Biker brauchen keine Boots
Keine Stiefel-Pflicht für Motorradfahrer
Wer in Turnschuhen auf dem Motorrad unterwegs ist, trägt keine Mitschuld an dadurch begünstigten Verletzungen. Das entschied das Oberlandesgericht Nürnberg.
Nürnberg - Einen Motorradfahrer trifft durch das Tragen von einfachen Sportschuhen bei einem Unfall keine Mitschuld an schweren Verletzungen. Das entschied das Oberlandesgericht Nürnberg. Dass ein Motorradfahrer zu seinem eigenen Schutz spezielle Motorradschuhe tragen müsse, sei nicht gesetzlich vorgeschrieben und falle auch nicht unter das allgemeine Verkehrsbewusstsein.
In dem verhandelten Fall ging es um einen Motorradfahrer, der in ein ausparkendes Auto gefahren war und sich schwere Fußverletzungen zugezogen hatte. Sein Unterschenkel musste amputiert werden. Der Mann bekam ein Schmerzensgeld in Höhe von 45.000 Euro, der Schadenersatz lag bei 13.000 Euro. Zu Recht, entschied das Gericht, und lehnte damit eine Berufung der Gegenseite ab.
Aber als Fahrradfahrer hat man Mitschuld an Verletzungen, wenn man keinen Helm trägt?
Wenn ich mir die Fahrradfahrer so ansehe, könnte es durchaus "nicht unter das allgemeine Verkehrsbewusstsein" fallen, dass man beim Fahrradfahren einen Helm trägt.
Gerichtsurteile und deren Begründung... 😕
PS:
Will ich meinen Fuß, mein Fußgelenk oder auch meinen Unterschenkel schützen und im Ernstfall nicht verlieren, sollte ich natürlich Boots tragen.
Die Titel hier werden von Tag zu Tag reißerischer:
Der Stiefel verhindert keine Brüche, Quetschungen, Stauchungen.
Das die Sohle und das Obermaterial steifer ist, ändert nichts daran, das die Verletzungen im Innern bei seitlichem Anprall gleich ausfallen.
Es dauert mit Stiefel am Fuß lediglich ein paar Sekunden länger bis das Fleisch dampft, wenn man mit dem Unterschenkel unter dem Auspuff zum Liegen kommt.
An die Fahrradhelm-Sache dachte ich auch sofort (!), ist wohl eine Fall zu Fall Entscheidung, bzw. vor welcher Instanz man steht und welchen Rechtsbeistand man inne hat.
Link zum Urteil?
Unterschenkel wegen Fußverletzung ab? Wo ist die journalistische, klare Darstellung?
Dann kann man nämlich auch urteilen: "Er wurde vom Wuchtgeschoss eines Panzers getroffen, eine beschusshemmende Weste war nicht nötig." Wenn nämlich eh alles Matsch ist, dann hätte der Schutz auch nichts gebracht.
Das kommt auf den Stiefel an. Meine haben mir schon die Mittelfussknochen gerettet, nachdem das Motorrad mit dem Fussrastenträger draufgefallen ist.
Da hat ja jemand Ahnung... unsere Motorsportjungs fahren bestimmt nicht mit Stiefeln durch die Gegend weil sie so schön zum gehen sind und gut aussehen.
In Sneaker (1x im Sommer - war klar) habe ich mir nahezu jeden Knochen an den Füßen gebrochen den es gibt, hatte schlussendlich 4 OPs alleine an einem Fuß, seitdem zwei steife "dicke Onkel" und Kunstknochen, Abrollverhalten bescheiden und so weiter...
Es mag ja stimmen dass es nichts bringt wenn Dir bildlich ne Dampfwalze drüberfährt, aber der Schutz bei einem Sturz ist beträchtlich was die feinen Knochen und Bänder angeht.
Im Sommer fahre ich auf kurzen Strecken auch manchmal mit "normalen" Schuhen. Hatte dabei schon mal nen Sturz, wo ich mir dann den Fuß verstaucht habe - mit meinen Boots wäre das wohl nicht passiert!
bingo!
womit wir dann dort angelangt sind, dass man dazu erstmal gesetzliche mindestanforderungen an die stiefel stellen müsste!
wenn ich zum motorradfahren meine s3-stiefel von der arbeit anziehen würde, hilft mir das zwar wenn mir ein panzer über den fuß fährt oder ich über ein nagelbrett laufe...'seitlicher schutz' ist aber sogut wie keiner gegenben, womit wir dann an dem punkt angelangt sind, das der stiefel allenfalls vor verbrennungen durch den auspuff schützt!
wobei wir sicherlich nicht darüber diskutieren müssen, das ein "richtiger" motorradsteifel mit protektoren eine wesentliche höhere dämpfung hat und so verletzungen verhindern/vermindern kann....
... und wenn man sich "trotz" Stiefel das Knie bricht, dann ist man natürlich schuldig, da man keinen Knieschutz anhatte - und wem, beim Haus verlassen, ein Stein auf den Kopf fällt, der ist selber schuld....
Wer sich gegen jeden beliebigen Fall absichern will, der wird sich nicht mehr bewegen können!
Motorradfahren soll Freude machen, keine Qual sein!
Gruß, HUK
Wenn ich nur mal 5 km durch die Stadt fahre, zieh ich mich auch ganz anders an, als wenn ich z.B. 35 km über die Autobahn zur Arbeit fahre.
Helm sowieso und auch immer Jacke mit Protektoren. Aber eine entsprechende Hose und Stiefel zieh ich dann nur für längere, bzw. Autobahn-Fahrten an.
Leider sind es aber solche Personen die sich dann darüber beschweren bei offensichtlicher Dummheit (T-Shirt, FlipFlops, keine Handschuhe...) und den größten Ärger machen wenn sie weniger Schmerzensgeld erhalten aufgrund unzureichender Schutzkleidung.
Das Schmerzensgeld steht nach einem Unfall wohl nicht an erster Stelle, wer einmal die Verbrennungen/Schürfwunden nach Motorradunfällen ohne Schutzkleidung gesehen hat wird nie mehr ohne diese Kleidung fahren. Gleiches gilt für Rad fahren ohne Helm!
Genau, deswegen würde ich auch nie im T-Shirt über die Autobahn fahren! Ich fahr zwar mit nur mittelmäßigen Schutz durch die Stadt, aber da ist das Verletzungsrisiko "etwas" geringer. Die Gefahr ist mir bewusst - Motorrad fahren ist ja generell gefährlicher als Auto fahren...
Ich kann jedoch nicht verstehen, wie manche Leute ohne Helm fahren können - genau wie ohne Gurt im Auto.
Genau dasselbe habe ich vor 2 Wochen erlebt. Da war ich sehr dankbar, dass es die starke Sohle meiner Daytona Travel Star war, die da zwischen Sturzbügel und Pflaster klemmte und das Schlimmste verhinderte!