Volkswagen: US-Behörde lehnt Rückrufplan für 3,0-Liter Motor ab
Kalifornische Umweltbehörde erteilt VW-Rückruf eine Absage
In den USA verzögert sich die Nachbesserungen bei VW-Modellen mit 3,0-Liter-Motor. Der vorgeschlagene Rückrufplan wurde von der kalifornischen Umweltbehörde abgelehnt.
Sacramento - Die Aufarbeitung der Dieselkrise bei VW gerät in den USA erneut ins Stocken. Der von den Wolfsburgern vorgeschlagene Rückrufplan für 3,0-Liter-Motoren wurde von der kalifornische Umweltbehörde CARB abgelehnt. Der Vorschlag sei unzureichend und unvollständig. Das Veto betrifft rund 16.000 Fahrzeuge der Marken Audi, Porsche und VW, die in Kalifornien angemeldet sind. Das teilte die US-Behörde in der Nacht zum Donnerstag in Sacramento mit. Gemeinsam mit der Bundesumweltbehörde EPA soll weiter an einer Lösung gearbeitet werden.
In Briefen an die drei deutschen Autohersteller bemängelte die kalifornische Behörde unter anderem, dass im Rückrufplan genaue Beschreibungen der Manipulationssoftware sowie der Lösung fehlten. Auch Daten über die Wirksamkeit der geplanten Umrüstung und mögliche Auswirkungen auf den Motor seien nicht ausreichend ausgewiesen worden.
VW steht in engen Kontakt mit CARB
Bereits im Februar habe die Behörde dem Konzern erstmals mitgeteilt, dass sie die Pläne ablehne, heißt es in den Schreiben. Auch Informationen, die Volkswagen nach dieser ersten Ablehnung noch eingereicht hat, konnten die Behörde offensichtlich nicht überzeugen.
Ein VW-Sprecher sagte zunächst, der Konzern müsse die Dokumente zunächst genau prüfen. "Wir arbeiten selbstverständlich weiter eng mit den Behörden zusammen", versicherte er. VW hatte im vergangenen Jahr eingeräumt, die Abgaswerte bei Tests von Dieselmotoren mit illegaler Software künstlich abgesenkt zu haben. Der Skandal um die Manipulation von 2,0-Liter-Aggregaten wurde von amerikanischen Behörden aufgedeckt.
3,0-Liter-Motoren nicht im US-Vergleich
Wenig später gab dann noch die VW-Tochter Audi auf Druck der Behörden zu, auch bei 3,0-Liter-Motoren eine verbotene Software eingesetzt zu haben. Die Aggregate sind zudem in VW- und Porsche-Modellen in den USA verbaut. Betroffen sind laut VW-Geschäftsbericht 113.000 Autos der Modelljahre 2009 bis 2016. Auch die US-Umweltbundesbehörde EPA schloss sich der CARB-Auffassung an.
Ende Juni hatten sich US-Kläger mit VW auf einen umfangreichen Vergleich, geeinigt, der den Konzern bis zu 15 Milliarden Dollar (13,5 Milliarden Euro) kostet - ein Großteil davon soll an die Kunden gehen. Generell haben diese in den USA eine Wahlmöglichkeit: Entweder Rückruf mit einer Nachbesserung oder Rückkauf, also Rückgabe. Allerdings waren die 3,0-Liter-Motoren bei der Einigung vorerst ausgeklammert.
VW hat bis 2018 Zeit, um sich die technische Nachbesserungslösungen von den Behörden absegnen zu lassen. Kalifornien gilt mit seinen besonders strengen Gesetzen als Vorreiter bei der Genehmigung der Rückrufpläne. Der Bundesstaat hat als einziger eine eigenen Behörde zur Reinhaltung der Luft. Die Behörde CARB hatte bereits im Januar den Rückrufplan für 2,0-Liter-Motoren zurückgewiesen.
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Quelle: dpa
Motivation hin oder her.....die Amis sind halt gründlich und wollen doch wirklich wissen, wie VW das Problem löst...und was das für Auswirkungen hat. Schwebt VW da immer noch auf der Deutschen-Infopolitik-Wolke und glaubt mit dieser tollen Transparenz irgendwie durchzurutschen? Verstehen tue ich die Herren da nicht, das ist doch einfach nur dumm und führt zur nächsten Rekordzahlung. Hochmut kommt vor dem Fall.....
In D reicht ja ein Fliegengitter und etwas Software und Alle müssen ganz viel dran glauben und fragen sich nicht, ob sowas Billiges nicht schon vor 10 Jahren Stand der Technik gewesen sein könnte....welch ein Wunder, das man woanders nicht ganz so blauäugig ist...😉 (und ja, ich weiß, das Fliegengitter und 3l TDI nicht zusammenpassen und diese Autos hier völlig blau und effizient sind)
KUM
In Deutschland muss man ja auch nur vom illegalen Prüfstandbeschiss zum gesetzeskonformen Prüfstandsbeschiss kommen, so wie es die anderen Hersteller auch tun.
Der Schadstoffausstoß im richtigen Leben ist ja nicht unbedingt schlechter als bei den anderen.
Ja. Am besten so ungenau wie möglich und sich keiner Schuld bewusst sein, DAS lieben die Amerikaner besonders bei deutschen Unternehmen.
Langsam aber sicher sollte sich VW wirklich eine andere Strategie überlegen, die ständigen Negativmeldungen in den US-Medien können auf keinen Fall förderlich sein. Zu ihrem Glück wird nur die Marke VW mit dem Abgasskandal assoziiert und nicht Audi / Porsche, sonst könnte das sehr schnell ganz anders aussehen.
Ziemlich dreist von VW, ich mein mir ist klar, dass sie die genau Software nicht rausrücken wollen, wird schon seine Gründe haben 😉
Mit solchen Aussagen kann man schon (übrigens unabhängig von einem Unternehmen) Presse-Bullshit-Bingo spielen.
Immer diese Pauschalaussagen, nur mit nichts rausrücken.
Ich glaube VW sollte aufpassen was sie dort treiben, vor allem in CA. Das ist nicht DE wo man kurz was sagt und Mutti sagt "ist i. O."🙄
Servus,
ich hab beruflich direkt mit US Behörden zu tun und kenne deren (nicht zwingend unberechtigte) Ansprüchen an Antworten auf gestellte Fragen.
Dort aufzuschlagen, mit unvollständigen Angaben und einer gewissen Intransparenz, kommt einem Supergau nahe.
Wenn die Behörden das Gefühl bekommen, es wird etwas verheimlicht, dann beginnt jene, noch tiefer zu graben. Dann wird es ganz schnell, ganz bitter (für VW).
G
simmu
Ich finde es sehr gut und beispielhaft für alle Länder der Welt, daß in Amerika so genau und vorbildlich auf die Umweltschutzbelange von Unternehmen geachtet wird. VW als größte Umweltsünderfirma weltweit kann zumindest dort nicht ihren geplanten Weltbetrug ausleben. Ja, die USA sind das Land der "unbegrenzten Möglichkeiten". Offenbar hatte das VW missverstanden.
Ich finde, das ist doch kulant, wenn VW bis zum Jahre 2018 Zeit bekommt, eine Umrüst-Lösung zu präsentieren...
Falls es keine Nachrüstlösung geben wird, womit die strengen Grenzwerte für Kalifornien erreicht werden (wovon man fast schon ausgehen muss), dann empfehle ich den Zukauf von 3,5l-Hybrid-Antriebs-Strängen von Toyota/Lexus. Dann braucht man statt ganzer Autos nur die Diesel-Motoren in die Presse zu schmeißen...
Toyota könnte in der Lage sein, den 3,5l bis 2018 so zu modifizieren, daß er an die Stelle des 3l Diesel passt.
Der Tank müßte auch noch modifiziert oder getauscht werden.
Zitat: "VW hat bis 2018 Zeit, um sich die technische Nachbesserungslösungen von den Behörden absegnen zu lassen"
Da wird nun aber die Zeit langsam knapp....😆
VW ist und bleibt ein mieses, überhebliches und arrogantes Unternehmen...!
-😊
Ich korrigiere mal:
VW ist und bleibt ein Unternehmen mit miesen, überheblichen und arroganten Managern...!
Die Diesel sparen eh nicht viel einfach irgendeinen VW/Audi >3 Liter V6 Benziner rein und gut ists. So grosse Motoren braucht man fuer die kleinen Allrad Kombi aus Ingolstadt nun wirklich nicht. 😉
Dem Tank duerfte es egal sein was man rein kippt. Was soll man da groess aendern?
VW hat halt einen Fehler gemacht sich ausgerechnet in einem Land wo die Beamten nicht auf einen "Berater" Job mit VW nach der Pensionierung angewiesen sind sich mit den Behoerden anzulegen.... 😉
Pete
Nein, das ist VW Kultur, einschliesslich der Mehrheit der Kunden. Die sind da alle zusammen drinne...
Pete
@ Reachstacker
VW hats am schlimmsten getrieben. Aber die ganze Europäische Autoindustrie und ihnen noch voran die korrupten Verkehrsministerien auf nationaler wie auf Europäischer Ebene sind ein einziger großer Augias-Stall. Da braucht man keinen auszunehmen.
VW Werker und Fahrer pauschal zu diskreditieren ist schon sehr gewagt und zeugt von schwerwiegenden Komplexen.