Führerschein verliert an Attraktivität bei Jugendlichen
Kein Statussymbol für Heranwachsende
Nur noch 20 Prozent aller Fahrschüler legen ihre Prüfung im Alter von 17 Jahren ab: Das Auto gilt nicht länger als Statussymbol unter Heranwachsenden.
Stuttgart/Berlin - Immer weniger junge Menschen wollen ihren Führerschein so früh wie möglich machen. In Großstädten wie Berlin legt nach Angaben der Bundesvereinigung der Fahrlehrerverbände (BFV) nur noch etwa jeder fünfte Jugendliche die Fahrprüfung mit 17 Jahren ab. Inzwischen werde die Abdeckung mit 90 Prozent pro Jahrgang bis zu sechs Jahren später und somit erst im Alter von 23 oder 24 erreicht.
Ähnliche Beobachtungen machen der Bundesverband Deutscher Fahrschulunternehmen (BDFU) und das Kraftfahrtbundesamt. Fahrlehrer und Fahrschulunternehmen machen einen grundsätzlichen Wertewandel bei Jugendlichen aus. Das Auto habe als Status- oder gar "Männlichkeitssymbol" ausgedient.
Bei mir ganz bestimmt nicht! Ich will so dringend Autofahren, dass ich mit 16 in die USA gehe, hauptsächlich um den Führerschein zu machen!
Ein Problem dabei ist auch, daß immer öfter schlicht das Geld nicht vorhanden ist.
Das hat viel weniger etwas mit "Statussymbol" oder nicht, oder gar etwaigen hehren ökologischen Bedenken zu tun.
Sondern schlicht damit, dass die Generation Praktikum sich den immer teurer werdenden Führerschein eben erst viel später leisten kann.
Und damit, dass immer mehr Schulabgänger (sinnvoller- oder sinnloserweise) studieren, dies üblicherweise in Großstädten tun und daher schlicht und ergreifend viele Jahre lang erstmal kein Auto brauchen.
Dafür werden die Leute aber auch älter und fahren in Summe eigentlich genauso lange Auto wie früher.
Statistiken sind das eine, irgendwelche moralischen Grundsätzlichkeiten dort hineininterpretieren zu wollen ist aber meist sinnlos.
Oft genug ist die dahinterliegende Motivation wesentlich praktischer angelegt.
MfG,
Robert
Also hier auf dem Land kenne ich keinen Jugendlichen der nicht mit spätestens 18 den Lappen hat; Anders kommt man hier in vielen Gegenden einfach nicht weg. In Ballungsgebieten/Städten mag das sich ändern, da ein Auto oft keine bessere Alternative zum ÖPNV ist (dichter Verkehr, keine Parkplätze, teurer Unterhalt).
Bei einem Besitz eines "normalen" Autos von Statussymbol zu sprechen halte ich sowieso für nicht richtig. Für viele ist es eine Notwendigkeit um am modernen Leben teilzuhaben. Wer natürlich in der Stadt, 100m neben der nächsten Straßenbahnhaltestelle aufgewachsen ist wird das nicht verstehen.
Ich habe ja nur Töchter, daher kann es da aus nachvollziehbaren Gründen mit dem Männlichkeitssymbol nicht weit her sein, aber ein eigenes Fahrzeug ist in erster Linie praktisch und bietet Freiheit und Lebensqualität. Hier auf dem Land kommt man oft genug nicht anders von A nach B. Also mit 15 Mofaroller, mit 16 Leichtkraftrad und mit 18 Auto. Damit man nach Belieben zu jeder Zeit an jeden Ort kommt. Ob das Auto nun ein Neuwagen oder ein 10 Jahre altes Schätzchen ist, ist dabei tatsächlich egal. So gesehen stimmt das schon: Ein Auto ist kein Statussymbol, sondern Gebrauchsgegenstand. In meiner Generation war das wirklich etwas anders, denn da machte ein teureres Auto doch noch mehr her als heute.
Gruß Michael
Ich kenne einige, der Freund meiner Tochter hat mit 25 noch keinen und fährt täglich 20km zur Arbeit mit dem Rad. Geld hätte er - gibt es aber lieber anders aus. Teures Smartphone, Urlaube, ...
Früher hat in meinem Umfeld noch jeder auf den Lappen gespart, da war aber auch noch wenig mit teuren Handys, Computern und Co. wo das Geld draufgeht.
Einer meiner Söhne hat den Führerschein A und B und hatte sein erstes Auto schnell wieder verkauft: Groschengrab! 😉
Jetzt lebt er in einer Stadt, wo Autofahren eh keinen Spaß macht und fährt günstig ÖPNV: Berlin ... 😆
Da bleibt auch noch Kohle für Weiterbildung übrig und so studiert er Medizin. 😎
Dürfte praktische Gründe haben. Einer davon ist das liebe Geld. Bei der sehr hohen Anzahl an Studierenden liegt dann die Priorität halt woanders.
Das hat andere Gründe, warum das so ist.
Meine beiden (Sohn und Tochter) hatten ihre Prüfung mit 17 gemacht (FS mit 17 gab es damals noch nicht) und mit 18 wurde er ausgehändigt.
Beide waren zu dem Zeitpunkt noch Schüler und ich habe gezahlt. Mit 18 wurde eine kapitalbildene Kinderunfallversicherung fällig, da haben sie mir die Kosten erstattet.
Wobei ich dann später dann die Kosten (nicht die Spritkosten) für Steuern und Versicherung der Auto übernommen habe, als guter Start ins mobile Leben, solange noch kein Geld verdient wurde.
Unfälle sind bis dato nicht passiert.
Wie bereits gesagt:
- Geld
- Örtlichkeit,
war dieses Jahr auch mal in Berlin, 3x Tageskarte für ÖPNV das Beste was man dort machen kann.
Da mag einerseits das "begleitete Fahren" es früher ermöglichen. Ist aber auch nur eine von vielen pot. Interessentengruppen.
Dann auch noch G8, darauf folgende Studium-/Berufsausbildung und somit Kosten statt Einnahmen...
Und die Fraktion, ich pose frühzeitig mit FS/Auto, ist gewiss auch in jedem Jahrgang vertreten.
Aber diese maßgeblich für etwaige Veränderungen dann heranzuziehen. Naja...
Wow! Du bist ein sehr, sehr geiler Daddy! Du bist einfach Supergeil! 😎
"Statussymbole" gibt es schon lange nicht mehr. In der Demokratie sind alle Menschen gleich und wer das noch nicht begriffen hat, ist peinlich. (siehe Goldkettchenfraktion!)
Es liegt wohl eher daran, wie schon beschrieben, dass sich viele nicht mehr so viel leisten können wie wir, als wir in dem Alter waren. Und dass immer mehr Kinder lange zur Schule gehen und danach Ausbildung und Studium und erst spät eigenes Geld verdienen. Es sind nicht mehr viele, die schon mit 18 ihren Gesellenbrief in der Tasche haben und jeden Monat eine 4-stellige Summe auf dem Konto.
Bei denen, die es sich leisten können, siehts anders aus. Ich kenne z.B. auch eine ganze Menge Lehrlinge im gut bezahlten Bauhauptgewerbe, die haben fast alle ein Auto, wenn sie erstmal 18 sind. Wer mit Haupt- oder Realschule angefangen hat, zu lernen, der ist dann ja auch schon im 3. Lehrjahr und wenn er das Geld nicht versoffen hat, reicht das schon für einen schönen GTI oder BMW inkl. der Unterhaltskosten.
Bei uns in der Familie war das Auto noch nie ein Statussymbol, aber man braucht's halt weil man in der Stadt halt nicht alles mit dem Rad machen kann (größere Einkäufe, AH-Geschichten) und auch sonst der ÖPNV mies ist.
Aber einen PKW-FS sollte man IMHO haben und gelegentlich auch fahren (gibt doch genug Car-Sharing in Großstädten?), weil viele Jobs das einfach erfordern. Wie oft war ich schon mit sehr viel Gepäck unterwegs, das man nicht vorausschicken konnte bzw. wirklich nicht im Zug mitschleifen will oder der ÖP(N)V am/zum Ziel einfach mies war...
Mir wurde kürzlich eine Dienstreise mit dem Auto quer durch D "angedroht" wg. Sachen abbauen und heimbringen. Die hat zwar zum Glück nicht stattgefunden weil sich Kollegen von einem anderen Standort doch alleine drum kümmern (oder erst später drum kümmern), aber der einzige verfügbare Praktikant hatte zwar einen PKW-FS seit ein paar Jahren, hatte aber vor dem Fahren (wo ich ja immer dabei gewesen wäre) mehr Schiss als ich mit 1 Monat Fahrpraxis im elterlichen Auto (was nicht besonders viel war, weil ich nur kleinere Fahrten und nur mit meinen Eltern nebendran machen durfte, also nicht in die Schule etc.), weil er wohl so gut wie keine Fahrpraxis hatte...
notting
Was für ein Unsinn! Ich kann mich nicht entsinnen, daß man früher bereits mit 17 einen Führerschein machen konnte. Das geht erst seit kurzer Zeit. Und viele Schüler/Studenten/Lehrlinge können sich schlicht und ergreifend weder die horrenden Kosten für die Fahrschule leisten noch ein eigenes Auto. Das geht erst, wenn man seinen Berufsabschluss hat und ordentlich Geld verdient. Dann legt man halt erst mit 18-20 Jahren die Fahrprüfung ab. Natürlich gibt es Ausnahmen, wo die Eltern oder Großeltern das bezahlen, aber die Regel ist es nicht.
Ich habe früher umgerechnet 700 Euro für die Fahrschule bezahlt (damals waren noch 10-12 Fahrstunden ausreichend) - das war noch erschwinglich. Und was kostet das heute? Mindestens das Doppelte, denke ich?
Außerdem scheint den jugendlichen heute eine Handy mit hoher monatlicher Rechnung und eine neue Playstation wichtiger zu sein, als wichtige Voraussetzungen fürs Leben zu schaffen...