Streit um Kältemittel
Kältemittel-Skepsis steckt Audi und BMW an
Daimler ist mit seinen Bedenken gegenüber dem neuen Kältemittel nicht mehr allein. Nun rücken auch Audi und BMW von dem möglicherweise brandgefährlichen Stoff ab. Zumindest ein wenig.
Oberpfaffenhofen - Der Streit um das neue Kältemittel für Auto-Klimaanlagen spitzt sich weiter zu. Laut dem Branchenblatt "Automobilwoche" wollen nun Daimler und Audi die Expertenkommission verlassen, die die Risiken des R1234yf genannten Stoffes untersuchen soll. Auch BMW, letzter verbliebener deutscher Hersteller, steht offenbar kurz vor dem Absprung.
Die Expertenkommission des Weltverbandes der Automobilingenieure (SAE) soll ermitteln, ob beim Einsatz von R1234yf eine erhöhte Brandgefahr gegeben ist. Nach bereits veröffentlichten ersten Ergebnissen gehen die Experten allerdings weiterhin von der Unbedenklichkeit des Stoffes aus. Daimler und Audi kritisieren die Untersuchung nun jedoch als unzureichend, da keine Tests vorgesehen sind. Zudem würden zu viele Annahmen gesetzt, die statistisch nicht untermauert seien.
Die Untersuchung der SAE ist unter anderem eine Reaktion auf Crashtests von Daimler, bei denen das Kältemittel für einen Fahrzeugbrand gesorgt hatte. Die Stuttgarter haben daraufhin den Verzicht auf die eigentlich mittlerweile gesetzlich vorgeschriebene Chemikalie erklärt. Nun drohen ihnen unter Umständen Strafzahlungen.
Kürzlich hat auch VW Zweifel am Kältemittel geäußert. Und Mazda bietet seit Kurzem für das SUV CX-5 eine Rückrüstung auf das alte Kältemittel an.
Quelle: Spotpress
Richtig so. Ich weiß gar nicht, wie man auf die Idee kommen kann, die Käufer eines seiner Neuwagen einer weitaus erhöhten Gefahr auszusetzen, bei einem Unfall in der Karre gegrillt zu werden.
Man muss eben dazu wissen, dass es die Hersteller der Fahrzeuge waren, die das R1234yf haben wollten. Nicht die EU Politik... Und jetzt, wo man erkannt hat, dass man einen Fehler machte, wird der Schwanz (medienwirksam) eingezogen.
Alles eine Sache der Geldgier der Hersteller...
Und bevor jemand die EU als "Schuldigen" hinstellt: Vorgabe der EU war ein weniger schädliches Kältemittel. Es gab KEINE Vorgabe, welcher Stoff es sein sollte...
Korrekt so. Ich weiß auch nicht, wie man auf diese Idee überhaupt kommen konnte !!!
Soweit ich weiss ist der Scheiss aber nicht auf dem Mist von den deutschen Herstellern gewachsen, sondern wurde von den anderen europäischen Herstellern gefordert. Die deutschen Hersteller favorisierten und entwickelten an einer CO2 Klimaanlage.
Weiss da wer genaueres?
Das ist nicht richtig. Die Autolobby (die es in Europa gibt sowie auch in Deutschland) wurde von Dupont und Honeywell darauf hingewiesen. Da die Umrüstkosten bestehender R134a Anlagen günstiger war als eine CO2 Anlage zu entwickeln, haben sich alle soweit einstimmig dafür entschieden. Es stand jedem Hersteller frei andere Stoffe zu nutzen... Wurde jedoch nicht gemacht.
Dafür sind die Lobbyisten der Autoindustrie sowie die von Dupont und Honeywell deutlich stärker als man denkt...
Man kann vor Mercedes, sorry Daimler, nur den Hut ziehen!
Im Grunde ist ja in den zahlreichen Fachzeitschrifen schon alles gesagt, ABER leider wurde von keiner die Haltung von Mercedes richtig/angemessen gewürdigt!
Wär es z.B. Audi gewesen, hätte sich die Presse vor Lobeshymnen überschlagen!
Wie auch immer, gut das Mercedes den Anfang gemacht hat und bis jetzt durchgehalten hat!
Ich finde es irgendwie heuchlerisch, wie jetzt alle Hersteller auf ein mal auf die Barikaden gehen. Sie hatten lange genug Zeit alternativen marktreif zu entwickeln, haben sich damals aber aufgrund von Kostengründen auf R1234yf versteift. Und jetzt die große Welle machen.
Es stand jedem Hersteller auch den deutschen frei, alternativen marktreif zu entwickeln. Die EU hat die Vorgabe für R1234yf nicht gemacht, sondern lediglich das alte Kältemittel abgekündigt und verboten. Die Hersteller haben sich auf R1234yf versteift, weil es nur geringen Änderungsbedarf am bestehenden System brauchte und Entwicklungskosten für z.B. CO2 Klimaanlagen sparte.
Also ich mag mein R134a. 😆
Ich mag mein R12 im Rover... 😉 Im März kommt da eine neue Ladung R12 rein! 😉 Auch wenn man das "offiziell" nicht mehr kaufen "kann" und "darf" 😉
Im Prinzip ist es doch extrem egal ob die Automobilhersteller Schuld sind oder die EU, wichtig erscheint doch ausschließlich, dass das Kältemittel schädlich ist, was bei der grossen Ablehnung der großen Automobilhersteller neben der Tatsache der Tests von Daimler doch nahezu bewiesen scheint. Im Endeffekt lernt man doch nur aus Fehlern und um so früher man die Probleme erkennt um so besser!
Vielleicht weil die Nachteile zu spät entdeckt wurden?
Dass es überall auch Fehlentwicklungen gibt, weiß wohl jeder. Aber wenn jemand die Chance hat, es noch gerade zu biegen, warum soll man es denen verbieten und so wie du verübeln??
Nein, die Nachteile sind nicht erst jetzt bekannt geworden. Alles, was im PKW verwendet werden soll, wird Untersuchungen erhalten. Diese sollen die Sicherheit gewährleisten. Oftmals werden die Sicherheitseinstufungen selbst im eigenen Hause durchgeführt. DuPont und Honeywell (wobei eher Honeywell da DuPont nur ein Hersteller aber nicht der Entwickler ist) haben eigene Tests durchgeführt. Ob diese bestanden wurden ist eine andere Sache. Man hat mit Sicherheit keine Flammbarkeitsuntersuchung durchgeführt. Oder wenn, wurden die Ergebnisse entweder verschwiegen oder als nicht so schlimm abgetan.
Und da die Autolobby ergo die Hersteller das glauben, was ihnen ihre Zulieferer sagen, hat man es anstandslos verbaut. Wie VW mit den Steuerketten. Mercedes mit den Injektoren. Toyota mit den Gaspedalen (auch wenn das nur eine aufgebauschte Zeitungs NT war). Usw. Man nimmt das, was der Entwickler und Hersteller einem vorsetzt und gut.
in meiner R12-Anlage ist R134a drin, kuehlt eiskalt und der Kompressor lebt noch 😊. Aber ich schreib dir gleich mal eine PN.