Nach Unfall mit Roboterwagen: Motorradfahrer verklagt GM
Klage wegen Unfall mit selbstfahrendem Chevy Bolt
Ein autonom gesteuertes Auto stößt mit einem vom Menschen geführten Fahrzeug zusammen. Jetzt muss ein Gericht klären, wer Schuld hat.
San Francisco - Nach dem Zusammenstoß mit einem selbstfahrenden Auto klagt ein Motorradfahrer aus San Francisco gegen den US-Autokonzern General Motors. Der Mann hatte den mit Roboterwagen-Technik ausgerüsteten Chevrolet Bolt der GM-Tochterfirma Cruise gestreift und das Gleichgewicht verloren. Die Seiten sind unterschiedlicher Ansicht über die Unfallursache.
Unstrittig ist, dass der autonom fahrende Bolt erst zu einem Wechsel von der mittleren Spur in die linke ansetzte, es sich dann jedoch wieder anders überlegte und in die mittlere Spur zurückkehrte. Dort hatte inzwischen aber der Motorradfahrer den Platz des Autos eingenommen. Er behauptet in der Klage, die Spur sei frei gewesen. GM verwies im Unfallbericht an die kalifornische Verkehrsbehörde darauf, dass nach Ansicht der Polizei das Motorrad zu früh vorgefahren sei und die Schuld für den Zusammenstoß bekam.
In den meisten Fällen war der Mensch schuld
Das Auto habe den Spurwechsel abgebrochen, weil die Lücke in der linken Spur in der Zwischenzeit kleiner geworden sei, erklärte General Motors. Die Kollision ereignete sich in dichtem Stadtverkehr bei entsprechendem Tempo: Der Roboterwagen war dem Unfallbericht zufolge mit rund 19 Kilometern pro Stunde unterwegs und der Motorradfahrer mit 27 Kilometern pro Stunde.
General Motors will zum Jahr 2019 einen Robotertaxi-Service starten und testet seine Fahrzeuge mitten in San Francisco, um ihnen den komplexen Stadtverkehr beizubringen. Während immer mehr Roboterautos verschiedener Anbieter versuchsweise auf den Straße sind, kam es bisher nur zu einer Handvoll Unfälle. Dabei gab es meist nur Blechschaden und die Schuld lag bei den menschlichen Fahrern, die zum Beispiel oft auf bremsende oder stehende autonome Autos auffahren. Einmal provozierte ein Google-Roboterwagen aber auch selbst einen Unfall, als er beim Umfahren eines Hindernisses einem herannahenden Bus in den Weg fuhr. In Kalifornien müssen alle Zwischenfälle mit Roboterwagen ausführlich gemeldet werden.
Quelle: dpa
Möglicherweise war ein Unfall nach der ursprünglichen (voreiligen und nicht mehr haltbaren) Entscheidung unvermeidbar.
Auffällg ist aber trotzdem, dass die Software das Leben des schwächeren Verkerhsteilnehmers scheinbar geringwertiger einschätzte.
Hätte ich gerne gesehen. Weil irgendwie bekomme ich nicht 19 km/h, zu kleine Sicherheitslücke und "plötzlichen Spurwechsel" nicht zusammen ins Kopfkino.
Wie kommst Du zu einem solchen Schluß?
Ich tippe eher mal in der Programmierung war der Fall: "Anderer Verkehrsteilnehmer ist neben mir, während der Spurwechsel noch gar nicht voll erfolgt ist" noch gar nicht vorgesehen.
das motorrad war 42% schneller unterwegs als das auto. für mich eindeutig, wer da die schuld trägt. alle einsperren, diese raser! ach, war in usa? dann erschießen!😤
der leistungsfähige mehrkern-zentralrechner des braven chevy bolt war sicherlich in der lage, die situation und geschwindigkeit vollends zu beherrschen.
der autonom fahrende motorradler (autonom weil selbstbestimmt unterwegs, ohne zwang von außen) hat seinen prozessor dagegen übertaktet und war nicht in der lage, die höhere geschwindigkeit (42% mehr als das auto, sagte ich das schon?) und die zusätzlich auftretende schwankbewegung auszugleichen und einen unfall zu vermeiden. schuld eindeutig beim kradfahrer, der seinen kopfrechner fahrlässig außerhalb der zulässigen toleranzen betrieben hat.
so wie beim online/internetrecht wird in zukunft auch fürs autonome fahren eine neue gattung an anwälten entstehen. das wird bestimmt mal lustig, wenn sich 2 atutonome gegenseitig verklagen, am besten gleich während der fahrt und natürlich online...
Aussage gegen Aussage oder Datensammlung gegen Datensammlung? 😆
Tesla vor Gericht: der selbst fahrende BMW hat ohne zu blinken meine Spur gekreuzt. Ich konnte nicht ausweichen weil meine Sensoren links und rechts bereits Fahrzeuge meldete.
BMW vor Gericht: der Tesla fuhr nicht schnell genug und hat die vor ihm vorhandene Lücke nicht ausgenutzt. Da bin ich dann durch gefahren ohne zu blinken weil mein Blinker Hebel schlecht konstruiert ist.
Mercedes vor Gericht: ich war Zeuge und bin besser als beide.
Wie soll sichergestellt werden, dass die gesamte Sensorik und Datenverarbeitung autonomer Fahrzeuge weiterhin in Takt bleiben? Also dem Stand der Auslieferung entsprechen?
Jeder, der mit Messtechnik arbeitet weiß, Sensoren müssen regelmäßig kalibriert/justiert werden, sonst spucken sie unterschiedliche Werte aus.
Hier geht es um Menschenleben...
Ab der Version 1.6.7.5 existieren für das autonom fahrende Auto auch Motorräder.
Das Mötorräder schmaler als Autos sind und z.T. sehr zügig beschleuigen können, weiß jedes Kind. Aber bringe das mal einer Software bei. ;-)
Wenn ich mit dem Motorrad unterwegs bin, fahre ich auch an einem abbiegenden Auto vorbei und nutze es aus das ich nur einen kleinen Teil der Straßenbreite benötige.
In meinen Augen ein typischer 50:50 Unfall.
Der Bolt darf nicht zurück ohne zu gucken ob frei ist aber der motorrad Fahrer darf auch nicht in die kleinste Lücke reinfahren.
das selbe würde aber auch passieren, wenn zwei nebeneinander fahrende fahrzeuge die spur wechseln.
da dürfen sie noch viel programieren.
Richtig. Maximal ist hier der autonome Bolt an seine Grenzen gekommen, ABER ein Mensch hätte wahrscheinlich das gleiche Ergebnis herbeigeführt. Daher nicht immer auf die Technik...
In dem Fall sehe ich sogar eher die Schuld beim Motorradfahrer der aufgrund seines Wissens, dass er kleiner und flexibler ist, meinte er könne in die Spur einfahren obwohl diese noch nicht richtig frei war. Da verwechselt er, dass Blinker nur dazu da sind anzuzeigen was man vorhat, nicht was man macht. Schliesslich kann ich aus meiner Garage auch blinken um auf die Hauptstrasse zu fahren, nur reinlassen tut mich keiner...
weshalb sollte der kradfahrer schuld haben, wenn bei "schleichverkehr" vor mir jemand die spur wechselt sehe ich keinen grund die lücke "nicht zu füllen" da würde ich die "akustische warnanlage" (hupe) betätigen wenn er zurück wollte, daß der automat gehörlos ist dafür kann ich nichts. (in d dürfen gehörlose autofahren sind aber auf grund ihrer behinderung "verpflichtet" dies durch erhöhte aufmerksamkeit auszugleichen)
genau wie in dem artikel die schuld der autofahrer wenn sie dem automaten wenn er zum nachdenken, einfach stehenbleibt, sehe ich anders wer einen auffahrunfall dorch bremsen ohne grund(nachdenken eines compi ist "kein" grund), verursacht ist vor gericht erheblich, wenn nicht mehrheitlich schuld am unfall.
außer automaten haben andere rechte als fahrer.
LOL, ich gehe mal davon aus, dass Sie einen Führerschein besitzen.
Ich gehe weiterhin davon aus, dass Sie ihren gesunden Menschenverstand einsetzen.
Unter Annahme dieser beiden Tatsachen, sollte es Ihnen klar sein, dass, sollte der Wechselvorgang des Vorrausfahrenden noch nicht abgeschlossen sein, die Lücke nicht als "freie" Lücke zu definieren ist.
Habe ich hier falsche Annahmen getroffen, dann ist die Behauptung natürlich nicht korrekt.
Wenn das Auto schon ein Motorradfahrer übersieht, dann kann man sich schon ausrechnen was passiert wenn Bold auf Kind trifft.
Wie viele Menschen haben schon Kinder übersehen und tot gefahren?
Wenn wir alle perfekte Fahrer wären könnte ich die Kritik verstehen. Sind wir aber nicht ganz im Gegenteil.
Es ist absehbar das autonome Fahrzeuge wenn sie in Serie gehen deutlich weniger Unfälle produzieren werden als der Mensch.
Das ist wie mit dem Airbag der hat Menschen umgebracht durch Fehlfunktionen aber sehr viel mehr gerettet.
Gruß Tobias