Kia Markenausblick: Von Hybrid bis Brennstoffzelle

Kia geht in die Elektro-Offensive

MOTOR-TALK

verfasst am Thu Oct 18 16:27:02 CEST 2018

Kia geht in die Elektro-Offensive. Und dabei denken die Koreaner in alle Richtungen. Von Hybrid-Varianten über Elektroantrieb bis hin zur Brennstoffzelle ist alles dabei.

Kia elektrifiziert seine Modellpalette. Sogar die Brennstoffzelle wird bei den Koreanern schon bald ein Thema
Quelle: SP-X/Michael Gebhardt

Köln - 48-Volt-Mildhybrid, Hybrid, Plug-in-Hybrid, batterieelektrisch, Brennstoffzelle. Der Preis für die am breitesten aufgestellte Elektro-Modellpalette geht nach Korea. Es ist der Hyundai-Konzern, der derzeit das volle Strom-Programm im Portfolio hat. Das gilt auch für die Tochtermarke Kia.

Kürzlich stellte Kia auf dem Pariser Autosalon den Niro als sogenanntes BEV (Battery Electric Vehicle) vor. Damit gibt es das kompakte Crossover-Modell weiterhin nicht mit konventionellem Verbrenner, sondern ausschließlich in elektrifizierten Varianten: als HEV (Hybrid Electric Vehicle), PHEV (Plug-in Hybrid Electric Vehicle) und als reines Elektroauto. Das ist einmalig in der Branche.

Die Reichweite beziffert Kia mit bis zu 485 Kilometern bei einer Batteriekapazität von 64 kWh. Im Basismodell stecken 39,2 kWh, ausreichend für 312 Kilometer Fahrstrecke. Anfang 2019 soll der e-Niro in den Handel kommen.

Ein Vorreiter geht in Rente

Am Ende seines Lebenszyklus steht der Soul. Der eigenwillig gestylte Crossover bekommt nun eine "Final Edition". Der Soul war Kias erstes Auto, das es mit batterieelektrischem Antrieb gab. Im ersten Halbjahr lag der Stromer in Deutschland bei den E-Auto-Neuzulassungen immerhin auf Rang fünf.

Der Kia Soul war im Portfolio der Koreaner das erste Fahrzeug, dass auch batterieelektrisch angetrieben wurde. Nach der "Final Edition" will Kia den Crossover in Rente schicken
Quelle: Kia
Mit genaueren Informationen zum Nachfolger, der wohl 2019 erscheinen soll, halten sich die Koreaner noch bedeckt. Doch verdichten sich Vermutungen, dass der nächste Soul vom Verbrenner Abschied nimmt und ausschließlich mit Elektroantrieb angeboten wird.

Für die 2018 eingeführte Baureihe Ceed (Golf-Segment) plant Kia eine Elektrifizierung zunächst auf 48-Volt-Basis, bei der ein sogenannter Riemen-Startergenerator (RSG) zum Einsatz kommt. Kia hat mit dieser Technik bereits den Sportage Diesel im Programm. Während in dem SUV der Zweiliter-Selbstzünder für die Hybridisierung herangezogen wird, ist es im Ceed der 1,6-Liter-Vierzylinder-Diesel. Später will Kia auch in Benzinern die 48-Volt-Technik einsetzen. Davon ausgenommen ist nicht einmal der kleine 1,0-Liter-Dreiyzlinder T-GDI. Damit erhält selbst der Rio die 48-Volt-Technik. Zeithorizont: bis Anfang 2020.

Für den Sportswagon (Ceed Kombi) und den zu erwartenden Crossover wird es einen Plug-in-Hybrid-Antrieb geben. Die elektrische Reichweite dürfte um die 60 Kilometer liegen. Ein Modell der Baureihe will Kia ab 2020 sogar komplett batterieelektrisch ausstatten. Auch hier wird es sich aufgrund des räumlich sinnvolleren Konzepts erneut um den Crossover handeln. Schließlich macht Hyundai es mit dem kleinen City-SUV Kona seit diesem Jahr vor.

Hyundais Nexo wird Brennstoffzellen-Spender

Und noch etwas wird Kia von der Konzernmutter übernehmen: die Brennstoffzelle. Außer Toyota hat keine asiatische Marke mit der sauberen Wasserstofftechnologie mehr Erfahrung als Hyundai. Das zeigte bereits 2013 der iX35 Fuel Cell, das erste Serien-SUV mit Brennstoffzelle. Und das stellt jüngst der Nexo unter Beweis. Er ist der Technikspender für Kia.

In welches Modell der besondere Elektroantrieb wandern soll, wird seitens der Europazentrale in Frankfurt nicht verraten. Auszugehen aber ist davon, dass Wasserstofftanks und Brennstoffzelle in eine Fahrzeuggattung mit größerer Bauhöhe gepackt werden. Und sinnvoll ist die Technik ohnehin nur in schwereren Autos. Folglich wäre es der nächste Sorento. Das Flaggschiff-SUV von Kia steht für 2020 vor seiner Ablösung.

Quelle: Sp-x