreichend ist: Die Li-Ion-Akkus kommen in den Mitteltunnel werden durch den Fahrtwind von vorne gekühlt und die warme Luft wird zur Heizung in den Innenraum geleitet, wäre auch eine Idee für die reinen Elektroautos mit Heizproblematik.
Weil die Abstimmung solcher Systeme nicht ganz einfach ist.
Darüber hinaus ist das nie ein echter Allradler sondern bestenfalls eine Anfahrhilfe auf losem Untergrund.
Sascha
Was so alles grüngewaschen wird, ist wirklich erstaunlich. 5% weniger Spritverbrauch als herkömmliche Allradler. Klar, statt 10 Liter auf 100 km verbraucht der "grüne" SUV künftig nur noch 9,5 Liter.
Geht mir aus den Augen mit so einem Humbug!
Wenn man bedenkt, daß einige PKWs, die nur über Heck- bzw. Frontantrieb verfügen, noch deutlich über 10 Liter auf 100 km verbrauchen, ist das schon ein hervorragender Wert, den man im Sinne des Umweltschutzes und der Resourcen-Schonung würdigen sollte.
Nö... ganz einfach: Nö.
ein bisschen weniger als zu viel ist immer noch zu viel. Grün wäre: 0 ( NULL ) Liter/100 km. So steht es wenigstens auf meinem Display, wenn ich mit meinem eigenen Solarstrom fahre.
"JETZT WIRD SOGAR DER ALLRADANTRIEB GRÜN" ist (sorry) ganz einfach dummes PR-Gewäsch! Ihr solltet nicht immer das Zeug aus den PR-Abteilungen guttenbergen.
Der Hybrid4 von PSA funktioniert nach dem Prinzip: Peugeot 508RXH
Je nach Abstimmung und stärke des E-Motors, ist es natürlich ein vollwertiges Allradsystem, auch ohne Kardanwelle.
Gruß
Ja und genau das ist der Irrglaube: Grünen Strom kann und wird es niemals geben. Solarzelen werden mit sehr hohen Energieaufwand produziert.
Mit der Beschichtung werden Chemikalien benutzt. Die Zellen werden transportiert um dann ein Bruchteil der Sonne zu nutzen.
Nur wer schreibt Solarzellen sind grün, der könnte auch meinen der Strom kommt aus der Steckdose.
Sehe es nicht als persönlichen Angriff.
Die Energiewende ist das richtige Wort. Wir werden andere Energieformen finden. Wir können die Sonne nutzen, bis sie eines Tages explodieren soll. Sie soll viel größer werden als heute. Ob das stimmt??
Aber wir müssen uns vom Gedanken befreien die Null-Energie zu finden. Wir werden immer eine Energie reinstecken um eine andere zu bekommen.