25 Jahre Opel Vectra
Klassenprimus von 1988
Autos der 90er-Jahre haben als Billigst-Gebrauchte noch nicht ausgedient. Als werdende Klassiker sieht sie kaum jemand. Ein Beispiel: Der Opel Vectra.
Köln - „Auf A folgt V“, erklärte Opel der Presse den neuen Vectra. Logisch, oder? Vor 25 Jahren schickte Opel den Ascona in den Ruhestand, alles sollte moderner, schicker und hipper werden. So wie beim Omega, mit klangvollem Kunstwort-Namen, neuer technischer Konzeption und frischem Design. Ein Rüsselsheimer Konkurrent für 3er BMW und Mercedes 190.
Ein großes Vorhaben, das dem Opel Vectra sogar gelang. Die vier- oder fünftürigen Vectra A eroberten mit rund 2,5 Millionen Einheiten in fast siebenjähriger Produktionsdauer Platz eins unter Europas Mittelklasse-Modellen. Nicht einmal der VW Passat (Limousine) konnte es mit dem Vectra aufnehmen. Auch in der Presse war der Opel auf Siege abonniert.
Dem Vectra A fehlte der Kombi
Dabei fehlte ihm doch etwas ganz Entscheidendes: eine Kombiversion. Erst den Vectra B (ab 1995) gab es als Caravan. Als Vectra C und Steilhecklimousine Signum übernahmen die Mittelklassemodelle schließlich die Aufgaben des gestrichenen Flaggschiffs Omega. Alles auf Anfang setzte dann der Insignia - wie zwei Jahrzehnte zuvor der Vectra nach dem Ascona.Der Vectra erreichte 50.000 Vorbestellungen noch vor Marktstart, endlos lange Lieferfristen übertrafen die kühnsten Hoffnungen der Opel-Händler. 1990, im Jahr der Wiedervereinigung, schlug der Vectra sogar den VW Passat einschließlich Variant.
Äußerlich präsentierte sich der Ascona-Nachfolger modern und repräsentativ wie ein kompakter Omega. Beim Raumangebot fehlten dem Vectra nur wenige Zentimeter zum großen Bruder. Der Kofferraum erreichte mit 530 Litern Senator-Niveau.
Der Vectra war Dauer-Testsieger
Fahrverhalten und Abrollkomfort des Vectra lobte die Presse als beispielhaft, Opel habe größere Fortschritte gemacht als viele Premiummarken. Das Gesamtpaket aus großem Raumangebot, guter Verarbeitung, sparsamen und starken Motoren, souveränen Fahrtalenten und niedrigen Kosten gewann so manchen Vergleichstest gegen Konkurrenten wie Audi 80, Mazda 626 oder Renault 21.
Dabei war der erste Selbstzünder im Vectra noch alte Wanderdünen-Schule. 105 Newtonmeter Drehmoment entwickelte der 57 PS leistende Diesel mit Verteiler-Einspritzpumpe. Damit dauerte die Beschleunigung von 0 auf Tempo 100 endlose 20 Sekunden.
Da freuten sich nur Hardcore-Knauserer über den Norm-Verbrauch von 4,4 Litern bei Tempo 90. Zumal der kleinste Benziner mit 75 PS auch nur 5,2 Liter konsumierte. Schnell legten die Rüsselsheimer eine 82 PS starke Turboversion nach.Vectra schlägt Cavalier
Am oberen Ende der Palette vermittelte der 204 PS starke 2,0-Liter-Turbo-Benziner sportliches Image, ähnlich wie der Omega 3000 oder der Kadett GSI. Damit war der Vectra 240 km/h schnell, damals eine echte Ansage für Familienautos. Aber auch die Motorisierung „2000 16V“ mit 150 PS hatte mit der aerodynamischen Limousine (cW-Wert von 0,29) leichtes Spiel.
Als im Frühjahr 1994 der Vectra CDX mit neuem 16-Ventil-Motor das Programm auffrischte, ging die erste Vectra-Generation bereits in die letzte Runde. Der Name Vectra hatte sich als so eingängig erwiesen, dass Opels englische Schwestermarke Vauxhall die Modellbezeichnung Cavalier nun auch durch Vectra ersetzte.
Als Chevrolet oder Opel produzierte GM den Vectra auch in Afrika, Australien und Südamerika. Eine globale Erfolgsgeschichte über drei Generationen.
Quelle: SP-X
Fehlt nur noch der Jesus-Spot: http://www.youtube.com/watch?v=DZZQHgdHImI
😆 Danke. Geiler Spot!!!
Ein Automobil, dem ich traditionell sehr nahe stehe. Der Vectra A ist eine hervorragende Entwicklung - "das erste Auto, das im Computer entstanden ist" - das Prospekt dazu von 1988 besitze ich selbstverständlich wie so viele andere Prospekte dieses großartigen Autos. Ein ganz großer Wurf, dessen Qualitäten sich oft zeigten, etwa beim Erreichen von zahlreichen Auszeichnungen wie dem des Autobild- "Meisters der Mittelklasse" 1990, 1992 und 1993 - 1991 wurde der Titel dem BMW 316i E36 zugedacht, 1992 kam dann wieder der Rüsselsheimer zum Zug. Die Kunden honorierten das gleichermaßen; der Vectra A war bei Jung und Alt ein großer Erfolg, zu Recht!
Heute ist er immer noch sehr empfehlenswert, da außer Rost nicht viel passieren kann und der Vectra A deutlich robuster ist als frühe Vectra-B-Typen, die aufgrund ihrer Elektromacken und ihrer besonders aggressiven Rosterei von innen nach außen mit Vorsicht zu genießen und wenn, dann entweder als bestens gepflegtes Rentnerfahrzeug (Automatik ist ein gutes Zeichen) oder als Langläufer, der seine Qualität längst bewiesen hat, empfohlen werden kann.
Der Vectra A ist in jeder Hinsicht besser: Pflegeleicht, robust, zuverlässig, preiswert in Kauf und Wartung. Eine Kaufberatung zum Vectra A aus meiner Serie "Tolle Tausender" findet sich hier, der erste ADAC-Fahrbericht vom Sommer 1988 wurde beigefügt - viel Freude!
Der Vectra A gilt als einer der robustesten Mittelklassewagen im Low-Budget-Bereich und besitzt Triebwerke, die durchweg für sehr hohe Laufleistungen gut sind, hält man übliche Wartungsregeln ein. Auch die Getriebe sind gut; selbst die Automatik, bei älteren Fahrzeugen oft problembehaftet, ist beim Opel Vectra sehr haltbar. Der Vectra gilt als sehr zuverlässig, ist aber in einem Alter, wo Verschleißreparaturen ein Thema sind – und ganz oben steht zudem die Wasserpumpe, doch die ist nicht teuer und eine typische Opel-Schwachstelle. Mehr gäbe es von technischer Seite nicht zu beanstanden; kaum ein Vectra A geht an technischen Defekten kaputt. Die Fahrzeuge sind so robust, dass selbst Wartungsfehler verziehen werden – und bei bestimmten Motoren (C20NE, 115 PS) ist sogar der Zahnriemenriss unbedenklich, da der Zweiliter ein Freiläufer ist. Alle Ersatzteile sind preiswert und schnell zu beschaffen, auch Selbermacher sind beim Vectra A an der richtigen Adresse; die Autos sind sehr wartungsfreundlich und einfach zu reparieren. Schlimmer kommt da schon der Rost; der Vectra A ist ein Fahrzeug, das zu 95 Prozent am Rost scheitert. Am Vectra A rostet so gut wie alles, und das auch baujahrsübergreifend. Dafür ist der Rost von außen gut sichtbar und auch in den Griff zu bekommen. Positiv ist zudem die sehr hohe Zuverlässigkeit des Vectra A, der hier erheblich besser ist als sein problembehafteter Nachfolger, der durch fragwürdige Verarbeitung und dauerhafte Elektroprobleme negativ auffällt: Elektroprobleme kennt der Vectra A nicht, weswegen er im Alter die deutlich bessere Wahl als der Vectra B ist, der zudem noch stärker und bedrohlicher (von innen nach außen) rostet. Im Ganzen ist der Vectra A ein zuverlässiger Freund.
Am besten ist der Zweiliter-Motor mit 115 PS, aber auch die C16NZ mit 75 PS und C18NZ mit 90 PS sind angenehm zu fahren. Untermotorisiert ist nur der kleine Diesel; der große Diesel ist etwas unharmonisch. Automatik ist ein gutes Zeichen, denn heute kriegt man noch viel schöne Rentnerautos mit traumhaft wenig Kilometern und erstklassigem Zustand inklusive Scheckheft lückenlos - mehr als 1.500 Euro kostet so etwas selten.
Wer die Opel-Modelle dieser Baujahre kennt, der weiß, dass technischer Zerfall so gut wie nie vorkommt. Bei einem üblichen Mindestmaß an Pflege und wenn man den Rost im Auge behält, der der einzige Feind dieser Autos ist, hat man hier ein Auto, das von seiner technischen Qualität locker an die "unverwüstlichen" Mercedes, VW oder Audi dieser Jahre heranreicht und ggf. sogar noch besser ist. Für Corsa A, Kadett E, Omega A etc. gilt das wie für den Vectra A.
Zudem stehe ich der Marke grundsätzlich sehr nah. Der Vectra A - ein erstklassiges, zeitloses Auto, das noch viel vor sich hat!
Na ja! In der Familie hatten wir den mal in den 90er, da war ich noch lein. Als Facelift Modell, mit dem Knick in den Frontscheinwerfern.
Zuverlässig okay... aber sonst? Kein herausragendes Auto. Verstehe deine Lobeshymne nicht.
Für mich hat der Vectra A eine zeitlose Formgebung, die immer noch nicht alt aussieht. Da hat Opel einfach den Punkt getroffen und die Verkaufszahlen sprechen ja auch für sich. Das waren noch die Zeiten vor dem unsinnigen Regionalmnarkenkonzept, welches Opel den Weg zu vielen Exportmärkten versperrte. Aber es war eben auch eine Zeit mit einigen für Opel verhängnisvollen Weichenstellungen.
Glaub damit ist alles gesagt. Meiner war Technisch super, lit unter Rost, aber der Todesstoß kam über die Abwrackprämie und 40% Rabatt auf den neuen Fiesta.
Leider werden solch bequeme, geräumige Wagen und übersichtliche Wagen nicht mehr hergestellt. War schon immer spaßig auf den Zentimeter genau mit einparken zu können. Vllt kommt diese Zeit ja wieder 😆
Ich hatte damals einen Vectra 2000 in weiß. War ein tolles und spritziges Auto.
Foto 11 gefällt mir gut. Die Farbe des Unteren Vectra hieß savannengrün, fuhr eine gute Bekannte von mir (bzw. deren Eltern) Ende der 90er, und hat man sehr selten gesehen. Meine Bekannte fand die Farbe unmöglich, mir hat sie immer gefallen. Jetzt sehe ich, dass sie mir heute noch gefällt. Wäre auch ein schöner Grünton für den Astra oder Zafira. Zum Insignia passt sie vielleicht weniger... naja, ich merke gerade mal wieder, wie alt ich geworden bin.
wenn er so gut war hätt ich die kohlen doch besser in die rostvorsorge statt in einen neuen fiesta gesteckt.
so eine werbung wäre heute ohne entsprechende warnhinweise gar nicht mehr zeigbar😆
Danke für diesen herrlichen Kommentar Hans! Ich kann den Vectra A ebenfalls nur hochloben, hier bei uns fährt noch immer ein offensichtlich rostfreier 1.6i GL von 89 in weiß, von einem sehr alten Herrn. Das beweist mal wieder wie haltbar die Opel´s sind.
Ich würde mir einen schönen CD Diamant mit der 2-Liter-Maschine kaufen, als Schönwetterfahrzeug. Oder doch einen V6? Lieber doch den seltenen turbo! Eine riesige Auswahl gab es immer, da dürfte für jeden etwas dabei sein. Doch letztendlich würde ein 1,6i Fließheck als GL am meisten glücklich machen 😊. Es muss nicht immer volle Hütte sein.
Bequem stimmt. Wir hatten einen Vectra A mit 1.8 Ltr und 90 PS. Von den Sitzen waren wir schon damals begeistert. Und vom Verbrauch. Im Schnitt knapp 7 Ltr. auf 100 km. War insgesamt ein Unkompliziertes und robustes Auto. Als Winter und Alltagsauto muß heute sein Stallkollege ein Corsa B hinhalten. Ebenfalls Problemlos.....
die marke Opel und insbesondere der Vectra A hat meine automobile erstentscheidung mit 18 jahren beeinflusst.
war es doch 1992 als ich mit meinem Vater einen Kadett California Stufenheck 1,3liter vergaser mit 60PS als erstes "westauto" von einem privaten verkäufer abholte.
es folgte 1994 ein Vectra A 4x4 mit dem 2,0liter benziner und 115PS. ein wahnsinnig geiles auto. erst 4 jahre alt, fast 100tsd km auf dem tacho, knapp doppelt so viel leistung wie der Kadett. mit ihm fanden viele schöne lange urlaubsfahrten in den süden und südosten europas statt.
es folgte ein Vectra A facelift im jahr 1997 (mein erstes auto mit 18) 1,6liter 75PS. meine eltern kauften 1996 erstmals einen neuwagen Vectra B 1,8 16V CD Sport und mein zweiter wagen wurde im jahr 2000 ein Vectra B 1,6 16V Hattrick.
2004 trennten sich jedoch die wege von der marke Opel, da die finanzierungskonditionen meines wunsch Vectra C 2,2 CDTI schlechter waren als die des dann tatsächlich gekauften BMW 318d E46.
Mein verflossener (94-99)Vectra 4x4 Turbo mit Tuning (234PS, 350Nm)und absoluter Vollausstattung war zwar nicht ganz problemlos, aber für die damalige Zeit ein wahrer Kraftlackel, kompakt und mit anderen Rädern auch optisch ein Highlight. Und am Ende (Heck) prangte noch der Schriftzug LOTUS (original vom Lotus Omega). Ein bisschen kindisch, aber mir machte dies alles (damals) viel Spass😊.