Städte ignorieren Gesetz zur Förderung von Elektroautos
Keine Vorteile für Elektroautos
Seit einem Jahr dürfen deutsche Städte selbstständig entscheiden, ob sie Elektroautos Vorteile gewähren. Die aktuelle Bilanz: Zwei Busspuren dürfen befahren werden.
München - Um die Nutzung von E-Autos voranzutreiben, dürfen die Städte den Besitzern Sonderrechte einräumen und etwa das Befahren von Busspuren erlauben. Doch nach Informationen des Bayerischen Rundfunks (BR) nutzen die Städte diese Möglichkeiten des vor einem Jahr in Kraft getretenen Elektromobilitätsgesetzes (EMOG) kaum. Dies ist das Ergebnis einer Befragung in den 20 größten Städten Deutschlands und den 20 größten Städten Bayerns. Dortmund ist demnach die einzige dieser Städte, die zwei Busspuren freigegeben hat. Alle anderen lehnten die Maßnahme ab.
Nach BR-Angaben heißt es zur Begründung etwa in München: „Busspuren wurden eingerichtet, um den Bussen eine möglichst staufreie und damit beschleunigte Fahrt zu ermöglichen. Sie können zudem mit einer speziellen Technik an Bord Ampelanlagen frei schalten. E-Fahrzeuge, die auf den Busspuren unterwegs sind, können dies nicht und würden dem ÖPNV damit die Beschleunigung nehmen.“
Ähnlich werde in Hamburg argumentiert: „Busspuren werden jetzt und in Zukunft in Hamburg nicht für E-Autos freigegeben, weil mit derzeit bereits 2.000 E-Autos (Tendenz stark steigend) im innerstädtischen Verkehr ein geordneter Busbetrieb nicht mehr möglich wäre.“
Ebenso nutzen laut BR wenige Städte die neu geschaffene Möglichkeit, Besitzern von E-Autos das kostenlose Parken in der Innenstadt zu erlauben. In größerem Umfang seien dies nur Hamburg, Hannover und Bayreuth. Stuttgart räume solche Privilegien bereits seit 2012 ein.
Der Hauptgeschäftsführer des Deutschen Städtetages, Helmut Dedy, sagte zu den Ergebnissen: „Wenn Sie zum Beispiel als Stadt gesagt haben, Sie wollen den ÖPNV beschleunigen, dann macht es keinen Sinn, Busspuren für Elektromobilität zur Verfügung zu stellen. Wenn Sie sich vorgenommen haben, die Altstadt autofrei zu halten, dann werden Sie dort kein Parken für Elektroautos einrichten können.“
verständlich ... autofrei ist autofrei. Das schliesst auch Elektroautos mit ein ... solange sich E-Autos so scheisse verkaufen, nutzt es imho auch garnichts, Busspuren freizugeben.
Tja, so ist das nun mal mit der Realität !
Die angeführten Argumente auch absolut verständlich.
Ein (carfacto-Blödsinn-weg) Elektroauto bleibt ja weiterhin ein Fahrzeug des Individual-Verkehrs. Und wo die Verkehrsdichte am größten ist, bringt der ÖPNV im Verhältnis zur Stellfläche mehr Leute rein/raus.
Ich finde das eh Quatsch, PKWs auf Busspuren fahren zu lassen. Und wenn mal die E-Autos boomen, dann ist der Sinn der Buspuren hinfällig. Und allgemein gibt es an jenen Stellen, wo die Busspuren enden, nur weiteres "Ich Zuerst"-Gerangel.
Wenn man dann noch bedenkt das in Städten mit Straßenbahnverkehr die Busspuren teilweise auf den Straßenbahngleisen entlangführen, stelle ich mir das eh ziehmlich unfallträchtig vor, wenn da jetzt noch reihenweise PKWs, in Form von E-Autos, auf diesen verkehren.
Imerhin muss der Busfahrer sich an Kreuzungen an den Lichtsignalanlagen für Straßenbahnen orientieren und ist auch entsprechend geschult. Der gewöhnliche PKW-Fahrer ist das nicht.
Ich denke mal, das da viele Stadtoberhäupter zurecht keinen Bock auf solche zusätzliche Probleme haben.
Hab doch gleich gesagt, dass dieses Gesetz Schwachsinn ist.
notting
Entweder hat man wenige E-Autos die es nutzen könnten aber zu welchem (allg.) Nutzen ?
Oder es sind dann (irgendwann) allzu viele und das Ansinnen der Busspur ist hinfällig.
ich wüsste wie man der e-mobilität zum durchbruch verhelfen könnte. allerdings darf ich das hier aufgrund der fehlenden politischen korrektheit nicht schreiben.
Gratis-Segways/-E-Bikes für alle? Mehr Entwicklungsförderung für die Industrie? Noch mehr Subventionen für die Käufer?
Es ist halt so, dass die E-Auto-Reichweite aktuell mies ist _und_ man meist nicht wirklich schnell laden kann (ähnlich schnell wie volltanken). Wenn diese Probleme gelöst sind, kommt das schon von alleine.
notting
Auf den Busspuren hat kein Auto was verloren, der Busverkehr muss Vorrang haben.
Ein massiver Ausbau der öffentlichen Lade-Infrastruktur wäre hier sicherlich zielführender bei der Förderung der Elektromobilität.
Man muss dazu sagen: So viele reine Busspuren gibt es nicht in Dortmund. Da werden die also wohl die einzigen freigegeben haben wo es überhaupt Sinn macht. Das Straßennetz ist eigentlich sehr gut und sowohl Auto- als auch Radfahrerfreundlich gestaltet.
ich verstehe bei E-Autos immer noch nicht, wieso ich für eine Batterie mit max. 150 km Reichweite auch noch durchschnittlich 80 € Miete im Monat zahlen soll. Alleine das vermiest mir persönlich den Kauf eines E-Autos, abgesehen von den noch miserablen Lademöglichkeiten ausserhalb des eigenen Grundstücks.
Ein E-Auto ist momentan eher ein Luxusspielzeug statt ein ernstzunehmendes Verkehrsmittel.
Solange das so ist, kann man sinnfrei fördern wie man will...
In der Innenstadt Hamburgs gibt es diverse Ladesäulen an denen ein Elektroauto (während des Ladevorgangs) kostenlos parken darf. Solange diese Parkplätze jedoch permanent von Verbrennerfahrzeugen blockiert werden, hat derjenige der ein Fahrzeug laden will (oder muss) gar kein Zugang zur Ladesäule...
Gelegentlich sieht man aber doch ein Fahrzeug ladend an solcher Säule stehen (sofern nicht vom Verbrenner blockiert).
Dann sind die Ladekabel wohl zu unflexibel (sodass ein Ladekabel abwechselnd an 2-4 Parkplätzen genutzt werden kann und der Ladevorgang zu langsam, dann bräuchte man sowas nicht an Parkplätze hinstellen, sondern könnte generell sagen "Du hast max. 5-10min zum Tanken/Laden, dann noch zahlen und dann weg mit dir" (und zu wenig Parkplätze gibt da offensichtlich sowieso).
Gibt ja auch schließlich keine öffentl. nutzbare von der Stadt finanzierte Tankstelle.
Im Endeffekt werden da eben Parkplätze für Gutverdiener reserviert...
notting
War ja klar
Elektroautos und Deutschland
Ist wie terraforming und Mars ...