Deutliche wirtschaftliche Delle bei Toyota
Kooperation mit Suzuki besiegelt
Toyota muss nach drei Quartalen des japanischen Wirtschaftsjahrs deutliche Einbußen vermelden. Die operative Marge sackte um drei Prozentpunkte ab.
Toyota City - Gegenwind für den erfolgsverwöhnten Hersteller: Der japanische Autobauer Toyota leidet finanziell unter dem starken Yen und steigenden Kosten. Der Hersteller verbuchte im dritten Geschäftsquartal von Oktober bis Dezember einen Gewinnrückgang um knapp ein Viertel auf 486,5 Milliarden Yen (4,0 Mrd. Euro), wie der Konzern am Montag mitteilte.
Toyota ist stark von Exporten abhängig und profitierte in den vergangenen Jahren von der schwachen Heimatwährung. Nun bleibt mit dem stärkeren Yen aus den Auslandserlösen weniger übrig. Erst seit Mitte November verlor der Yen im Verhältnis zum Dollar wieder deutlich an Wert.
Deswegen gibt sich Toyota für das Gesamtjahr wieder optimistischer. Erwartet wird ein Jahresgewinn von 1,7 Billionen Yen (14 Mrd. Euro), nach einer Prognose von 1,55 Billionen Yen drei Monate zuvor. Nach den ersten neun Monaten des Geschäftsjahres steht beim Umsatz ein Minus von 6 Prozent auf 20,2 Billionen Yen, der Gewinn ging um fast ein Viertel auf 1,43 Billionen Yen zurück.
Volkswagen hatte Toyota 2016 nach fünf Jahren als größter Autohersteller abgelöst. Im Kalenderjahr verkaufte VW weltweit inklusive Transportern, Lkws und Bussen 10,31 Millionen Fahrzeuge, Toyota kam auf 10,17 Millionen. Hauptgrund: VW war erfolgreich in China, Toyota dagegen konnte in Nordamerika kaum wachsen.
Gesunkene Rendite, neue Kooperation
Bei der wichtigen Rendite bleibt Toyota weiter klar vor VW: Die operative Gewinnmarge lag in den ersten drei Geschäftsquartalen bei 7,7 Prozent. Von Januar bis Ende September betrug sie in den Autogeschäften des VW-Konzerns 5 Prozent. Allerdings kommt Toyota von 10,8 Prozent im Vorjahresvergleich, ein deutlicher Einbruch also.
Gegen die höheren Kosten sucht Toyota Kooperationen: Mit dem japanischen Hersteller Suzuki beispielsweise. Beide Unternehmen unterzeichneten am Montag eine entsprechende Vereinbarung und wollen bei Entwicklung und Einkauf konkret zusammenarbeiten. Am Markt wollen Toyota und Suzuki weiter als Konkurrenten auftreten. Die beiden Konzerne hatten bereits im Oktober angekündigt, stärker zusammenarbeiten zu wollen. Toyota-Chef Akio Toyoda sagte damals, über eine Beteiligung sei noch nicht entschieden.
Quelle: dpa
Die Zahlen zeigen wunderbar:
man muss nicht das größte Unternehmen seiner Branche sein, um sehr rentabel mit hoher Rendite zu sein...
Ich bin gespannt, wie die Suzuki Kooperation sich schlägt. Mittlerweile hat Toyota schon ziemlich viele Kooperationen... Mit PSA (Kleinwagen und Transporter), mit BMW (Fahrzeuge und Dieselmotoren), mit Mazda (Produktentwicklung), mit Subaru (Fahrzeuge und Technik), usw. Wenn man sich anschaut, welche Symbiosen bei anderen Marken vorhanden sind, wird man feststellen, dass Toyota wohl ziemlich weitgestreute Kontakte hat und andere Marken sich zu sehr auf eine "kleine" Auswahl festgelegt haben.
Verstehe die Überschrift nicht, denn die Kooperation mit Suzuki wird im Threadartikel doch eher am Rande gestreift.
Aichi Steel
Aisin Seiki
Denso
Daihatsu
Hino Motors.....
Fuji Heavy Industries, Ltd., manufacturer of Subaru automobiles
Isuzu Motors Ltd.
Und viel 100 weitere um nur die wichtigsten zu nennen.
Hinzu kommt die Zusammenarbeit mit Suzuki und Mazda.
Was meinst Du mit den anderen Marken mit der Festlegung kleinerer Auswahl, von was?
Sympathisch finde ich von Toyota, dass die Zusammenarbeit gesucht wird, (jüngst mit Suzuki), und
nicht wie Andere, die gleich die Firmen übernehmen wollen, um am Ende aufgebläht als Besitzer einer
oder mehrerer Marken zu sein. Dieser Phagoismus gewisser Firmen wird von Gier gesteuert und hat
nichts mit einer ebenbürtiger Cooperation zu tun.
Kleinere Auswahl = nicht so weitreichende Symbiosen. Technikfluss in einer Richtung... Mitbestimmungsrechte werden umgangen... Usw. Siehe BMW. Man kaufte nur Motoren von PSA dazu. Das war die Zusammenarbeit. Mehr nicht. Es gab kein Technologiefluss zurück zu PSA. Im Verhältnis Toyota zu BMW ist ein Technologiefluss in beide Richtungen gegeben... BMW entwickelt Dieselmotoren für Toyota. Toyota teilt die Hybridtechnik.
BMW liefert veraltete Diesel Motoren, aber wo hat BMW denn Zugriff auf die Hybrid Technik? Ich hab gelesen das Toyota die Technik für die Brennstoffzellen offen gelegt hat, aber halt für alle die wollen.
Dies ist leider nur der Eindruck von aussen, man hat selten den internen Einblick aufs ganze. Aber falls du VW meinst, guck .Also bei Skoda oder den anderen Töchtern wie Synergien funktionieren. Da entwickelt einer für alle.
Da haben sie aber auch gleich den ganzen Laden gekauft...
Einfach mal ein paar gute Designer einstellen und nicht ständig auf Acid irgendwelche verunstalteten Coladosen entwerfen.
Mich wundert die Kooperation mit Suzuki ein wenig. Zum einen hat Toyota mit Daihatsu den Experten für Kleinwagen im Programm, der auch in sich entwickelnden Märkten Erfolge feiern kann. Zum anderen arbeitet Suzuki auch stark mit Nissan zusammen und bezieht von denen z.B. JATCO CVTs und liefert einige Kleinst und Kleinwagen.
Mein Bruder ist so ca. für 10 Monate im Jahr in Japan. Ingenieur/Lokführer bei der DB AG, daher sehr oft drüben.
Dadurch viele Verbindungen zu viele Firmen. Man vermutet das es doch irgendwann zu einer Übernahme von Suzuki durch Toyota kommen wird. Suzuki ist in ganz Asien Super aufgestellt. Der Markt wird auch noch wachsen. Asien ist groß. Das mit Mazda wird wohl nichts. Die Kooperieren so weiter.
Mal schauen was die Zukunft so bringen wird.
Gruß aus Berlin
Auf der globalen Webseite von Toyota wirst Du feststellen, dass das Unternehmen auf einigen Märkten sehr ansehnliche Fahrzeuge vertreibt. In Europa - ok, aktuell "schwierig", aber vll. wird das bis zu meinem nächsten Kauf wieder was, sonst werde ich wohl auch zum Wettbewerber wechseln.
Technisch - bin ich sehr zufrieden, da müsste sich ein etwaiger Nachfolger ganz schön ins Zeug legen 😉
Schon mal was von der Japan AG gehört?
JAPANS AUTOHERSTELLER KOOPERIEREN BEI ANTRIEBEN
- ALLE FÜR JAPAN
verfasst am 02.06.2014
Forschungs- und Infrastrukturprojekte sind teuer. Deshalb gehen Japans Autobauer einen für uns Deutsche unvorstellbaren Weg: Sie arbeiten ganz eng zusammen.
Tokio – Man stelle sich einmal vor: Die Herren Mattes, Neumann, Reithofer, Stadler, Winterkorn und Zetsche reichen sich die Hand und versprechen gemeinsam die Rettung von Deutschlands Autoindustrie. Undenkbar - aber in Japan geschah genau das.
Am Vorabend der Tokio Motor Show 2013 standen Japans Autobosse, organisiert in der Japan Automobile Manufacturers Association (Jama), gemeinsam auf einer Bühne, Hand in Hand. Sie hatten ein Versprechen mitgebracht: Gemeinsam werden wir unsere Autoindustrie nach dem Fukushima-Schock wieder nach vorn bringen.
Jetzt folgen Taten, und zwar ebenfalls gemeinsam. Wo Deutschlands Industrie sich spaltet in Premium und Volumen und wo es nur ganz langsam vorwärts geht mit gemeinsamen Projekten, da drückt Japans Autoindustrie aufs Tempo.
GEMEINSAME FORSCHUNG
Was Japans Autobosse vorhaben, geht weit über ein bisschen Technologieaustausch hinaus, wie ihn beispielsweise Mazda und Toyota bei Hybridantrieben praktizieren.
Technologietausch wie beim Mazda3 Hybrid war gestern: Die Antriebe der näheren Zukunft entwickeln Japans Hersteller gemeinsam
Technologietausch wie beim Mazda3 Hybrid war gestern: Die Antriebe der näheren Zukunft entwickeln Japans Hersteller gemeinsam
Quelle: Mazda
In der vergangenen Woche verkündeten acht japanische Autobauer die Gründung eines Konsortiums namens „Research Association of Automotive Internal Combustion Engines“ (Forschungsgemeinschaft für den Verbrennungsmotor). Beteiligt sind Toyota, Nissan, Mazda, Honda, Mitsubishi, Suzuki, Daihatsu und der Subaru-Eigner Fuji Heavy Industries. Die Hälfte des Budgets der Organisation steuert außerdem der japanische Staat bei.
Die Allianz hat eine Mission: Japanische Technologieführerschaft bei der Antriebstechnik von Autos. Und sie hat konkrete Ziele. Bis 2020 soll der Verbrauch von Benzin- und Dieselmotoren um 30 Prozent sinken, und bis 2024 soll die Effizienz von Benzin- und Dieselmotoren auf 50 Prozent steigen. Aktuell verwerten Benzinmotoren etwa 39 Prozent der eingesetzten Energie, Diesel kommen auf 42 Prozent.
Mit der gemeinsamen Forschung wollen die japanischen Hersteller Entwicklungkosten sparen und schneller Ergebnisse erzielen. Beobachter erwarten, dass wegen des Fokus auf Verbrennungsmotoren Mazdas „Skyactiv“-Motorentechnik eine zentrale Rolle spielen könnte.
NIPPON CHARGE SERVICE
Auch bei der E-Mobilität wollen Japans Autoriesen künftig enger zusammenarbeiten: Toyota, Nissan, Honda und Mitsubishi haben gemeinsam das Joint Venture „Nippon Charge Service“ aufgesetzt. Aufgabe des Gemeinschaftsunternehmens: Aufbau einer einheitlichen Lade-Infrastruktur für Elektrofahrzeuge in ganz Japan. Jedes Auto soll künftig an jeder Säule laden können, und zwar im ganzen Land, mit einem einzigen Bezahlsystem.
Noch in diesem Jahr geht es los, von so etwas können deutsche E-Auto-Fahrer nur träumen. Zunächst übernimmt das Unternehmen die Verwaltung aller mit öffentlichen Fördergeldern aufgestellten Ladesäulen. Andere Anbieter können dem Netzwerk beitreten – und werden das auch früher oder später tun müssen, um noch Kunden gewinnen zu können.
Ob diese beiden Projekte zusammenhängen, verraten uns die Japaner nicht. Aber sie zeigen: Der Handschlag der Bosse, der uns Deutschen vorkam wie von einem anderen Stern, war nicht gespielt. Japan will wettbewerbsfähig bleiben – und zwar als Einheit.