Nachrüstungsprogramm und Blaue Plakette: Verkehrsministerkonferenz
Konferenz der Verkehrsminister: Programme zur Bekämpfung von Stickoxiden
Die hohe Schadstoffbelastung durch Dieselmotoren in den Städten ist schon seit Langem ein Thema. Jetzt haben sich die Verkehrsminister der 16 Bundesländer zusammengesetzt und, unter anderem, laut über ein Nachrüstungsprogramm für Dieselmotoren nachgedacht.
Hamburg - Die Verkehrsminister der Bundesländer machen sich dafür stark, dass noch in diesem Jahr wirksame Maßnahmen gegen Stickoxide aus Dieselmotoren entwickelt werden. Dazu müssten die Kosten und der Nutzen eines Nachrüstungsprogramms für Dieselfahrzeuge durch die Hersteller ermittelt werden, heißt es in einem Beschluss, den die Verkehrsminister nach ihrer Frühjahrskonferenz am Freitag in Hamburg veröffentlichten. Zudem müsse die EU verbindliche Messverfahren im Sinne der Verbraucher und der Industrie verankern.
Zusätzlich soll ein runder Tisch gemeinsam mit Industrie-, Umwelt- und Verbraucherverbänden bis Jahresende Lösungsvorschläge für umsetzbare und wirksame Maßnahmen abgeben.
Vor der Konferenz war bekannt geworden, dass Diesel-Pkw im realen Betrieb deutlich mehr Stickoxide produzieren als bei Labormessungen und die Grenzwerte der EU um das Fünf- bis Sechsfache überschreiten. In mehr als 40 deutschen Städten ist an viel befahrenen Straße die Luft höher belastet als erlaubt. "Der Dieselmotor wird noch längere Zeit ein wichtiger Antrieb bleiben", sagte der Hamburger Verkehrssenator Frank Horch (parteilos). "Aber die Emissionen müssen ganz schnell runter."
Die Minister sind sich einig: Es muss was passieren
Die Einigkeit der Minister aus den 16 Ländern wurde allgemein als deutlicher Fortschritt angesehen, umstritten bleibt die Frage nach Fahrverboten. Die Länder Berlin, Baden-Württemberg, Bremen und Hessen stellten in einer Protokollnotiz fest, dass auch die "Blaue Plakette" auf der Agenda bleibe, falls die Nachrüstung nicht schnell genug vorankomme. Damit könnten schmutzige Dieselautos aus den Städten herausgehalten werden. Auch die Umweltorganisation Greenpeace plädierte nach der Konferenz für die "Blaue Plakette": "Nur wenn die schmutzigsten Autos schon heute aus den besonders belasteten Stadtteilen gehalten werden, wird sich die Luft rasch bessern", sagte Verkehrsexperte Benjamin Stephan.
Die Mehrheit der Verkehrsminister und Bundesminister Alexander Dobrindt (CSU) lehnten dagegen Fahrverbote ab. "Wir müssen zu einem anderen Weg kommen", sagte Dobrindt. Dazu gehöre, vor allem jene Fahrzeuge sauberer zu machen, die ständig in den Innenstädten unterwegs seien, wie Busse, Taxis und Lieferverkehr. "Außerdem muss sich das EU-Recht ändern", forderte der Minister. Gegenwärtig gebe es zu viele Ausnahmeregelungen von den Abgasgrenzwerten, wenn der Motor es erfordere. Das halte die Hersteller davon ab, die innovativste Technik in ihren Diesel-Motoren zu verwenden.
Weitere Tagesordnungspunkte der Konferenz:
Neben der Luftreinhaltung stand eine Vielzahl von weiteren Themen auf der Tagesordnung der Konferenz. So sprachen sich die Minister für den Erhalt der Traditionsschifffahrt aus, die von strengeren Sicherheitsregeln bedroht ist. Hier werde es weitere Gespräche und am Ende einen tragfähigen Kompromiss geben, sagte Dobrindt.
Mit der Übergabe eines Förderbescheids über knapp drei Millionen Euro an Hamburg startete ein umfangreiches Förderprogramm für den Bau von Ladesäulen für Elektroautos. Die Verkehrsminister forderten zudem den Bund auf, das Planungsrecht zu reformieren, um Infrastrukturprojekte wie den Bau von Straßen, Schienen und Wasserstraßen zu beschleunigen.
Quelle: dpa
Jetzt den Haltern von Dieseln den "Schwarzen Peter" zuzuschieben, wäre ja
mehr als unfair. Die gesammten Hersteller Europa`s müssen die Diesel nach-
rüsten, so das Sie sauberer werden. Die Behauptung vieler Dieselfahrer, die
Benziner wären genauso schmutzig, läßt sich wohl nicht mehr halten. Doch
könnte die Regierung die Hersteller auch dazu "verdonnern", die Benziner
gleich mit zu "Reinigen".
Das kommt bei der deutschen Krankheit so rum, es wird schon alles in
Ordnung sein. Man könnte aber auch "Schlimmeres " denken............
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Nun, ich denk mal die Hersteller werden es so hinbiegen dass ein Neukauf attraktiver erscheint. Aber um den guten Willen zu zeigen wird das 3 Jahre alte "Altfahrzeug" natürlich für ein Butterbrot in Zahlung genommen. Das wird doch nur wieder eine einzige Verars.....e 🙄
Eine Umrüstung wird nicht möglich sein. Da kann man nicht einfach einen Zusatzfilter einbauen und auf einmal wird die Euro 6 norm erfüllt.
Warum sollen Halter und Hersteller den Fehler der Politik ausbaden? Die Abgasnormen und deren Vorschriften zur Ermittlung wurden von der Politik und ihren Bürokraten fixiert und nicht von den Haltern oder den Herstellern. Das Letztere ein gewichtiges Wort beigetragen haben ist unstrittig, aber Beschlossen und Abgesegnet wurde es von der Politik.
Sollen sie die Politiker und Eurokraten die an der Richtlinie und deren Ausführungsbestimmungen feilten zu Schadenersatz verdonnern. 😉
Das es eh nicht um die Umwelt oder die Gesundheit der Bürger geht hat der Hofreiter Toni ja deutlich gemacht. Steuern für Diesel hoch und dann ist die Umwelt gerettet.
Ich habe letztens in einer Autozeitung einen kleinen Nebenbericht gelesen, wo es eine Firma tatsächlich geschafft hat ein Nachrüst-Adblue-System zu entwickeln, womit sich EU5 Diesel auf EU6 bringen lassen. Kosten wohl knappe 1.000 EUR. Leider weiß ich nicht mehr in welcher Zeitung das stand, meine Frau entsorgt die regelmäßig.
War die Autobild und die Frage ist ob das Teil überhaupt eine ABE bekommen würde. Die Frage ist ja ob das System dann bei allen umgerüsteten Fahrzeugen für Euro 6 sorgt oder nur bei Einigen.
Wenn man bedenkt wie viele Softwareversionen VW bei den Betrugsdieseln einsetzt dürfte die Anpassung an die ganzen Steuerungsversionen nicht einfach sein.
Ein Auto umrüsten dürfte kein großer Aufwand sein, aber wenn dann Modelle mit zig Softwareversionen die Werte einhalten müssen steigt der Aufwand ins Gigantische.
Gibt ja auch Motoren die nach dem "Zwangsupdate" weiterhin problemlos laufen während Andere nicht mehr Fahrbar sind.
Naja bei den "offenen" Partikelfiltern als Nachrüstlösung so vor 10 Jahren wurden auch alle Hühneraugen zugedrückt und die Dinger als "Lösung" akzeptiert, weil besser als nix (hoffentlich).
Ein Ad-Blue Tank samt Pumpe und Kat. Die wesentlichen Daten aus dem Motorsteuergerät kommen über OBD2 raus. (Einspritzzeiten, Temperaturen, Last...). Da kann man schon eine - sagen wir mal - 90% Lösung bauen, die auch wirklich was bringt.
Gut...wenn die Diesel in die "Akustikfunktion" schalten, hilft alles nix. 😆
Zum Radl einerseits: 25 Mios sind ein Witz.
Andererseits: Für Großstädte bei den richtigen Bedingungen kann das sicherlich sinnvoll sein.
Ich hier auf Land hab bei Dunkelheit und/oder schlechtem Wetter aber einfach keinen Bock auf Fahrrad, ganz ehrlich (wenn man morgens 6 anfängt, is fast immer kalt/dunkel/scheiss Wetter 😉 ).
Und ich werd da nicht der einzige sein.
Selbst wenn das Teil funktionieren sollte, die Autolobby würde schon dafür sorgen dass das System zerrissen wird. Schließlich will man ja in erster Linie neue EU 6 Diesel verkaufen und sich das Geschäft nicht von so einen kleinen Nachrüster verderben lassen.
Gestern gab es eine aktuelle Stunde zum Diesel und zu weiteren Maßnahmen. Die habe ich mir in der Mediathek angesehen. Ein SPD Politiker, technisch versiert, hat sogar die Lösung inkl. Herstellerfirma vorgestellt. Und die Firma hat Kat-Erfahrung.
Damit das aufgeht, müssen sie aber die potentiellen Käufer überzeugen. Nur, wer kauft sich heute noch einen neuen Diesel?
Alle neuwertigen Dieselfahrzeuge auf Kosten der Kunden verschrotten und die Bürger per Dekret zwangsweise zum Neukauf von E-Fahrzeugen verpflichten.
Da viele hierfür nicht die Finanzmittel haben, gibt es großzügige staatliche Kredite, die lebenslang abbezahlt werden müssen, natürlich auch mit der Option von Gehaltspfändungen oder Rentenkürzungen. 😉 Sind wir doch froh in Deutschland arbeiten zu dürfen.
Eltern in Großstädten wohl. SUV mit Diesel, um die Kinder in den Kindergarten zu bringen. In Köln Hahnwald kann man das anschaulich beobachten.
Ich mag zwar E-Fahrzeuge sehr, aber das wäre zumindest umwelttechnisch völlig kontraproduktiv.
Da kann ich leider nicht mitreden, ich wohne auf dem Land. Da werden Kinder selten im SUV gebracht (nicht mal im Suff), eher im Van. Man will doch im Urlaub noch ein bißchen Spielzeug für das Kind mitnehmen und das passt nun mal nicht in den Kombi rein.
Das wird noch ganz bitter und wenn sie mit dem Diesel durch sind und feststellen das es nicht genug gebracht hat nehmen sie sich den Benziner vor und drei mal dürft ihr raten wer die Fehler der Vergangenheit bezahlen wird dürfen. Dann haben wir nicht nur die Maut, die wir diesen bayrischen Kaspern der CSU zu verdanken haben, an den Haken sondern dürfen gleichzeitig auch noch viel Geld in die Umrüstung von Alten oder in Neuwagen stecken. Manchmal fragt man sich echt ob es Grundvoraussetzung ist, das wenn man Politiker werden möchte man sein Hirn abschalten muss.