Deutliche wirtschaftliche Delle bei Toyota

Kooperation mit Suzuki besiegelt

MOTOR-TALK

verfasst am Mon Feb 06 12:24:29 CET 2017

Toyota muss nach drei Quartalen des japanischen Wirtschaftsjahrs deutliche Einbußen vermelden. Die operative Marge sackte um drei Prozentpunkte ab.

Toyota-Chef Akio Toyoda präsentiert in Detroit den neuen Camry: In den USA litt der Hersteller unter deutlich verlangsamtem Wachstum
Quelle: dpa/Picture Alliance

Toyota City - Gegenwind für den erfolgsverwöhnten Hersteller: Der japanische Autobauer Toyota leidet finanziell unter dem starken Yen und steigenden Kosten. Der Hersteller verbuchte im dritten Geschäftsquartal von Oktober bis Dezember einen Gewinnrückgang um knapp ein Viertel auf 486,5 Milliarden Yen (4,0 Mrd. Euro), wie der Konzern am Montag mitteilte.

Toyota ist stark von Exporten abhängig und profitierte in den vergangenen Jahren von der schwachen Heimatwährung. Nun bleibt mit dem stärkeren Yen aus den Auslandserlösen weniger übrig. Erst seit Mitte November verlor der Yen im Verhältnis zum Dollar wieder deutlich an Wert.

Deswegen gibt sich Toyota für das Gesamtjahr wieder optimistischer. Erwartet wird ein Jahresgewinn von 1,7 Billionen Yen (14 Mrd. Euro), nach einer Prognose von 1,55 Billionen Yen drei Monate zuvor. Nach den ersten neun Monaten des Geschäftsjahres steht beim Umsatz ein Minus von 6 Prozent auf 20,2 Billionen Yen, der Gewinn ging um fast ein Viertel auf 1,43 Billionen Yen zurück.

Volkswagen hatte Toyota 2016 nach fünf Jahren als größter Autohersteller abgelöst. Im Kalenderjahr verkaufte VW weltweit inklusive Transportern, Lkws und Bussen 10,31 Millionen Fahrzeuge, Toyota kam auf 10,17 Millionen. Hauptgrund: VW war erfolgreich in China, Toyota dagegen konnte in Nordamerika kaum wachsen.

Gesunkene Rendite, neue Kooperation

Oktober 2016: Akio Toyota und Suzuki-Patriarch Osamu Suzuki geben ihre Absicht bekannt, künftig eng zusammenzuarbeiten
Quelle: dpa/Picture Alliance

Bei der wichtigen Rendite bleibt Toyota weiter klar vor VW: Die operative Gewinnmarge lag in den ersten drei Geschäftsquartalen bei 7,7 Prozent. Von Januar bis Ende September betrug sie in den Autogeschäften des VW-Konzerns 5 Prozent. Allerdings kommt Toyota von 10,8 Prozent im Vorjahresvergleich, ein deutlicher Einbruch also.

Gegen die höheren Kosten sucht Toyota Kooperationen: Mit dem japanischen Hersteller Suzuki beispielsweise. Beide Unternehmen unterzeichneten am Montag eine entsprechende Vereinbarung und wollen bei Entwicklung und Einkauf konkret zusammenarbeiten. Am Markt wollen Toyota und Suzuki weiter als Konkurrenten auftreten. Die beiden Konzerne hatten bereits im Oktober angekündigt, stärker zusammenarbeiten zu wollen. Toyota-Chef Akio Toyoda sagte damals, über eine Beteiligung sei noch nicht entschieden.

Quelle: dpa

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