Teilzeit-Spielstraße in Prenzlauer Berg: Streit geht vor Gericht
Kinder oder Autos?
Einmal in der Woche wird eine Straße in Berlin Prenzlauer Berg für acht Stunden zur reinen Spielstraße. Eine Nachbarin möchte das nicht und klagt.
Berlin - Das Verwaltungsgericht Berlin entscheidet über die Zukunft einer sogenannten Teilzeit-Spielstraße im bei Familien beliebten Stadtteil Prenzlauer Berg. Hintergrund ist der Eilantrag einer Anwohnerin, die sich damit gegen das einmal in der Woche tagsüber erlaubte Umhertollen von Kindern wehrt. Seit Ende Mai wird die Straße dienstags zwischen 10 und 18 Uhr allein von Kindern genutzt. Autos dürfen dann weder durchfahren noch parken.
"In dem Gebiet haben wir eine Unterversorgung an Spielfläche", sagte Bezirksstadtrat Torsten Kühne (CDU). Die Teilzeit-Spielstraße ist nach seinen Worten ein Pilotprojekt und die einzige in der Hauptstadt. Ähnliche Modelle gibt es demnach etwa in Bremen und Frankfurt am Main.
Der Termin für einen Beschluss steht dem Gericht zufolge noch nicht fest. Die Richter sollen aber in den nächsten Tagen entscheiden. Die Antragstellerin selbst wollte sich nach Angaben eines Gerichtssprechers nicht zu Presseanfragen äußern. Sie stelle die rechtliche Grundlage für die Teilzeit-Spielstraße infrage.
Konkret muss sich das Gericht mit Paragraf 29 der Straßenverkehrsordnung befassen. Der nämlich regelt die übermäßige Nutzung von Straßen. So brauchen etwa Veranstaltungen, bei denen die Belastung stärker als normalerweise ist, eine Erlaubnis. Die Teilzeit-Spielstraße ist nach Angaben des Bezirksstadtrats als Veranstaltung angemeldet - wie ein Straßenfest oder ein Wochenmarkt. "Damit wähnten wir uns auch der sicheren rechtlichen Seite."
Ein paar Miesepeter gibt's halt immer.
Bei uns wurde mal eine Veranstaltung abgesagt ( lightshow,laser usw..) wegen 2 Anwohnern abgesagt.
..dabei wäre es um max 3 Stunden gegangen.
Diese 3 Stunden,oder eben die Zeit in der diese SpielStraße zur Verfügung steht,scheint für manche überlebenswichtig und DIE wichtigste Zeitspanne in ihrem Leben zu sein.
Und weil die Stadt zu blöd war vernünftig zu planen und eine extreme Bauverdichtung ohne Spielplätze etc. zugelassen hat, lässt man Autos riesige Umwege fahren und die Luft noch stärker verpesten?! Gut, dass jmd. mal auf diese Idioten mit der juristischen Keule einschlägt! Bin selber Opfer von div. Schwachsinn, den die Stadt hier so veranstaltet. Z. B. wurden an einem städt. Wohnblock die Balkone an der Seite zur Hauptstr. abgebaut, wohl weil's den Bewohnern zu laut wurde - oh Wunder, das ist eine Hauptstr., gibt sogar eine Umgehung, könnte also schlimmer sein! (und weil wg. Isolierung diese Wärmebrücke weg sein sollte).
Und was macht die Stadt? Sie hat mit einer Stahlkonstruktion im Boden direkt am Haus neue Balkone gebaut - auf der anderen Seite Richtung Hof. Dadurch gingen einige PKW-Parkplätze verloren! Außerdem musste die Hofeinfahrt etwas vom Haus entfernt werden, weil die Balkone im Weg waren. Da die Stadt aber zu blöd war, die abgesenkten Bordsteine auch entspr. anzupassen, wurden noch die Parkplätze ggü. der Hofeinfahrt vernichtet (Sperrfläche) -> Die parken jetzt meist so bescheuert, dass wir nirgends mehr vernünftig unseren AH zwecks Beladung per Auffahrrampe hinstellen können.
Das alles war jahrzehntelang kein Problem!
Ich frage mich echt, ob die jetzt da nicht zu wenige Parkplätze/Wohneinheit zur Verfügung stellen. Leider habe ich ganz andere Probleme, als um mich noch um sowas zu kümmern.
notting
Wer sagt, dass ihr die einzigen an der Stelle wart, die in dem Jahr irgendwelche Aktionen mit Straßensperrung dort machen wollten/gemacht haben?
Unsere Hofeinfahrt wurde auch schon 2x(!)/Jahr wg. Fasnacht komplett überflüssig blockiert (Seitenstr.!). Haben mit den Leuten vom Veranstalter dort gesprochen, die da rumstanden, aber jedes Jahr der gleiche scheiß 😤
Zumal die Anwohner nie informiert wurden und wir in der Seitenstr. schon 2x nicht (an der Hauptstr. standen nur Parkverbotschilder, aber keine "Diese Straße ist von x bis y gesperrt"-Schilder).
notting
Ich😉
Die Lösung ist ganz einfach - man macht die Spielstrasse nicht nur Dienstag von 10 bis 18 Uhr, sondern permanent 😆 Können sich die Kläger dann ja aussuchen, was ihnen lieber ist.
Menschen tun sich oft schwer mit Veränderungen..''ick fahr hier schon mein Leben lang durch und dit bleibt och so'' ''aber das wurde offiziell und rechtens geändert'' ''dit is mir voll ejal wa,und nu schaff die blagen da weg ick habs eilig''
So geht es in einer Stadt zu, in der grenzenlos Luxushäuser für die
oberen Zehntausend gebaut werden dürfen, für Gemeinnütziges
aber kein Platz bleibt und für Spielplätze schon garnicht. Die bringen
nämlich keinen Profit.
Um sein schlechtes Gewissen zu beruhigen macht die Bezirksverwaltung
aus einer normalen Straße, eine Spielstraße, damit wird zwar die sehr
angespannte Parkraum Situation weiter verschärft, aber wir haben ja
Was getan. Die klagende Bürgerin genießt meine absolute Hochachtung.
Wie das Bild zeigt, hat man ja schon baulich, vollendete Tatsachen ge-
schaffen. Sollte die Frau Recht bekommen, wird dann Alles wieder
zurückgebaut.
ZITAT: " Wir bauen auf und reißen nieder, Arbeit gibt es immer wieder."
Was der Stadt fehlt, sind Politiker die überlegen können, Alle Bürger
bei Ihren Plänen mit einbeziehen und vor Allem NEUTRAL sind und
nicht so LOBBY gesteuert, wie derzeit offensichtlich.
Gruß aus B................
Parkverbot versteh ich ja noch.....aber Spielstraßen in meiner Gegend sind immer noch befahrbar.....eben mit Schrittgeschwindigkeit....
Warum muß man in Berlin eine Ausnahme machen?Weil dann zu viele Autos durchschleichen?Dann reißt n altes Haus ab und baut dort n Spielplatz....so dicht kanns da garned sein,das man das ned hinbekommt....
Greetz
Cap
Auf jeden Fall sieht das nach einer formidablen Möglichkeit zum spielen aus 🙄
Einfach lächerlich womit sich Gerichte heute befassen müssen. Strasse für Anwohner mit Schrittempo befahrbar machen und die Kinder Kinder sein lassen. Nein es muss alles ordentlich geregelt werden, wo kämen wir denn sonst hin 😊🙄
"Riesige Umwege", "extreme Bauverdichtung"? Hast du schon mal auf die Karte geguckt? Das ist ein eher locker bebautes Wohngebiet mit grünen Innenhöfen. Die nächste Straße als Umweg ist 50m entfernt. Direkt an der Gudvanger Straße liegt der Humannplatz, eine große Grünanlage mit großem Spielplatz. Da gibt es wohl bessere Beispiele für dichte Bebauung.
Was eine als Veranstaltung angemeldete Teilzeitspielstarße soll, weiß wohl auch nur ein verzweifelter Lokalpolitiker, dem sonst nichts einfällt. In einer verkehrsberuhigten Zone könnten die Kinder jeden Tag auf der Straße spielen. Die klagende Dame ist mir mit ihrem Anliegen auch nicht ganz geheuer, aber um hier ein endgültiges Urteil fällen zu können, sollte man sich die Details ansehen. Auch hier wird es eigentlich um ganz andere Probleme gehen. Aber Klagen ist ja bei vielen beliebter als Reden.
Grüße vom Ostelch
Wie das Bild zeigt, ist da wirklich ein prima Kinderspielplatz entstanden. Zum Versteckspielen und zum Hindernislaufen. 🙄 Das ist eine ganz normale verkehrsberuhigte Straße in Berlin. Ob das nun so sinnig ist, die einml in der Woche zu sperren, damit dort Kinder spielen können, wäre an Ort und Stelle zu prüfen. Aber nun wieder das traurige Lied von den Luxuswohnungen anzustimmen, liegt wohl neben dem Thema. Spielplätze müssen im übrigen auch für "Luxuswohnungen" gebaut werden. Ob die klagende Dame eine egoistische Querulantin oder eine aufrechte Bürgerin ist, die ihre Rechte verteidigt, vermag ich aufgrund dieses Artikel nicht zu entscheiden.
Grüße vom Ostelch
Jepp, auf google-map allein seh ich jetzt auch nicht den zwingenden Bedarf, bei zuvor bereits gelisteten Umständen+Möglichkeiten dazu.
Bzw. "Spielstraße"/Verkehrsberuhigter Bereich, kann ja nicht der Status sein, wenn dann absolutes Fahr- u. Parkverbot sein soll.
Warum in der Woche? Warum nicht am Sonntag die Straße zur Spielstraße machen? Auch stellt sich die Frage warum die Stadt unbedingt eine STRASSE zu ein Spielplatz mach möchte. Soll man halt mal einzelne Grundstücke kaufen und dort Spielflächen Einrichten. Irgendwie hoffen die Städte und Gemeinden das Private Leute und Imobilienfirmen Spielplätze bauen die dann für alle Genutzt werden können. Nur inzwischen sind Private Spielplätze immer mehr nur für Anwohner und nicht mehr für alle.