SGL Carbon: Verlust in dreistelliger Millionenhöhe
Kohlestoff-Spezialist plant massiven Stellenabbau
Der Kohlenstoffspezialist SGL Carbon hat im vergangenen Jahr 396,4 Millionen Euro Verlust gemacht. Auch 2014 wird das Unternehmen wohl rote Zahlen schreiben.
Wiesbaden - Es war das "katastrophalste Jahr in der SGL-Geschichte", sagte Vorstandschef Jürgen Köhler am Montag in Frankfurt. Der Verlust belief sich auf 396,4 Millionen Euro. 2014 werde der Fehlbetrag wegen Einsparungen durch den Konzernumbau aber deutlich geringer ausfallen. Eine Prognose, wann die Wiesbadener unter dem Strich wieder schwarze Zahlen schreiben, wollte der seit Jahresbeginn amtierende Vorsitzende nicht abgeben.
Bis Ende 2015 will das Unternehmen im Management und in der Verwaltung 300 Stellen abbauen und die Kosten um 150 Millionen Euro reduzieren. Auch Standorte werden geschlossen. Hoffnung setzt der Vorstandsvorsitzende auf das anziehende Geschäft in den Schwellenländern, die wieder steigenden Nachfrage nach Aluminium und Stahl sowie das Gemeinschaftsunternehmen mit BMW.
Die SGL Automotive Carbon Fiebers ist auf die Kohlefaserproduktion spezialisiert, die BMW für den Bau seiner Elektroautos i3 und i8 mit ultraleichter Karosserie nutzt. Der Anteil am Gesamtgeschäft ist aber noch klein. BMW-Großaktionärin Susanne Klatten hält über ihre Beteiligungsgesellschaft SKion knapp 27 Prozent der SGL-Anteile, BMW zusätzlich knapp 16 Prozent. Volkswagen hält knapp 10 Prozent.
Unbegreiflich! Der Weltmarktführer für den Werkstoff mit den allerbesten Zukunftsaussichten im Fahrzeugleichtbau macht massive Verluste.
Wurden hier von BMW die Einkaufspreise bei ihrem joint-venture massiv nach unten gedrückt oder machen Management & Aktionäre den Renditereibach, den jetzt die einfachen Angestellten mit Jobverlust bezahlen müssen...?!
Es schreibt sich übrigens Carbon Fibers, ihr dpa Deppen!
@ Bert Benz
Die Meldung ist mal wieder nichts halbes und nichts ganzes...
SGL hat ihre Finger in wesentlich mehr als in Kohlefaser.
Ich vermute mal das die Verluste aus dem Alu und Stahl Geschaeft kommen.
Aber: "Carbon Fiber Producer loses Money" hoert sich halt besser an! 😆
PS: die produzieren ja garnicht genug Kohlefasern um 3 stellige Summen zu verlieren...
Pete
Also wenn die Kosten nur Gehälter waren, erklärt sich mir zumindest warum die auf keinen grünen zweig kommen... :-D
Kohlefaser ist was für die F1-Go-Karts. Im Straßenverkehr brauchts Material, welches man mach einer Kaltverformung wiederverwenden kann...