Mazda3 Modelljahr 2017: Test, erste Fahrt
Kopf hoch, Kamera an
Nach drei Jahren spendiert Mazda dem "3er" ein größeres Update. Äußerlich ändert sich nicht viel, an der Technik dagegen einiges. Erste Fahrt.
Barcelona – Der Wettbewerb ist hart. Ohne Facelifts geht es nicht, denn wer bei Themen wie LED-Licht, Assistenzsystemen oder Konnektivität den Anschluss verliert, fährt schnell hinterher. Mazda verordnet seinem Kompaktmodell Mazda3 nun nach drei Jahren eine gründliche Überarbeitung.
Von außen ist kaum etwas zu sehen, Beleg für die hohe Qualität des Mazda-Designs. Vorne erhielt der Mazda3 einen markanteren Grill und flachere LED-Scheinwerfer. Seitlich gibt es neue Außenspiegel mit größeren Blinkern sowie neu gestylte Felgen, Hinten ändert Mazda den Stoßfänger, am eigentlichen Blech ändert sich nichts.
Die Vorgabe im Innenraum: eine gefühlt bessere Qualität, also hochwertigere Materialien und passgenauere Verarbeitung. Dies ist gelungen. Hartplastik wurde verbannt, ebenso der Handbremshebel. Stattdessen gibt es eine elektrische Parkbremse. Das schafft mehr Platz auf der Mittelkonsole, der für neue Getränkehalter genutzt wird.
Neues Lenkrad, neues Display
Sofort ins Auge fällt das neue Lenkrad mit den dünneren Speichen und den enger stehenden Knöpfen. Das Ergebnis: schönere Optik, einfachere Bedienung. Gegen Aufpreis gibt es erstmalig eine Lenkradheizung.
Neu ist zudem das farbige Head-up Display. Es blendet jetzt das Temposchild mit ein, weil eine bessere Kamera installiert wurde. Allerdings: Das kostet. Das Head-up-Display verlangt nicht nur nach der neuen Ausstattungslinie Exclusive, man muss auch das Navigationssystem ankreuzen. Mazda berechnet dafür zusammen 1.340 Euro. Im sogenannten i-ActiveSense-Paket enthalten sind noch eine Rückfahrkamera und eine City-Notbremsfunktion.
Antriebstechnisch ließen Mazdas Ingenieure (fast) alles beim alten. Der Kunde hat zum Marktstart im Februar 2017 die Wahl zwischen drei Benzinern mit 100, 120 oder 165 PS sowie zwei Diesel-Aggregaten mit 105 oder 150 PS. Wobei der 100-PS-Benziner praktisch keine Rolle spielt: Ihn gibt es nur als Kassenmodell in der Basisausstattung, Extras lassen sich so gut wie keine ordern.
Nichts Neues unter der Haube
Besser bedient ist man mit der 120-PS-Version. Sie zeigte sich auf der Testfahrt als solide und in der Leistung ausreichende Wahl. 5,1 Liter Verbrauch, wie es die Norm angibt, sind allerdings schwer zu erreichen. Unser Verbrauch pendelt sich eher zwischen sieben und acht Liter ein. Der Grund: Das maximale Drehmoment von 210 Newtonmetern liegt erst bei 4.000 Umdrehungen an. Darunter passiert nicht viel. Es muss also häufiger geschaltet und der Motor höher gedreht werden.
Souveräner arbeitet der Diesel. Der Basis-Selbstzünder mit 1,5 Liter Hubraum und 105 PS macht seine Sache gut. Kräftiger Antritt, guter Durchzug und an der Tankstelle weniger Kosten (3,8 l/100 km nach Norm, rund 6,0 Liter im Alltag). Natürlich kostet er mit 23.490 Euro rund 1.500 Euro mehr als das Pendant mit Ottomotor.Deutlich flotter fährt der 150-PS-Topdiesel (ab 27.090 Euro), dem die Techniker jetzt den gleichen Vibrationsdämpfer wie dem kleineren Diesel implantiert haben. Dabei gehören die Mazda-Diesel ohnehin zu den leisesten und laufruhigsten Motoren ihrer Art. Das liegt nicht zuletzt an der enorm niedrigen Verdichtung. Kein anderer Seriendiesel weltweit ist so ausgelegt.
Alle Mazda3 sind nun, wie der größere Mazda6, mit der „G-Vectoring Control“ (GVC), ausgestattet. Dahinter steckt eine Fahrdynamik-Software, die durch minimale Anpassung des Motordrehmoments die Fahrstabilität erhöhen soll, indem es das sogenannte Eigenlenkverhalten beeinflusst.
GVC soll so ein besseres Kurvenverhalten sorgen, und die kleinen Lenkbewegungen bei Geradeausfahrt reduzieren, die wir fast unbewusst machen. Spüren werden das GVC allerdings, wenn überhaupt, nur ganz empfindliche Autofahrernaturen.
Mazda3: Technische Daten
Maße Länge: 4,47 Meter, Breite: 1,80 Meter, Höhe: 1,47 Meter, Radstand: 2,70 Meter, Kofferraumvolumen: 364 bis 1263 Liter
Motoren:
- SkyActive-D 105: 1,5-Liter-Vierzylinder-Turbodiesel, 77 kW/105 PS bei 4.000 U/min, maximales Drehmoment: 270 Nm bei 1.600-2.500 U/min, 0-100 km/h: 11,0 s, Vmax: 185 km/h, Durchschnittsverbrauch: 3,8 l/100 km, CO2-Ausstoß: 99 g/km, Abgasnorm: Euro 6, Effizienzklasse A+, Preis: ab 23.490 Euro
- SkyActive-D 150: 2,2-Liter-Vierzylinder-Turbodiesel, 110 kW/150 PS bei 4.500 U/min, maximales Drehmoment: 380 Nm bei 1.800-2.600 U/min, 0-100 km/h: 8,1 s, Vmax: 210 km/h, Durchschnittsverbrauch: 4,1 l/100 km, CO2-Ausstoß: 107 g/km, Abgasnorm: Euro 6, Effizienzklasse A, Preis: ab 27.090 Euro
- SkyActive-G 100: 1,5-Liter-Vierzylinder-Turbobenziner, 74 kW/100 PS bei 6.000 U/min, maximales Drehmoment: 150 Nm bei 4.000 U/min, 0-100 km/h: 10,6 s, Vmax: 182 km/h, Durchschnittsverbrauch: 5,1 l/100 km, CO2-Ausstoß: 119 g/km, Abgasnorm: Euro 6, Effizienzklasse B, Preis: ab 17.990 Euro
- SkyActive-G 120: 2,0-Liter-Vierzylinder-Turbobenziner, 88 kW/120 PS bei 6.000 U/min, maximales Drehmoment: 210 Nm bei 4.000 U/min, 0-100 km/h: 8,9 s, Vmax: 195 km/h, Durchschnittsverbrauch: 5,1 l/100 km, CO2-Ausstoß: 119 g/km, Abgasnorm: Euro 6, Effizienzklasse B, Preis: ab 21.090 Euro
- SkyActive-G 165: 2,0-Liter-Vierzylinder-Turbobenziner, 121 kW/165 PS bei 6.000 U/min, maximales Drehmoment: 210 Nm bei 4.000 U/min, 0-100 km/h: 8,2 s, Vmax: 210 km/h, Durchschnittsverbrauch: 5,8 l/100 km, CO2-Ausstoß: 135 g/km, Abgasnorm: Euro 6, Effizienzklasse C, Preis: ab 24.990 Euro
Quelle: SP-X (Michael Specht)
Ääh, Moment einmal! Die Benziner vom 3er Mazda sind ja garnicht turboaufgeladen, oder?!
Ich weiß ja nicht welchen Motor die Tester gefahren sind aber der G 120 war es sicher nicht. Denn der hat zwar richtigerweise 210 NM bei 4.000 Umdrehungen, davon liegen jedoch ab 1.500 Umdrehungen schon mind. 80% voll und sofort verfügbar an.
Nein... es sind eben gerade KEINE Turbo-Benziner! 🙄 (... was eigentlich schon seit Jahren hinlänglich bekannt sein dürfte) 🙄
Und nein... die Scheinwerfer sind nicht "flacher" geworden. Können sie auch nicht, da keine Blechteile geändert wurden. Sie sind ganz einfach nur kürzer und reichen nicht mehr so weit in Richtung Grill.
Und nein... es wurde im Innenraum kein "Hartplastik verbannt", da der Materialmix identisch bleibt und es sich kein Hersteller der Welt leisten kann, auf Hartplastik im Interieur zu verzichten. Und schon gleich gar nicht in der Kompaktklasse.
Absolut korrekt. Der Motor geht mindestens genau so gut wie jeder Turbomotor in diesem Leistungsbereich. Man kann ihn ziemlich einfach sparsam fahren ohne auf Fahrspaß verzichten zu müssen (kräftig treten und schnell schalten). Bei den Turbobenzinern, die ich bisher gefahren bin, ging das nur durch Gaspedalstreicheln.
Wenn es den 100PS in Centerline gegeben hätte, hätte der uns wohl auch gereicht. Wir fahren nur sehr auf Autobahnen. Schade, dass Mazda auch den Unsinn mit der elektrischen Handbremse macht - was war an der mechanischen so schlecht?
Schade, dass es den "grossen" Diesel (175 PS) aus dem 6er nicht wieder im 3er gibt - wie beim Vorgänger.
Und bevor jemand fragt, wer so etwas braucht: ICH !
Chippen?
Der Diesel mit 175 PS war auch im Vorfacelift nicht erhältlich.
Der Vorgänger hatte einen 2.2 mit 185 PS/400 Nm. Der Skyactiv-D 150 hat mit 380 Nm nur etwas weniger Drehmoment und mit 60 kg weniger auf den Hüften sprintet er auch schneller auf 100.
Warum immer die Benziner so schlecht machen? Gerade die Mazda Skyactive Benziner sind großartig und gut mit 6 Litern fahrbar. Die Neigung zum Diesel und Hass zum Benziner ist wiedermal deutlich erkennbar. Vielleicht ein Thomas Geiger Artikel? MT bitte kauft dem keine Artikel mehr ab. Es wird unglaubwürdig.
also ich habe einen Turbomotor der sein maximalen Drehmoment von 320NM bei knapp unter 4000 erreicht.
und? Fährt der jetzt wie ein Sauger?
Der Saugmotor wird sicher nicht schlecht zu fahren sein. Sagt ja niemand was vorher kommt.
Was soll der Unsinn mit dem Drehmoment? Wie andere schon gesagt haben fällt das bei dem Motor nach unten hin kaum ab, der Wert ist also auch zb. bei 2000 U/min relativ hoch.
Liest sich wie der verzweifelte Versuch eines Anhängers einer Marke die nur Turbos anbietet den in der Hinsicht anderen Mazda deswegen schlecht zu machen.
Insgesamt wenig Argumente zum Umstieg vom Vorfacelift. Das Heck finde ich als Verschlimmbesserung, auch die Front ist zwar anders, aber auch nicht "schöner". Selbiges sage ich zum lt. Artikel "schöneren" Lenkrad.
Ich habe mir vor 3 Wochen einen CX-5 mit dem 2.5 Benziner gekauft. Mit lächerlichen 256 Nm bei 4000 Touren😱. Ich habe lange mit mir gekämpft, ob das wirklich die richtige Entscheidung war. Nach über 30 Jahren Diesel / Turbodiesel auf einen Saugbenziner?😱
Und was soll ich nach 3 Wochen sagen? Das ist ein wirklich gelungener Motor. Vom Stand weg zieht der ohne Loch los, dreht locker über 6000 Touren. Aber genausogut lässt er sich ohne Probleme mit 1100 Touren mit 50 durch die Stadt fahren. Kein Dröhnen, kein Brummen, im Stand muß man auf den Drehzahlmesser schauen, um zu sehen, ob er läuft. Ist in 8,0 s auf 100 und hat mit Allrad und supersanfter Wandlerautomatik aktuell einen Verbrauch von 8,1 l/100 km (E10). Leistungsgleiche Turbos anderer Hersteller liegen da bis zu 2,5 Liter drüber. An dem Motor könnten sich manch andere Hersteller mit ihren Turbos eine ganz dicke Scheibe abschneiden.
Gruß
electroman
Ja, irgendwie hat der Autor gepennt!
Mazda ist einer der wenigen Hersteller, die noch nicht dem Downsizing-Wahn verfallen sind und Micromotoren aufpusten.
Dafür halten die Motoren dann auch ein vielfaches länger, wenn nicht sogar beinahe ewig!
Mir gefällt der Mazda 3!
Ich würde beim Facelift den Handanker vermissen, die Sch*** E-Bremse taugt nicht zum schliddern im Schnee!
Aber sonst eines der Autos die ich kaufen würde.
Schickes Design, ordentliche Verarbeitung, langlebige Motoren...
Sign. Dazu draine sein Kommentar und dann stimmen die Aussagen erst.
Der 120 PS Benziner soll auch sehr gut im Futter stehen, da ist so eine Aussage grober Unfug. Verarbeitung und Materalienwahl war im 3er schon immer in Ordnung, soviel besser geht es nicht.