Volkswagen will Produktion unrentabler Komponenten stoppen
Komponentenwerke vor Sparprogramm
VW fertigt im Schnitt mehr Teile selbst als andere Autohersteller. Das könnte bald vorbei sein. Die Produktivität der Komponentenfertigung soll um 25 Prozent steigen.
Wolfsburg - Die Volkswagen-Kernmarke will mit der Einstellung unrentabler Produktion in ihren Komponentenwerken weitere Einsparungen erzielen. Die Produktivität des Bereichs solle innerhalb des laufenden Sparpakts um 25 Prozent gesteigert werden, hieß es in einer Investoren-Präsentation des Konzerns vom Freitag.
Dazu gehöre auch, die Produktion unrentabler Teile einzustellen und die Investitionen in konventionelle Technologien herunterzufahren. Die sogenannte "Komponente" hat im VW-Konzern markenübergreifend nach früheren Angaben rund 80.000 Mitarbeiter an 57 Standorten und spielt insbesondere bei Motoren und Getrieben eine bedeutende Rolle. Im Vergleich mit anderen Autobauern fertigt VW viele Teile selbst.
Volkswagen hat schon länger eine Neuausrichtung seiner Teileproduktion im Sinn, der Umbau des Bereichs ist Teil der Strategie von Konzernchef Matthias Müller. Auf der Bilanzpressekonferenz im März hatte Müller unter anderem die Zusammenlegung von Komponentenwerken verschiedener Marken angekündigt.
Quelle: dpa
Das macht Sinn:
Komponentenwerk verschleudern, ein windiger Investor wird sich schon finden und letzterem dann den Preis diktieren, am besten als gesamte Automobilherstellerlobby - gleiche Komponente wird natürlich weiterhin benötigt - soll aber 25 % billiger werden.
Schreit doch schon wieder nach Kartell... und natürlich nach "Premiumqualität". 😕
Führt eben letztlich dazu, dass die Hersteller noch eine Milliarde mehr Gewinn machen und die Arbeitsplätze umso schneller in andere Länder verlegt werden. Dann ist doch allen geholfen. 😊
Natürlich auch gut, wenn man Motoren und Getriebe jetzt abstößt - in spätestens 15 Jahren will oder darf man solche Autos ohnehin nicht mehr kaufen.
Vielleicht wäre gar ein Investor (wird sowieso einer aus Fernost) so schlau und schmeißt die ganze alte Sch... einfach raus und zieht das von Grund auf neu auf, mit Benzinhybridsystemen, die er dann den ganzen rückständigen europäischen Herstellern zu saftigen Preisen anbietet und dafür billigst in seine eigenen Produkte bastelt.
Dann ist´s eben auch egal, ob ich ein deutsches Premiumprodukt oder die Billigmarke XY kaufe. Zumidnest der Antriebsstrang wäre dann immer derselbe. Da die Hersteller die E-Motoren auch nicht selbst fertigen werden, genau wie die Batterien ist das ohnehin das Zukunftsszenario.
Dann ist eben das deutsche Premiumprodukt im Automobilsektor vergleichbar mit einem "angebissen Apfel" im Handybereich und die etwas preisgünstigere Marke vergleichbar mit einem südkoreanischen Produkt, während es noch ganz viele andere aus China gibt, die "dieselben" Komponenten unter anderem seltsam klingenden Markennamen für 1/3 verschleudern. Wenn sich das deutsche Premiumprodukt dann noch dadurch auszeichnet, dass man den Akku nicht wechseln kann... wird sich verkaufen wie geschnitten Brot. 😎
Ein bißchen typisch deutsch. Das Extreme denken und fahren bis zu einer starken Bruchlinie - dann neue Orientierung und weiterfahren.
Dinge selbst zu tun, wenn man Massenhersteller ist, ist so verkehrt nicht. Aber ... man kann dabei etwas blind werden, wenn Entwicklungen falsch oder etwas verpeilt werden. VW machte es sich ein bißchen zu gemütlich. Besser ... ungemütlicher, aber auf die Brechstange verzichten. Besser viele kleine Brüche über einen längeren Zeitraum, als einen Riesenbruch nach längerer Zeit. Letzteres schockt, wäre aber vermeidbar gewesen. VW wählt als nach langer Zeit die schockige Brechstange.
Der VW Konzern müsste doch jetzt schon große Kostenvorteile haben, da viele Gleichteile (Komponenten) in diversen Marken (VW, Audi, Seat, Skoda, etc.) in relativ großen Stückzahlen produziert werden können.
Das gilt natürlich auch beim Umstieg auf E-Autos, wenn E-Motoren, Akkus, Steuerungssysteme in großen Stückzahlen in diversen Baureihen zum Einsatz kommen.
Wenn man diese Kostendegression im Konzern nicht umsetzen kann, oder Zulieferer die Teile günstiger herstellen, stimmt da was nicht.
Noch gar nicht so darüber nachgedacht, aber das könnte wirklich so kommen 😆
Oder es ist einfach die längerfristigere Strategie sich Investitionen bzw. Abwicklungskosten bei den Komponenten sparen zu wollen die bei erhöhten E-Autoanteilen über sein werden.
Ja, es kann sein, dass es letztendlich so ist wie bei den Smartphones. Die Software wird den Unterschied machen. Während alle "Billiganbieter" bei den Smartphones sich mit einer mangelhaften, nicht optimal auf die Hardware abgestimmte Software rumplagen müssen, und diese noch nicht einmal regelmäßig aktualisieren, macht das Unternehmer, das etwas teurer ist, es wesentlich besser und erspart dem Verbraucher regelmäßige Neuanschaffungen. Genau deshalb bekommt die Polizei jetzt auch iPhones statt Android-Geräte, weil diese über die Nutzungsdauer preiswerter und vor allem viel sicherer sind. Unsere Firma verbietet sogar die Nutzung von Android bei BYOD-Geräten.
Gleiches wird auch im Automobilsektor passieren. Hier wird es vermutlich letztendlich darauf ankommen, welche Software am effektivsten ist und ob diese regelmäßig aktualisiert wird und ein Mehrwert durch Updates entsteht. Das wird sich auch auf die Wiederverkaufspreise ausschlagen (genau wie beim Smartphone - ein Android ist nach 3 Jahren ein Falll für die Recyclingtonne ein iPhone bringt noch 40% des Kaufpreises). Auch Sicherheit der Software wird eine immer größere Rolle spielen.
Ich bin da recht zuversichtlich. Eines haben uns die deutschen Hersteller bewiesen - sie haben mehr Ahnung von Software als ich ihnen zugetraut hätte 😆 - schwarz sehe ich da eher für die französischen und italienischen Hersteller. Und dass Koreaner keine Ahnung von Software haben, sehen wir ja auch wieder Analog im Smartphonebereich 😉
Natürlich wird die Hardware immer noch eine wichtige Rolle spielen. Man kauft schließlich keinen Audi A4 2.0 TDI oder 2.0 TSFI weil der so einen Tollen Motor hat - das ist schließlich der Gleiche wie im Skoda, sondern weil er eine hervorragende Haptik bringt - auch da sind wir wieder beim gleichen Thema, wie bei den Smartphones.
Ich glaube, dass auch weiterhin die Leute für einen gut verarbeiteten Audi oder Mercedes gern 5000- 7000 EUR mehr zahlen, wenn der nicht so billig im Innenraum aussieht wie ein Opel Ampera E oder Nissan Leaf.
Was dabei noch wichtiger ist: Zulieferer können die Teile sogar in einer weitaus höheren Qualität herstellen und liefern.
u.a. haben Zulieferer andere Tarifverträge, muss man nicht gut finden, ist aber so.
Das lese ich hier zum ersten Mal. Welche Polizei soll das sein? 😕
In Bayer wird die Polizei mit Iphone ausgerüstet hier der artikel. http://www.maclife.de/.../...hafft-iphones-streifenwagen-10094376.html
Vielen Dank für den Link.
Viele werden jetzt sagen, byebye DQ200 ... 😆
Wobei vermutlich genau das nicht passieren wird.... wäre aber nötig.
Und das mit dem IPhone ist durchaus nachzuvollziehen. Seit Jahren kann ich das Altgerät für mehr Geld verkaufen als mich das Neugerät bei Vertragsverlängerung(natürlich mit Nachverhandlung) kostet.😆
wenn sie die teile in höherer qualität herstellen & liefern können,können sie das aber auch noch günstiger & schneller optimieren
is in manch namhaften betrieben jetzt schon so,dass selbst ausschuss ausgeliefert wird,weil alles möglichst billig just in time laufen muss 🙄
Dann können Sie ja mit Vorstand von der VAG anfangen. 😊