TVR Griffith: V8-Sportler für 100.000 Euro
Kein Turbo, kein Allrad, keine Automatik
Ein Sportwagen zwischen Lotus und Aston Martin: Die britische Marke TVR baut wieder ein Auto. Der Griffith bekommt Hinterradantrieb und fast 500 PS, aber keine Assistenten.
Goodwood – Lange war es still um TVR. Früher produzierte die britische Marke Sportwagen mit Gitterrohrrahmen und Kunststoffkarosserien. Bis zum Jahrtausendwechsel ging das gut, scheiterte dann aber an unsicherer Führung. Ein junger russischer Investor übernahm sich, wollte die Marke verkaufen, bekam sie nicht los und gab 2012 schließlich auf.
Ein Jahr später verkaufte er die Bruchstücke an ein Konsortium, angeführt von Les Edgar. Der verdiente sein Geld mit Computerspielen. Seine Firma Bullfrog entwickelte unter anderem die Spieleklassiker „Theme Park“ und „Dungeon Keeper“. Edgar bezeichnet sich selbst als Petrolhead. Jaguar F-Type und Porsche 911 seien ihm nicht puristisch genug. Ein guter Sportwagen bewege sich für ihn zwischen Aston Martin und Lotus.
TVR Griffith: Neuer Sportler mit altem Namen
Zum 70. Geburtstag der Marke TVR stellt Edgar ein neues Auto vor. Eins, das vom klassischen TVR-Stil abweicht. Die Struktur des Griffith besteht aus Carbon, Stahl und Aluminium, verstärkt durch Wabenformen. Sie stammt von Gordon Murray, dem Konstrukteur des legendären McLaren F1. Sein Aufbau sei leichter als ein Pendant mit klassischem Monocoque, außerdem steifer und crashsicher.Der Unterboden ist vollständig verkleidet. Vorn gibt es einen Splitter, hinten Diffusor und Flügel, rundum Luftschächte. Mit 4,30 Metern Länge und 1,85 Metern Breite baut der Griffith deutlich zierlicher als ein Jaguar F-Type. Zudem soll er viel leichter sein: TVR gibt ein Trockengewicht von 1.250 Kilogramm an.
Cosworth liefert den Motor des Griffith. Der 5,0-Liter-V8 leistet 487 PS und schiebt den Zweisitzer in weniger als vier Sekunden auf Tempo 96 (60 mph). Ein Sechsgang-Schaltgetriebe leitet die Kraft ausschließlich an die beiden 275/30er-Hinterreifen. TVR spricht von etwa 320 km/h Höchstgeschwindigkeit.
Frontmittelmotor, Hinterradantrieb, keine Assistenz
Der komplette Antrieb sitzt hinter der Vorderachse. Das ermöglicht eine Gewichtsverteilung von 50:50, obwohl TVR auf ein Transaxle-Getriebe verzichtet. Die Tremec-Schaltbox ist direkt an den Motor angeflanscht. Assistenten oder Schnickschnack wie einen Drift-Modus soll es nicht geben.Edgar sagte vor etwa einem Jahr im Interview mit „Top Gear“: „Wir sind eine kleine Firma. Wir können es uns nicht leisten, technische Spielereien einzubauen, die Autos für eine größere Zielgruppe interessanter machen. Sie müssen hübsch sein, aber wir entwickeln keine komplexe Elektronik. Die machen [das Auto] schwer, kompliziert und möglicherweise unzuverlässig.“
Der Griffith werde zuverlässig, verspricht Edgar. Und extra laut. Die beiden Auspuffendrohre sitzen in den vorderen Kotflügeln. Viel Platz für Schalldämpfer gibt es da nicht. Ein erstes Video verspricht fantastischen Sound.
Die Erste Edition umfasst 500 Fahrzeuge zu je 90.000 Pfund, also fast 100.000 Euro. Später soll es eine günstigere, aber schwerere Version geben. TVR will die Carbon-Karosserieteile dann gegen Blech austauschen.
Seite geil, hinten geil, aber was haben sie mit den Frontlichtern gemacht? Der guckt so gequält traurig....
Als Student wohl eh nicht finanzierbar..aber ein Traumauto wirds nicht..Dabei mag ich TVR. In den alten GranTourismo Teilen hatten die als einzige so einen Perlmuteffektlack. Das war cool 😆
Wo kann ich unterschreiben?
Sieht ja nicht schlecht aus, und es freut mich auch mal wieder was von TVR zu lesen.
Wichtiger als eine Modellvorstellung wäre aber im Moment eine Entscheidung zum Standort, mit Grundsteinlegung für die Werkshallen.
So klingt das für mich leider nur nach einem kleinen Appetizer, weil man seit Jahren nicht weiter kommt, und verhindern will ganz in Vergessenheit zu geraten.
Sehr geil! In einen Sportwagen gehört halt auch kein Allrad, Automatik oder Assistenzsysteme.
Genau so puristisch sollte ein Sportwagen sein! Aber ich dachte Sidepipes vor den Türen wären nicht zulassungsfähig?
Klasse Gerät, Konkurrenz zum Mercedes AMG GT. Die ganzen Entscheidungen finde ich gut (Handschalter, keine Assistenten, kein Turbo etc.).
j.
Ich denke Der AMG GT ist darüber positioniert. Ich sehe den eher zw. Cayman GT4 und 911er, preislich gesehen.
Hammer!
Mutig! Man kann denen nur Glück wünschen...
Ganz und gar nicht.
Dieser TVR würde ein Segment bedienen, dass es eigentlich so gar nicht mehr gibt.
Der einzige Hersteller, der dieses Segment zuletzt beackert hat, dürfte TVR selbst gewesen sein.
Quasi der neue Star in den Supercar Crash Compilation-Videos.
Vermutlich nur ein Problem in Deutschland. Hier wird man den Wagen so oder so kaum bis nie zu Gesicht bekommen.
Das Heck ist sehr sehr geil! Die Front ist eine angeschärfte Mischung aus F-Type und Ferrari 612. Die Seitenlinie erinnert auch stark an den F-Type, ist aber technische Notwendigkeit bei Frontmittelmotor-Zweitürern. Ansonsten tolles Sportwagen-Konzept ohne Schnickschnack: V8-Sauger, Schaltgetriebe, Heckantrieb, 50/50, 1200kg. Dazu ein Sound zum Niederknien. 😆
Im Alltag bei jedem Wetter würde ich mit dem Teil allerdings nicht fahren wollen.
geiles Teil, da braucht es wohl ein kundiges Händchen, um den kontrolliert zu fahren.
Ohne Assistenen 320km/h - kann man sich das dann wie bei den ersten Boxster vorstellen, die bei höheren Geschwindigkeiten nach einer Bodenwellen unkontrolliert abgebogen sind 😊
An sich natürlich eine geile Fahrmaschine, optisch vor allem von vorne weniger mein Fall. Wirkt ein wenig als wenn sie auf die 90er Front moderne Leuchten gesetzt hätten.