Kältemittel: Honeywell greift KBA an
Kältemittel-Hersteller wirft KBA gezinkte Tests vor
Im Streit um das Kältemittel R1234yf greift der US-Hersteller Honeywell das Kraftfahrtbundesamt (KBA) scharf an und wirft der Behörde gezinkte Tests vor.
Frankfurt - Das geht aus einem Brief von Honeywell-Manager Kenneth Gayer an KBA-Chef Ekhard Zinke hervor, der der Finanz-Nachrichtenagentur dpa-AFX am Donnerstag vorlag. Im Schreiben vom 21. August 2013 kritisiert der Konzern, dass die Behörde das Kältemittel unter unüblichen Bedingungen getestet habe. In einem dieser Versuche hatte die Substanz - wie zuvor beim Autobauer Daimler - jüngst Feuer gefangen.
Es dränge sich der Verdacht auf, dass die Tests "mit Blick auf ein erwartetes Resultat entwickelt, durchgeführt und im Verlauf der Testreihen solange angepasst wurden, bis das gewünschte Ergebnis endlich erzielt wurde", schreibt der Honeywell-Manager. In ersten Crashtests und folgenden Versuchen hatte sich das Kältemittel nicht entzündet. Das geschah erst, als die Tester das Mittel gezielt ausströmen ließen. Damit sollte simuliert werden, welche Folgen zum Beispiel ein heftigerer Aufprall haben könnte. Ein KBA-Sprecher wollte den Honeywell-Brief zunächst nicht kommentieren.
US-Hersteller gegen KBA, das gab es so noch nie
Der US-Hersteller kritisiert weiter, die vorläufigen Ergebnisse würden ein falsches Licht auf die Sicherheit des Kältemittels werfen. Das KBA hatte die Ergebnisse vor zwei Wochen veröffentlicht und auch zur EU-Kommission nach Brüssel geschickt. Die Zulassungsbehörde hatte mitgeteilt, dass sie im Rahmen des Produktsicherheitsgesetzes keine ernste Gefahr sehe und deswegen unter anderem keinen Rückruf startete.
Ursprung des Streit ist, dass Daimler das Kältemittel boykottiert, nachdem es im Herbst in eigenen Tests in Flammen aufgegangen war. Damit verstoßen die Schwaben gegen EU-Recht, das für viele Autos nur noch besonders klimafreundliche Kältemittel für Autoklimaanlagen erlaubt. Darum blockiert zum Beispiel Frankreich derzeit die Zulassung bestimmter Mercedes-Benz-Modelle. Honeywell pocht auf die Sicherheit der Chemikalie. Für den US-Konzern und seinen Partner Dupont geht es um viel Geld:
Experten schätzen den weltweiten Markt auf mehrere Milliarden US-Dollar.
Quelle: dpa
Das KBA sollte Honeywell doch gleich mal Aufzeigen, wer am Ende am längeren Hebel sitzt!
So einem großkotzigem Konzern sollte man eh kein Monopol erteilen, in dem man nur R1234yf für neue Fahrzeuge zuläst.
Umweltrichtlinie gegen Menschenleben. Ja, dass nenn ich mal ein Opfer für den Umweltschutz. Wir müssen die Prioritäten eben für die Zukunft anders setzen.
Ironie aus!
Dann soll Honeywell doch selber mal seine Testergebnisse veröffentlichen... ach nein, dass geht ja gar nicht weil die nur theoretische Fehlerbaumanalysen gemacht haben und keine echten Test (bzw. die Daten wollen Sie ja nicht öffentlich machen - warum denn nicht wenn es denn so sicher ist?)
Falls es jemanden interessiert, was das Mittel so gefährlich macht: R1234yf
@Additiv86
Das Kältemittel R1234yf selbst ist überhaupt nicht vorgeschrieben - auch nicht von der EU. Vorgeschrieben ist ein sogenannter GWP Faktor. In der EG-Richtlinie 2006/40/EG wurde beschlossen, künftig nur noch Kältemittel mit einem GWP kleiner 150 einzusetzen.
Aber neben dem Dreckszeug gibt es ja eine Lösung: Die CO2-Klimaanlage - leider kann dann Honeywell damit kein Geschäft machen und daher kämpfen die mit allen Mitteln um diese Brühe doch in den Markt zu bekommen.
CO2 wäre die einfachste und günstigste Lösung. Aber damit kann man ja kein Geld verdinen. 😉
Zudem kann man das CO2 System auch zur Wärme Erzeugung nutzen, als Heizung in E-Fahrzeugen zb., mittels Wärmepumpen. Aber das wäre sicher zu fortschrittlich. 😉
Schande über die Franzosen die sich so quer stellen und den verkauf von A und B Klasse sowie SL blockieren. Vllt werden sie erst wach wenn der erste Baguettefresser in seinem Renault verbrannt ist.....vlt. sollte das KBA einfach die Zulassung französischer Fahrzeug stoppen weil sie unnötig gefährliches Kältemittel verwenden? Ah ja, bringt ja eh nichts. Die produzieren ja momentan eh nur fur die Halde😆
Wirklich armselig das Profit vor Sicherheit geht. Selbst die BAM beurteilte diesen Stoff bereits als "kritisch" aber scheinbar zählt nur die Lobby der amerikanischen Konzerne.
Als Hersteller und Vermarkter eines solchen Stoffes sollte es kein Problem darstellen sich im Schadensfall rauszureden.
Über die Brennbarkeit weiß schließlich jeder Bescheid, steht sicherlich im Produktdatenblatt, die Entzündungstemperatur und -konzentration.
Das ist dasselbe wie mit Kraftstoff und Lithium in Akkus. Das sind Gefahrenstoffe. Der (Kraft-)Stoff brennt nunmal, fertig.
Wenn nun ein Wagen abbrennt (egal ob ein Chrysler wegen eines Tanks oder ein anderer wegen dieses Kältemittels), kann man jederzeit einfach dem Hersteller die Schuld geben. Deshalb wehren sich nun gewisse Hersteller derart. Auch kostet das Zeug beim erstmaligen Befüllen des Wagens Geld.
Ist doch nicht so, dass man selbst nicht auch Interessen hätte.
Sollte man sich nur fragen, warum die Deutschen Hersteller trotz Rekordgewinnen im 2 Stelligen Milliardenbereich (wenn man alle zusammen nimmt) in den letzten Jahren noch keine Lösung anbieten können.
Sie haben verpennt, fürchten nun Schäden und Kosten, stellen sich deshalb quer und sind genau deshalb unsere Helden?
Du hast nicht verstanden worum es geht. Die Brennbarkeit ist das geringste Problem. Das eigentliche Problem ist das beim Brand Flußsäure freigesetzt wird, google das Teufelszeug einfach mal und dann überleg deine Aussage nochmal.
Der Markt ist derselbe ob DuPont R12, R104 oder sonstwas verkauft...
Die Meisten wissen gar nicht was das ist. .....die Rettungskräfte und die Feuerwehr wird ihren Spaß mit dem Zeug haben. Das ist so aggressiv, es verätzt sogar Glas.
Das ändert an meiner Aussage nichts. Die Gefahren sind und waren immer bekannt und die Hersteller haben verpennt. 🙄
Mag sein, dass die Gefahr größer ist als bei Benzin oder Lithium, letztlich ist aber der Hersteller in der Pflicht sein Fahrzeug sicher zu gestalten.
Der Stoff lässt sich nicht sicher einsetzen, da man die Gefahr niemals ganz ausschließen kann?
Ja, dann überlegt euch etwas, liebe Hersteller! Ich habe kein Mitleid mit den Herstellern, sorry.
Dass dieses Zeug früher oder später auch in meinem Altfahrzeug landen könnte, auch das ist mir bewusst. Ist aber auch nicht das Problem des Herstellers dieses Stoffes.
Ist doch mit E10 dasselbe. Wenn ein anderer Stoff eingesetzt werden soll, muss dieser geprüft werden und wenn eine Gefahr besteht, egal ob für Technik oder Leben, muss der Hersteller des Fahrzeuges den Einsatz verbieten oder eine Lösung bereitstellen.
Mag auch sein, dass man R1234yf niemals hätte freigeben dürfen für die Verwendung in Fahrzeugen im Motorraum, wo heiße Bauteile vorhanden sind, aber auch das hätte man früher merken können.
Egal wer das verpennt hat oder sich dafür hat bezahlen lassen, letztendlich bleibe ich beim Kern meiner Aussage:
Sicherlich weit über 50 Milliarden € Gewinn in den letzten 2 Jahren, wenn man die großen deutschen Technologie-Unternehmen und Automobil-Hersteller und -Zulieferer zusammen nimmt, aber jetzt keine Lösung bieten.
Setzen 6!
Ich denke, der_neue_123 hat sehr gut verstanden, worum es bei diesem Thema geht, besser jedenfalls als so manch anderer.
Das Riesen-Bohei, das das unfähige Daimler-Management hier angezettelt hat, hätte nicht sein müssen, wenn sich die Autoindustrie nicht auf den Einsatz des R1234yf geeinigt hätten. Nur falls das nicht verstanden wurde: Sowohl Daimler als auch VW und BMW, die jetzt am lautesten herumheulen, waren AKTIV an der Entscheidung pro R1234yf beteiligt.
Seitdem feststeht, dass das R134a nicht mehr in Neuwagen eingesetzt werden darf, also seit etwa 7 Jahren, hat weder Daimler noch sonst ein Hersteller Alternativen entwickelt. Nochmals nur zum Verständnis: Die Gefahren des R1234yf waren von Beginn an bekannt.
Jetzt, sozusagen Fünf nach Zwölf, versucht Daimler zusammen mit dem KBA geltendes Recht zu beugen.
Übrigens: Die Baguettefresser, wie die Franzosen hier so respektvoll genannt werden, wollen Daimler nicht dazu zwingen, das R1234yf in ihren Fahrzeugen zu verwenden, sie möchten schlicht und ergreifend, dass sich auch die Sauerkrautfresser aus Sindelfingen an geltendes Recht und Gesetz halten.
Das Daimler jetzt nicht auf CO2 Anlagen ausweichen kann, dafür können die Franzosen nichts, das hat die Elite der Autobauer ganz allein verbockt. Zeit für die Entwicklung war schließlich mehr als genug da.
Würde mich nicht wundern wenn dieser Fall real nicht Eintritt, aber sowas verkauft sich gut in der Presse und Daimler freut sich weil sie das Image durch "nichts tun" aufbessern können.
Tja, die Sache mit den Co2 Klimaanlagen haben die Hersteller allesamt selber verbockt.
Das man in der EU allerdings ein Kältemittel forciert für das es ein Hersteller Monopol gibt ist auch nicht schön, mich würde mal interessieren was da für bestechungsgelder geflossen sind.😆
Auch wenn ich mir sicher bin, dass es wieder nicht begriffen wird:
Die EU hat NUR die GWP Grenzwerte für Klimaanlagen gesenkt. Welches Kältemittel mit einem GWP Wert von unter 150 die Hersteller verwenden sollen, wurde NICHT vorgeschrieben. DAS HABEN SICH DIE AUTOHERSTELLER SELBST AUSGESUCHT!!!
Das R1234yf war für die Autoindustrie ja auch schön bequem: Einfach an Stelle des R134a in die schon vorhandenen Anlagen kippen – fertig! Für die Entwicklung von CO2 Klimaanlagen hätten Daimler, Volkswagen, Audi, Porsche und BMW erst einmal Geld in die Hand nehmen müssen…
Wie es Mercedes macht ist einfach eine Umgehung bzw. mal auf Nivea hier ausgedrück - eine Verarschung!
Die nehmen die alte A Klasse und sagen die neue A Klasse sei eine Fortschreibung - also quasi nur nen Facelift. 😆
Und beim SL genauso - wobei sie da schon einige als SL mit R1234yf produziert haben. 😆
Verarsche²
Man kann gegen die Franzosen sagen was man mag, aber die haben wenigstens Eier am Baguette.
So nen Mist wie das KBA und Mercedes verzapfen hat man nämlich selten gesehen.
Obwohl bei Mercedes hat Verarschung Tradition, wie der Bremsassistententest mit Holzbrettanzeige...
Verarsche³.
Und die Auto-Hersteller gesamt sind selber schuld. Sie hatten es jahrelang in der Hand.