Diesel-Nachrüstung: KBA könnte Hardware-Sets akzeptieren
KBA könnte Sets zur SCR-Nachrüstung anerkennen
Hardware-Nachrüstungen an älteren Diesel machen nur Sinn, wenn das KBA die Lösung anerkennt. Laut einem Spiegel-Bericht scheint die Behörde aufgeschlossen.
Berlin - Theoretisch können ältere Diesel über Nachrüstsets für die Abgasreinigung sauber werden. Ob das für die Praxis von Bedeutung ist, hängt von der Anerkennung der Wirkungsweise durch das Kraftfahrt-Bundesamt KBA ab. Konkreter: Was hilft ein Super-Sauber-Diesel, wenn man trotzdem nicht in die Innenstädte darf?
Laut einem "Spiegel"-Bericht hat das KBA nun in Aussicht gestellt, ein erstes Set zur Nachrüstung älterer Dieselautos mit Stickoxidkatalysatoren zu genehmigen. Wie das Magazin in seiner aktuellen Ausgabe berichtet, hat die Behörde in einem Schreiben an einen Anbieter solcher SCR-Katalysatoren empfohlen, sich an ein anerkanntes Prüflabor zu wenden. Dort müsse nachgewiesen werden, dass sich durch die Hardwarenachrüstung "das Abgas- und Geräuschverhalten des veränderten Fahrzeugs nicht verschlechtert". Dann sei mit Erteilung einer allgemeinen Betriebserlaubnis zu rechnen, schreibe das KBA.
Scheuer: "Investition in die Vergangenheit"
Bundesverkehrsminister Andreas Scheuer lehnt Eingriffe an der Hardware alter Diesel ab. Jüngst bekräftigte der CSU-Politiker: "Es gibt technische, rechtliche und finanzielle Bedenken. In die alte Diesel-Flotte zu investieren, ist nicht nur eine Investition in die Vergangenheit, sondern braucht auch unglaublich lange Zeit, nämlich eineinhalb bis drei Jahre." Eine Analyse von fünf Professoren im Auftrag des Verkehrsministeriums hatte Kosten in der Größenordnung von mehr als 5.000 Euro pro Auto ergeben. Scheuer setzt - wie die Autobranche - stattdessen auf Software-Updates.
Soft- oder Hardware-Update?
Nach Überzeugung des Umweltbundesamts (UBA) lassen sich neue Katalysatoren in alte Diesel aber günstiger einbauen. Behördenchefin Maria Krautzberger hatte erklärt, solche Nachrüstungen könnten im Schnitt schon für jeweils 2.000 bis 3.000 Euro möglich sein. Zudem müssten nur Diesel-Pkw in Städten mit besonders schlechter Luft nachgerüstet werden. Hier drohen Besitzern älterer Wagen Fahrverbote.
In dem Forschergutachten für das Bundesverkehrsministerium gab es auch Warnungen vor möglichen Qualitätseinbußen und erhöhtem Kraftstoffverbrauch. Bundesumweltministerin Svenja Schulze (SPD) fordert ebenfalls Eingriffe an der Abgas-Hardware auf Kosten der Hersteller. Umstritten ist, welche Summen für Umbauten an Motorsteuerung oder Abgasanlage nötig sind, welche Folgen dies für die Zulassung hätte und für welche Modelle es technisch überhaupt umsetzbar wäre.
Quelle: dpa
Zitat:
"Jüngst bekräftigte der CSU-Politiker: "Es gibt technische, rechtliche und finanzielle Bedenken. In die alte Diesel-Flotte zu investieren, ist nicht nur eine Investition in die Vergangenheit, sondern braucht auch unglaublich lange Zeit, nämlich eineinhalb bis drei Jahre."
Für einen Otto Normal Bürger ist das ein gute Investition, wenn er auf seinen Wagen angewiesen ist, und der wechselt nicht alle naselang seinen fahrbaren Untersatz.
Steht ein Wechsel sowieso bevor, ist das Thema egal, wer weiß, was er da für eine schummelbude untergejubelt bekommt.
Wenn das anerkannt wird, ist man da Wesentlich auf einer besseren Seite, da der Großteil der rechtlichen Belange bekannt sein dürfte.
Die Autos werden aber zusammen mit den eingebauten Nachrüstsets mit Sicherheit nicht so intensiv getestet wie wenn es ab Werk vorgesehen gewesen wäre. D.h. größere Gefahr dass es Probleme gibt. IIRC kann sowas auch den Kraftstoff-Verbrauch erhöhen.
Bzw. wenn's dumm läuft, lebt das Auto doch nicht mehr so lange wie man dachte, dann war die Investition auch für'n Arsch bzw. ist die Frage, ob die Versicherungen das von der Höhe der Zahlung her entspr. anerkennen, insb. Haftpflicht...
notting
und DU must ja erstmal nachweisen, dass das Versterben deines Autos durch die Nachrüstung kommt ...
Was für Software- und Hardwarelösungen gleichermaßen gilt.
Wie intensiv werden die von Scheuer vorgeschlagenen Softwareupdates getestet?
Wenn man dieses Konjunkturprogramm nicht mitmachen will, alle naselang funktionierende Autos wegzuwerfen, eine gute Sache. Vorallem für die Umwelt.
Keine Verbesserung des Abgasverhalten?
Freikauf von Verkehrsverboten?
Die Verbreitung eines solchen unbestätigten Unsinns ist unerträglich!
Die Dr Pley Environmental GmbH in Bamberg wurde 2010 gegründet und ist spezialisiert auf die katalytische Abluftreinigung, die Entwicklung von umwelttechnischen Messverfahren und -anlagen und das Recycling keramischer Katalysatoren:
https://umweltkompetenz.net/.../
NOx-Reduzierung an Euro 5 Dieselfahrzeugen durch Hardwarenachrüstung
https://www.adac.de/.../..._Euro5_Nachr%C3%BCstung_20022018_316149.pdf
Testfahrzeug
Mercedes B 180 CDI W246.212
EZ 07.07.2014
OM607 1,5 l Vierzylinder Turbodiesel (Renault K9K)
80 KW (109 PS) bei 4.000 1/min
EURO5
zuletzt editiert um 19.45 Uhr
Und was soll das dann bringen? Für eine Auspuffinnenbeleuchtung würde man auch eine ABE bekommen, wenn man nachweist, dass Geräusch und Abgas nicht verschlechtert werden.
Die Bestätigung eines besseren Abgasverhaltens würde eine Abgastypprüfung erfordern.
Da stellt sich die Frage warum Nachrüsten wenn man keine echten Vorteile dafür bekommt.
Diese Frage habe ich mir schon anno 2006 gestellt als verbreitet wurde das Diesel ohne nachgerüsteten Rußfilter in einigen Jahren nichts mehr Wert sein werden. Aber warum soll ich einen Diesel mit Euro 4 mit einem Rußfilter belästigen wenn danach exakt die gleiche Abgasnorm erfüllt wird wie ohne?
😆 Als ich Ihn verkaufte waren Euro 4 ohne Filter Teurer als Modelle mit Rußfilter
Danke für diesen Link!
Damit wäre wohl geklärt, dass eine Hardwareumrüstung völliger Unsinn ist, wenn man sich die Berechnungen ab Seite 53 mal ansieht.
Bei einer 70% Abgasminderung durch Hardwarenachrüstung und 75 % Umrüstungsquote würde in Stuttgart der NOx Wert gerade einmal um 18,5% sinken. Das reicht hinten und vorne nicht aus.
Wenn man jetzt noch bedenkt, wie lange es dauern würde 75% der Euro 5 Diesel umzurüsten und das Oberverwaltungsgericht entschieden hat, dass die "Maßnahme" schnell zu einer Einhaltung der NOx Belastung führen soll dann sollte man dieses Kapitel endgültig mal schließen.
18,5 % ist eine Menge und wesentlich mehr, als die reinen Softwareupdates bringen (unter 5 %). Viele Städte wären damit aus dem Schneider, zumal ja weitere Maßnahmen hinzukämen.
Endlich kommt Bewegung in die Sache. Das KBA und hat nämlich bislang den Einsatz der fertigen Umrüstlösungen verhindert. Und ob einem persönlich die Umrüstung zu teuer ist, kann bitte jeder Fahrzeugbesitzer für sich individuell entscheiden. Dazu bedarf es keines Vormunds aus der Politik!
Um die nächsten 10 Jahre stressfrei freie Fahrt zu haben, würde wohl fast jeder Fahrzeugbesitzer die 1500 Euro investieren. Zumal man die Umrüstung ähnlich wie einst den Kat und die Partikelfilter steuerlich fördern könnte. Dann wird die Sache noch interessanter. Wieviel Geld geben denn die meisten für völlig überflüssige Tuningmaßnahmen aus?
Soweit ich das beurteilen kann: Nichts. Auch weil viele Fahrzeuge einfach nur Firmenwagen & Co. sind die nach ein paar Jahren eh ausgetauscht werden bzw. für Individual-Späße kein Platz in der Firma ist was das Thema Auto angeht.
notting
Wie soll das KBA den Einsatz fertiger Nachrüstlösungen verhindern? Wenn diese Lösungen die Vorschriften einhalten müssen Sie eine Genehmigung erteilen. Aber bisher haben die Nachrüster auf die Politik gewartet statt Nägel mit Köpfen zu machen und eine Zulassung zu beantragen, was jetzt passiert ist.
Und das das KBA vorbehaltlich abschliessender Prüfungen schon mal hellgrünes Licht gibt sieht nicht nach Verzögerung aus.
Meiner Ansicht nach hätten die Nachrüster mit einem Paukenschlag zulassungsfähige Nachrüstlösungen vorstellen können, mit verbindlichen Preisen.
Jetzt stellt sich allerdings die Frage ob die Systeme den Vorschriften genügen, denn bisher haben sie ja nicht nachgewiesen das nach der Nachrüstung die vorgeschriebenen Grenzwerte im Ganzen eingehalten werden.
Ja und was nützt es denn? Dann hätte man ein Auto mit gleicher Euro-Einteilung und für das investierte Geld nur eine zusätzliche Abgasreinigung. Allein dadurch wird aus Euro 5 nicht Euro 6, von daher....