Gabriel: Kritik an Vorstandsboni bei VW
Keine Gewinne, keine Boni
Erneute Kritik an den Vorstandsboni im Volkswagen-Konzern: SPD-Chef Sigmar Gabriel fordert einen besseren Umgang mit den Bonuszahlungen.
Wolfsburg - SPD-Chef Sigmar Gabriel hat erneut gegen die Bonuszahlungen an die Volkswagen-Vorstände gewettert. Die Beschäftigten dürften nicht unter den Fehlern des Managements leiden, sagte der Bundeswirtschaftsminister bei einem Termin zu den niedersächsischen Kommunalwahlen in Wolfsburg. „So richtig verstanden habe ich das nicht, dass man sich in Zeiten dieser Krise im Vorstand dann Boni einsteckt in Millionenhöhe, statt vielleicht das Geld an die Beschäftigten-Stiftung zu spenden“, sagte Gabriel. Das Land Niedersachsen sowie die Arbeitnehmervertreter hatten sich zuletzt dafür eingesetzt, die Bonuszahlungen für VW-Vorstände drastischer zu senken als dann geschehen.
Die millionenschweren Bonuszahlungen an den VW-Vorstand sind seit langem umstritten. Auch für das vergangene Jahr waren bei Volkswagen Boni gezahlt worden, obwohl der Autobauer wegen der immensen Kosten für den Abgasskandal einen Rekordverlust erwirtschaftet hatte.
Erst Mitte Juli hatte der niedersächsische Wirtschaftsminister Olaf Lies (SPD) angesichts eines Bußgeldverfahrens wegen unrechtmäßiger Gewinne eine Rückzahlung von Vorstands-Boni ins Spiel gebracht. „Kein Gewinn ist kein Gewinn und von keinem Gewinn kann man auch keine Boni zahlen“, hatte VW-Aufsichtsratsmitglied Lies gesagt. Zunächst aber müssten die Ermittlungen der Staatsanwaltschaft Braunschweig abgewartet werden. Es könnte dann aber sein, dass geprüft werden müsse, welche „rechtlichen Rückgriffsmöglichkeiten“ es bei gezahlten Boni gebe.
Die Staatsanwaltschaft Braunschweig hatte ein Bußgeldverfahren gegen VW gestartet. Dabei könnten unrechtmäßige Gewinne aus dem Verkauf der weltweit rund elf Millionen manipulierten Autos zurückgefordert werden. Die Ermittlungen drehen sich um die Frage, ob VW mit einer den Vorschriften entsprechenden Diesel-Abgasreinigung weniger verdient hätte. VW hatte vor dem Abgas-Skandal Milliardengewinne gemacht. Den Differenzbetrag könnte die Ermittlungsbehörde nachträglich einkassieren.
Quelle: dpa
Wo er recht hat, hat er recht...
Und das obwohl er ziemlich selten recht hat...;-)
naja, auch ein blindes Huhn findet mal ein Korn 😆
In diesem Punkt hat er Recht.
Leider ist eine solche egoistische Absahnermentalität m.E. eines der grössten Probleme unserer Gesellschaft. Da könnte man auf Politikerebene auch Namen wie Koch, Schröder oder Profalla ergänzen. Von egomanischen "Wirtschaftslenkern" wie Middelhoff oder Mehdorn mal ganz zu schweigen. Gemeinsamkeit: nichts wirklich Grosses geleistet, als Person kritikunfähig, aber dennoch immer schwer auf den Putz gehauhen. Fehler machen immer nur andere und von Problemen hat man nie etwas mitbekommen. Und ganz wichtig: sich dabei vor allem den eigenen Säckel füllen.
Hi,
dies mal hat er richtig gehandelt und seine Parteifreunde dort, sollten sich daran ein Beispiel nehmen!
MfG
Super-TEC
Gleiches sollte auch für die Dividende gelten...
Ups, da hängt ja das Land Niedersachsen und einige Gemeinden mit dran. Politiker malen sich halt die Tatsachen wie diese gebraucht werden und lassen die Hälfte halt weg.
Das ist gelebter Sozialismus. Hatte Egon doch recht ? Als Selbständiger verdient man seine Brötchen im wirtschaftlichen Rahmen des Kapitalismus und als Vorstand eines Großkonzernes halt im Sozialismus.
Fehler erkannt ?
Lieber Herr Gabriel, als Sozialdemokrat sollten Sie doch mal erklären, wie man einem Vorstandsmitglied eine laut Vertrag berechtigte Entlohnung verweigern kann, ohne gegen das Gesetz zu verstoßen und sich eine Klage einzuhandeln.
Man sollte hierbei doch mal beachten, dass die Vorstandsmitglieder auf einen Teil der ihnen vertraglich garantierten Boni zunächst einmal freiwillig verzichtet haben und die Mitarbeiter hingegen eine Boni bekommen haben, die ihnen in der Höhe gar nicht zustehen würde.
Ich kenne keine Firma bzw. einen Vorstand, der sich in einer ähnlichen Situation so sozial verhalten hat.
Kurz vor den Wahlen versucht man natürlich zu glänzen. Der Politik glaube ich schon lange nicht mehr. Und ganz nebenbei, für mich ist es Skandalös, dass einige Menschen Millionen an Gehalt bekommen während andere in Armut leben. Die Schere zwischen Reich und Arm wird immer größer und die Politiker schauen tatenlos zu.
Eröffnungsbeitrag nicht gelesen? 😕
Hier soll geprüft werden, welche rechtlichen Rückgriffsmöglichkeiten es bei gezahlten Boni gibt, speziell im Zusammenhang mit unrechtmäßig erzielten Gewinnen durch den Konzern.
Aber wurden die Boni nicht für die Jahre ausgezahlt, in denen man unter anderem mit dem Betrug Gewinn erwirtschaftet hat? 😉
Schöne, schlüssige Aussage. Könnte über deren Türpfosten in Stein gehauen sein 😜
Aber wenn da ein Dauerauftrag beim Postbank-Konto eingerichtet ist, dann fließt halt erstmal... 😉
Natürlich. Inwieweit dies rechtliche Konsequenzen für die Betroffenen hat, ist ja Gegenstand der Ermittlungen.
Ich denke mal, dass es Herr Gabriel dies sicherlich ansprechen darf. Wenn aber seine Parteigenossen und er an seiner Leistung gemessen würden, müssten sie am Ende des Jahres noch Geld mitbringen.