Mazda3 Hybrid: Fahrbericht
Keiner ahnt, was in ihm steckt
Mazdas neuer Dreier sieht gut aus. Noch besser sind bald seine inneren Werte. Auch wenn sie nur geliehen sind. Erste Fahrt im neuen Mazda3 Hybrid.
Yokohama - Wer gern Sushi essen möchte, kann sich frischen Fisch, Algenblätter, feinen Reis und Sojasauce kaufen und drauflos basteln. Er kann auch eine mehrjährige Ausbildung zum Sushimeister absolvieren. Aber warum das Sushimachen nicht einfach den Fachleuten überlassen und essen gehen?
Das beschreibt ganz gut, wie der neue Mazda3 zum Hybridantrieb kam. Von Verbrennungsmotoren versteht Mazda viel, von Hybrid aber noch wenig. Im Prius-Land Japan ein echtes Erfolgshindernis. Deshalb kauft sich Mazda die schnelle Lösung statt lang eine eigene zu entwickeln, und verwendet in Lizenz das Toyota-Hybridsystem.
Skyactiv für Axela
Statt Toyotas 1,8-Liter-Motor kombiniert Mazda das robuste und bewährte Set aus Elektromotor, Nickel-Metallhydrid-Batterie und Planetengetriebe mit einem eigenen Benziner: eine auf 99 PS leistungsreduzierte Version des 2,0-Liter-Skyactiv-Motors.
In der Golf-Klasse ist der Mazda3 (in Japan: Axela) einer der Schönsten, bei seinem Anblick denkt keiner an den regentropfenförmigen Prius. Im Innenraum gibt es keine Überraschungen, abgesehen von 107 Litern Kofferraum, die gegenüber der Verbrenner-Version fehlen. Und der Rechtslenker-Konfiguration, denn den Mazda3 Hybrid gibt es erst mal nur in Japan.
Prius-Feeling im Mazda
Das kennen Prius-Fahrer auswendig: Lautlos und gemächlich setzt sich der Mazda-Hybrid in Bewegung. Im Hybrid anfahren, bedeutete schon immer die Entdeckung der Stille. Und die Klärung der Frage: Wann springt der Verbrenner an?
Antwort: Erst, wenn der Fahrer mehr Leistung abfordert. Dann verhält sich der Mazda genau wie ein Toyota-Hybrid: Der Motor benötigt hohe Drehzahlen und wird laut. Auch das schleifende Fahrgefühl des CVT-Getriebes ist vertraut – davon werden die Japaner uns Deutsche nie so ganz überzeugen.
Wie ein Prius fährt der Mazda3 mit Prius-Antrieb trotzdem nicht. Er lenkt direkter und rollt straffer ab. Das steht durchaus im Widerspruch zur Charakteristik des Hybridantriebs. Sicher dachten die Designer und Abstimmer des Mazda3 nicht an diesen Hybridantrieb, sondern an die eigenen Skyactiv-Motoren.
Suche die EV-Taste
Auch der Mazda-Hybrid-Fahrer soll nicht allzu sehr ans Toyota-Herz denken. Die (im Prius prominent platzierte) Anzeige für Batteriestand versteckt sich rechts außen am Armaturenbrett. Das Energieflussdiagramm versteckt sich im zweiten Untermenü des Bildschirms. Und die EV-Taste für den rein elektrischen Modus?
Sie versteckt sich da, wo Cockpit-Designer die Funktionen parken, die sie als zu unwichtig für die Mittelkonsole erachten. Dabei schafft der Mazda3 Hybrid tatsächlich die versprochenen gut zwei Kilometer rein elektrisch – einen zarten Gasfuß vorausgesetzt.
Vorerst nicht nach Europa
Ob Mazda diesen Antrieb nach Europa bringt? Zurzeit, glaubt man in Hiroshima, lohnt es sich nicht. In Japan und den USA schon, denn dort spielen Diesel kaum eine Rolle, und Hybride schaffen ordentliche Stückzahlen. Trotzdem muss Mazdas Hybrid erst noch zeigen, dass er dem Prius zuhause Konkurrenz machen kann. Bisher ist noch kein Fahrzeug ausgeliefert.
Und was kostet der Mazda mit Toyota-Technik? Wegen unterschiedlicher Besteuerung und großer Verwerfungen im Wechselkurs ist die Zahl für uns wenig aussagekräftig: In Japan kostet der Axela Hybrid gut 2,5 Millionen Yen. Das entspricht beim aktuell sehr schwachen Yen knapp 19.000 Euro.
Bei Mazda ist man in jedem Fall optimistisch: Der Mazda3 ist schließlich nicht nur schnittiger, sondern sogar etwas sparsamer als der schwerere Prius. Da macht es auch nichts, wenn der Antrieb von der Nachbarin geborgt ist.
Lest hier auch unseren Fahrbericht zum neuen Mazda3
- Technische Daten: Mazda3 Hybrid
- Karosserie: Stufenheck-Limousine
- Verbrennungsmotor: 2.0-Liter-Vierzylinder-Benzinmotor, 99 PS. Max. Drehmom.: 142 Nm.
- Elektromotor: Synchronisierter AC-Motor, 82 PS. Max. Dreh, mom.: 207 Nm
- Systemleistung: 136 PS
- Getriebe: CVT-Automatik
- Länge x Breite x Höhe in m: 4,58 x 1,80 x 1,46
- Leergewicht: 1.390 kg
- Verbrauch: 30,8 km/l (jap. JC08-Zyklus; 3,2 l/100 km)
- Beschleunigung: 0-100 km/ ca. 10 s
- Höchstgeschwindigkeit: 180 km/h
Ja, bitte auch nach Europa.
Allerdings als "Sport"!
Warum gibt´s hier eigentlich so wenig Stufenheck Limousinen? bzw. bis vor paar Jahren gabs nur so wenig, in anderen Ländern gibt´s nur die! Ich wär ja mal für einen Audi A4 Lang Version oder so...je länger und tiefer, desto geiler, nicht diese aufgebockten klein(*pardon KOMPAKT*) Wagen...
Also so sieht der Mazda 3 schick aus ^^
Sehr schick!
Und das Foto vom Cockpit zeigt mit 5 Litern/100km zeigt natürlich schon eher realistische Zahlen 😉
ich brauche Mathe-Nachhilfe
Die Leistung kann man nicht arithmetisch addieren, sondern geometrisch. Die Maximalleistungen stehen nicht zum gleichen Zeitpunkt zur Verfügung, so dass tatsächlich "nur" eine Systemleistung von 135-136 PS vorliegt.
cheerio
Ich glaube schleifen tut wohl eher ein DSG?
Da ich parallel zum Prius gelegentlich einen 320i Automatik fahre, sehe ich keinen wirklichen Unterschied zwischen Wandler und eCVT, wenn hohe Leistungen abgefordert werden. Nur hat der 320i mehr Leistung und beschleunigt schneller. Laut werden aber beide.
Nur in der Stadt ist der Prius dank "instant power" wesentlich spritziger als der 3er. Auf der AB verhält er sich ab 130 wie jeder Golf 2.0 oder 1.6 Automatik den ich bisher gefahren bin. Hohe Drehzahlen gehören dann dazu.
Es kommt mir manchmal vor als würden Autotester Hybridfahrzeuge bewusst "treten".
Läuft der Mazda Motor im Atkinson Zyklus?
genau das würde mich auch interessieren!
wäre mal interessant was der unter realen bedingungen an sprit nimmt.
also einmal die 50 liter sprit oder wieviel reinpaßt leerfahren, wiedervolltanken und die kilometer ablesen.
ich denke da wird man so um die 6 liter liegen. bei viel stadtverkehr mag der hybrid was bringen und überland evtl auch aber die meisten kilometer summieren sich irgendwo dann doch auf der autobahn
nun ist der normale 2.0 liter mit 150ps eventuell ein wenig anders aber der verbraucht laut spritmonitor schon fast gruslig viel sprit 8.5 liter im schnitt...
http://www.spritmonitor.de/.../250-3.html?...
ok, vielleicht liegts an den fahrern die mit 150 ps ihren kompakten eher sportlich bewegen aber selbst wenn der hybrid 1,5-2 liter einsparen würde wärs immernoch viel. von der normangabe ganz zu schweigen aber die verbrauchsangaben sind ja bei allen hybriden zyklusbedingt völlig weltfremd.
2 liter hubraum und 99ps ist auch interessant
"Antwort: Erst, wenn der Fahrer mehr Leistung abfordert. Dann verhält sich der Mazda genau wie ein Toyota-Hybrid: Der Motor benötigt hohe Drehzahlen und wird laut. "
->normal heißt doch viel hubraum bei wenig leistung = wenig drehzahl, eben auf drehmoment hin optimiert
ist ungewöhnlich warum nun ausgerechnet dieser 'hubraumriese' mit hohen drehzahlen gefahren werden will?
von einem 1 liter motörchen mit 99ps wäre das so zu erwarten aber von einem 2 liter?
normal würde doch wenig hubraum und wenig drehmoment beim benzinmotor reichen denn in den momenten wo drehmoment benötigt wird kann ja der e motor welches liefern?
ps: vermutlich wurde das mit der drehzahl nur irgendwo abgeschrieben. entweder eben vom prius übernommen oder aber einfach interpretiert gegenüber irgend einem turbo oder kompressorbenziner oder k der dank zwangsbeatmung eben mit erheblich weniger drehzahl auskommt.
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schickes auto. ich glaube aber kaum, dass er hier in deutschland angeboten wird geschweige denn käufer finden würde. schon alleine die 312 liter kofferraum sind ja irgendwo abschreckend für eine 4 sitzige kompaktlimosine.
schon die 419 liter der nicht-hybrid version sind nicht so dolle, wenn man sich mal andere kompaktlimosinen anschaut.
Doof, dass die Designer nicht ans vordere Kennzeichen gedacht haben.
Das Kennzeichen in dem Riesenmaul sieht richtig Kacke aus. Ohne Kennzeichen geht nicht, es nach unten setzen geht auch nicht (Mindesthöhe), nach links oder rechts (wie beim Alfa) auch nicht. Schade. Ansonsten gefällt er mir sehr gut.
Nein, nur bei Plug-in-Hybriden, bei "normalen Hybriden" nicht weltfremder als bei konventionell angetriebenen
Sind Mazda die Ideen ausgegangen. Den Antrieb, ausser dem eigenen Motor, vom Toyota Prius übernehmen geht gar nicht. Und dann dieses Getriebe. Hört sich bei Beschleunigung ständig an wie eine schleifende Kupplung. Ein Tester hat mal dazu geschrieben : " Der Motor ist schon in Köln während der Wagen noch in Düsseldorf ist". Liebe Mazda Leute, baut einen eigenen vernünftigen Antrieb mit dem eigenen Automaticgetriebe. Der Verbrauch dürfte sich im Normalbetrieb bei etwa 6-7 Ltr/100 Km einpendeln.
Plug in Hybriden haben nur dann Verbrauchsvorteile wenn der Akku voll ist. Die meisten Leute vergessen aber das auch Strom Geld kostet. So kommen die meisten Plug in Hybriden auf Verbräuche von ca. 3,0 Ltr auf den ersten 100 Km. Dazu kommen dann aber zusätzlich mindestens 10 kWh an Stromkosten. Ist der Akku dann leer stellen sich normale Verbrauchswerte ein, die in etwa den vergleichbaren Modellen ohne Hybrid entsprechen, da ja auch noch die Gewichte von Akku und E-Antrieb befördert werden müssen.
Ich würde den Mazda ja erst mal fahren, dann weiß man auch, was er wirklich braucht.
Als ich das erste mal Auris Hybrid gefahren bin, dachte ich auch vorher, was wunder das ist. Fährt sich aber richtig toll und anders, wie ich vermutete.
Keine Ahnung, wie sich das im Mazda anfühlt.
cheerio
Du weißt schon das solche Kleinen Akkus nur über das Bremsen Aufgeladen werden wie in der Formel 1? Einige Hybride haben kein Anschluss um den Akku an der Steckdose Aufzuladen, somit entfallen deine Stromkosten komplett.