Daimler und Tesla gehen getrennte Wege
Keine neue Kooperation zwischen Daimler und Tesla
Elektroauto-Hersteller Tesla baut bisher den Antriebsstrang für die elektrische Mercedes B-Klasse. Jetzt laufen die Kooperationen aus.
Genf - Der Autobauer Daimler und der Elektroauto-Pionier Tesla gehen künftig komplett getrennte Wege. Rund eineinhalb Jahre nachdem die Stuttgarter ihre letzten Tesla-Aktien verkauft hatten, laufen jetzt auch die Kooperationen aus. Bei der nächsten Generation der elektrischen B-Klasse arbeitet Daimler nicht mehr mit dem US-Unternehmen zusammen.
"Wir haben ein hervorragendes Projekt mit Tesla und arbeiten sehr gut mit den Kollegen zusammen. Folgeprojekte sind aber derzeit nicht geplant, weil wir uns in Zukunft hervorragend selbst versorgen können", sagte Harald Kröger, Entwicklungschef für Elektrofahrzeuge bei Mercedes, der Branchen- und Wirtschaftszeitung "Automobilwoche". Er bestätigte damit bereits seit einiger Zeit zirkulierende Spekulationen.
Bisher liefert der US-Autobauer, der die traditionellen Hersteller mit innovativen Autos unter Druck setzt, für die B-Klasse Batterie und Antriebsstrang. Daimler hatte in der vergangenen Woche bei der Automobilausstellung in Genf angekündigt, bei der Tochter Accumotive im sächsischen Kamenz rund 500 Millionen Euro zu investieren und eine zweite Batteriefabrik zu bauen.
Die Schwaben hatten sich 2009 mit rund 9 Prozent an Tesla beteiligt und sich kurz danach wieder von Teilen des Pakets getrennt. Im Herbst 2014 verkauften die Deutschen dann die restlichen Anteile.
Ob sie wohl was besseres haben?
Bin gespannt wie lange Tesla noch existieren wird. Die haben noch nie einen Gewinn erwirtschaftet. Irgendwann wird auch ein Elon Musk den Geldhahn zu drehen...
Pro Auto machen sie Gewinn...das wird nur massiv reinvestiert wodurch das Minus zu Stande kommt. Läuft alles nach Plan bisher. 😉
Zum Thema:
Na so ganz wird die Zusammenarbeit wohl noch nicht beendet werden. Schließlich sind einige Schalter und Bedieninstrumente in den Teslas von MB übernommen (Fensterheber, Automatikwählhebel, etc...).
...da hat der Erfinder des Autos ein wenig Nachhilfe zur Gegenwart/Zukunft bekommen... - ...und ihm ist das jetzt ein wenig peinlich...
Er hat schließlich alles für alle Ewigkeit erfunden... 😉
Davon können wir angesichts der enormen Innovationskraft von Tesla ausgehen.
Elektroauto-Pionier (also richtig in, zumindest damaliger, Autoform) ist höchstens die Fa. Flocken, aber gewiss nicht Tesla.
Die elektrische B-Klasse lässt aber wenig von Tesla'scher Genialität erkennen. Die Reichweite ist Hausmannskost, und vieles schlimmer, es gibt keinen Schnellladeanschluss. Warum die B-Klasse nicht an Tesla Schnelllader geladen werden kann, ist mir ein Rätsel. Technologisch müsste es ja möglich sein. Bei dem Kaufpreis hätte das auch noch drinn sein müssen.
Das Know-How ist abgeschöpft ....
Und?
Hat Amazon auch nicht!
Tesla war nicht für die Entwicklung der elektrischen B-Klasse zuständig. Es wurde lediglich ein (nach Mercedes Vorgaben) angepasster Akkublock/Motor geliefert. Wenn nicht mehr Bauraum zur Verfügung steht und die Plattform von Mercedes nicht mehr hergibt, kann Tesla auch nicht zaubern. Das Problem ist einfach, dass die B-Klasse nicht von Grund auf als E-Auto geplant wurde, sondern als Verbrenner.
Und technisch wäre die elektrische B-Klasse sehr wohl für die Supercharger ausgelegt, es wurde aber von Mercedes nicht lizensiert. Tesla trifft hier für diesen halbherzigen Versuch absolut keine Schuld.
Viel hat Daimler aber nicht abgeschoepft. Wahrscheinlich weil sie bei EV nur halbherzig dabei sind.
Auf der anderen Seite kann man ja auch sagen: Daimler und VW gehen getrennte Wege...
Jeden Tag gibt es neue Zusammenarbeiten und alte werden aufgeloest. Das ist menschlich und keine grosse Tragik.
Pete
Für die Chinesen hat Daimler ja ein Elektroauto mit einem anderen Konzept zusammengeschustert. Dort verwenden sie einen fetten 500 Kg Batterieblock in einem relativ kompakten Fahrzeug (Basis alte B-Klasse). Dennoch beträgt die Reichweite nur 300 Km weil sie zu Gunsten der Robustheit eine Lithium-Eisen-Phosphat Batterie verwenden. Diese braucht nicht klimatisiert zu werden, brennt nicht und ist kostengünstiger. Der Nachteil ist eine niedrigere Energiedichte.
Würde man diese 500 Kg Lithium-Eisen-Phosphat-Batterie durch eine Lithium-Ionen-Batterie ähnlichen Gewichts ersetzen, dürften bestimmt teslaähnliche Reichweiten um die 500 Km drin sein. Allerdings würden dann auch die Kosten Richtung Tesla tendieren.
Man darf gespannt sein, wie sich die ausgebaute Fertigung in Kamenz dann auf die Akkupreise auswirkt. Allerdings denke ich, dass Tesla die Preise mit der Gigafactory deutlich unterbieten kann, ich bin deshalb zwiegespalten, ob eine weitere Kooperation im Akkubereich zwischen Daimler und Tesla nicht auf Dauer fruchtbarer gewesen wäre.
Das ist gut moeglich. Teilweise erscheint es aber das Daimler auf Maerkte angepasste Strategien faehrt. Sachsen wird nicht teurer sein als Nevada und fuer China werden Marktspezifische Loesungen entwickelt. Es duerfte China sein wo man mit den Absatzzahlen fuer EV am ehesten voran kommt.
Pete