Studie: BMW Concept Roadster
Keil ist geil
Heiß, heißer, Concept Roadster. So spektakulär stellt sich BMW einen künftigen Streetfighter mit altbewährtem Boxer vor. Fans des klassischen BMW-Motors dürfen sich freuen.
von MOTOR-TALK-Reporter Ralf Schütze
Cernobbio – Schon wieder lüftet BMW ein wenig den Vorhang: Ein Jahr nach der „Concept Ninety“ zeigt jetzt die „Concept Roadster“, wie ein künftiger Streetfighter mit dem klassischen Zweizylinder-Boxer aussehen kann.
Solche Appetithappen haben Tradition: 2008 verriet die „Custom Concept“, dass sich so etwas wie der Retro-Roadster R nineT anbahnt, und auch Meilensteine wie der Sechszylinder K 1600 oder der Elektroroller C evolution nahmen in Form einer solchen Studie erstmals Gestalt an.
Kurze, steile Auspufftüte im MotoGP-Style dank Tricks
"Die BMW Concept Roadster ist aufregend anzusehen und mindestens genauso aufregend zu fahren," verspricht Ola Stenegard, Leiter Fahrzeug-Design bei BMW Motorrad. Wer das aktuelle Showbike am Comer See sieht, glaubt dem Vater der erfolgreichen R nineT aufs Wort.Die Concept Roadster wirkt schon im Stand impulsiv und sauschnell: Nach vorne abfallende, keilförmige Linienführung mit steil aufragendem Race-Heck und niedriger Front, fein gefräste Aluteile, skulpurhaft geformter Tank, stimmige Farbakzente in blau und neongelb sowie eine kurze und steile Auspufftüte im MotoGP-Style.
Die kommt sicher nicht exakt so, kann aber in Serie so ähnlich aussehen. Schließlich sorgt schon ein Vorschalldämpfer im aerodynamischen Motorspoiler für gesetzeskonforme Lautstärke.
Klares Statement der neuen Studie: Der Boxermotor ist nicht totzukriegen. Seit 1923 jahrzehntelang das Herz der Marke, wurde er später als spießig und angestaubt verflucht. Angeblich war er nicht fit für künftige Abgas- und Lärmvorschriften, und doch taucht er ständig auf. Zuletzt sogar wieder luftgekühlt im R nineT, davor erstmals teil-wassergekühlt im Allround-Bestseller R 1200 GS.
Und was kommt noch? Wenn man dieses aktuelle Showbike sieht: ein ganz schön scharfer Streetfighter. BMW steigerte zuletzt regelmäßig mit Studien-Schmuckstücken die Lust auf bevorstehende Bikes. Praktischer Nebeneffekt: Reaktionen von Kunden, Journalisten und Händlern geben geldwerte Hinweise, ob die Designer und Techniker auf dem richtigen Weg sind.
Schlankes Profil, wuchtige Vorderansicht
Schnittig, schlank, fast filigran ist die Concept Roadster im Profil. Vorn offenbart das Showbike Wucht und Masse seines Motors und erinnert an eines das spektakuläre Boxerbike HP2 Megamoto von 2008. Und das kann kein Fehler sein, denn die Megamoto ist Kult und wird inzwischen oft über Neupreis gehandelt.
Von dem Kultboxer erbte der künftige Streetfighter auch den blauen, leichten Gitterrohrrahmen, genau genommen heißt die Farbe „Sparkling Racing Blue“. Die Upside down-Gabel ist schwarz eloxiert – das wünschten sich viele auch für die R nineT, statt ihrer goldenen Tauchrohre.
Farbakzente setzten die Designer in Neongelb. Die Sicherheits-Farbe etabliert sich zunehmend als stylischer Ton, und derartige Farbkleckse an Kühllamellen oder Heck stehen auch der Concept Roadster gut. Ein neongelbes R ziert die Sturzpads an den ausladenden Ventildeckeln des Boxermotors. Die Pads sind im Stile eines Knieschleifers am Rennanzug gehalten.
Spätestens dies stellt klar, dass die Schräglagenfreiheit des Boxers im künftigen Streetfighter mehr denn je zu spüren sein wird. Eingeschworene Boxer-Fans lässt das sicher kalt, denn für sie ist Hauptsache, dass der zweizylindrige Traditionsmotor in den nächsten Jahren offenbar schärfer kommt, als je zuvor.
Positive Reaktionen verkürzen das Warten
Wenige Monate nach dem vierzylindrigen Naked Bike S 1000 R verblüfft BMW mit dem klaren Bekenntnis, dass ein derart heißes Gerät auch mit Boxermotor kommen wird. Zugegeben: Die enormen 160 PS der S-Schwester wird der zweizylindrige Streetfighter nicht erreichen.Aber: Bei der für den Fahrspaß entscheidenden Schubkraft bei niedrigen Touren hat eine künftige Serienversion der Concept Roadster die schnittige, tief platzierte Nase vorn. Bis zu 125 Nm Drehmoment bei 6.500/min drücken ordentlich auf den Kardan, der hochdrehende Vierzylinder schickt dagegen maximal 112 Nm erst bei 9.250/min an die Kette.
Streetfighter-Fans dürfen sich freuen auf eine neue R 1200 R, mit der sie wohl ab 2016 auf Landstraßen wie auf dem Weg zum Lieblings-Café jede Menge Spaß haben können. Es gehört nicht viel Phantasie dazu sich auszumalen, wie BMW-Botschafter und Stunt-Weltmeister Chris Pfeiffer mit dieser Kiste endlose Burnout-Kreisel zieht oder Wheelies und Stoppies auf den Asphalt zaubert.
Wow, was ist denn da bei BMW-Motorrad los?
Da zeigen die ja ein hübsches Bike nach dem anderen....🙄
Schön, dass man sich nicht auf dem Erfolg der GS ausruht.
Sieht gut aus, ist aber mehr ein Fahrzeug für den Sonntagsausflug zur Eisdiele und weniger für den Alltagsgebrauch.
Und für ne Straßenversion noch paar anständige Scheinwerfer (nicht diese BMW Karl Dall Leuchten) und das wird mal ein richtig schicker Bock
Frag mich immer was ihr mit den Dingern an der Eisdiele zu suchen habt.
Und Alltagstauglichkeit ist beim Motorrad eh immer so eine Sache, nen Großeinkauf wird man auf 2 Rädern nicht machen.
Seit wann ist ein Motorrad denn überhaupt für den Alltagsgebrauch?
Geiles Motorrad, gefällt mir sehr. BMW hat sowieso einige sau geile Motorräder im Angebot, bzw. in der Vergangenheit auf den Markt gebracht. Da muss man gar nicht lange überlegen, was man sich denn holen würde, würde man ein Motorrad kaufen wollen. Natürlich eins von BMW 😉
Bei mir zum Beispiel. Meine K75 ist kein Hobby, sondern tatsächlich ein Fortbewegungsmittel. Ich muss oft in die Ballungsräume von Köln und Düsseldorf, und das ist stau- und parkplatztechnisch mit dem Auto kaum möglich. Ich fahre gute 10.000 im Jahr damit, daher bin ich schon ganz glücklich mit dem komfortablen Bock...
Aber stimmt schon, dass sich bei BMW was tut. Wenn man bedenkt, dass vor 30 Jahren die K eine echte Revolution bei den Bayern war... Und die war schon ab Werk genau so ein Opa-Moped, wie alle anderen. Wer hätte jemals gedacht, dass von dort solche Geschosse wie in den letzten Jahren kommen würden?
Dann bist du aber eine Ausnahme gaston 😉. Ich selbst kenne nur eine Person, die das Motorrad für den Alltag nutzt. Die anderen, bestimmt fast 20 Leute, nutzen es nicht im Alltag sondern dort ihre Autos 😉
Sicherlich ein nettes Design, nur Bitte nicht mit Boxer Motor, Sowas passt nicht zusammen, ich hatte mal ne R1100R, das Motorrad war Klasse, nur der Motor war ein Graus, hab das Ding nach kurzer Zeit wieder verkauft. Warum nicht Sowas wie ne leichte BMW G650 Xmoto mit mehr Dampf, ich finde das Ding bis auf den Werksseitig fehlenden Hauptständer einfach Klasse.
Gruß Ingo
Ist der Auspuff so Serie?
Da Regnet es ja rein.😱
Ja, der ist Serie an dem Prototypen. 😊
PS:
Der Durchmesser ist so gewählt, dass man jeden handelsüblichen Regenschirm reinstecken kann. 😉
Man merkt, du bist schon lange keinen Boxer mehr gefahren 🙄
Selbst der luftgekühlte Boxer in der nineT ist schon der ultimative Knaller - und der neue, wassergekühlte ist noch besser...
Der Boxer gibt den Motorrädern den Charakter - in einer Zeit von 2- und 4-Zylinder-Einheitsbrei
eine wahre Wohltat!
Ich hatte 13 Jahre lang NUR ein Motorrad, meinen Autoführerschein hab ich erst mit 30 gemacht.
Klar war das Motorrad (zeitweise auch Roller) alltagstauglich! Bin damit zur Arbeit und ich bin auch einkaufen gefahren. 13 Jahre lang kein Problem! Nur bei schweren Unwettern oder bei Schnee bin ich auf Bus/Bahn umgestiegen. Für normalen Regen gibts Regenkleidung...
Jetzt wo ich ein Auto habe, nutze ich das Motorrad aber auch weniger... aber wenn, dann auch um damit zur Arbeit zu fahren! Reine Spaßfahrten hab ich noch nie gemacht. Ich fahre nur wenn es sein muß - egal ob Auto oder Motorrad.
Wie, alles nur Schönwetter- und Freizeitfahrer?!
Fahre mein Möff auch im Alltag min. 10-15000Km in Jahr,das Auto nur zum Großeinkauf und zum Tanken😉
Wer fährt denn bitte freiwillig Auto...
Motorräder gehören bewegt, bei Wind und Wetter.
Dafür ist der Klumpen hier natürlich gänzlich ungeeignet. Ein Allerweltsfighter für die Rumposer..
Ich hatte mir 1998 eine Neu gekauft, wenn man an der Ampel stand, dachte ich immer die will mir nach rechts oder links weckspringen, dazu hab ich mir dauernd die Schienbeine an den Schei... Zylinderköpfen gestoßen, mein Ding war es jedenfalls nicht (hatte das leider auf der Probefahrt vorher nicht gemerkt), nach gut 3 Monaten hab ich das Ding wieder verkauft, ärgerlich, ich hatte bis dahin schon recht viel Geld reingesteckt (Sonderlackierung Porsche Gelb, polierte Felgen usw.), hab mir dann eine Suzuki Bandit 1200SA gekauft, diese wurde dann auch gleich aufgehübscht, Schüle 4in1, Dynojet-Kit, leichte Streetfighter Optik usw.
Die Bandit war wirklich Klasse, wenn sie auch nicht an die Verarbeitung der BMW ran reichte, aber das war ein Motorrad was 100% passte, und der Motor obwohl Luft/Ölgekühlt war eine Wucht (136PS auf dem Prüfstand), einziges Manko, die Bandit war genauso schwer wie die BMW.
Leider musste ich mich dann irgend wann aus gesundheitlichen Gründen von meinen Motorrädern trennen, hab jetzt schon seit rund 5 Jahren nicht mehr auf einem Motorrad gesessen (außer im Verkaufsraum), leider! Ich möchte aber irgend wann wieder klein einsteigen, ich liebäugle zur Zeit mit einer gebrauchten BMW G650 Xmoto, auch die KTM Duke 390 finde ich nicht schlecht, leider zu klein für meine knapp 2m🙁
Und wie viel Zylinder, Hubraum usw. nen Motorrad hat, ist mir eigentlich völlig egal, das Ding muß einfach passen und Spaß machen, wobei eine gewisse Leistung nun mal dazu gehört😉
Gruß Ingo
Das ganze Design geht spätestens dann flöten wenn am Heck eine Schneeschaufel als Kennzeichen- und Blinkerträger hängt 🙄 Eine Unart die man leider mittlerweile an vielen Motorrädern findet.
Und kurze Kennzeichenhalter zu verbauen ist auch nicht immer einfach, von wegen STVZO-konform und so (Radabdeckung, Kennzeichenwinkel...)