Volkswagen AG Sedric: Autonomer Microbus
Kein Lenkrad, keine Marke, aber eine App
VW, nicht die Marke, sondern der Konzern, zeigt eine Microbus-Studie. Der Sedric ist ein autonomes, elektrisches Taxi, das man besitzen oder mieten kann. Erste Details.
Genf – Hier ist es: Das Auto, vor dem Petrolheads Angst haben. Ein Microbus ohne Lenkrad, ohne Verbrennungsmotor, ohne Markenzugehörigkeit. Ein Taxi, das man besitzen kann. Selbst fahren kann man es nicht. Gruselig, irgendwie. Andererseits wohl die Zukunft der Mobilität. Die Frage nach solchen Fahrzeugen wird kommen. Irgendwann, vielleicht in 10, 15 Jahren. Der VW-Konzern will sie dann beantworten können.
Sedric heißt die autonome Studie mit elektrischem Antrieb. Alles funktioniert automatisch. Das Fahren, das Laden, das Parken. Hersteller ist ausdrücklich keine Marke, sondern der VW-Konzern. Das symbolisiert: Der Sedric wird nicht sportlich wie ein Porsche, nicht pompös wie ein Bentley, nicht günstig wie ein Skoda. Nur ein Transportmittel.
Volkswagen Sedric: Studie eines selbstfahrenden Autos
Sinnvoll wäre das heute schon. Für Menschen, die nicht fahren wollen oder können. Eigentlich auch für viele andere. VW verspricht eine Lösung für jeden, der sich fahren lassen will: Für Autobesitzer und Auto-Sharer, für Familien, Kinder und alle ohne Führerschein.
Bedient wird der Sedric betont modern. Im Auto per Sprachsteuerung, aus der Ferne per Smartphone-App. Zusätzlich gibt es eine Art Fernbedienung für den Elektro-Würfel. Über einen Klick lässt er sich zur Haustür bestellen. Über Lichtsignale zeigt das Gerät die Wartezeit an. Blinde Mitfahrer werden über Vibrationen zum Auto gelotst.
Innen soll der Sedric vor allem praktisch sein. Es gibt vier gegenüberliegende Sitzplätze, dazwischen Raum für Gepäck. Pedale oder ein Cockpit sind überflüssig, der Sedric beherrscht das höchste Autonomie-Level und fährt ganz allein. Die Frontscheibe fungiert als großer Monitor, vor die Heckscheibe pflanzt VW Blümchen. Eine Ideensammlung, von der sicherlich nicht alles in die Serie kommt. Letztendlich geht es um die Mobilitätslösung, nicht ums Auto.
Keine Fahrwerte, keine Daten
Antrieb und Fahrwerte sind beim Sedric Nebensache. Wichtig ist: Ein Elektromotor in Radnähe, ein Akku zwischen den Achsen und Steuerungstechnik in Bug und Heck. Beschleunigung, Topspeed, Reichweite? Austauschbar. VW nennt keine Daten. Möglich ist, was zum Marktstart verfügbar sein wird. In drei Jahren sollen Kompakte des Konzerns mit einer Akkuladung 500 Kilometer weit fahren können. Ein Auto wie der Sedric könnte 2030 starten und viel weiter reisen – falls das in seinem Einsatzgebiet nötig ist.VW prognostiziert einen Einsatz vor allem in Städten, deren Speckgürtel und kurz dahinter. Gekaufte (oder geleaste) Versionen müssen also den Alltag abdecken. Die Wege zu Arbeit, Schule, Shopping und Sport. Mit der benötigten Reichweite würde der Preis sinken. Eine Sharing-Flotte muss weiter fahren, sie soll stets im Einsatz sein.
Wie schnell und stark der Sedric fährt, interessiert dann nicht. Die Fahrweise bestimmt der Computer. Dem wird Effizienz wichtiger sein als hohe G-Kräfte. Eine neue Art der Mobilität, die absehbar erscheint. Microbus-Studien mit ähnlichem Raum- und Fahrkonzept gibt es bereits von Rinspeed oder Local Motors. Auf die Straße kommen solche Autos aber erst, wenn es eine Fahrerlaubnis für sie gibt.
Ich kann mir nicht helfen, aber ich glaube VW hat auf der Tokyo Motor Show bei Daihatsu und Suzuki besonders gut "aufgepasst" 😆
Jepp, so kann die Zukunft aussehen. Ich freu mich drauf wenn man ein Fahrzeug ruft wenn man es braucht anstatt ein Stehzeug für 23.5 h pro Tag zu finanzieren.
Gibt's ja auch heute schon. Zumindest bei uns. Da heißt das "Taxi" und kommt nur, wenn Du es rufst. Geht sogar mit dem Smartphone und klappt sehr zuverlässig.
Wie fährt dieses Ding über Bordsteine???
Gruß
electroman
Welche Bordsteine? Der bekommt eigene Trassen wie ein Transrapid 😉
(Denn Schlaglöcher oder Gullideckel kann der auch nicht 🙄 )
Gar nicht. 😕
Ehrlich gesagt habe ich ein wenig Angst davor, dass die Automobile Zukunft tatsächlich so aussehen könnte. 🙁
Dafür kommt bestimmt noch eine Cross-Version mit grauen Schwellerleisten und Kuhfänger.
Nettes Gefährt ... die Zukunft kann kommen ... .
"Pflanzen sollen im Zusammenwirken mit Bambusaktivkohlefilter die Innenraumluft reinigen" ... das finde ich allerdings reichlich makaber. Da blasen die aktuellen TSI und TDI Feinstaub & NOx u.a. raus ... aber Innen ... Innen soll die Luft durch Pflanzen & Aktivkohlefilter schön gereinigt werden.
Über Bordsteine? Das läßt der Autopilot gar nicht zu. Die Dinger stehen noch im Stau, wenn wir mit unseren antiquierten Blechkisten mit Verbrennungsmotor auf der Gegenfahrbahn die gesamte Kolonne der Dumbcars überholt haben und dabei über den Bordstein gefahren sind. Einfach so, ohne Erlaubnis. 😆
Ich möchte das alles nicht!
"Sedric" die Mutti geht nach Hause
https://www.youtube.com/watch?v=z8w97rTaAao
... bis zum ersten Schlagloch ... 😜
Die letzte Fahrt in so einem "Taxi" die ich geniessen durfte war über 13 km und hat über 50€ gekostet dafür dufte ich das Aroma von südosteuropäischer Küche in einem 13 Jahre alten Passat inhalieren.
Da frag ich mich immer, wie gut die moderne Sensorik tatsächlich ist bei...
...(partiell) geschlossener Schneedecke mit entsprechender Rutschgefahr und geringem Kontrast zum nächsten Feld?
...engen Straßen, auf denen ohne Abstecher in die Wiese keine (oder nur knapp) zwei Fahrzeuge aneinander vorbei passen?
...Extremsituationen, wickelt sich das Teil lieber um den Baum und lässt den Fahrer hopps gehen oder häckselt den Fußgänger?
...wie sieht's generell im Schadensfall aus? Haftet der "Fahrer" (wer ist das?) /Besitzer oder der Hersteller?