Paris will Oldtimer verbieten
Keine Liebe für alte Autos
Paris – Stadt der Liebe und Schönheit, Platz für schöne, alte Autos? Nicht mehr lange. Ab 2014 will die Seine-Metropole alte Autos aus dem Stadtbild verbannen.
Wie Autobild Klassik meldet, will Bürgermeister Bertrand Delanoë ab 2014 alle Autos vor Baujahr 1997 aus dem Stadtbild der Seine-Metropole verbannen. Er hat dabei nicht primär den gutsituierten Liebhaber gepflegter Klassiker im Sinn: In der Welthauptstadt des Kontaktparkens sieht man das Auto gern emotionslos als Gebrauchsgegenstand. Entsprechend fahren viele Franzosen ihre Autos so lange, wie es eben geht.
Das ist herrlich französisch, aber nicht immer auf dem neuesten umwelttechnischen Stand. Der Bürgermeister kämpft für die Reinhaltung der Pariser Luft: "Das ist für unsere Einwohner“, zitiert das Magazin den Politiker.
Oldtimerclub: "Hirnrissig"
Eines aber ist den Franzosen noch viel lieber als ihre alten Autos: Ihre Streitkultur. Claude Fauconnier Vorstand der "Französische Freunde des 2CV", nennt Delanoës Vorschlag eine „hirnrissige Idee, um Ökonomen und Reiche zu erfreuen, die die tagtägliche Realität ignorieren." Ein neues Auto sei für viele Pariser einfach zu teuer, sagt der Oldtimerfreund.
Es wird geschätzt, dass die Regelung 365.000 Autos betreffen könnte – darunter auch viele Klassiker wie die verbreiteten Renault R4 oder eben Citroën 2CV. Im Pariser Rathaus ist man allerdings überzeugt: Das Innenstadtverbot für alte Autos wäre die Fortsetzung einer erfolgreichen Verkehrspolitik. In den vergangenen 11 Jahren ging der Verkehr um 25 Prozent zurück, dank zusätzlicher Radwege und Busspuren.
Betroffen von den Plänen Delanoës sind auch die vielen alten Vespas, die in Paris herumkurven. Der Bürgermeister will alle Zweiräder, die älter als zehn Jahre sind und Lkw über 18 Jahre ebenfalls aus dem Stadtzentrum weghaben. Im Gegenzug solle wieder eine Abwrackprämie eingeführt werden, schlägt der Sozialist vor. Außerdem solle das Verleihsystem für Elektroautos für die Altautobesitzer gratis werden, die ihr Fahrzeug abgeben müssen.
So eine Meldung hätte ich eigentlich eher am 1. April erwartet...
🙄 Achja... Politiker, die auf einer Welle des Populismus reiten und immer wieder die selben Floskeln nutzen. Anstatt sich solchen Gehirnfürzen hinzugeben sollten die sich mal lieber Gedanken über Lösungsansätze für die armen Vororte machen.
Gab es so eine Diskussion in der Schweiz nicht auch? Wurde dann aber dank heftigen Gegenwinds abgeblasen.
Vor allem: Was ist denn an Autos vor Baujahr 1998 so schlecht? Die meißten hatten ab den 90ern einen Katalysator. Da "stinkt" nichts - und die Abgase sind sogar so unschädlich, dass man getrost den Wagen in der Garage laufen lassen könnte, ohne das Gefahr droht erstickt zu werden.
Und die paar Oldtimer, die da noch rumdüsen machen den Braten auch nicht Fett.
Da machen die alten Vespas mit ihren 2-Taktern deutlich mehr Krawall und die stinken auch. Trotzdem: Irgendwie gehört das doch dazu?
Ich war im letzten Jahr mit meinem 97er Audi in Paris.^^ Habe auch keinen Bedarf mehr mit dem Auto da rein zu fahren. 😊
die idee is so bescheuert....die könnt glatt von uns deutschen kommen 😆
Vor allem: Wie wollen die das kontrollieren? Klar, den meißten Autos sieht man es an. Aber ich denke nicht, dass jede Politesse sich so gut mit Autos auskennt um die feinen Unterschiede zu erkennen.
Es gab ja durchaus auch Modelle, die über einen längeren Zeitraum gebaut wurden.
Klebt man sich dann einen Aufkleber hinter die Windschutzscheibe mit dem Baujahr? Umweltplakette, nur anders?
Gut finde ich die Reduzierung des PKW-Verkehrs in Innenstädten, aber ich verstehe nicht ganz, warum es nur alte Autos betreffen soll. Wie weiter oben angemerkt, sind G-Kat-Autos umweltfreundlicher als jede neue Vespa. Außerdem fahren die Leute nicht zum Spaß ihr altes Auto, sondern weil sie sich kein jüngeres leisten können.
Das einzige Wort was hier passt ist Angst: Immer wenn irgendwas von einem Politiker in Europa kommt schwanke ich zwischen der Angst das das wirklich umgesetzt wird und dem Bedürfniss mit Facepalm meinen Kopf auf die Tischplatte zu schlagen.
Ich denke es gibt weitaus größere Probleme als alte Autos. Besonders in heutigen Zeiten.
Wieso 1997?
Was ist an diesem Datum wieder so besonders?
Mein 93er Vento hat mit dem KLR die Grenzwerte wie ein Euro 3 Fahrzeug, und E3 war noch 2005 salonfähig rein.... 🙄
Mir kommt eher der Verdacht auf, dass man die alten "Schrotthaufen" loswerden will, damit sich Paris auch aus automobiler Sicht modern und chique zeigt.
Pariser Politiker hatten ja seit jeher etwas dekadente Vorstellungen... die Stadt selbst wurde ja immer wieder, je nach Laune der aktuellen Herrscher, umgebaut und verändert. Die "kleinen Leute" waren in der Stadt schon immer recht aufgeschmissen.
Naja, alles unter dem Deckmantel des Umweltschutzes. Kommt in unserer "grünen" Zeit ja hervorragend an.
naja. wenn er einfach sagen wuerde die alten fahrzeuge werden aus dem verkehr gezogen damit neue verkauft werden, haette er deutlich mehr protest am hacken... oder vielleicht auch nicht. irgendwann wird es unabdinglich werden die alten ideen zu recyclen, dass konsumgueter nach ablauf eines bestimmten lebensalters nicht mehr genutzt werden duerfen...
gruesse vom doc
Der nächste tragisch-logische Schritt wäre dann eigentlich ein Zwangsdatum ab wann man bestimmte Konsumgüter ersetzen bzw neukaufen muss. Auto alle 10 Jahre, Fernseher alle 5 Jahre, Kaffeemaschine alle 2,5 Jahre. Dachte eigentlich das sich solche "Staatslenkungsideen" vor ca. 20 Jahren vollends entsorgt wurden als der Ostblock zusammenbrach.
dann hattest du wohl noch nie ein Auto mit laufendem Motor in einer Garage. Ich hatte das mal gemacht, weil ich den Leerlauf kontrollieren wollte und obwohl die kleine Seitentuer offen war, war die Luft nach knapp 2 Minuten nicht mehr gut.
Der Franzose hat aber wohl ein Rad ab! Hat wohl ein Baguette zu viel im Popo stecken!
Schade um die vielen schönen Oldtimer in Paris. Es gibt zwar viele viele Rostlauben aber auch einige top erhaltene Wagen.
Was an 1997 so besonders sein soll weiß ich nicht es gibt Fahrzeuge wie erwähnt wurde die dank KLR oder Minikat auch mit Baujahr 1990 z.B. D3 schaffen die auch ein 1998er gerade mal erfüllt.
Andererseits werden es viele Exporthändler feiern, falls es dazu kommt werden sie höchstwahrscheinlich massenweise Fahrzeuge zu Tiefstpreisen bekommen.
Trotzdem verstehe ich nicht warum auf die Autos immer geschimpft wird ich kann mit meinem Diesel nicht mehr nach Frankfurt, da er nur die rote hat. Währenddessen pusten die Industrieparks ordentlich Dreck in die Luft. Weiterhin wird nicht eingerechnet wie sehr die Umwelt durch die Produktion eines Autos verschmutzt wird. Einer Statistik nach müsste man einen Neuwagen über 20 Jahre fahren damit er diese Defizit der Verschmutzung wieder gut macht. KURZ GESAGT WAHNSINN DER POLITIKER AUF KOSTEN DER BÜRGER. INDUSTRIE WIRD HINGEGEN GESCHONT.😤
die konsequente fort- und umsetzung der ideen von london oder stevens waere genau das. ich denke darauf laeuft es irgendwann hinaus.
gruesse vom doc
Und genau darauf läuft es aber hinaus. In der heutigen Zeiten wo PSA und Opel kränkeln und sich deshalb zusammen schließen, um " Einsparungen im Einkauf " zu erreichen, ist dieses nicht weiter verwunderlich. Wie kann man besser die Wirtschaft ankurbeln, als durch solch ein Verbot !? Auch wenn die Pariser nicht gerade das Geld dafür haben sollten. Wozu gibt es denn die diversen Finanzierungsmöglichkeiten ?! Politik und Wirtschaft sind doch, was das betrifft, nahezu untrennbar miteinander verbunden. Politik hält (durch Aktienanteile an den Autokonzernen) und fördert (durch Sonderkonditionen) die Autoindustrie. In wieweit, die (Staats)Banken dabei die Hände im Spiel haben, kann sich doch jeder selber ausmalen. Also ist es ein Geben und ein Nehmen. Wer weiß schon was hinter verschlossenen Türen ausgehandelt wird und bislang wurde. Aber man darf das alles, ja nicht so engstirnig sehen. Bei uns, hat sich doch auch alles gebessert, nachdem die Umweltzonen eingeführt wurden 🙄. Naja, vielleicht nicht für diejenigen, die eine andersfarbige Plakette hatten/haben als die Grüne. Hmm, für die Grünplakettenbesitzer, ist es doch wohl auch viel entspannter in der Stadt geworden. Mehr Parkplätze, nicht mehr ganz so voll und ein viel zügigeres vorran kommen, ist doch wohl auch gewährleistet. Mal abgesehen, von der viel besseren Luft. Weniger Feinstaub und so.
Oder hab ich da jetzt etwas verwechselt 😕? Na kann ja auch sein, das ich ein wenig Politikblind bin und der Globalisierung und mir selbst etwas im Wege stehe. Bin halt nur ein einfacher Mensch, der aus einer Arbeiterfamilie kommt und wahrscheinlich nicht den Durchblick in der EU hat 😎. So wat, lassen wir uns doch einfach alle weiter ver.....en! Egal in welchem Land wir leben.