F1-Rennstall Marussia eröffnet Insolvenzverfahren
Kein Auftritt von Marussia beim USA-Rennen
Was sich in der vergangenen Woche andeutete, wurde heute offiziell bestätigt. Der russisch-englische Formel-1-Rennstall Marussia ist insolvent und fehlt beim Grand-Prix-Rennen in Austin.
Quelle: dpa/Picture Alliance
Banbury - Nach Caterham hat auch das Formel-1-Team Marussia ein Insolvenzverfahren eröffnet und wird nicht am nächsten Grand Prix in den USA teilnehmen. Dies teilte der Insolvenzverwalter des britisch-russischen Rennstalls am Montag mit. Ob Marussia bei den letzten beiden Saisonrennen in Brasilien und Abu Dhabi starten kann, sei offen.
Der Teamführung des WM-Neunten ist es den Angaben zufolge nicht gelungen, frisches Geld aufzutreiben, um die Zukunft des Rennstalls auf lange Sicht zu sichern. Die Eröffnung des Insolvenzverfahrens ist demnach "alternativlos". Fast 200 Mitarbeiter sind von der drohenden Zahlungsunfähigkeit betroffen.
Formel-1-Chefvermarkter Bernie Ecclestone hatte bereits am Wochenende angekündigt, dass die finanziell in Notlage geratenen Teams Caterham und Marussia nicht am kommenden Grand Prix in Texas teilnehmen. Die Investoren von Caterham, Letzter der Konstrukteurswertung, hatten schon in der vergangenen Woche das Management an einen Insolvenzverwalter übergeben. In den USA werden somit erstmals seit dem Monaco-Rennen 2005 nur 18 Wagen an den Start gehen.
Sollte das den Verantwortlichen der Formel 1 nicht mal zu denken geben, dass ihre Rennserie schlicht zu teuer ist? Interessiert vermutlich keinen. Bin selber Veranstalter einer Rennserie (Simson GP) und mit 35 Euro Startgebühr je Fahrer und Renntag sowie kostenlosem Eintritt für alle Zuschauer können wir sehr gut wirtschaften. Klar, das ist ist kein Vergleich, dennoch denke ich dass die Formel 1 mit weniger finanziellen Mitteln auskommen würde. Man muss nur wollen.
Aber genau das will Bernie ja...
In 2-3 Jahren besteht die Formel 1 vermutlich nur noch aus 5 Teams.
Sauber macht auch spätestens 2016 dicht, da die Kohle fehlt.
So ein Quatsch. Der Eckelstein hat die Formel 1 zu dem gemacht was sie heute ist: Man verdient Geld damit - viel Geld! Solche Pleite-Teams gab es in der Vergangenheit doch schon mehr als nur einmal.
Mal ehrlich: Wer in der F1 mitmischen will, der braucht Geld. Das ist kein Geheimnis.
Aber die Serie ist auch für kleine Teams attraktiv, denn:
1.) bietet die F1 die breiteste Werbeplattform überhaupt!
2.) aufgrund von Reglementänderungen und technischen Innovationen ist es auch möglich, dass kleine Teams eine Saison dominieren (wenn ich da an die Anfänge von Lotus, Williams, oder bspw. Red Bull denke,...)
Letzteres hat man bei fast keiner anderen Rennserie der Welt in den extremen Ausmaßen. Man muss nur damit rechnen, dass nach dem kometenhaften Aufstieg ein ziemlich tiefer Fall kommt, denn die dominierenden Rennstelle, wie Ferrari bspw., die werden recht schnell dafür sorgen, dass eine technische Innovation recht zeitnah verboten wird. Wie etwa am recht anschaulichen Beispiel der "Fan"-Cars (Brabham BT46).
Kein Mitleid für Marussia oder Caterham (bei letzteren ist es sogar noch etwas anders, denn da ist man sich auch intern äußert uneinig wie es weitergehen soll).
Ich würde es auch bedauern, wenn Traditionsrennstelle wie Williams oder Sauber pleite gehen, aber so ist der Lauf der Dinge nunmal. Wer in diesem Haifischbecken überleben will, braucht sehr viel Geld und/oder gute Kontakte.
Wer ehrlichen Motorsport will, der wird schon lange nicht mehr in der Formel 1 fündig. Es gibt ja zum Glück auch andere Serien. 😉
Formel 1 ist teuer, sehr teuer sogar. Für die kleinen Teams ist es ein Drahtseilakt.
Für die Rennstrecken, im übrigen auch.
2013 hat Williams einen zweistelligen Millionengewinn eingefahren. Wackelkandidaten wären Force India und noch mehr Sauber.
Genau, aber Williams hat vorher auch schon am Hungertuch gekaut. 😉
Da wird deutlicher was ich meine. Sie haben jetzt gute Autos und gute Fahrer - eine glückliche Fügung. Und damit sind sie erfolgreich und verdienen Geld. Und das eben nicht mit dem riesigen Budget von McLaren, Ferrari, Red Bull oder Mercedes. 😉
Das ist so eigentlich nur in der F1 möglich, und deshalb haben auch "kleine" Teams ein Interesse daran dabei zu bleiben.
Im Prinzip, verdient nur einer.
Nein, das stimmt nicht.
Eckelstein hat damit viel verdient, ja.
Die Teams verdienen, die Werbeleute verdienen, die Produzenten verdienen, die Presse verdient, das Fernsehen sowieso, die Zulieferer (Reifen, Bremsen, etc.) verdienen,...
.... Presse verdient, das Fernsehen sowieso, die Zulieferer (Reifen, Bremsen, etc.) verdienen,...
Die werden mit jedem anderem Unfug auch Geld verdienen. Im Prinzip verdient nur Ekelstein.
Presse - neues Thema
TV - neues Thema
Zulieferer - eher irrelevant
....
Nanana, so schlimm ist das nicht. Du kannst den Eckelstein nicht als Alleingewinner bezeichnen. Fast ALLE verdienen an der F1, die da mitwirken. Die Rennstrecken leider nicht. Das sind die einzigen, die leer ausgehen, und doch wollen sie mitmachen, weil es Prestige bringt.
Manche meinen vielleicht das sie verdienen
Nur wenn Ferrari Weltmeister wird, steigen dann die Verkaufszahlen so stark an das sich die F1 lohnt? Das mag man zu bezweifeln
Dieses Jahr wird wohl Mercedes Weltmeister. Ob jetzt Millionen losrennen, sich einen A160 kaufen und damit protzen das man Weltmeister ist?
Und Rennstrecken bezahlen so viel für ein Rennen das fast alle ständig vor der Pleite stehen und nur durch Zuschüsse überleben
Race on sunday, sell on monday. 😉
Ihr betrachtet den deutschen Markt, die Formel 1 ist aber eine Werbeplattform auf der ganzen Welt!
Ob das nötig ist, ist die eine Sache. Dass es ganz ohne Motorsport nicht geht, zeigt das Beispiel Opel. Die fangen jetzt damit wieder an. 😉 Das lag zwar nicht nur daran, ist aber auch einer der Faktoren.
Stecke ich jetzt Millionen für zwanzig Sekunden zur Primetime irgendeinem Fernsehsender zu, oder fahre ich in der F1, wo ist mehr Nutzen drin? 😉
Ich habe noch einen Wackelkandidaten vergessen: Lotus.
Zum Werbeeffekt: War es nicht so, daß Ende der 90er als Häkkinen die zwei Titel einfuhr und ständig von den Mercedes Silberpfeilen (Ron Dennis hatte da sicher eine andere Meinung) geredet wurde, auf einmal massenhaft silberne Mercedes auf den Straßen waren?