Opel-Chef beteuert Investitionsbereitschaft für deutsche Werke
Konkrete Pläne für Eisenach
Streit um den Opel-Sanierungsplan: Opel-Chef Lohscheller erklärt, es gebe konkrete Pläne für Werke in Deutschland. Vorher müsse man wettbewerbsfähig werden.
Rüsselsheim - Im Streit um die Opel-Sanierung hat Vorstandschef Michael Lohscheller die Investitionsbereitschaft des Unternehmens für die deutschen Werke beteuert. Das Beispiel Eisenach zeige, dass die Pläne bereits auf dem Tisch lägen, erklärte der Manager am Montag in einer Botschaft an die mehr als 18.000 Mitarbeiter in den deutschen Werken. Die Pläne könnten aber noch nicht umgesetzt werden, weil das notwendige Niveau der Wettbewerbsfähigkeit noch nicht erreicht sei.
Die Pläne für Eisenach stellten eine Verbesserung des bestehenden Tarifvertrages dar, führte Lohscheller im Gegensatz zu Aussagen der IG Metall erneut aus. Bereits im ersten Halbjahr 2019 könne die Produktion eines neuen Fahrzeugs beginnen, das ab 2020 auch in einer Elektro-Hybridversion herzustellen wäre. Berichte über mögliche Schließungen der Werke Eisenach und Kaiserslautern nach gescheiterten Verhandlungen bezeichnete der Opel-Chef als „Horror-Szenarien“.
Die IG Metall hatte dem französischen Opel-Mutterkonzern PSA am Freitag Erpressung vorgeworfen und einen detaillierten Unternehmensplan für die kommenden Jahre verlangt. Die Opel-Führung habe für die Sicherung von gerade mal 1.800 Arbeitsplätzen weitgehende finanzielle Einbußen für sämtliche Beschäftigte verlangt. Im Werk Eisenach, in dem am Dienstag ein größerer Aktionstag geplant ist, soll laut Gewerkschaft nach bisherigen Planungen rund die Hälfte der 1.800 Beschäftigten gehen.
In einer ersten Reaktion auf die Botschaft hielt der Gesamtbetriebsrat Lohscheller vor, dass die in den Tarifverträgen festgelegten Produkt- und Projektbelegungen nicht eingehalten würden. „Es ist an der Zeit, dass Herr Lohscheller endlich ein verhandlungsfähiges Angebot für Opel in Deutschland vorlegt! Lohnzugeständnisse sind kein Selbstzweck“, erklärte das Gremium.
Land Thüringen will Opel unterstützen
In Eisenach ist das Land Thüringen zu Zugeständnissen an den Autobauer bereit. Dabei gehe es unter anderem um eine mögliche Nutzung von Grundstücken, die Opel nicht mehr benötigte oder um Energiekostenoptimierung, sagte Thüringens Ministerpräsident Bodo Ramelow (Linke) am Montag in Erfurt. "Das funktioniert aber nur, wenn der französische Mutterkonzern PSA den Tarifvertrag umsetzt und durch Investitionen für eine volle Auslastung des Eisenacher Werks sorgt", so Ramelow.
Thüringens Regierungschef will sich an diesem Dienstag an einer Aktion zum Standorterhalt im Anschluss an eine Opel-Betriebsversammlung in Eisenach beteiligen. "Ich bin an der Seite der Belegschaft, wenn es darum geht, Opel Eisenach als produzierenden Standort zu verteidigen."
Nach Angaben von Ramelow hat eine Arbeitsgruppe unter Leitung von Thüringens Wirtschaftsminister Wolfgang Tiefensee (SPD) mehrere Bereiche untersucht, "wie das Land und die Stadt Eisenach dem Standort helfen können." Gleichzeitig poche die Landesregierung ebenso wie die Arbeitnehmervertretung auf die Produktion von zwei unterschiedlichen Fahrzeugmodellen in Eisenach. "Was nicht geht, ist die Produktion nur eines Modells mit verschiedenen Antriebsarten", sagte Ramelow.
EU-Gewerkschaften kritisieren IG Metall
Im Konflikt um die deutschen Opelwerke kann die IG Metall offenbar nicht auf die Solidarität europäischer Kollegen zählen, nachdem diese in PSA-Werken etwa in Spanien, Großbritannien oder Frankreich bereits Einschnitten zugestimmt haben. Das berichtet "Automotive News". Das Branchenmagazin zitiert etwa den Vertreter der britischen Gewerkschaft "Unite" Gary Reay: die Arbeiter im Nutzfahrzeug-Werk Luton wären nicht erfreut, würden die deutschen Kollegen keinen gleichwertigen Beitrag zur Erholung von Opel leisten. "Wir haben nicht die Erhöhung bekommen, die wir ursprünglich wollten. Wir mussten tun, was wir in unserer Situation für das Beste hielten". Die Belegschaft in Luton hatte flexibleren Arbeitszeiten und einer 1,5-Prozent-Erhöhung der Bezüge zugestimmt.
Die französische Gewerkschaft "Force Ouvrier" forderte die IG Metall auf, "mehr Verantwortung zu übernehmen". "Sie scheinen bereit, die Lasten dem Rest der Gruppe zu überlassen", zitiert "Automotive News" den Sprecher Christian Lafaye. Die französischen Gewerkschaften würden nicht dulden, dass ihre Mitglieder "das Gewicht eines dritten Sparpakets" allein trügen.
Quelle: dpa
Warum legt man dann nicht einfach die nackten Fakten mal auf den Tisch? Dann würde doch klar werden, welche der beiden Seiten hier mit falschen Behauptungen spielt.
Ob die Montage von Fahrzeugen jetzt aber unbedingt das wichtigste ist? Eine Motorenwerk oder ein Werk für Getriebe ist doch auch nicht zu verachten und gerade da hat PSA doch wohl ganz offensichtlich Kapazitätsprobleme. Sonst müsste man die PureTech Motoren nicht in China fertigen lassen.
Was verdient eigentlich so ein normaler Werker bei Opel?
Die notwendieg Wettbewerbsfähigkeit ist bei Lohscheller = 1 Mitarbeiter.
Ein MA der das Opel Logo aufbringt am Ende des Fließbands.
Ein Finanzer am Ruder hat noch NIE zur Gesundung eines Unternehmens geholfen.
Und Engländer und Franzosen sollten mal ganz schnell die Klappe halten.
Die Engländer gibt es nur noch weil Nick Reiley die Astra J Produktion nach England verlagert hat.
Die Franzosen habe sonst gegen alles und jeden gestreikt, ohne Rücksicht auf Europa.
Jetzt, seit Tavares, geht es Ihnen an den Kragen. Jetzt sind wieder andere Schuld bei der "Grand Nation" ? Lächerlich
"Was nicht geht, ist die Produktion nur eines Modells mit verschiedenen Antriebsarten"
Genau, Herr Ramelow, verschiedene Antriebsarten, das geht gar nicht. Eine Antriebsart muss reichen. Möglichst ein Zweitakter muss es sein. Denn nur damit bleibt der Sozialismus mobil. Nur im Zweitakter kann der werktätige Genosse den Plan übererfüllen. Außerdem muss das Werk anders organisiert werden. Die Vergabe der Titel "Kollektiv der sozialistischen Arbeit" und "Brigade der sozialistischen Arbeit" motivieren die Werktätigen, den VEB-Opel-5-Jahres-Plan zur Zufriedenheit aller sozialistischer Brüderinnen und Brüder zu erfüllen. In diesem Sinne: Solidarität!
Da hast du etwas missverstanden!
Ich fände es toll wenn die Opelwerke mehrere Modelle übernehmen dürften und könnten!
Meine das nicht negativ oder zum Nachteil der
Mitarbeiter dort, aber sie wären damit wettbewerbsfähiger!
Auch die Teile dafür könnte man hier dann schneller bekommen, klar ist das dann eine größere Logistik, aber Opel hatte schon viel schlimmere Zeiten und wird diese Probleme hoffe ich auch überstehen!
Ich fahre einen Re-importierten zafira aus Luxemburg der 330.000. km drauf hat und bin zufrieden.
Das wünsche ich den Autobauern von Opel: eine sichere Und zufriedene Zukunft!
Und wollte mal Danke sagen! Eure Autos sind meiner Meinung nach besser geworden!
naja, ist das so üblich und überall sonst der fall ?
öffentlich über betriebs-interna zu erörtern....
Herr Lohscheller: Legen Sie die Fakten auf den Tisch!
SO einfach ist das!
Die Opel Mitarbeiter haben seit 1998 (Dave Herrmann war CEO) Vorschuss geleistet.
Es wurde auf Lohnerhöhung verzichtet, es wurde auf Überstundenprozente verzichtet, es wurde auf Geld verzichtet welches dem Mitarbeiter zugestanden hat.
Es gibt nicht ein weiteres Beispiel in der Automobilindustrie das Mitarbeiter jeden Schwachsinn des Managemets so mitgetragen haben wie bei Opel.
IHR (CEOs) habt die Firma ausgesaugt und dahin gebracht wo die Firma Opel heute ist.
Ihr habt euch an GM versklavt für eure Karriere, IHR wolt nur Geld kassieren.
Die Mitarbeiter können nichts dafür!
Fangt endlich an euch wieder auf das Produkt zu konzentrieren und nicht auf Headcount!
Und trotzdem verdienen sie noch immer übertariflich. Zeigt doch nur warum GM in der Vergangenheit gescheitert ist.
Hä? 😕
GM ist in der Vergangenheit an der übertariflichen Bezahlung der Opel-Mitarbeiter gescheitert? 😱
Immer für einen Lacher gut, solche kruden Märchen...
Hier noch ein Bericht zum Thema:
https://www.n-tv.de/.../...titionen-an-Spardiktat-article20400551.html
Ne, mein Vorschreiber meint doch, dass seit Ende der 90-iger die Mitarbeiter jede Menge Vorschuss auf Sanierungsprogramme leisteten, auf Lohnerhöhung verzichteten, auf Überstundenprozente verzichteten, auf Geld verzichteten, welches ihnen zustand. Und trotz den (vermeintlichen) Verzichte zahlt Opel noch immer übertariflich. Zeigt doch nichts anderes, dass die Sanierungsprogramme von GM nur halbherzig waren. 😱
Ich wünsche den Werkern in Eisenach und Kaiserslautern, dass die Sache gut für sie ausgeht! Nach allen Schwierigkeiten von Opel in den letzten Dekaden kann man es ihnen nur wünschen!