VW Eos: VW stoppt Produktion des Cabrios

Klappe zu, Eos tot

verfasst am Mon Jun 15 16:43:02 CEST 2015

Ein Ende ohne Schrecken: Seit Monaten ist klar, dass VW die Produktion des Eos einstellen will. Jetzt ist es soweit. Volkswagen nimmt keine Bestellungen mehr an.

Neun Jahre nach der Markteinführung wird der VW Eos eingestellt
Quelle: VW

Köln - Ende, Aus, Eos. Das letzte Modell des Stahldach-Cabrios ist vom Band gelaufen. Volkswagen nimmt keine Bestellungen mehr entgegen. Wer noch einen Eos haben möchte, muss die Restposten bei einzelnen Händlern kaufen. Bereits vor Monaten bestätigte VW, dass die Produktion des Eos eingestellt wird. Bislang gab es allerdings noch keinen Termin.

Als Grund für den Stopp bezeichnet der Hersteller die weltweit stagnierende Nachfrage nach Cabrios; im vergangenen Jahr wurden weltweit nur noch etwas mehr als 7.000 Eos verkauft. Aus diesem Grund will VW sich auf die vergleichbaren Modelle Beetle Cabrio und Golf Cabrio konzentrieren. Einen Nachfolger für den Eos soll es nicht geben.

Der offene Golf-Ableger mit der aufwendigen Dachmechanik wurde 2006 eingeführt. Sein fünfteiliges Hardtop mit integriertem Schiebedach sollte Allwettertauglichkeit mit leisen Innenraumgeräuschen und hoher Sicherheit gegen Vandalismus vereinen. Allerdings machte die aufwändige und zugleich empfindliche Konstruktion das Auto teuer. Zuletzt kostete der günstigste Eos knapp 30.400 Euro – das etwas kleinere Golf Cabrio gibt es schon für rund 25.000 Euro, den offenen Beetle für 22.500 Euro.

Die Nachteile von Stahldach-Cabrios

Mit dem Eos erreichte der Stahldach-Boom in der Cabrio-Klasse Mitte der 2000er-Jahre seinen Höhepunkt. Fast jeder Hersteller hatte damals ein oder mehrere entsprechende Modelle im Angebot. Bald darauf kam die Trendwende: Neben hohen Preisen und viel Gewicht hatten die Stahldach-Cabrios noch weitere Nachteile: Der Open-Air-Genuss war häufig eingeschränkt, da die Konstrukteure die Windschutzscheibe in der Regel bis über die Köpfe der Insassen zogen, um die bewegliche Dachfläche klein zu halten. Das sollte dabei helfen, die Metallplatten leichter in den Kofferraum zu bekommen. Da dort allerdings sowieso schon wenig Platz war, verursachte dies überproportional große Hinterteile.

Die Autos waren demnach weder besonders praktisch noch wirklich schön. So kam es, dass Modelle wie Ford Focus CC, Opel Astra Cabrio, Volvo C70, Nissan Micra C+C, Renault Mégane CC oder Peugeot 207 CC mittlerweile vom Markt verschwunden sind. Heute gibt es das Stahldach nur noch bei zweisitzigen Sportwagen wie BMW Z4, Mercedes SLK und Mercedes SL. Einzige Ausnahme ist der BMW 4er, der wie schon in der Vorgängergeneration auf ein Metall-Klappdach setzt.