Range Rover Evoque 2016: Fahrbericht
Kein Auto für Fremdgeher
Frisches Design, neuer Innenraum und ein neuer Diesel: Land Rover wertet den Range Rover Evoque auf - und erhöht die Preise. Erste Fahrt im neuen Modell.
Barcelona - Für Seitensprünge ist der neue Range Rover Evoque nicht der richtige Begleiter. Für das geliftete Modell gibt es eine Smartphone-App, mit der Infos zu den letzten Touren abgerufen werden können - inklusive Uhrzeit und Adresse. Das spart den Daheimgebliebenen den Privatdetektiv - ist für den überarbeiteten Evoque aber nur eine Randnotiz. Viel wichtiger: Den Evoque gibt es jetzt mit einem neuen Dieselmotor.
Die neuen 2,0-Liter-Triebwerke stammen aus dem im vergangenen Jahr von der Queen eröffneten Motorenwerk im englischen Wolverhampton. Sie leisten wahlweise 150 oder 180 PS. Wir fuhren die stärkere Version, kombiniert mit der bekannten Neungang-Automatik. Ob sportlich oder gelassen - der leise Diesel hat mit dem 1,7 Tonnen schweren Allradler keine Mühe. Auf den Serpentinen im Bergland rund um Barcelona zeigt sich aber, dass so ein Hochbein-SUV trotz recht straffem Fahrwerk kein Sportwagen ist. Die Lenkung zum Beispiel könnte etwas zielgenauer arbeiten.Durchs Wasser und über die Berge
Im Gelände macht dem Evoque kein anderes Lifestyle-SUV etwas vor. Ein Wasserloch von einem halben Meter Tiefe meistert er ebenso gelassen wie abenteuerliche Schrägfahrten oder das Krabbeln über diverse natürliche Hindernisse. Dafür ist das aus dem großen Range bekannte System bestellbar, das auf das Terrain angepasst werden kann. Dann muss man z. B. bei einer steilen Bergabfahrt nur noch lenken. Der Evoque übernimmt das Bremsen. Hilfreich sind diverse Kameras rund ums Auto, mit denen man sein Umfeld stets im Blick hat.
Als der Evoque 2011 seinen Platz als Kleinster in der Range-Rover-Familie einnahm, klingelten bei Land Rover sofort die Kassen. Die Kunden bedrängten die Händler und gaben bei einem Basispreis von etwas mehr als 30.000 Euro im Schnitt 55.000 Euro für einen Evoque aus. Ein Grund dafür: 95 Prozent der deutschen Käufer entschieden sich für die teureren Versionen mit Allradantrieb und fünf Türen. Da dürfte es die Interessenten kaum stören, dass sich die Engländer das Facelift mit einem um gut 1.000 Euro höheren Preis bezahlen lassen. Der neue Einstiegspreis: 34:500 Euro.Das ändert sich am Design
Äußerlich wurde der Evoque nur leicht verändert. Am auffallendsten sind die größeren Lufteinlässe zu beiden Seiten der Frontpartie. Zudem wanderten die Nebelleuchten weiter nach oben. Der Kühlergrill, bisher silbern glänzend, bekam ein mattschwarzes Maschengitter. Gegen Aufpreis können außerdem Voll-LED-Scheinwerfer bestellt werden.
Das Heck trägt einen leicht veränderten Unterfahrschutz, eine verbreiterte dritte Bremsleuchte und viereckige statt runder Endrohre. Zudem wurde hinten am Dach eine Empfangsanlage mit zwei Finnen montiert, mit der sich die Insassen besser ins Handynetz einloggen können.
Erlebbarer sind die Veränderungen im Innenraum. Vor allem Navigationssystem und Infotainment entsprachen bisher nicht den Ansprüchen einer Premiummarke. Jetzt wurde das acht Zoll breite, bereits aus dem neuen Jaguar XE bekannte „InControl-Touch“-System eingebaut. Das kann ähnlich wie ein iPad bedient werden. Neben der Navi-Karte zeigt es auch diverse Smartphone-Apps. Leider ist die Auflösung des Bildschirms mäßig. Die Aufpreisliste wurde u. a. um ein Head-up-Display und Massagesitze erweitert.In Summe ist es Land Rover gelungen, den Evoque noch begehrter zu machen - und die gewinnbringende Preisliste zu erweitern. Sie umfasst nun verschiedene Assistenzsysteme, für die man insgesamt schon gut 2.500 Euro ausgeben kann. Der neue Evoque kann ab sofort bestellt werden. Im Frühjahr kommt dann das passende Cabrio.
Technische Daten: Range Rover Evoque 2.0 TD4
- Motor: 2,0-Liter-Vierzylinder-Turbodiesel mit Direkteinspritzung
- Getriebe: Sechsgang-Schaltgetriebe (Automatik: 2.350 Euro Aufpreis)
- Leistung: 132 kW/180 PS
- max. Drehmoment: 430 Nm bei 1.750 U/min
- Vmax: 200 km/h
- 0-100 km/h: 9,0 s
- Verbrauch: 4,8 l/100 km
- CO2: 125 Gramm/km
- Abgasnorm: EU 6
- Länge: 4,37 m
- Breite (mit Außenspiegeln): 2,09 m
- Höhe: 1,61 m
- Radstand: 2,66 m
- max. Wattiefe: 50 cm
- max. Böschungswinkel in Grad: 25 (vorn) 33 (hinten)
- Kofferraumvolumen: 420 bis 1.445 l, Allradantrieb.
- Preis: ab 39.200 Euro
Weitere Motorisierungen:
- dD4: Vierzylinder-Turbodiesel, Hubraum: 1.999 cm3, 110 kW/150 PS, 380 Nm bei 1.500 U/min. Vmax: 182 km/h. 0-100 km/h: 11,2 Sekunden. Verbrauch: 4,1 l/100 km. Co2: 109 Gramm/km. Frontantrieb, 6-Gang-Schaltgetriebe; Preis: ab 34.500 Euro
- TD4 110 kW: Vierzylinder-Turbodiesel, Hubraum: 1.999 cm3, 110 kW/150 PS, 381 Nm bei 1.750 U7min. Vmax: 182 km/h. 0-100 km/h: 10,8 Sekunden. Verbrauch: 4,8 l/100 km. Co2: 125 Gramm/km. Allradantrieb, 6-Gang-Schaltgetriebe; Preis: ab 36.300 Euro. 9-Gang-Automatik gegen 2.350 Euro
- Si4: Vierzylinder-Turbobenziner, Hubraum: 1.999 cm3, 177 kW/240 PS, 340 Nm bei 1.750 U/min . Vmax: 217 km/h. 0-100 km/h: 7,6 Sekunden. Verbrauch: 7,8 l/100 km. Co2: 181 Gramm/km. Allradantrieb, 9-Gang-Automatik. Preis: ab 42.500 Euro
Und warum nennt sich dieser Artikel "Fahrbericht"?
Das hab ich mich auch gefragt..
Vermutlich, weil man aus der Haut "fahren" kann wenn man solch einen schlecht geschiebenen Artikel lesen darf.
Es wurde nicht erwähnt, dass viele der angebotenen Optionen aufpreispflichtig bzw. im Grundmodell (Pure) nicht vorhanden sind.
Beispiel:
Schwarzer Kühlergrill.....nicht in jedem Modell
Doppel Finnen am Dach....nicht im Grundmodell
Viereckige Endrohre....nicht beim Pure und SE Modell
usw.
echte Fahrberichte werden vermutlich als erstes im Evoque Forum von den glücklichen ersten Besitzern des Modelljahres 2016 erscheinen (die den Wagen ja bereits ab Ende April bestellen konnten...nicht wie im Bericht erwähnt erst "ab sofort bestellen können"
Sah der nicht schon mal besser aus, oder täusche ich mich?
Könnte fast als großer Bruder vom Mini Cooper durchgehen 😊
Nee, im Ernst: nettes Auto, sieht gut aus.
Auch am Interieur hätte ich nix zu meckern.
Aber diese Endrohr-Dummys, wo man die Straße durchsieht (vgl. Bild 2)
finde ich peinlich, aber das grassiert ja mittlerweile bei allen Herstellern.
Ich verstehe den Sinn einfach nicht ....
Das ist das Incontrol Touch Plus. Abgesehen von der Startseite, entspricht es praktisch dem alten System... aber schön, dass es nun für die Motorpresse Zeitgemäss ist... wortwörtlich oberflächlich....
Die Auflösung wird nur schlecht gewesen sein, weil höchstwahrscheinlich der Dualview-Bildschirm installiert war, welcher mit def Hälfte der Zeilen auskommen muss... Beim normalen Bildschirm passts wieder...
Gruss, Mauro
Ob man damit durch halbmetertiefes Wasser fahren kann interessiert weniger als die Frage, ob man denn damit nun ohne Risiko für immer stehenzubleiben unter einer Stromleitung parken kann.
Bei unserem Freelander passierte es mehrmals, dass der Motor auf dem Nachbarhof nicht mehr ansprang. Die Wegfahrsperre war aktiviert und ließ sich mit keinem Schlüssel deaktivieren. Die Karre mußte abgeschleppt werden. Irgendwann lernten wir, dass es an der Stromfreileitung in der Luft lag. Passierte auch anderen Freelanderpiloten.
Und kann man mit der Lenkung denn jetzt auch tatsächlich lenken oder hat sie immer noch mehr die Funktion eines Ruders?
hatte den Vorgänger vor ein paar Monaten zufällig im Autohaus "probegesessen" und bin dann vor lauter Begeisterung auch sofort Probe gefahren, so toll fand ich den Innen.
Leider kommt man mit den Motörchen ja so gar nicht aus dem Quark....
Finde dieses Downsizing ja ganz nett, aber so gar keinen leistungsstarken Motor im Programm?
Kein Untersetzungsgetriebe = Krabbeln ist nicht. Ich weiß auch gar nicht, warum die Werbung bei SUV immer auf der Wattiefe herumreitet. Das ist ein statischer Wert, den das Fahrzeug stehend (!) überlebt, ohne technischen Schaden zu nehmen. Bedeutet einerseits, dass man sich auch bei 30 cm Wassertiefe einen kapitalen Motorschaden zuziehen kann, wenn man es mit der Geschwindigkeit übertreibt - andererseits kann man auch durch 60 cm tiefes Wasser kommen, wenn man es vorsichtig angeht. Der halbe Meter ist vollkommen unbeeindruckend und praxisfern, da man üblicher Weise niemanden mit Anglerhose und Zollstock dabei hat, den man vorschicken könnte - und die anstehende Furt vom Anblick alleine noch nicht ihre Tiefe zentimetergenau verrät.
Anstatt mit den Prospektangaben auf Werbetour zu gehen, könnte man zumindest mal hinterfragen, was der Kunde denn mit der Zahl anfangen kann.
Nennt's ruhig beim Namen: Terrain Response System. Dessen Bergabfahrhilfe beeindruckt mittlerweile allerdings auch niemanden mehr so richtig - gerade bei Land Rover, denn die Hill Descent Control gehörte bereits zur Serienausstattung des Freelander I, das ist der - seitdem oft kopierte - technische Stand von vor 17 (!) Jahren.
Gruß
Derk
Im kommenden MY 2016 wird das TRC erweitert mit dem ATCP, was in dieser Klasse mit Sicherheit als Alleinstellungsmerkmal bezeichnet werden darf - und "Deutsch Premium" mit Garantie zu intensiven Nachahmungsbemühungen anregen wird.
Zitat: Denn Einzug in den Evoque hält das von Land Rover entwickelte System "All-Terrain Progress Control" (ATPC) - die Innovation erhielt bereits in den größeren Markenbrüdern Range Rover und Range Rover Sport viel Beifall.
Mithilfe von All-Terrain Progress Control lassen sich kritische Passagen, etwa auf besonders rutschigem Untergrund, sicher bewältigen. Denn ähnlich wie eine konventionelle Geschwindigkeitsregelung lässt ATPC die Einstellung eines bestimmten Tempos zu und hält dieses dann selbsttätig ein. Zur Verfügung steht hier der Geschwindigkeitsbereich zwischen 1,8 und 30 km/h und die Möglichkeit, zwischen Vor- und Rückwärtsfahrt zu wählen. Zitat Ende.
Gruss
Steuerkatze
Und ganz häufig werden die für den Untergrund ungeeigneten Reifen das Ende der Offroadtour bedeuten...
...falls der Wagen wirklich mal abseits der Straße bewegt wird. 😆
Ob Terrain Response System oder ATPC...
Am Ende muss doch ein Defender kommen, und den Evoque aus dem Dreck ziehen.. 😉
Mit den Reifen, die es ab Werk gibt, sind jegliche auch nur annähernd ernst gemeinten Offroadambitionen von vornherein zum Scheitern verurteilt.
Und ich wette, dass für die Pressefotos im Fluss auch ein Defender mit Abschleppseil bereitstand.
Im Prinzip sind diese ganzen Off-Road Werte bei diesem Fahrzeug vollkommen egal, kein Mensch, der ernsthaft Off-Road fahren will und/oder muss kauft sich dafür einen i-wok.
Ich fahre gelegentlich auf Forstwegen und Almwegen, allerdings mit einem Puch Pinzgauer 6x6, damit werden dann auch diverse SUVs, deren Fahrer die Prospektversprechen ernst genommen haben, geborgen. 😉
Warum sollte er auch ... dafür gibts doch hier jede Menge Q, X und G!